Wasser- und Elektrolythaushalt.txt

  1. Wodurch wird das Extrazellulärvolumen in erster Linie bestimmt ?
    durch seinen Gehalt an Na (über die Ausschiedung bzw. Retention von Na)
  2. Hydratationsstörungen
    • Dehydratation
    • Hyperhydratation
  3. Definition Dehydratation
    Volumenminderung des extrazellulären Körperwassers
  4. Definition Hyperhydratation
    Volumenvermhrung des extrazellulären Körperwassers
  5. Osmolitätsstörungen,die Hydratationsstörungen begeliten können
    • isoton
    • hypoton
    • hyperton
  6. Womit sind die hypotone und hypertone Hydratationsstörungen verbunden ?
    Flüssigkeitsverschibungen und damit Volumenänderungen des ICR
  7. Wie kommt es zu begleitenden Osmolalitätsstörungen ?
    Wenn freies Wasser und Körperslaze und ungleichgewichtigem Verhätnis verloren gehen bzw. zurückgehalten werden
  8. Definition Hypovolämie
    Verminderung des Intravasalvolumens
  9. Definition Hypervolämie
    Vermehrung des Intravasalvolumens
  10. Reine Hypovolämie
    primär durch eine Störung des Intravasalraums bedingte Hypovolämie
  11. Beispiel für reine Hypovolämie
    akute Blutung
  12. Beispiel für reine Hypervolämie
    akute Überinfusion von Blut oder Albuminlösungen
  13. Bis zu wieviel Liter akuten Verlust an intravasalaer Flüssigkeit kann vom Erwachsenen ohne klinische Zeichen kompensiert werden ?
    1 Liter
  14. Das erste und verlässliche Zeichen der Volumenminderung bei mehr al 1 l akuten Verlust
    lageabhängige Hypotension = orthostatische Dysregulation
  15. Was passiert als nächstes beim akuten Blutverlust nach der lageabhängigen Hypotension ?
    • Blutdruck im venösen System ↓
    • ZVD und pulmonalkpillärer Verschlussdruck ↓
    • Zentralisierung
  16. Was ist Zentralisierung ?
    Umverteilung des zirkulierenden Blutvolumens zugunsten der zentralen lebenswichtigen Organe = Gehirn, Herz und Niere
  17. Wie kommt die Zentralisierung zustande ?
    durch eine Konstriktion der Gefäße von Haut und Magen-Darm-Trakt
  18. Folge der weiteren Blutverluste
    • siginifikanter abfall des Herzschlagvoluemns mit :
    • Tachykardie
    • fadenförmiger Puls
    • evtl. Oligo- oder Anurie
  19. Spätzeichen bei großvolumigen Blutverlust
    Hypotonie
  20. Fragestellungen bei der klinischen Diagnostik von Störungen des Haushalts
    • 1)Wie stark ist der Intravasalvolumen betroffen ?
    • 2)Wie stark ist Extrazellulärraum verändert ?
    • 3)Wie stark sit dei Osmolalität gestört ?
  21. Intravasalraum
    Zeichen von Hypo- oder Hypervolämie
  22. Extrazellulärraum
    Zeichen der Dehydratation oder Hyperhydratation
  23. Osmolalität
    Zeichen einer Osmolalitätsstörung
  24. Klinische Erscheinungen, wenn der Volumenmangel nur den Intravasalraum betrifft
    • Tachykardie
    • orthostatische Hypotonie
    • Oligurie
    • Verminderte Kapillarfüllung auf Fingerdruck
    • kühle Peripherie
    • Hypotonie
  25. Klinische Erscheinungen, wenn der Volumenmangel den gesamten ECR betrifft
    • trockene Schleimhaäute
    • kein Axillarschweiss
    • verminderte Tränenproduktion (bei Kindern)
