Umweltmed 03-09

  1. Gewebedepots von Blei, Arsen, Quecksilber
    • - Knochen: Blei (>90%)
    • - Leber: Arsen
    • - Fett: organische Lösungsmittel, org. Phosphorverbindungen
    • - Niere: Quecksilber, Wismuth, Uran
  2. Veränderung Blutgase beim Tauchen
    • - mit der Tiefe steigt der Druck
    • - mit dem Druck steigt die Löslichkeit von Gase
    • - da Stickstoff mengenmäßig am höchsten in Luft: größte Zunahme an Stickstoff im Blut
    • - anderen Blutgase steigen relativ zur jeweiligen Konzentration
  3. Alkan mit sehr hohem neurotoxischen Potenial
    • - n- Hexan
    • - inzwischen verboten als Lösungsmittel in Lacken und Farben
    • - zuvor häufig Hexacarbon-Polyneuropathie mit Sensibilitätsstörungen an den Akren, schlaffen Lähmnungen und vegetativen Störungen
  4. Auslöser von Polyneuropathien
    Thallium: anfangs u.a. sensible Reizerscheinungen und Ausfallsymptome, die später in motorische Lähmungen übergehen

    Arsen: bei akuter Vergiftung wie Thallium, bei chronischer Vergiftung u.a. atrophische Lähmungen, vorwiegend der Beine

    • Blei: atrophische Lähmungen, vorwiegend der oberen
    • Extremitäten

    Triorthokresylphosphat: Parästhesien, Muskellähmungen, trophische Störungen, im Spätstadium spastische Symptome

    Schwefelkohlenstoff: bei chronischer Vergiftung u.a. periphere Polyneuropathien mit Parästhesien und Beeinträchtigung der Seh- und Hörfähigkeit

    zyklische und aromatische Halogenkohlenwasserstoffe (z.B. Trichlorethen): bei chronischer Vergiftung u.a. Polyneuropathien

    NICHT: CHROM
  5. Schädigungen durch Chrom
    an der Haut: Verätzung von Haut und Schleimhäuten, Chromgeschwüre, Ulzerationen der Nasenscheidewand bis zur Perforation, Entzündungen der Larynx, Trachea und Bronchien

    an den Nieren: bei akuter Vergiftung hämorrhagische Nephritis

    krebserregend: Bronchialkarzinom

    allergisierend: Kontaktekzeme
  6. Arsen-Wasserstoff
    • - = Arsin
    • - mehrstündigen, symptomfreien Intervall, in dem Arsin (wahrscheinlich zu Diarsin) aktiviert wird. Das Produkt führt dann zu einer intravasalen Hämolyse mit
    • folgender klinischer Symptomatik:

    allgemeines Krankheitsgefühl, Übelkeit, Erbrechen, Kopf- und Leibschmerzen, Unruhe, Atemnot, Blausucht

    Nierenschmerzen, Hämoglobinurie

    Verfärbung von Haut und Schleimhaut (rötlich-braun) sowie Skleren (bräunlich-gelblich) und Urin (dunkelbraun bis schwarz)

    Anurie (auf Grund der Verstopfung der Tubuli mit Hämoglobinzylindern) und Urämie

    • hämolytischer extrahepatischer Ikterus mit Leber- und
    • Milzschwellung

    als Folgeerscheinung Nierenfunktionsstörungen, neuritische Symptome
  7. Ursache für Ageusie und Anosmie
    Cadmium und seine Verbindungen
  8. Parese der Skelettmuskulatur
    • Thallium, Blei, Arsen, Triorthokresylphosphat
    • (Auslöser von Polyneuropathien)
  9. Auslöser Lungenfibrose
    Aluminium, Asbest, Beryllium,

    • Hartmetallstäube (z.B. Niob, Wolfram, Titan,
    • Tantal, Molybdän, Vanadium, Chrom),

    Quarz, Kaolin,

    • organische Stäube (z.B.
    • thermophile Actinomyceten, Aspergillus fumigatus, Mikropolyspora faeni, Vogelmist, Pelzhaarstaub, Baumwoll-, Rohflachs-, Rohhanfstaub, Eichen-,
    • Buchenholzstaub)
  10. Auslöser intestitielle granulomatöse Lungenerkrankung
    • - durch Beryllium --> Berylliose
    • - Rö: kleine knötchenförmige Verschattungen
  11. Lungenveräderungen Quarzstaub
    - Bezeichnung: Silikose

    - Lungenveränderung: intestitielle Knötchen mit perifokalem Emphysem, später Silikoseschwielen

    - Rö: fleckige Verschattung v.a. der Ober- und Mittelfelder, später Rundschatten
  12. Lungenveränderungen Asbest-Staub
    - Bezeichnung: Asbestose

    - Lungenveränderung: diffuse Entzündungsreaktion im Bereich der Fasern, Pleuritis mit Erguss, später Lungen- /Pleurafibrose

    - Rö: diffuse feinstreifige Netzzeichnung v.a. der Mittel- und Unterfelder, Peuraverkalkungen
  13. Talkum
    - Bezeichnung: Silikatose

    - Lungenveränderung: wie Asbestose (diffuse Entzündungsreaktion im Bereich der Fasern, Pleuritis mit Erguss, später Lungen- /Pleurafibrose)

    • - Rö: wie Asbestose (diffuse feinstreifige Netzzeichnung v.a. der Mittel- und Unterfelder,
    • Peuraverkalkungen)
  14. Aluminium
    - Bezeichnung: Aluminose

    - Lungenveränderung: diffus-interstitielle Veränderungen mit starker Schrumpfungsneigung (Emphysembildung)

    - Rö: lineare Strukturvermehrung, wabige Aufhellung, Neigung zu Spontanpneumothorax
  15. Hartmetall-Staub ((Vanadium, Chrom, Kobalt, Titan, Molybdän)
    - Bezeichnung: Hartmetalllunge

    - Lungenveränderung: Fibrosierende Alveolitis/chronisch-interstitielle Veränderungen

    - Rö: vieldeutig (diffus-interstitiell bis knötchenförmige Veränderungen)
  16. chronische Lungenverstaubung mit Bariumsulfat
    • Barytosis pulmonum (Schwerspat-Staublunge)
    • - interstitiellen granulomatöse Lungenveränderungen, jedoch ohne Beeinträchtigung der Lungenfunktion (gutartige, nicht-echte Pneumokoniose)
  17. Chrom VI-Verbingungen
    - Auslöser von Chromatgeschwüren, Chromatlungenkrebs, hämorrhagischer Nephritis

    - Chrom III-Verbindungen: keine Vergiftungswirkungen bekannt!!
  18. chronische Lungenverstaubung mit Antimonverbingungen
    • - gutartigen (reversiblen) Lungenspeicherkrankheit Antimonose (Antimon-Staublunge) führen.
    • -Außerdem beobachtet man orange-rot bis gelblich-braune Verfärbungen der Zähne/des Zahnfleischsaumes.
  19. Dämpfe des Lösungsmittels Styrol (= Vinylbenzol)
    • - verursachen Reizungen der Schleimhäute der Augen und Atemwege.
    • - Langanhaltende Wirkung führt zur Blasenbildung.
    • - Symptome der Chronizität sind Kopfschmerzen, Schwindelanfälle, Bewusstlosigkeit, Schläfrigkeit und Krampfneigung.
  20. hoch Lebertoxische Stoffe
    • - klinische und enzymatische Befunden
    • - Substanzen:
    • weißer Phosphor
    • Arsen
    • Tetrachlorkohlenstoff
    • Dichlorethan
    • Tetrachlorethan
  21. relativ hoch lebertoxische Stoffe
    • - klinische und enzymatische Befunde
    • - Substanzen:
    • Trichlorethylen
    • Tetrachlorethylen
    • Pentachlorethan
    • Chlorierte Naphthaline und Biphenyle
    • Trinitrotoluol
    • Dimethylformamid
    • Pentachlorphenol
  22. gering lebertoxische Stoffe
    • - nur enzymatische Befunde
    • - Substanzen:
    • Toluol
    • Trichlormethan
    • Dichlromethan
    • Alkohole
  23. Lugenschädigende Stoffe i.S. eines Lugenödems mit nachfolgender respiratorischer Azidose
    • - Reizstoffe mit geringer Wasserlöslichkeit wie:
    • Phosgen, Stickoxide, Nickelcarbonyl, Äthylenimin, Dimethylsulfat
  24. Zyanose aufgrund einer Hämolyse durch
    • Arsenwasserstoff (Arsin),
    • Laugen, Säuren
    • Methämoglobinbildnern (Anilin und weitere aromatische Aminoverbindungen, Nitrobenzol und weitere aromatische Nitroverbindungen, Nitrolacke, Nitrosegase, Nitroglycerin und ähnliche Verbindungen, Chinin sowie PAS).
  25. Encephalopathie mit erhöhter Krampfneigung
    - z.B. durch Vergiftung mit anorganischen Bleiverbingungen oder Schwefelwasserstoff
  26. Blutige Diarrhoen
    - z.B. durch schwere Vergiftung mit Quecksilber und seinen anorganischen Verbingungen
  27. Normaleffektivthemperatur
    - = Klimasummenmaß

    - ermittelt, indem Temperatur, Feuchtigkeit und Bewegung der Luft gemessen und die Klimasummenwerte Normogrammen entnommen werden

    - bestimmt als Zentralwert des thermischen Neutralbereichs (= Behaglichkeitstemperatur von 60% der Arbeitnehmer) unter Arbeitsplatzbedingungen

    - bezieht sich im Gs zu Basiseffektivthemperatur auf Personen mit Straßenbekleidung
  28. Basiseffektivthemperatur
    • - = Klimasummenmaß - ermittelt, indem Temperatur, Feuchtigkeit und Bewegung der Luft gemessen und die Klimasummenwerte Normogrammen
    • entnommen werden

    - bestimmt als Zentralwert des thermischen Neutralbereichs (= Behaglichkeitstemperatur von 60% der Arbeitnehmer) unter Arbeitsplatzbedingungen

    - im Gs zu Normaleffektivthemperatur bezogen auf Personen mit freiem Oberkörper
  29. Formaldehyddämpfe
    - können bei hoher Konzentration zu Reizungen der Konjunktiven, der oberen und unteren Atemwege führen.

