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Mineralische Bindemittel sind sehr fein ("mehlfein") gemahlene Stoffe, die durch Brennen entstanden sind. Wenn sie mit Wasser in Berührung kommen, werden sie im Verlaufe der Zeit steinartig hart.
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Welches sind die Wichtigsten Mineralischen Bindemittel?
- Alle Zemente
- Hydraulischer Kalk
- Weisskalk
- Gips
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Hydraulische Bindemittel sind ...
... sind wasserbeständig, erhärten auch, wenn sie völlig eingetaucht sind.
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Nicht hydraulischen Bindemittel sind ...
... sind nicht wasserbeständig, lösen sich im Wasser auf.
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In welche Gruppen sind die Bindemittel unterteilt? Beispiele
- Hydraulische Bindemittel (Alle Zemente, Hydraulischer Kalk)
- Nicht hydraulische Bindemittel (Weisskalk, Gips)
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Zählen sie 2 Hydraulische Bindemittel auf.
- Alle Zemente
- Hydraulischer Kalk
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Zählen sie 2 nicht Hydraulische Bindemittel auf.
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Portlandzement - Geschichte 1
John Smeaton fand aufgrund eigener Versuche heraus, welches Gestein besonders geeignet ist, um mittels Brennen einen guten wasserbeständigen Kalk herstellen zu können. Insbesondere stellte er fest, dass es zur Herstellung nicht eines besonders harten Rohmaterials bedarf, sondern dass es vielmehr auf den Tonanteil in diesem Rohgestein ankommt. Es folgten fortan Untersuchungen, welche zum Ziele hatten, Genaueres über die chemische Zusammensetzung der Rohmaterialien zur Bindemittelherstellung (Kalksteine und Kalkmergel) zu erfahren.
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Portlandzement - Geschichte 2
Josef Aspdin (Maurer) fand heraus, dass eine bestimmte Mischung aus Kalksteinmehl, Ton und Wasser eine steigartige Masse ergibt, welche im Verlaufe der Zeit austrocknet und relativ hart wird. Mittels Brennen in einem Ofen stellte er einen Baustoff von bereits guter Qualität her. Der 1824 patentierte Baustoff fand unter dem Namen Portlandzement rasch weite Verbreitung. So gilt Aspdin als der eigentliche Erfinder dieses Baustoffs und er nannte ihn deshalb Portlandzement, weil der damit künstlich hergestellte Stein eine ähnlich hellbraune Farbe aufwies wie der in der Gegend von Portland abgebaute Naturstein. Verfeinerte Untersuchungen wurden anfangs 19. Jahrhundert in Berlin durchgeführt. Dabei wurde die grundsätzliche chemische Zusammensetzung des Zements erforscht. Die Erkenntnisse waren derart exakt, dass sie auch heute noch im Wesentlichen richtig sind.
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Portlandzement - Geschichte 3
1844 wurde, wiederum von einem Engländer (J. C. Johnson), die einzelnen Schritte zur Herstellung von Zement sehr genau beschrieben. Künftig waren nun genaue Daten über die chemische Zusammensetzung des Rohmaterials, Kenntnisse über die Brenntemperaturen und über den Fabrikationsgang verfügbar. Damit stand der weltweiten Ausbreitung des Baustoffs Portlandzement nichts mehr im Wege. 1871 wurde dann auch in der Schweiz erstmals Zement in grösseren Mengen hergestellt (Zementfabrik von Robert Vigier in Luterbach/SO).
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Welche 6 verschiedenen Festigkeitsklassen werden unterschieden?
- Druckfestigkeit in N/mm2 nach 28 Tagen
- 32.5, 32.5 R
- 42.5, 42.5 R
- 52.5, 52.5 R
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Wann beginnt der CEM mit den Festigkeitsklassen von 32.5, 32.5 R, 42.5 und 42.5 R zu erstarren?
60 min nach dem Einbringen
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Wann beginnt der CEM mit den Festigkeitsklassen von 52.5 und 52.5 R zu erstarren?