    • verminderte Hautturgor
  26. Klinische Erscheinungen, wenn der Volumenüberschuss nur den Intravasalraum betrifft
    • Hypertension
    • vermehrte Jugularvenenfüllung
    • hepato-jugulärer Reflux
  27. Klinische Erscheinungen, wenn der Volumenüberschuss den gesamten ECR betrifft
    • Tachypnoe
    • S3 Gallop-Rhythmus
    • Aszites. Lungenödem
    • Hautödeme
  28. Laborbefunde, die wertvolle Hinweise auf den Volumenstatus geben
    • Natriumausscheidung im Urin
    • Urinkonzentration
    • Harnstoff im Serum
    • Hämokonzentration
  29. Natriumausscheidung bei Volumenmangel
    Extrazellulärer Volumenmangel ⇒ Aldosteronsekretion ↑ ⇒ Natriumausscheidung ↓
  30. Was ist “fraktionierte Natriumausscheidung” ?
    (U-Na / P-Na) / (U-Krea/P-Krea) x 100
  31. Fraktionierte Natriumasusscheidung < 1
    Volumenstörung
  32. Fraktionierte Natriumasusscheidung > 1
    Nierenversagen
  33. Urinkonzentration bei Volumenmangel
    Extrazellulärer Volumenmangel ⇒ ADH-Sekretion ↑ ⇒ Urinkonzentration ↑
  34. Harnstoff im Serum bei Volumenmangel
    gedrosselte Diurese (prärenales Nierenversagen) ⇒ mehr Harnstoff ins Gefäßsystem zurück
  35. Harnstoff / Kreatinin bei reiner Hypovolämie
    15-20
  36. Harnstoff / Kreatinin bei Nierenversagen
    10-15
  37. Hämokonzentration bei Volumenmangel
    Hämatokritanstieg um 6-8% bei 1 Liter intravasalen Volumenverslust
  38. Invasive Messsungen
    • Messung des zentralen Venendrucks : ZVD
    • Messung des pulmonalkapillären Verschlussdruck
  39. Wie werden die klinischen Zeichen der Dehydratation bezeichnet ?
    • Exsikkose :
    • tockene Schleimhäute
    • fehlender Axillarschweiss
    • fehlende Tränenprodukte
    • rissige Zunge
    • stehende Hautfalten durch erniedrigtem Hautturgor
    • ZND-Symptome bei schweren Störungen :
    • Somnolenz bis Koma
    • hirnorganisches Pyschosyndrom
    • Krampfanfälle
  40. Ursachen der Dehydratation
    • gastrointestinale Verluste
    • renale Verluste
    • Verluste inden dritten Raum
    • Hautverluste
    • unzureichende Flüssigkeitsuzfuhr
  41. Gastrointestinale Verluste
    • Erbrechen
    • Diarrhoe
    • gastrointestinale Fisteln
  42. Renale Verluste
    • Diuretikatherapie
    • polyurische Phase des akuten Nierenversagens
    • bei M.Addison dursch ausfallende Aldosteronsekretion
  43. Verluste in den dritten Raum
    • Ileus
    • Pankreatitis
  44. Hautverluste
    • Schwitzen
    • Verbrennungen
  45. Unzureichende Flüssigkeitszufuhr
    • Säuglinge
    • alte Menschen
  46. Therapie der Dehydratation
    • Schocktherapie
    • Rehydrierungstherapie
  47. Ziel bei allen Formen der Dehydratation
    Beseitigung der Hypovolämie = Weiderherstellung eines ausreichenden Intravasalvolumens
  48. Lösungen, die bei Therapie der Dehydratation verwendet werden
    • isotone Kristalloidlösungen :
    • 0,9% Kochsalzlösung
    • Ringer-Laktat
  49. Gabe von welcher Infusionslösung ist bei Hypovolämie mit Exsikkose kontrindiziert ?
    Plasmaexpander : Wasser diffuniert in den Intravasalraum und das extravasale Flüssigkeitsdefizit wird dadurch verstärkt
  50. Was wird in der Rehydrierungsphase gemacht ?
    Das extrazelluläre Volumendefizit wird ausgeglichen
  51. Wie wird das extrazelluläre Volumen ausgegelichen ?
    • Das zu ersetzende Volumen wird nach Schweregrad der Dehydratation festgelegt
    • Dieses Volumen wird über 24-48 Stunden ersetzt.