    - In der Medizin vorwiegend zum Desinfizieren und Konservieren verwendet.

    Allergische Reaktionen auf Formaldehyd sind bei medizinischem Personal häufig

    Formaldehyd ist einer der wichtigsten Grundstoffe der chemischen Industrie und ist in vielen Produkten des täglichen Gebrauchs enthalten

    • - typisches Wohngift --> Sick-Building Syndrom
    • - Emission aus Spanplatten, Teppichen und Vorhängen
    • - MAK-Werte vorhanden
  30. charakteristische Schadstoffkomponenten der Automobilabgase
    • Kohlenmonoxid
    • Stickoxide
    • Bleidioxid
    • Schwefeldioxid
    • aromatische Kohlenwasserstoffe (z.B. Benzol)
    • polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (z.B. Benzo-a-pyren

    • - nicht: Perchlorethen: wichtigster aliphatischer Kohlenwasserstoff und wird als Lösungsmittel in der
    • chemischen Industrie und in chemischen Reinigungen verwendet.
  31. bei Trinkwasserdesinfektion mit Chlorgas entstehende Stoffe
    • - unterchlorige Säure (HOCl), die zu HCl und Sauerstoff zerfällt und lebende Keime
    • durch ihre oxidierende Wirkung abtöten kann.

    • - Weiterhin kommt es zur Bildung von Chlorid und Hypochlorit sowie in Abhängigkeit von der Konzentration organischer Stoffe auch
    • zu Nebenreaktionen mit folgenden Endprodukten:

    - halogenierter Huminsäuren und deren Abbauprodukte

    - Chloroform (Trichlormethan) und andere Haloforme (Iodoform, Bromoform)

    - nicht: Hexachlorcyclohexan (Lindan): chlorierten cyclischen Kohlenwasserstoffen und wird als Insektizid und Holzschutzmittel sowie in der Medizin als Antiskabiosum und Mittel gegen Pedikulose verwendet.
  32. - Schadstoffe bei Verbrennung von Polyuretanen
    giftige Chemikalien wie Isocyanate, Blausäure und Dioxine
  33. Schadstoffe bei Verbrennung von Polyvinylchlocid (PVC)
    - Hydrogenchlorid (HCL)
  34. Schäden durch Vibration in Abhängigkeit von Frequenz (Hz)
    • - < 0,5: Innenohr: Kinetosen mit Übelkeit und Erbrechen
    • - 3-7: Wirbelsäule sitzend, Magen sitzend --> Rückenschmerzen, Bauchschmerzen
    • - 10-20: Arm, Hand --> Gelenkbeschwerden
    • - 20-30: Kopf, Augapfel --> Sehstörungen
    • - 200-300: Fingeroberfläche --> Durchblutungsstörungen
  35. Die Berufskrankheit Nr. 2109 (bandscheibenbedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule durch langjähriges Tragen schwerer Lasten auf der Schulter)
    • - z.B. Fleischträger
    • - Lokales Zervikalsyndrom: Auf die Halsregion beschränkte chronisch-rezidivierende Beschwerden, die durch positionsabhängige Nacken- und Schulterschmerzen, Muskelverspannungen und Bewegungseinschränkungen der HWS charakterisiert sind. Pathomechanismus: mechanische Irritation des hinteren Längsbandes, der Wirbelgelenkkapseln und des Wirbelperiosts durch degenerative
    • Veränderungen im Bewegungssegment.

    • 2.Zervikobrachiales Syndrom: Von den Bewegungssegmenten C5-C6 ausgehende bandscheibenbedingte Brachialgien (Schmerzen, Sensibilitätsstörungen oder motorische Ausfälle), meistens in Verbindung mit Symptomen eines lokalen
    • Zervikalsyndroms. Im Vordergrund stehen Schmerzausstrahlung entlang der Dermatomstreifen.Pathomechanismus: Irritation des Ramus ventralis des Spinalnerven durch einen dorsolateralen Diskusprolaps oder durch unkovertebrale Osteophyten in Verbindung mit Segmentlockerung.
  36. BK Nr. 2110 (bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch Ganzkörperschwingungen).
    - Deckplatteneinbrüche
  37. Berufskrankheit Nr. 2106: Beschwerden, die durch berufsbedingte Nervendruckschädigungen verursacht werden
    Skalenus-Syndrom (thoracic-outlet-syndrome), das bei einem Armplexusschaden im Wurzelbereich (C4) C5-Th1 auftritt.

    • Ursächlich werden Lastendruck auf der Schulter, Lastenzug am Arm, repetitive Abduktions- und
    • Adduktionsbewegungen im Schultergelenk, Überkopfarbeiten mit nach hinten gestrecktem Arm und Spielen von Streichinstrumenten verantwortlich gemacht.

    - Karpaltunnelsyndrom ist ausgenommen!
  38. Vergiftung mit Cadmiumchlorid
    - akut -
    • nach pulmonaler Resorption: nach einer stundenlangen Latenzzeit Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, starkes Durstgefühl sowie Trockenheit im Hals, Trachitis, Bronchitis und Bronchopneumonie mit Dyspnoe und Cyanose sowie in schweren Fällen
    • ein evtl. tödlich verlaufendes Lungenödem.

    • nach peroraler Resorption (selten): Krankheitssymptome von Seiten des
    • Magen-Darm-Traktes, z.B. Erbrechen und Diarrhoen
  39. Vergiftung mit Cadmiumchlorid
    - chronisch -
    • typische Gelbfärbung der Zahnhälse (v.a. Schneide- und Eckzähne, auch künstliche Zähnen),
    • entzündliche Reizzustände im Bereich der oberen Luftwege, Atrophie und Ulceration der Nasenschleimhaut mit Anosmie, Proteinurie; in fortgeschrittenen Fällen Abmagerung, Anämie und Gangstörungen wegen Knochenveränderungen i. S.
    • einer Osteoporose, transversalen Knochenfissuren und evtl. Tibiaverdickungen (sog. Milkmansches Syndrom), evtl. chronisches Lungenemphysem, Nieren- und Leberparenchymschaden, beschleunigte BSG
  40. Kohlenmonoxidvergiftung
    - akut -
    hohe Dosen: rasch eintretender Bewusstseinsverlust, Dyspnoe, Krämpfe und Tod.

    niedrigere Dosen: Kopfschmerzen, Schwindel, Brechreiz, Benommenheit, Ohrensausen, Herzklopfen sowie evtl. Versagen der Muskelkraft und des zentralen Antriebs, Erregungszustände, Krämpfe und Ohnmachtsanfälle, beschleunigter Puls, vertiefte unregelmäßige Atmung, Gesichtsfarbe bisweilen hellrot, gelegentlich leicht zyanotisch, Tod durch Atemlähmung oder Herzversagen.
  41. Kohlenmonoxidvergiftung
    - chronisch -
    • nervöse und psychische Störungen sowie
    • funktionelle und organische Herz- und Gefäßveränderungen,
    • Störungen der Verdauungsorgane und der Organe mit innerer Sekretion,
    • an Morbus Parkinson erinnernde Krankheitsbilder, Erblindungen,
    • akute delirante Zustände und zerebrale Ausfallserscheinungen, wie Herabsetzung des Antriebs, der Merkfähigkeit und des sprachlichen Ausdrucksvermögens
  42. Schwefelkohlenstoff-Vergiftung
    - akut - (selten)
    • Gesichtsröte, Euphorie, Erregungszustände, Benommenheit mit rasch nachfolgender
    • tiefer Bewusstlosigkeit, evtl. Koma und Atemstillstand. Auch epileptiforme Krämpfe, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, verminderte Merkfähigkeit sowie
    • Sehstörungen durch Hornhautveränderungen
  43. Schwefelkohlenstoff-Vergiftung
    - subakut -
    Kopfschmerzen, Erregungszustände und Schlaflosigkeit.
  44. Schwefelkohlenstoff-Vergiftung
    - chronisch -
    Vorzeitiges Auftreten von Arteriosklerose (besonders der Hirngefäße) zerebral bedingte Anzeichen (leichte Erregbarkeit, Potenzstörungen, Merkschwäche, dem Morbus Parkinson ähnliche Symptome (Salbengesicht, Tremor, Muskelstarre) und psychotische Zustände meist depressiver Art, Pyramidenbahnausfälle, Schäden am Sehnerv, Nebelsehen, Akkommodationsstörungen, Skotom, Pupillenstarre, Akustikusschädigung sowie Störungen im hormonalen Haushalt), Erkrankung des peripheren Nervensystems (Sensibilitätsstörungen, Neuritiden und Lähmungen, in schweren Fällen Pseudotabes mit herabgesetzten oder erloschenen Sehnenreflexen), Magen-Darmstörungen mit Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sowie Erhöhung des Serumcholesterins bei gleichzeitigem Abfall der Esterquote.
  45. Vergiftungen durch Benzol
    - akut -
    • - leicht lipoidlöslich
    • - In großen Mengen aufgenommen, bewirken sie durch Anreicherung im Gehirn Erregungszustände (Benzolrausch) und schließlich Narkose
    • .
    • - Die Einatmung hoch konzentrierter Benzoldämpfe kann in wenigen Minuten zum Tode führen.