45 min nach dem Einbringen
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Was bedeuten die Bezeichnungen CEM I 42.5 R ?
- CEM: europäisch normierter Zement
- I: Portlandzement
- 42.5: Druckfestgkeit in N/mm2 nach 28 Tagen
- R: hohe Anfangsfestigkeit
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In welche Untergruppen ist der Portlandzement unterteilt?
- CEM 1: Portlandzement
- CEM 2: Portlandkompositzement
- CEM 3: Hochofenzement
- CEM 4: Puzzolanzement
- CEM 5: Kompositzement
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CEMI?
Portlandzement (95 - 100 % rein)
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CEM II?
Portlandkompositzement (65 - 94 % rein)
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CEM III?
Hochofenzement (5 - 64 % rein)
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CEM IV?
Puzzolanzement (45 - 89 % rein)
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CEM V?
Kompositzement (20 - 64 %)
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Was bedeutet der Buchstabe HS in Bezug auf den Zement (Beton)?
hohe Sulfatbeständigkeit
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Was bedeutet der Buchstabe R in Bezug auf den Zement (Beton)?
hohe Anfangsfestigkeit
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In welchen Schritten wird Portlandzement hergestellt?
- 1. Abbau und Brechen des Rohgesteins (Kalkstein und Mergel)
- 2. Mischen und Mahlen des Rohgesteins zu Rohmehl
- 3. Brennendes Rohmehls zu PC-Klinker
- 4. Mahlendes Klinkers zu Zement
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Was versteht man unter Abbinden ?
Unter dem “Abbinden” versteht man diejenige Zeitspanne, in welcher der Bindemittelbrei zu einer festen Masse erstarrt, jedoch nur geringe Festigkeit aufweist.
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Was versteht man unter Erhärten ?
Nach dem Ende des Abbindevorgangs beginnt das Erhärten. Für die Praxis sind die anfänglichen Festigkeitswerte (nach 28 Tagen) massgebend.
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Was bedeuten die Buchstaben R, HS, A, B bei der Abweichung von der Normalform?
- R hohe Anfangsfestigkeit
- HS hohe Sulfatbeständigkeit
- A 6-15% Zusatzstoffe
- B 16-25% Zusatzstoffe
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Was sind wichtige positive Eigenschaften von Portlandzement?
- nach 2 Tagen Druckfestigkeit mind. 10 N/mm2
- nach 28 Tagen Druckfestigkeit 42.5 - 62.5 N/mm2
- ist frost- und wetterbeständigist
- leicht zu verarbeiten
- schützt die Stahlbewehrungen vor Rost
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Was sind wichtige negative Eigenschaften von Portlandzement?
- empfindlich auf Säure- und Sulfatangriffe
- greift Aluminium an
- schädigt die Haut
- ist schlechter Schall- und Wärmedämmer
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Wo wird Portlandzement verwendet?
- für Herstellung von Beton und Mörtel
- für Erstellung wetterbeständiger Bauten
- für Bauten mit Druckbeanspruchung
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Die Dauer der Haltbarkeit von Zement ist abhängig von der Art und Weise wie das Bindemittel gelagert wird. In der Regel verdirbt feuchte, warme Luft den Zement rascher als trockene und kalte. Zudem setzt bei höheren Temperaturen die chemische Reaktion des Zements schneller ein. Die Qualität des Zements kann an seiner äussern Erscheinung oftmals sofort beurteilt werden.
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Haltbarkeitstest von Portlandzement mit Tests?
- 1 Zement feinmehlig alles I.O.
- 2 Zement hat weiche Knollen weniger Wasser/Festigkeitseinbusse -20%
- 3 Zement hat harte Knollen evtl. Wegwerfen/schlechte Festigkeitswerte
- 4 Zement harte Knollen+Krusten wegwerfen!