  52. Dauer der Infusion bei hypotonen/isotonen Dehydratation
    24 Stunden
  53. Dauer der Infusion bei hypertonen Dehydratation
    48 Stunden
  54. Wie entsteht isotone Dehydratation ?
    Natriumverlust = Wasserverlust
  55. Serum-Na bei isotoner Dehydratation
    130-150 mmol/l
  56. Ursachen für isotone Dehydratation ?
    • Gastrointestinale Flüssigkeitsverluste : Erbrechen, Diarrhoe
    • Verluste in den Drittenraum : Ileus, Aszites, Pankreatitis
    • Blutverlust (Polytrauma)
    • Plasmaverlust (Verbrennung)
  57. Klinik der isotonen Dehydratation ?
    Zeichen der Exsikkose
  58. Labor bei isotoner Dehydratation ?
    • Hämatokrit und Gesamteiweiß ↑
    • Serum-Na und Osmolalität = Normal
    • Urin-Na-Konzentration ↓
    • Urinosmolalität ↑
  59. Therapie der isotonen Dehydratation ?
    • Leichte Fälle :
    • orale Flüssigkeitsgabe mit Kochsalz
    • Schwere Fälle :
    • Schocktherapie (0,9%ige Kochsalz oder Ringer-Laktat)
    • Rehydrierung (1/2 normale Glucose-Kochsalzlösung - Na 0,45% + Kaliumzusätzen)
  60. Was ist “freies Wasser” ?
    Freies Wasser beschreibt denjenigen Anteil des infundierten Wassers, der nicht durch volumenwirksame Teilchen gebunden ist.
  61. Freies Wasser bei 5%ige Glukoselösung
    100%
  62. Freies Wasser bei 0,45%iger (1/2 normale) Kochsalzlösung
    500ml
  63. Freies Wasser bei ¼ normale Kochsalzlösung
    750ml
  64. Freies Wasser von Ringer-Laktat
    50 ml
  65. Hypotone Dehydratation
    Extrazellulärer Wasserverlust < Salzverlust
  66. Natriumkonzentration bei hypotoner Dehydratation
    <130 mmol/l
  67. Folgen des Salzverlustes
    relativer Wasserüberschuß im Extrazellulärraum⇒osmotische Flüssigkeitsverschiebung⇒intrazellulärer Ödem
  68. Ursachen für hypotone Dehydratation
    • gastrointestinale Verluste :
    • über nasogastrische Sonden, Fistel, Erbrechen, Durchfall
    • iatrogen durch Diuretikatherapie
    • osmotische Diurese (z.B. Diabetes)
    • polyurische Phase des akuten Nierenversagens
    • Stammhirntrauma
    • Ersatz von Flüssigkeitsverlusten mit elektrolytfreiem Wasser
  69. Klinik der hypotonen Dehydratation
    • Symptome des extrazellulären Volumenmangels
    • Kreislaufsymptomen
    • Zentralvenöse Störungen (Somnolenz, hirnorganischem Psychosyndrom, Krampfanfälle) bei starker Hyponatämie
  70. Ursache für Kreislaufsymtomen
    Flüssigkeitsverschiebung nach intrazellulär⇒Inravasalvolumen ↓
  71. Labor bei der hypotonen Dehydratation
    • Hämatokrit und Gesamteiweiß ↑
    • Serum-Na und Osmolalität ↓
    • Natriumkonzentration im Urin > 20 mmol/l (wegen Diuretika)
    • Natriumkonzentration im Urin ↓ (intakte Niere)
  72. Therapie der hypotonen Dehydratation
    • Leichte Fälle : orale salzhaltige Flüssigkeit
    • Schwere Fälle : Schocktherapie + Rehydrierung
    • Krampfanfälle oder koma : 3%ige Kochsalzlösung
  73. Hypertone Dehydratation
    Wasserverlust > Salzverlust
  74. Serum-Na
    >150 mmol/l
  75. Folgen des Wasserverlustes
    osmotische Flüssigkeitsverschiebung ⇒ intrazelluläre Dehydratation
  76. Ursachen für hypertone Dehydratation
    • Diarrhoe
    • ungenügende Wasseraufnahme
    • lang anhaltendes Fieber, Schwitzen, Hyperventilation