    - Erregungszustände (Benzolrausch) mit anschließender lang anhaltender Narkose, Muskelzuckungen, Krämpfe, Kreislaufschwäche und Atemlähmung
  46. Vergiftung durch Benzol
    - chronisch -
    • - Mattigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Magen-Darmstörungen
    • - Als Ausdruck der Schädigung des hämatopoetischen Systems sind rote und weiße Blutzellen sowie die
    • Blutplättchen gemeinsam, nacheinander oder isoliert, insbesondere quantitativ, verändert.
    • - Isolierte Thrombopenie oder Zunahme des Erythrozytenvolumens ist evtl. ein Frühzeichen der Erkrankung.
    • - Während eine Leukopenie (Granulozytenabfall) und dadurch bedingt eine relative Lymphozytose schon sehr früh nachgewiesen werden können, treten Anzeichen einer Anämie erst Wochen bis
    • Monate später auf.
    • - Auch Agranulozytosen, überschießende Reaktionen und Leukämien wurden beobachtet.
    • - Es ist eine durch Gefäßwandschädigungen bedingte
    • hämorrhagische Diathese vorhanden. Haut- und Schleimhautblutungen, insbesondere aus Nase, Zahnfleisch und Uterus, sowie Blutungen am Augenhindergrund sind möglich.
    • - Typisch sind auch Hepatosplenomegalien.
  47. Lungensiderose
    • - durch die pulmonale Ablagerung von Eisenstaub hervorgerufen
    • - zählt zu den harmlosen Speicherkrankheiten, bei denen Makrophagen in den Lungen die Stäube
    • lediglich speichern, ohne dass es zu bindegewebigen oder bösartigen Veränderungen des Lungengewebes kommt (benigne Pneumokoniose).
    • - Die im Röntgenbild beobachteten Lungenveränderungen (disseminierte kleine rundliche
    • Schatten) besitzen keinen Krankheitswert, da sie reversibel sind und nicht mit pulmokardialen Funktionsausfällen behaftet sind.
  48. Speicherkrankheiten der Lunge
    • - ohne pulmonale Funktionsausfälle
    • Siderose (Eisen)
    • Anthrakose (Kohlenstaub)
    • Barytose (Schwerspatstaub)
    • Stannose (Zinn)
    • Antimon-Pneumokoniose (Antimon)
    • Cer-Pneumokoniose (Cer)
    • Kaolinlunge (Kaolin)
    • Ockerlunge (Ockererde)
  49. Nasenscheidewandperforation
    • - Einwirkung von Chromsäurenebel beim Verchromen
    • (auch: Chromgeschwüre, Entzündung von Larynx, Trachea und Bronchien)
  50. Sarkoidose-ähnliche Veränderungen im Bereich der Lunge
    Beryllium, Asbest, organische Stäube
  51. Sensibilitätsstörungen im Bereich der unteren Extremität
    Arsen, n-Hexan, Methyl-n-Buthylketon, Schwefelkohlenstoff
  52. Bildschirm-Arbeitsplatz-Verordnung
    • - regelt die Beurteilung der Arbeitsbedingungen durch den Arbeitgeber.
    • - Danach hat dieser bei Bildschirmarbeitsplätzen die Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen, insbesondere hinsichtlich einer möglichen Gefährdung des Sehvermögens sowie körperlicher Probleme und psychischer Belastungen, zu ermitteln und zu beurteilen.

    - Weder die Bildschirmarbeitsplatz-Verordnung noch das Jugendarbeitsschutzgesetz enthalten spezielle Begrenzungen der Einsatzzeit am Bildschirmarbeitsplatz für Jugendliche.
  53. maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK-Wert)
    • - ist diejenige Konzentration eines Gefahrstoffes in der Luft am Arbeitsplatz, die nach heutiger Kenntnis auch bei wiederholter und langfristiger Einwirkung die
    • Gesundheit der Beschäftigten nicht beeinträchtigt.
    • Die MAK-Werte gelten für einzelne Substanzen, für Schadstoffgemische nur in Ausnahmefällen und überhaupt nicht für radioaktive/kanzerogene Stoffe
  54. biologische Arbeitstoleranz (BAT)-Wert
    • - gibt die höchst zulässige Konzentration eines Stoffes, seiner Metaboliten oder eines geeigneten biologischen Indikators im Körper an.
    • - Er kann nur für Gefahrenstoffe mit klar erforschter Toxikokinetik und -dynamik festgelegt werden.
    • - Außerdem müssen die Schadstoffe geeignete körpereigene biologische Indikatoren aufweisen, um eine Belastung des Körpers zu quantifizieren.
  55. Kohlenstoff-Monoxid-Vergiftung
    • - MAK-Wert: 0,003 Vol% CO in der Atemluft
    • -

    • CO-HB:
    • - 3-5%: Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei Herz-Kreislauf-Erkrankten und bei gesunden Menschen unter Belastung

    5-15%: Leichte Visuseinschränkung

    10-20%: Kopfschmerz, Mattigkeit, Unwohlsein, Kurzatmigkeit bei Anstrengung, Herzklopfen

    20-30% Schwinkel, Bewusstseinseinschränkung, Gliedererschlaffung und -lähmung

    30-40%: Haut rosafarben, Bewusstseinsschwund, Atmung verflacht, Kreislaufkollaps

    40-60%: tiefe Bewusstlosigkeit, Lähmung, Cheyne-Stokes-Atmung, Sinken der Körpertemperatur

    • 60-70%: Tod innerhalb 10 min bis 1 h
    • >70%: Tod innerhalb weniger min
  56. Trinkwasser-Verunreinigung: Blei
    • - gelangt nur in relativ geringen Mengen aus der Umwelt in das Trinkwasser.
    • - Es stammt vorwiegend aus alten, bleihaltigen Wasserrohren.
    • - Besonders bei niedrigem pH-Wert und längerem Stehen des Wassers in der Leitung besteht die Gefahr einer Vergiftung durch herausgelöstes Blei.
    • - Der Grenzwert wurde in der seit Januar 2003 geltenden Neufassung der Trinkwasserverordnung vom vorherigen Grenzwert (0,040 Milligramm je Liter (mg/l) = 40 Mikrogramm je Liter (μ g/l)= 40 μ g/l)
    • ab 01.12.2003 auf 0,025 mg/l = 25 μ g/l gesenkt und soll ab 01.12.2013 0,0010 mg/l = 10 μ g/l = 0,1 μ g/l nicht überschreiten.
  57. Trinkwasser-Verunreinigung: Arsen
    • - reichert sich über viele Jahre im Körper an und führt v.a. in den Basalzellen der Haut, Nieren und der Leber zur Entwicklung von malignen Tumoren.
    • - Flüsse waschen Arsen aus Gebirgsgestein und transportieren es in die Flusstäler, wo sich das Gift in den Böden ablagert.
    • - Es reichert sich in tierischen und pflanzlichen Organismen im Laufe ihrer Lebenszeit an und gelangt schließlich in die menschliche Nahrung.
    • - Daher wird Arsen weniger durch Trinkwasser als vielmehr über belastete Lebensmittel aufgenommen.
  58. - Belastung mit Dioxinen
    - Verbrennung chlorhaltiger Abfälle (z.B. Holzschutzmittel, chlorierte Biphenyle PCB, PVC) in Anwesenheit zweiwertigen Kupfers (aus Elektroartikeln) und Sauerstoff entstehen eine ganze Anzahl von schwer abbaubaren Chlorkohlenwasserstoffe, zu denen u.a. auch die hochgiftigen Polychlorierten Dibenzo-Dioxine (PCDD) und Polychlorierten Dibenzofurane (PCDF) gehören.

    • - Diese Stoffe entstehen vorwiegend - unabhängig von Betriebsbedingungen - im Niedertemperaturbereich von 300 Grad.
    • - In der BRD sind die größten Dioxidquellen die Müllverbrennungsanlagen. Untersuchungen zeigen, dass mindestens 50%, wahrscheinlich sogar 90% der PCDD/Fs gasförmig emittiert werden und weder von
    • Filtern zurückgehalten, noch messtechnisch überhaupt erfasst werden.
    • - Für die Belastung des Trinkwassers spielen v.a. ungeordnete Mülldeponien eine wichtige Rolle.
    • - HWZ im Fettgewebe: 10-15 Jahre
  59. Farmerlunge
    • - IgG-vermittelte exogen-allergische Alveolitis.
    • - Durch die Inhalation von organischen Stäuben als Antigene, in diesem Fall Aktinomyzeten in schimmeligem Heu, kommt es zur Immunreaktion vom Typ III (auch Typ I und IV können vorkommen)
    • - Akut kommt es zur Entzündung der Alveolen und des Interstitiums, aber auf Dauer kann sich eine Lungenfibrose bilden.
    • - Die Krankheit ist als Berufskrankheit anerkannt.
    • - Die Klinik ist bei der akuten Verlaufsform durch Husten, Dyspnoe und Fieber ca. 3-6 h nach Allergenexposition gekennzeichnet und einem Abklingen der Symptome nach 24 h.
    • - Die chronische Form beginnt schleichend und zeigt sich durch zunehmenden Husten und Dyspnoe, teils
    • Zyanose.
    • - Außer der Lungenfibrose kann es noch zum Cor pulmonale kommen.
    • - In der Auskultation kann man teils feuchte RGs basal hören.
    • - Im Röntgen-Thorax sieht man im Verlauf evtl. fleckige Infiltrate.
    • - In der Lungenfunktion besteht eine restriktive Ventilationsstörung mit Verminderung von Vitalkapazität, Totalkapazität, Compliance und Diffusion.
    • - Im Labor besteht eine Leukozytose und BSG-Erhöhung. Man kann die präzipitierenden
    • Antikörper nachweisen.
    • - In der bronchoalveolären Lavage sind im akuten
    • Stadium massig neutrophile Granulozyten zu sehen und im chronischen Stadium >50% aller Zellen Lymphozyten. Der Quotient aus CD4/CD8 ist < 1
    • - Die Therapie besteht in der Expositionsprophylaxe. - Im akuten Fall können Kortikoide gegeben werden. Nur selten müssen sie länger gegeben werden.
  60. p-Phenylendiamin
    wird als Haarfärbemittel verwendet und führt als chemisches Allergen zu Hauterscheinungen, z.B. dem allergischen Kontaktekzem, z.B. auch bei Friseuren.
  61. technischen Richtkonzentration (TRK-Wert)
    - die Konzentration eines gefährlichen Arbeitsstoffes als Gas, Dampf oder Schwebestoff in der Luft, die nach dem Stand der Technik erreicht werden kann

    - Konzentration, die als Anhalt für die zu treffenden Schutzmaßnahmen und die messtechnische Überwachung des Arbeitsplatzes heranzuziehen ist.