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In luft- und wasserdicht verschlossenen Blechbehältern kann der Zement unbeschränkt lange aufbewahrt werden. Bei kühler und trockener Lagerung, zum Beispiel in einer geeigneten Lagerhalle, ist Zement etwa ein Jahr haltbar. Wird der Zement hingegen auf der Baustelle gelagert, so ist er - in dichter Packung gestapelt, palettiert und mit Plastik abgedeckt - spätestens nach etwa 3 bis 4 Monaten zu verwenden. Bestehen Zweifel an der Qualität des Zements, so sind auf der Baustelle kurzfristig Festigkeitsproben durchzuführen.
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In welchen schritten wird Hydraulischer Kalk hergestellt?
- Rohmaterial (80% Kalkstein, 20% Kalkmergel) zerkleinern
- Brennstoff (Koks, Anthrazit), Brennen bei Temperaturen 900-1000°C
- >> Kalkklinker danach Löschen
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Was sind die Wichtigsten Eigenschaften von Hydraulischem Kalk?
- geringe Druckfestigkeit: 4 N/mm2 (nach 28 T)
- Wasserbeständig, bindet auch im Wasser ab
- Mörtel aus HK/Zement ist geschmeidiger & besser verarbeitbar als reiner Zementmörtel
- Da porös ist er geeignet für Wärme- und Schalldämmung
- Weitgehend raumbeständig
- Billiger als Zement
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Weisskalk; Als Rohmaterial dient Kalkstein, welcher weniger als 10% Fremdstoffe aufweist. (Fremdstoffe sind meist Sand, Kieselsäure, Magnesium).
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In welchen schritten wird Weisskalk hergestellt?
- Rohmaterial Kalkstein (weniger 10% Fremdstoffe), gebrochen
- Brennen (1000-1200°C)
- Branntkalk (auch Stückkalk)
- löschen
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Was für Arten von Weisskalk gibt es?
- Trockenlöschen (CH) >> Weisskalk
- Nasslöschen >> Sumpfkalk
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Was sind Eigenschaften von Weisskalk?
- Geringe Festigkeiten
- Schneeweisse Farbe
- Rohdichte um die 0.5 kg/dm3
- Weil Kalk basisch ist wirkt er ätzend
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Wo wird Weisskalk verwendet?
- Verputze im Innern, Deckputze, Abrieb
- Bodenstabilisierungen im Strassenbau
- Fabrikation von Kalksandsteinen
- Bindemittelzusatz für Verputzarbeiten
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Wie sieht der Kalksteinkreislauf aus?
Natürlicher Kalkstein > Brennen > Branntkalk > Löschen > Gelöschter Kalk > Mischen > Kalkmörtel > Erhärten > Künstlicher Kalkstein
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In welchen schritten wird Baugips erstellt?
- Rohmaterial Gipsstein
- Brennen zu Rohgipsklinker (ca. 200°C)
- Grobmahlung auf Korndurchmesser 0-4mm
- Gipsklinker zweites mal brennen (ca. 170°C)
- Feinmahlung zu normengerechtem Gips
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Wo wird Baugips verwendet?
- Innenputz auf Wände und Decken
- Zum Versetzen von Elektrodosen
- Stukkaturarbeiten
- Ummantelung von Holz-/Stahlkonstruktionen als Feuerschutz
- Herstellung von Gipsplatten/Gipskartonplatten
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Was gibt es Allgemeines zum Baugips zu wissen?
- Gut verarbeitbar und leicht formbar
- Fördert Rostbildung (keine Stahlbewehrung möglich!)
- Grauweisses Pulver - Dehnt sich beim Abbinden aus
- Geringe Wärmeleitfähigkeit
- Gute Widerstandsfähigkeit gegen
- Feuereinwirkung, wirkt feuerhemmend
- Nicht beständig gegen Feuchtigkeit
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1 ?
Druckplatten der Druckprüfmaschine
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2 ?
Stempel
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3 ?
Obere Druckplatte
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4 ?
Probekörper
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5 ?
Untere Druckplatte
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