    • Diabetes insipidus
  77. Klinik der hypertonen Dehydratation
    • Geringe Hypovolämiezeichen
    • Im Vordergrund Symptome des ZNS :
    • Durst, Fieber, Somnolenz, hirnorganisches Psychosyndrom
  78. Der Grund für die geringen Hypovolämiezeichen
    Weil zum Ausgleich der erhöhten Osmollit im Serum Flüssigkeit von intra- nach extrazellulär verschoben wird
  79. Labor der hypertonen Dehydratation
    • Hämatokrit ↑
    • Gesamteiweiß ↑
    • Serum-Na ↑
    • Serumosmolalität ↑
    • Urin-Na ↓
    • Urinosmolalität ↑ (intakte Nierenfunktion)
    • Urinosmolalität ↓
  80. Ursache für Urin-Na ↓ bei der hypertonen Dehydratation
    Natrium wird wegen der extrazellulären Volumendefizis zurückhalten (RAAS-aktivierung)
  81. Terapie der hypertonen Dehydratation
    • Leichte bis mäßige Störung : reichliche orale freie Flüssigkeit
    • Smyptome des ZNS : 5%ige Glukoselösung
  82. Wichtig bei der Therapie der hypertonen Dehydratation
    Risiko des Hirnödems
  83. Womit ist das Risiko des Hirnödems im Zusammenhang ?
    Grad und Dauer der hypertonen Dehydratation
  84. Leitsymptome der Hyperhydaration
    • Gewichtszunahme Praller Hautturgor
    • Tachykardie
    • Venenstauung
    • Ödeme in der Haut
    • Lungenödem
    • Pleuraerguss
    • Herzinsuffizienz (Volumenbelastung)
  85. Theapie der Hyperhydratation aller Formen
    • Behandlung der Grundkrankheit
    • Flüssigkeitsbilanz, Gewichtskontrolle
    • Flüssigkeitsrestriktion
    • Kochsalzrestriktion bei Hyperaldosteronismus
    • Vorsichtig ausschwemmen
    • Dialyse oder Hämofiltration bei Niereninsuffizienz
  86. Medikamente für Ausschwemmung
    • Thiaziddiuretika
    • Schleifendiuretika
    • Kombination mit kaliumsparenden Diuretika
  87. Isotone und hypotone Hyperhydratation
    Extrazelluläre Überwessärung mit normaler oder relativ verminderter Salzkonzentration
  88. Pathogenese der isotonen oder hypotonen Hyperhydratation
    Relativer Salzmangel im Extrazellulärraum (Hyponatriämie)⇒osmotische Flüssigkeitsverschiebung ⇒intrazellulärer Ödem⇒zentralnervöse symptomen
  89. Ätiologie der isotonen und hypotonen Hyperhydratation
    • Erhöhte Na-Retention
    • Erhöhte Wasserretention
    • Übermäßige Flüssigkeitsbelastung
  90. Erhöhte Na-Retention
    • sekundärer Hyperaldosteronismus
    • Überschuss an Mineralo- oder Glukokortikoiden (iatrogen, Cushing- oder Conn-Syndrom)
    • nephrotisches Syndrom und Leberzirrhose
  91. Erhöhte Wasserretention
    • inadäquate ADH-Sekretion
    • Herzinsuffizienz
    • Niereninsuffizienz im akuten stadium
  92. Übermäßige Flüssigkeitsbelastung
    • Überinfusion
    • Ertrinken im Süßwasser
  93. Hypertone Hyperhydratation
    Extrazelluläre Überwässerung mit relativem Salzüberschuß
  94. Pathogenese der hypertonen Hyperhydratation
    osmotische Flüssigkeitsverschiebung im Serum⇒intrazelluläre Dehydratation⇒zentralvenöse Symptomen
  95. Ursachen für hypertone Hyperhydratation
    • Ertrinken in Salzwasser
    • Iatrogen : Infusion von hypertonen Lösungen
    • Primärer Hyperaldosteronismus mit Natriumretention
Author
draltan
ID
64746
Card Set
Wasser- und Elektrolythaushalt.txt
Description
Chirurgie
Updated