    - ersetzt den MAK-Wert bei kanzerogenen Stoffen.
  62. Mindest- Konzentration für letale CO-Vergiftung innerhalb einer 8h Arbeitsschicht
    0,014% CO (= 0,00014)
  63. Phosgen
    • - lipophiles Reizgas (schlecht wasserlöslich, gut fettlöslich).
    • - Der Hauptangriffsort ist die Alveolarmembran (C) ist richtig.
    • - Dort führt Phosgen nach einer Latenz von mehreren Stunden zu einem schweren Lungenödem,
    • - d.h. dass Patienten, die sich beschwerdefrei
    • fühlen, trotzdem überwacht und behandelt werden müssen
    • - Das Ausmaß der Schädigung korreliert somit nicht mit der subjektiven Wahrnehmung,
    • - Der toxischen Wirkung des Phosgens liegt nicht eine allergische Reaktion (auch nicht Typ III) zu Grunde, sondern eine direkt toxische Reaktion, die die Permeabilität der Alveolarkapillaren erhöht und so zum Lungenödem führt
  64. ß-Naphtylamin
    • - aromatisches Amin.
    • - Bei langjähriger Exposition kann es zu Anämie, Methämoglobinämie und Entstehung eines Blasen-/Harnleiterkarzinoms kommen
  65. Polyvinylchlorid (PVC)
    • - ist selbst ungiftig
    • - sein Monomer, Vinylchlorid oder Monochlorethylen, verursacht u.a.
    • Leberzellschäden, Splenomegalie,
    • Akroosteolyse der Fingerendglieder, sklerodermieähnliche Hautveränderungen und Raynaudsches Syndrom der Finger.

    - Darüber hinaus wirkt es karzinogen (u.a. Hämangiosarkom der Leber).
  66. 2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin
    • - TCDD ist die giftigste Substanz aus der Gruppe der 75 möglichen chlorierten Dibenzodioxine und der 135 chlorierten Dibenzofurane, die zusammen als Dioxin
    • bezeichnet werden.

    - Sie traten als unerwünschte Nebenprodukte insbesondere bei der Herstellung z.B. von Pentachlorphenol und anderen chemischen Produkten auf.

    - PCB wurde 1989 u. a. aufgrund dieser Verunreinigungen in Deutschland verboten.

    - Dioxine entstehen zudem bei Verbrennungsprozessen von kohlestoffhaltigem Material in Anwesenheit von Chlor.

    - Der Eintrag von Dioxin in die Umwelt ist aufgrund einschneidender gesetzlicher Maßnahmen in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen.

    - Diese Substanz ist unspezifisch kanzerogen, d. h. sie kann Tumore in sehr verschiedenen Organen verursachen.
  67. Heinz-Innenkörperchen
    - können bei der durch Nitrobenzol ausgelösten Anämie gefunden werden.

    - Darüber hinaus wirken die Nitroverbindungen hepatotoxisch, auch Blasenkarzinome sind beschrieben.

    - Wichtig: Besonders gefährdet bei einer Nitrobenzolexposition sind Personen mit einem G6PD-Mangel, da dieses Enzym u.a. zur Rückverwandlung des Methämoglobins in Hämoglobin gebraucht wird.
  68. Kupfer im Trinkwasser
    - Kupfer ist ein weit verbreitetes Material in der Wasserversorgung und wird speziell bei Wasserrohren verwendet

    - Bei einer chronischen Belastung z.B. durch kupferhaltiges Trinkwasser kommt es zu Krankheitsbildern wie der kupferinduzierten Magen-Darm-Erkrankung und der frühkindlichen Leberzirrhose.

    - Diese tritt v.a. bei nicht oder nur kurz gestillten Säuglingen auf

    - Das Risiko auf kupferverseuchtes Trinkwasser ist besonders groß in Gegenden mit saurem Grundwasser, da unter diesen Bedingungen Kupferionen leichter aus den Kupferrohren in das Grundwasser übertreten können.

    - Um die genannten Erkrankungen zu vermeiden, ist der zulässige Gehalt an Kupfer im Trinkwasser gesetzlich geregelt.

    - In geringen Mengen ist Kupfer allerdings wichtig für den Menschen, es ist ein essenzielles Spurenelement.
  69. 2 direkt benachbarte Lautsprecher mit Schalldruckpegel = 80dB --> wie hoch gesamt Schalldruckpegel
    - Verdoppelung der Schallintensität eine Lautstärkensteigerung um den Logarithmus 2 = 0,031, BEL = 3 dB bewirkt.

    - D.h. bei Einschalten beider Lautsprecher mit je 80 dB beträgt der Pegel 83 dB

    - Umgekehrt muss zur Reduktion des Schalldruckpegels um 3 dB die Schallintensität halbiert werden.
  70. Symptome Nachtarbeit
    • - Magen-Darm Beschwerden
    • - Schlafstörungen,
    • - Appetitlosigkeit,
    • - Verminderung der sozialen Qualität und Einschränkung sozialer Beziehungen,
    • - Einschränkung der Leistungsfähigkeit,
    • - Konzentrationsstörungen
    • - Anstieg der Fehlerhäufigkeit.

    - KEINE Hypertonie
  71. chronische Exposition zu Benzin
    - aromatischen Aminen und wird in der Farbenindustrie verwendet.

    - Es zählt zu den klassischen Kanzerogenen.

    • - Nach langjähriger Exposition kann es zu Methämoglobinbildung und
    • Anämie kommen.

    - Gehäuft Blasen- und Urothelkarzinome
  72. Dimethylformamid
    - wird in der Pharmazie und bei Herstellung von Pestiziden synthetischem Leder und in der Produktion von polyurethanen Produkten und Acrylfasern.verwendet

    - Die Freisetzung in die Umwelt basiert auf seiner Verwendung in der petrochemischen Industrie.

    - DMF bewirkt bei direktem Kontakt während der Arbeit Irritationen im Sinne von tränenden Augen, trockenem Hals und Husten.

    - Es zeigt sich außerdem eine Alkoholintoleranz mit Flush und Palpitationen nach Alkoholgenuss.

    - Darüber hinaus ist DMF hepatotoxisch. So wurden bei Arbeitern mit einer Expositionsdauer von über einem Jahr erhöhte Transaminasen und Leberenzyme sowie eine Hepatomegalie gefunden
  73. PCB (Polychlorierte Biphenyle)
    - finden Anwendung in Wärmeüberträgern, Transformatoren und elektrischen Kondensatoren, in Hyrdaulikanlagen von Bergwerken und als Weichmacher.

    - Chronisch toxische Auswirkungen sind Chlorakne, Haarausfall, Hyperpigmentierungen, fetale Missbildungen.

    - Wahrscheinlich ist PBC kanzerogen.

    - PBC ist seit den 80er Jahren in Deutschland verboten
  74. Methylquecksilber
    v.a. für Schwangere durch seine teratogene Wirkung gefährlich.

    • - Nach Angaben der EFSA vom 18.3.2004 ist die Belastung durch Methylquecksilber in Fischen und
    • Fischprodukten heute immer noch sehr hoch
  75. Cadmium
    - Bestandteil von Legierungen, Farbstoffen und Akkumulatoren.

    - Es wird v.a.inhalativ aufgenommen und führt so zu Reizungen und Entzündungen der oberen Atemwege bis hin zum toxischen Lungenödem.

    - Bei chronischer Intoxikation kommt es zur Gelbverfärbung der Zahnhälse, zu Ansomnie, Lungenemphysem, Nierenschädigung sowie zur Itai-Itai-Krankheit.

    - Im Tierexperiment wurde Kanzerogenität nachgewiesen.
  76. Blei
    - findet Anwendung in der Herstellung von Farben, Akkumulatoren, Batterien und Glas, organische Bleiverbindungen finden sich v.a. in Antiklopfmitteln.

    - Die Aufnahme erfolgt hauptsächlich durch Inhalation, organische Verbindungen können auch perkutan aufgenommen werden.

    - Es hemmt die Hämsynthese, es kommt zur hypochromen Anämie.

    - Organische Verbindungen reichern sich im ZNS an und führen dort zu einer Enzephalopathie.

    - Die klassische Trias der Bleivergiftung besteht aus Darmkoliken, Anämie und Radialislähmung

    - Hauptbelastungsquelle für Allgemeinbevölkerung: Antiklopfmittel bei Benzin
  77. Kupfer
    - weit verbreitetes Material in der Wasserversorgung und wird speziell bei Wasserrohren verwendet.

    - Bei einer chronischen Belastung z.B. durch kupferhaltiges Trinkwasser kommt es zu Krankheitsbildern wie der kupferinduzierten Magen-Darm-Erkrankung und der frühkindlichen Leberzirrhose.

    • - Das Risiko auf kupferverseuchtes Trinkwasser ist besonders groß in Gegenden mit saurem Grundwasser, da unter diesen Bedingungen Kupferionen leichter aus den Kupferrohren in das
    • Grundwasser übertreten können.
  78. Isyocyanat- Asthma
    - typische durch chemisch-irritativ oder toxische Stoffe verursachte obstruktive Atemwegserkrankung in der Arbeitsmedizin

    - Es wird hervorgerufen von Gasen (Reizgasen), Dämpfen, Rauch und Stäuben, wie der Name schon sagt natürlich auch durch Isozyanat.

    - Einzige Prophylaxe ist das Unterschreiten des MAK-Wertes, was sich häufig schwierig gestaltet, da Isozyanat oft in Gemischen vorkommt
  79. Asbestfeinstaub
    - verursacht typischerweise eine diffuse Lungenfibrose

    - Besonders gefährdet sind Beschäftigte in der Asbestindustrie, Arbeiter in der Herstellung von Bremsbelägen, Dichtungen, Filtern, Textilien, Isolationsmaterial und Kunststoffen.

    - Asbestfasern existieren in unterschiedlichen Formen und Größen. Unter einer Größe von 100 μm x 3 μm sind sie alveolargängig und lagern sich im Lungeninterstitium ab.

    - Dort können sie nicht vollständig phagozytiert werden, sie können zur Pleura wandern - es kommt zur Fibrose.

    • - Klinisch zeigen sich Belastungsdyspnoe, produktiver Reizhusten, auskultatorisches Knisterrasseln.
    • - In der Lungenfunktion zeigen sich eine restriktive Ventilationsstörung und ein gestörter Gasaustausch.

    • - Die Therapie beschränkt sich auf symptomatische
    • Maßnahmen.
  80. Radio-Allergo-Sorbens-Test (RAST)
    • - ist ein Labortestverfahren, das bei Verdacht auf eine Allergie vom Soforttyp (z.B. Birkenpollenallergie) nur durchgeführt wird, wenn bestimmte Umstände
    • vorliegen (z.B. eine mangelnde Kooperation des Patienten).

    - Im Radio-Allergo-Sorbens-Test (RAST) wird bestimmt, wie viel allergenspezifische Antikörper der Immunglobulinklasse E (IgE) im Blutserum des Patienten vorhanden ist.


    - Für den RAST wird das vermutete Allergen (z.B. ein bestimmter Eiweißstoff aus Birkenpollen, wenn der Patient über Atemwegsbeschwerden während der Birkenblüte klagt) besonders vorbehandelt, sodass es als Konjugat (Verbindung) vorliegt

    - Das Allergen-Konjugat wird mit dem Blutserum des Patienten vermischt.

    - Alles IgE, das für das Allergen spezifisch ist, bindet sich an das Allergen- Konjugat.

    - Anschließend wird ein radioaktiv markierter Antikörper hinzugegeben, der das gebunden IgE erkennt und an dieses bindet.

    - Durch Messung der Radioaktivität lässt sich dann die Menge an IgE bestimmen, die an das Allergen-Konjugat gebunden haben und damit die Stärke der allergischen Immunreaktion feststellen.

    - Ist der gemessene IgE-Wert im Vergleich zu dem von Nicht-Allergikern sehr hoch, dann besitzt das Immunsystem des Patienten eine erhöhte Bereitschaft auf das getestete Allergen sofort allergisch zu reagieren.

    - Es handelt sich also um einen Test für das spezifische IgE.
  81. Globe-Thermometer
    - Die Strahlungstemperatur ist das Maß für die Temperatur der Umschließungsflächen (Wände etc.).

    • - Es handelt sich um Infrarotstrahlung, die von
    • Oberflächen der Umgebung auf den Körper einwirken.

    - Die Strahlungstemperatur wird mit einem Globe-Thermometer gemessen.
  82. Biostoff-Verordnung
    - Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen

    - gilt für Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen, gentechnisch erzeugte Stoffe gehören nicht dazu

    - Für den Umgang mit biologischem Material sind spezielle Vorsorgeuntersuchungen vorgesehen

    -KEINE Forderung von speziellen Impfungen

    - Die Verordnung gilt für Zellkulturen, die bei in-vitro-Fertilisationen aus vielzelligen Organismen stammen, aber nicht aus humanen Zellen.
  83. Typische Reizgase
    • Ammoniak
    • Acrolein
    • Chlorgas
    • Formaldehyd
    • Nitrosegase
    • Ozon
    • Phosgen
    • Phthalsäure
    • Isozyanate
  84. Chlorphenole
    - werden als Pflanzenschutz-, Holzschutz- und Desinfektionsmittel eingesetzt.

    - Sie führen zu Leberschäden und zu akneartigen Hauterscheinungen (“Perna-Krankheit”).

    - Außerdem kann es zu Störungen des ZNS und des Wärmehaushaltes kommen
  85. Chlorgas
    • - führt nicht typischerweise zu akneartigen Hauterscheinungen, sondern es führt vor
    • allem durch seine ätzende Wirkung zu Reizerscheinungen.
  86. Mangandioxid
    wirkt v.a. neurotoxisch. Es verursacht keine Lungenfibrose
  87. Aluminiumoxid
    führt bei Aufnahme durch Inhalation zu einer Lungenfibrose und kann außerdem ein Karzinom auslösen.
  88. Magnesiumsulfat
    wird medikamentös angewendet, z.B. zur Vermeidung von Krampfanfällen bei Schwangerschaftshypertonus.

    Eine Lungenfibrose verursacht es nicht.
  89. Nitrat
    • - ensteht in oberflächlichen Erdschichten aus verwesenden organischen Substanzen oder durch Oxidation von organischen und anorganischen
    • Stickstoffverbindungen im Boden.

    • - Auch können Nitrate durch den Menschen in den
    • Boden eingebracht werden (z.B. durch Düngung), dies kann zur Belastung des Grundwassers führen.


    - Nitrate sind selbst wenig schädlich, die tödliche Dosis liegt bei 8-15 g.

    • - Wird Nitrat allerdings zu Nitrit umgewandelt, kann schon eine Dosis im Milligramm-Bereich zur Bildung von Methämoglobin und damit zu behinderter
    • Sauerstoffabgabe im Gewebe, Zyanose und evtl. zum Tod - besonders bei Säuglingen - führen.

    - Nitrit entsteht entweder exogen z.B. durch Umwandlung aus Nitrat durch bestimmte Bakterien oder endogen durch bakterielle Umwandlung aus Nitrat über einen Nebenkreislauf über die Speicheldrüsen von Erwachsenen.
  90. Fliegenpilz-Vergiftung
    - Auf Grund ihrer Verwandtschaft zueinander und der Ähnlichkeit der durch sie bewirkten Vergiftungssymptome werden die Vergiftungserscheinungen von Fliegen- und Pantherpilzen oft als Pantherina-Syndrom zusammengefasst.

    - Es besteht eine deutlich anticholinerge Symptomatik

    • - Dazu gehören ein wechselnd ruhiger und unruhiger Rauschzustand mit Halluzinationen, Ataxie und
    • Bewusstseinseinschränkung bis hin zum Koma.

    - Im Vegetativum fallen Mydriasis, trockene Schleimhäute, warme trockene Haut, Tachykardie, Harnverhalt und Fieber auf.

    - Die Symptomatik beginnt in der Regel bis spätestens 4 Stunden nach dem Verzehr der Pilze.

    • - Die Pantherina-Symptomatik ähnelt Intoxikationen mit Atropin
    • - Als Gegenmittel gilt Physostigmin in Kombination mit Benzodiazepinen.
  91. Vergiftung mit Knollenblätterpilzen
    - nach überstandener gastrointestinalen Frühphase und einer sich anschließenden Latenzzeit von einem bis mehreren Tagen der Untergang der Leberzellen und der Tod des Patienten durch ein toxisches Leberversagen

    - Der wichtigste anamnestische Hinweis ist die relativ lange Latenzzeit zwischen Pilzverzehr und Beginn der Symptome von fünf Stunden bis zu zwei Tagen.

    Die giftigen Wirkstoffe der Knollenblätterpilze sind Amanitin und Phalloidin
  92. Cadmium-Zufuhr Normalbevölkerung
    - Nahrung macht rund 90% an der Gesamtzufuhr in der Allgemeinbevölkerung aus

    - Einen wesentlichen Anteil nehmen Kartoffeln und Weizen sowie deren Produkte ein.

    - Vergleichsweise hohe Cadmium-Konzentrationen können in bestimmten Waldpilzarten enthalten sein.

    - Von den tierischen Lebensmitteln weisen Nieren und Leber einen höheren Gehalt auf.

    - Tabakrauch ist für Aktivraucher eine bedeutsame Cadmiumquelle.
  93. Biomonitoring
    - Für das Biomonitoring lassen sich verschiedene Parameter heranziehen:

    • 1. Parameter der inneren Belastung:
    • Fremdstoffe und Metaboliten im Vollblut oder im Harn

    • 2. Parameter der Beanspruchung:
    • biologische Antwort (z.B. δ-ALA bei Bleibelastung) biologisch wirksame Dosis (z.B. im Mutagenitätstest mit Bakterien)
    • kritische Wirkung (z.B. Enzymanstieg, tumorspezifische Antigene, molekulare Marker, Chromosomenanomalien)
  94. Schallpegel-Bestimmungen an Arbeitsplätzen
    - bei überwiegend geistigen Tätigkeiten 55 dB

    • - bei einfachen oder überwiegend mechanisierten Bürotätigkeiten und vergleichbaren Tätigkeiten:
    • 70 dB(A),

    - bei allen sonstigen Tätigkeiten 85 dB

    • - soweit dieser Beurteilungspegel nach der betrieblich möglichen Lärmminderung zumutbarerweise nicht einzuhalten ist, darf er bis zu 5 dB(A) überschritten
    • werden.

    - In Pausen-, Bereitschafts-, Liege- und Sanitätsräumen darf der Beurteilungspegel höchstens 55 dB(A) betragen;
  95. Krankheit, die als Berufskrankheit nur anerkannt wird, wenn sie zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen hat, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
    z.B. obstruktive Atemwegserkrankungen durch allergisierende Arbeitsstoffe
  96. Inhalation von Nitrosen Gasen
    - Die prophylaktische Anwendung von Kortikoidspray sollte nach Reizgasinhalation durchgeführt werden.

    - Weil das toxische Lungenödem nach einer Latenz von über 12 Stunden auftreten kann, sollte der Patient 24 Stunden überwacht werden.

    - Eine Röntgenaufnahme der Lunge ist sinnvoll, um den Ausgangsstatus zu dokumentieren
  97. Ursache für exematöse Hautveränderungen bei Bauarbeitern
    - Kaliumdichromat ist in der GefStoffV mit R 21 (gesundheitsschädlich bei Berührung mit der Haut) gekennzeichnet.

    - Die LD50 dermal, Ratte oder Kaninchen, ist mit 400 < LD50 ≤ 2000 mg/kg angegeben.

    - Im Zement enthaltenes Kaliumdichromat ist seit Jahrzehnten die häufigste Ursache allergischer Kontaktekzeme in der Bauindustrie.

    • - In der Industrie wird es wie folgt eingesetzt:
    • Zur Herstellung von Zündmasse
    • (Zündholzindustrie); zur Fabrikation von Chrompigmenten (Buntfarbenindustrie);
    • als Bestandteil von Imprägniersalzen (Holzindustrie); zur Herstellung von lichtempfindlichen Schichten auf Papier, Filmen oder Glas in der Reproduktionstechnik (Lichtdruckverfahren); ferner zum Verstärken und
    • Abschwächen von Bromsilbergelatine-Platten (Film- und Fotoindustrie).

    - Kaliumdichromat fällt die Farbstoffe aus Blauholz unter Bildung von Farblacken aus (Einsatz in der Tinten-, Tuschen- und Stempelfarbenindustrie).
  98. Auslöser von Basaliomen bei Bergarbeitern
    - Eine Auslösung durch Arsen und ein erhöhtes Risiko bei langfristiger medikamentöser Immunsuppression sind bekannt.

    - Das Basalzellkarzinom kann im Rahmen assoziierter Syndrome wie Xeroderma pigmentosum, Basalzellnävussyndrom und Albinismus entstehen.

    - Im Erzbergbau kommt es je nach lokaler Bodenbeschaffenheit zu einer Exposition gegenüber Arsen, Cadmium, Chrom, Kupfer, Quecksilber, Nickel, Blei, Thallium und Zink.
  99. Skelett-Fluorose
    - Gefahren durch Fluoride können besonders bei der elektrolytischen Herstellung von Aluminium auftreten.

    - Nach langjähriger Fluoraufnahme können rheumatoide Beschwerden auftreten, die ihre Ursache in einer Osteosklerose besonders der spongiösen Knochen wie denen des Beckens, der Wirbelsäule und der Rippen haben (Knochenfluorose).

    • - Röntgenologische Zeichen:
    • Verknöcherungen an Bänder- und Sehnenansätzen, grobe, unscharfe Bälkchenstruktur an Wirbelkörpern, Rippen und Becken;
    • vermehrte Knochensklerosierung,
    • zunehmende homogene Schattendichte der Knochen;
    • Spangenbildung an der Wirbelsäule,
    • Einengung der Markhöhle langer Röhrenknochen, Bambusstabbild der Wirbelsäule,
    • ausgedehnte Verkalkung der Sehnen und Gelenkkapseln,
    • multiple Periostreaktionen, Exostosen, Ankylosierung der Kreuzbeinfugen.
  100. Aluminium-Osteopathie
    - diffuse Knochenschmerzen, Frakturen als Folge einer Knochenmineralisationshemmung durch Aluminiumablagerung am Knochen im Sinne einer Osteomalazie und Hemmung der Parathormonsekretion.
  101. Itai-Itai-Krankheit
    - (japanisch für "Aua-Aua" wegen der auftretenden starken Schmerzen)

    - war eine chronische Vergiftung durch Cadmium, die im Jahre 1950 in der Präfektur Toyama, Japan auftrat.

    - Die Cadmiumvergiftung verursachte neben starken Schmerzen auch Knochenerweichung und Nierenversagen und endete oft tödlich.
  102. Phosphornekrose
    - Weichteilnekrose bei Phosphorverbrennung.

    - Ferner die sekundär-osteomyelitischen Veränderungen (v.a. der Kiefer) bei chronischer Phosphorvergiftung (durch P-Dämpfe);

    - Symptome: Osteosklerose, Sequestrierung, Fisteleiterungen, Frakturen, evtl. Sepsis.
  103. Arbeit mit Bremsbelägen
    - Bremsbeläge enthielten bis vor ca. 10-15 Jahren Asbest.

    - Der hoch problematische Stoff wurde inzwischen durch Antimon ersetzt, welches ebenfalls giftig ist, aber keine Pneumokoniosen verursacht

    - Keine Silikose durch Bremsbeläge!
  104. Auslösung von Spontanpneus bei Metallarbeitern
    - Im Rahmen der Produktion von pulverförmigem Aluminium treten bei entsprechend exponierten Arbeitnehmern gehäuft Lungenerkrankungen im Sinne einer Lungenfibrosierung, insbesondere in den mittleren und oberen Regionen, Emphysemblasen und durch Ruptur der Emphysemblasen Pneumothoraces auf.
  105. Intoxikation mit Arsen
    - Die Aufnahme erfolgt vor allem inhalativ,

    - das Haar ist ein diagnostisch wichtiger Speicher.

    - Die akute Arsenvergiftung bewirkt Störungen im Atemtrakt (Bronchialkarzinome), ZNS, Magen-Darm-Trakt (Durchfälle).

    - Die chronische Arsenvergiftung: Rhinitis sicca, Nasenseptumperforation, Arsenmelanose, Hyperkeratosen, Spinaliome, Wachstumsstörungen der Fingernägel (Meessche Bänder), Polyneuropathie.


    Arsenwasserstoff führt zu vielfältigen Allgemeinstörungen, eine Hämolyse mit Nierenschmerzen und dunklem Urin führt zu einer Anämie.

    - Charakteristisch ist der Knoblauchgeruch der Atemluft
  106. Beryllium Intoxikation
    - Die akute Intoxikation kann bis zur toxischen Bronchopneumopathie führen.

    - Es gibt auch eine allergische Berylliumdermatitis.

    - Für die chronische Intoxikation charakteristisch ist die interstitielle Lungenfibrose
  107. lösungsmittel-induzierte toxische Encephalopathie
    - Diagnostik mittels neuro-psychiatrischer Testverfahren

    - Schweregrad I:
    uncharakteristische gesundheitliche Beschwerden: pseudoneurasthenisches Syndrom; reversibel; keine neurologischen Befunde

    - Schweregrad II A: anhaltende Symptome wie starke Müdigkeit, Initiativeverlust, Labilität usw.; psychometrisch nachweisbare Leistungsminderung

    Schweregrad II B: zusätzlich neurologische Zeichen wie Ataxie, Tremor, Polyneuropathie; vollständige Reversibilität fraglich

    • Schweregrad III: Demenz mit globalen Einschränkungen der intellektuellen Leistungsfähigkeit;
    • neuroradiologisch diffuse Hirnatrophie nachweisbar; kaum reversibel, nicht progredient
  108. Symptomatische Parkinson-Syndrome
    - Medikamenten-induziert, diffuser Hirnschaden, vaskulär, posttraumatisch, hypoxisch, metabolisch, Hypoparathyreoidismus,

    - Toxin-induziert (Mangan, Kohlenmonoxid, MPTP),

    • - infektiös, postenzephalitisch, andere (Subakut Sklerosierende Panenzephalitis, Creutzfeld Jakob Krankheit, M. Whipple,
    • …)
  109. Untersuchungsmaterialen Biomonitoring
    - polychlorierte Dibenzo-p-Dioxine: Vollblut

    - Benzol, Benzo(a)pyren (aromatische Kohlenwasserstoffe): Morgenurin

    - Quecksilber: Morgenurin

    - Blei: Vollblut
  110. Auswirkung Blei-Intoxikation in Schwangerschaft
    - Sie beeinträchtigt die Blutbildung und Intelligenzentwicklung bei Ungeborenen, Säuglingen und Kleinkindern.

    - Besonders empfindlich auf Blei reagiert das sich entwickelnde kindliche Nervensystem --> mentale Retadierung

    • - Beim Erwachsenen wird Blei ausgeschieden oder in den Knochen eingelagert.
    • Es kann von dort aber während Phasen erhöhten Stoffwechsels (z.B. während der Schwangerschaft) wieder ins Blut gelangen.
  111. photochemischer Smog
    - auch Sommersmog genannt

    - Schadstoffgemisch, das in der unteren Atmosphäre aus einer Vielzahl von Vorläufersubstanzen unter dem Einfluss von Sonnenlicht entsteht.

    • - Ozon ist dabei die Leitsubstanz des Sommersmogs, da es von der Konzentration und den Wirkungen
    • her dominiert.

    • - Die starke Reizwirkung des "photochemischen Smogs" auf die Augen und Schleimhäute der oberen Atemwege kommt nur zu einem geringen Teil durch
    • Ozon zustande, hauptsächlich aber durch andere Photooxidanzien, die als Nebenprodukt der atmosphärischen Ozonbildung entstehen.

    • - Im Gegensatz zum Wintersmog (hier sind insbesondere Asthmakranke betroffen)
    • gibt es bei Ozon keine genau eingrenzbare Risikogruppe.

    • - Gesundheitliche Beeinträchtigungen sind umso eher zu erwarten, je höher die Ozon-Konzentration
    • der inhalierten Luft ist, je länger die Exposition dauert und je höher das Atemminutenvolumen während der Exposition ist.

    - Potenzielle, konzentrations- bzw. dosisabhängige Wirkungen von Ozon auf Menschen sind sensorische Wirkungen (Geruch), Wirkungen auf die Lungenfunktion, entzündliche Reaktionen des Lungengewebes und Wirkungen auf die körperliche Leistungsfähigkeit. Subjektive Befindlichkeitsstörungen wie Tränenreiz (verursacht durch Begleitstoffe des Ozons), Reizung der Atemwege, Husten, Kopfschmerzen und Atembeschwerden treten ab 200 μg/m3 auf.

    - Die akuten Reizerscheinungen an Augen und Schleimhäuten sind von der körperlichen Aktivität weitgehend unabhängig; ihr Ausmaß wird primär durch die Aufenthaltsdauer in der ozonbelasteten Atmosphäre bestimmt.
  112. Trichlorethylen
    - biol. Nachweis über Trichloressingsäure im Urin

    - klare Flüssigkeit.

    - wirkt als starkes Lösungsmittel und wurde deshalb früher in Formen- und Walzenwaschmitteln in der Druckindustrie und in metallverarbeitenden Betrieben als Teilereinigungsmittel eingesetzt.

    - Trichlorethen löst Polyolefine und chemisch verwandte Kunststoffe an und macht sie weich und undurchsichtig.

    • - Trichlorethen wird als krebserzeugend und keimzellmutagen betrachtet und ist stark narkotisierend: Das Einatmen von Luft mit
    • 200 ppm führt zu Müdigkeit.

    - Akute Vergiftungen (Trisucht) führen zu Hirnschäden, Erblindung und zur Aufhebung der Geruchs- und Geschmacksempfindung.

    - Der Abbau von Trichlorethen erfolgt über die Umwandlung in Chloralhydrat, das einerseits zu Trichloressigsäure oxidiert und andererseits zu Trichlorethanol reduziert wird.

    - Trichloressigsäure und das Glukuronid des Trichlorethanols werden als Hauptmetabolite unterschiedlich schnell im Harn ausgeschieden.
  113. Para-tertiäres Butylphenol (ptBP)
    - ruft an der Haut nach intensivem Kontakt Rötung, Schwellung, Brennen und Juckreiz hervor (Kontakt-Dermatitis).

    - Darüber hinaus können nach längerer Exposition Depigmentierungen in disseminierter Aussaat auftreten

    • -. Das Verteilungsmuster der vitiligoartigen Depigmentierungen ist meist symmetrisch und charakterisiert durch linsengroße bis münzengroße, teilweise auch konfluierende "Weißfleckung" an den Handrücken und Fingerrücken, übergreifend auf die Unterarme, Fußrücken, Stamm, hier besonders
    • in den Axillen sowie im Genitalbereich.

    Meistens wird die Depigmentierung nach verstärkter Sonneneinstrahlung mit Bräunung der umgebenden Haut festgestellt.

    Makroskopisch und histologisch unterscheiden sich die Hautveränderungen nicht von echter Vitiligo, jedoch findet man im Gegensatz zu echter Vitiligo keine Assoziation zu einer Autoimmunkrankheit.

    - Ferner können besonders nach Inhalation von erhitztem ptBP in flüssiger Phase Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindelgefühl und Erbrechen auftreten.

    - Die Einwirkung von ptBP kann auch zu systemischen Reaktionen im Organismus führen, die sich am Leberparenchym (Hepatose) und in einer Schilddrüsen-Vergrößerung manifestieren

    (TRIAS: Vitiligo, Hepatose und Struma diffusa).

    - Nach Beendigung der Exposition gegenüber ptBP kommt es in den meisten Fällen zu einer Besserung der auf eine Funktionsstörung der Leber hinweisenden Laborbefunde sowie zur Rückbildung der Schilddrüsenvergrößerung.
  114. Lindan (Hexacyclohexan)
    - Halogenkohlenwasserstoff (NICHT: aromatischer KW)

    - gut in organischen Lösungsmitteln, nicht in Wasser löslich

    - Insektizid und Therapeutikum gegen Skabies und Pediculose

    - Neurotoxisch: parkinson-ähnliche Symptome, Muskelschmerzen, Einfluss auf die Blutbildung und das Knochenmark bis zur Schädigung. Es kann zu schweren Symptomen wie amyotrophe Lateralsklerose, Parkinsonismus und Multipler Sklerose kommen.




    - Lindan wird nur langsam abgebaut und reichert sich stark in der Nahrungskette des Menschen vor allem über Fische an.

    • - Für Wasserorganismen ist es sehr giftig.
    • - Es darf ungebunden unter keinen Umständen in die Umwelt gelangen.
    • - Infolge der guten Lipoidlöslichkeit und hohen Beständigkeit gegenüber metabolisierenden Enzymen reichert es sich im Gewebe an.
    • Bei kurzfristiger hoher Exposition, z.B. nach der Aufbringung therapeutischer Dosen auf der Haut, wird Lindan mit einer Halbwertzeit von etwa zwanzig
    • Stunden aus dem Blut eliminiert; bei chronischer Exposition wird eine Halbwertzeit von 8-10 Tagen beobachtet.
  115. Polyzyklische Kohlenwasserstoffe
    - Hauptexposition der Bevölkerung durch Dieselruß aus Dieselmotoren, Autoabgase, Tabakkonsum

    - wichtigster Vertreter: Benz (a) pyren

    • - Früher in folgenden Baustoffen
    • teer- und pechhaltige Klebstoffe unter Holzparkett,
    • Asphalt-Fußbodenbeläge (Gussasphalt und Asphalt-Fußbodenplatten),
    • bituminierte Dichtungs- und Dachbahnen sowie bituminierte Spanplatten,
    • Bitumenkorkplatten, "Torfoleumplatten" (Torfplatte mit Bitumen gebunden) und
    • "Teerkork" (teerverklebte Korkgranulat-Platten und Rohrschalen),
    • Bitumenlösungen, Bitumenvergussmassen, Bitumenemulsionen,
    • Steinkohlenteeröle als Holzschutzmittel ("Karbolineum").

    - Aufnahme aus Nahrung v.a. durch gebratene, geräucherte und gegrillte Lebensmittel
  116. Chlorakne (Pernakrankheit)
    - ist das Leitsymptom der akuten beziehungsweise chronischen Intoxikation mit Dioxin

    - kann bei Chemiearbeit eine Begründung für Anerkennung als Berufskrankheit durch Dioxin gelten

    • - führt außerdem zu:
    • systemischen Schädigungen, wie toxischen Leberzellschädigungen und Polyneuritiden
    • allgemeine Vergiftungszustände
    • (Mattigkeit, Schweißausbrüche, Atemnot) durch Einatmen der Dämpfe
    • Nach Resorption bewirken sie in entsprechender Konzentration motorische Erregung, Tremor, Krämpfe und Koma.

    - bei Allgemeinbevölkerung zu 95% Aufnahme über Nahrung
  117. Toxische Wirkung Dimethylformamid
    - Fettleber

    - Leber sowohl nach akuter als auch nach chronischer Einwirkung als kritisches Zielorgan

    - Leberzellschädigung führt zu biochemischen Veränderungen im Serum (z.B. Erhöhung der γ-GT und Transaminasen).

    - Im fortgeschrittenen Stadium kommen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Appetits- und Gewichtsverlust hinzu.

    - Es ist schwierig, zwischen alkoholinduzierter und toxischer Hepatopathie anderer Genese zu differenzieren.

    • - In Leberbiopsien zeigen sich mikrovesikuläre
    • Fetteinlagerungen und Veränderungen des Leberparenchyms ohne ausgeprägte
    • entzündliche Infiltrate.

    • - Der feingewebliche Gesamteindruck entspricht einer
    • Leberschädigung toxischen Ursprungs.

    • -Die subjektiven Beschwerden können
    • reversibel sein.
  118. Auslöser von Hämangiosarkomen der Leber
    - Vinylchlorid

    - Beim Menschen wurden in vivo Chromosomen-Aberrationen nachgewiesen.

    - Teratogene und embryotoxische Wirkungen führen u. a. zu signifikant erhöhter Letalität bei Feten, zu Defekten des ZNS, des Alimentär- und des Genitaltraktes.
  119. Schwefelkohlenstoff-Vergiftung
    • - akut: Gesichtsrötung,
    • euphorischen Erregungszuständen,
    • dann Bewusstlosigkeit, Koma und
    • Atemlähmung.

    - Bei der chronischen Schwefelkohlenstoffvergiftung durch wiederholtes längeres Einatmen zeigen sich Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Gedächtnis-, Seh- und Hörstörungen, Nervenentzündungen und Gefäßschäden.
  120. chronische Erkrankungen durch Arsen
    - IMPP: Hyperkeratose und maligne Hautveränderungen

    • - Zeichen einer örtlichen Reizwirkung, wie Erythem, Follikulitis, Ekzem oder scharfrandigem Ätzgeschwür an Kontaktstellen der Haut mit evtl. nachfolgender Sensibilisierung. Bindehautentzündungen, Nasenscheidewandgeschwüre, evtl. mit Perforation, hartnäckige Schleimhautreizungen in Nase, Rachen, Kehlkopf, Bronchien und gelegentlich im
    • Magen-Darm-Trakt sind nach relativ kurzer Exposition möglich.

    Zeichen einer resorptiven Wirkung, wie symmetrische, volare oder plantare Hyperkeratosen, evtl. mit Warzenbildung, Hautpigmentationen und Melanose, überwiegend an Nacken, Hals, Oberarm und Rücken, Hyperhydrosis, fleckförmiger oder diffuser Haarausfall und Veränderungen an den Nägeln (sog. Meessche Nagelbänder) mit Brüchigkeit.

    • Selten, aber charakteristisch sind sehr schmerzhafte periphere Neuritiden, wobei sowohl sensible als auch motorische Nervenfasern betroffen sein können.
    • Zentralnervöse Störungen, in schweren Fällen Paresen, schlaffe Lähmungen sowie
    • Herz- und periphere Kreislauffunktionsstörungen mit Marmorierung der Haut, Akrozyanose bis zur Gangrän können vorkommen. Leberparenchymschäden wurden
    • vereinzelt beobachtet.

    • Das Blutbild kann im Sinne einer hypo- oder hyperchromen Anämie und Lymphopenie verändert sein. Fälle mit Karzinomen, insbesondere an
    • Atmungsorganen, Leber und Haut, wurden beschrieben.
  121. Aufnahme von Cadmium
    - Hauptaufnahme über Nahrung

    - auch in Zigeretten in großen Mengen vorhanden (IMPP)

    -cadmiumreiche Nahrungsmittel: Leber, Pilze, Schellfische, Muscheln, Kakaopulver und getrocknetes Seegras, Leinsamen

    Zudem kommt es seit der Einführung von Kunstdüngern zu einer Anreicherung von Cadmium auf landwirtschaftlichen Flächen und somit in nahezu allen Lebensmitteln.

    - Besonders Personen, die in Fabriken mit hohem Cadmiumausstoß arbeiten, sind erhöhten Gefahren ausgesetzt. Aber auch von wilden Müllplätzen und Metallwerken geht Gefahr aus.

    Das Einatmen von Cadmium kann die Lungen ernsthaft schädigen und sogar zum Tod führen.
  122. arbeitswissenschaftliche Erfassung von Vibrationen
    - Wert "K", der die subjektive Wahrnehmungsstärke (= bewertete Schwingungsstärke) ausdrückt. 0,1 K sind die Fühlschwelle, 6 K sind stark spürbar.
  123. Candela
    • - ist die SI-Basiseinheit der Lichtstärke, das heißt des Lichtstroms pro Raumwinkeleinheit (Steradiant, sr),
    • gemessen in großer Entfernung von der Lichtquelle.

    - Die Candela ist eine photometrische Einheit, das heißt, sie ist über die genormte Kurve der spektralen Wahrnehmungsfähigkeit des menschlichen Auges an die Strahlungsstärke und damit an die SI-Einheit Watt angebunden.

    Eine gewöhnliche Haushaltskerze hat eine Lichtstärke von etwa 1 cd.
  124. Lux
    - ist die Einheit der abgeleiteten Größe Beleuchtungsstärke und der ihr entsprechenden Emittergröße, der spezifischen Lichtausstrahlung. Ihr Einheitenzeichen ist: lx.
  125. Arsenwasserstoff
    • - Knoblauchgeruch entsteht bei Verunreinigung.
    • - hochgiftiges farbloses und sonst geruchloses Gas, welches durch die Einwirkung von Wasserstoff auf arsenhaltige Verbindungen entsteht.
    • - Arsenwasserstoffe entstehen typischerweise beim Abbeizen von arsenverunreinigten Metallen sowie beim Auflösen von Zinkabfällen durch Säuren.

    • - Intoxikation erfolgt hauptsächlich durch Inhalation.
    • - Nach einem symptomfreien Intervall kommt
    • es zu Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, Atemnot. Die intravasale Hämolyse mit Hämoglobinurie ist typisch, Anurie entsteht dann im Verlauf durch Verstopfung der Nierentubuli.
  126. Phosgen
    - schlecht wasserlösliches Reizgas, welches nach akuter Intoxikation ein Lungenödem hervorrufen kann

    • - Es entsteht beim Kontakt von niedrig chlorierten
    • aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit heißen Metalloberflächen.

    - Der Geruch erinnert ehr an faulendes Heu und kann erst im Bereich toxischer Konzentrationen wahrgenommen werden.

    - Eine Latenzphase vor Auftreten der Symptome ist auch hier beschrieben.
  127. Phosphorwasserstoff
    - riecht eher nach faulem Fisch.

    • - Nach Intoxikation treten hauptsächlich Wirkungen
    • am ZNS auf.

    - Er zählt zu den Stoffwechselgiften. Eine Hämolyse gehört jedoch nicht zu den Zeichen einer Intoxikation mit Phosphorwasserstoff und ist der entscheidende Unterschied zur Intoxikation mit Arsenwasserstoff.

    - Phosphorwasserstoff entsteht beim Autogenschweißen mit Azetylen und bei der Herstellung und Anwendung von Metallphosphiden zur Schädlingsbekämpfung.

    - Nach Intoxikation kommt es nach einer Latenzzeit zu Erbrechen, Schwindel, Kopf- und Brustschmerzen, Zyanose und Dyspnoe.
  128. Trichlorethen (Tri, Trichlorethylen)
    - zeichnet sich durch seinen Geruch nach Chloroform aus.

    - Es findet Einsatz als Lösungsmittel bzw. Walzenwaschmittel in der Druckindustrie.

    • - Es kann nach Intoxikation zur Erblindung, Aufhebung des Geschmacks- und Geruchssinns und
    • anderen Hirnnervenschäden kommen.

    - Tri ist ein Kanzerogen.
  129. Vanadiumpentoxid
    - ist ebenso wie Phosgen ein Reizgas.

    - Es führt nach Inhalation zu Reizerscheinungen der oberen Luftwege und der Bindehäute.

    - Bei längerer Einwirkzeit können hier auch die tiefen Lungengewebe toxisch-irritativen geschädigt werden.
  130. Dichlormethan
    - wird nach Aufnahme über die Lunge zu 95% metabolisiert.

    • - Sein toxischer Metabolit ist das Kohlenmonoxid.
    • - Durch die Bindung an Hämoglobin kommt es zur Entstehung von Co-Hb.
  131. Thallium
    - findet Einsatz bei der Herstellung von Farben, Insektiziden und Herstellung von optischen Gläsern.

    - Nach oraler Aufnahme kommt es zu einer Ablagerung in Nieren, Knochen und Gehirn.

    • - Vergiftungszeichen sind Übelkeit, Obstipation, Gastroenteritis und eine aufsteigende Polyneuropathie
    • ("Burning-Feet-Syndrom").

    • - Haar- und Nagelwachstum werden durch
    • Thalliumintoxikation beeinträchtigt. Bei einer akuten Thalliumintoxikation kommt es zu einem vollständigen Haarausfall, bei einer chronischen Thalliumvergiftung
    • ehr zu einem diffusen Haarausfall (unvollständige Alopezie).
  132. Cadmium
    - dient in Legierungen als Oberflächenschutz für andere Metalle und hat besondere Bedeutung als Farbstoffbestandteil.

    • - Die Gefahr einer Cadmiumintoxikation besteht hauptsächlich bei Schweißarbeiten, denn es wird
    • hauptsächlich durch Inhalation aufgenommen.

    - Hinweise auf eine akute Vergiftung sind Reizerscheinungen am Nasopharynx.

    - Zeichen einer chronischen Intoxikation sind Gelbfärbung der Zahnhälse, Lungenemphysem, Nierenschädigung und Anosmie.
  133. Blei
    - wird hauptsächlich bei der Herstellung von Farben, Batterien und Glas verwendet.

    - Die Aufnahme erfolgt hauptsächlich inhalativ oder − bei organischen Verbindungen − auch perkutan.

    - Blei wird über die Galle und den Urin ausgeschieden.

    - Seine toxischen Wirkungen beruhen auf der Hemmung der Delta- Aminolävulinsäuredehydratase.

    • - Symptome entsprechen denen einer Bleiintoxikation: Anämie, Leistungsminderung, Abgeschlagenheit, Störung der Magen-Darm-Tätigkeit, Minderung der
    • Nervenleitgeschwindigkeit. Die Erhöhung der Gamma-GT gehört nicht zu den Zeichen einer Intoxikation mit Blei. Sie lässt sich aber durch den nicht unerheblichen Alkoholkonsum des Arbeiters erklären.
  134. Mangan
    - gehört zu den essenziellen Spurenelementen.

    - In der Industrie findet es als Oxidationsmittel und Katalysator Verwendung.

    - Es führt nach akuter Intoxikation zu einer so genannten Manganpneumonie.

    • - Nach chronischer Intoxikation sind dann Krankheitszeichen wie extrapyramidale Bewegungsstörungen mit unsicherem Gangbild, Apathie, erhöhter Muskeltonus, grobschlägiger Tremor, Maskengesicht, Mikrographie auffallend.
    • Das Erscheinungsbild erinnert sehr an den M. Parkinson
  135. Methabolit von Vinylchlorid im Urin
    Thiodiglykolsäure
  136. Metabolit von Styrol im Urin
    Mandelsäure
  137. Metabolin von Benzol im Urin
    Phenol
  138. Metabolit von Toluol im Urin
    Hippursäure
  139. Metabolit von Trichlorethylen im Urin
    Trichloressigsäure
  140. Byssinose
    - primär obstruktive Ventilationsstörung. Sie entsteht durch Endotoxine und polyphenolische Gerbsäuren.

    - Betroffen sind Arbeiter, die Rohbaumwoll-, Rohflachs oder Rohhanfstaub ausgesetzt sind.

    - Die Symptomatik (v.a. Husten) tritt typischerweise nach einem expositionsfreien Intervall (z.B. Wochenende) auf.

    -Radiologische Veränderungen im Sinne von Raumforderungen gehören nicht zum Krankheitsbild
  141. Krankheiten mit exogen allergischer Alveolitis
    - Farmerlunge, Befeuchterlunge, Vogelhalterlunge, Winzerlunge, Kürschnerlunge, Papierarbeiterlunge, Holzarbeiterlunge usw..

    • - Klinisches Korrelat sind feinblasige Rasselgeräusche (dorsobasales Knisterrasseln), die Patienten klagen
    • über Husten, Dyspnoe und Fieber.
  142. Chelatbildner: Dimercaprol
    Indikation: Arsen, Quecksilber, Gold

    • Cave: Kontraindiziert bei Blei, Thallium
    • und Selen
  143. Chelatbildner: Ca-Na-EDTA
    Indikation: Blei
  144. Chelatbildner: Penicillinamin
    Indikation: Blei, Kupfer (M. Wilson!), Quecksilber, Gold, auch bei rheumatoider Arthritis
  145. Chelatbildner: Desferoxamin
    Indikation: Eisen
  146. Pyretroide
    - sind Insektizide.

    • - Ihre Wirkung in den Nervenbahnen beruht auf der
    • Blockierung von Natriumkanälen.

    • - Sie haben auf Kaltblüter eine sehr viel stärkere
    • Wirkung als auf Warmblüter.

    • - Die Aufnahme von Pyretroiden geschieht in erster Linie durch Inhalation. Die in diesem Fall beschriebenen Symptome wie Kopfschmerzen, Störung der Geruchsempfindung, Reizung der
    • Nasenrachenschleimhaut, Hautirritationen sind typische Zeichen einer Intoxikation mit Pyretroiden.

    • - Um eine Intoxikation mit Pyretroiden nachzuweisen,
    • können die Metabolite 3-PBA, CI2CA und Br2CA im Urin nachgewiesen werden.

    - Eine Bestimmung von Pyretroiden im Blut ist aufgrund des raschen Abbaus nicht sinnvoll.
  147. polychloriden Biphenylen
    - Produktion in BRD seit 1980ern verboten

    - Aufgrund vielfältiger Verwendungsmöglichkeiten sind sie weit verbreitet. Als Bestandteile von Isolier- und Kühlflüssigkeiten, Hydraulikflüssigkeiten, als Weichmacher in Kunststoffen, Schmiermittel, Zusätze von Kitten, Wachsen, Klebstoffen und als feuerhemmendes Imprägniermittel in der Elektroindustrie sind oder waren sie weit verbreitet.

    • - Aufgrund ihrer hohen Abbauresistenz führten sie
    • zu einer besonderen Rückstandsproblematik.

    - Zeichen einer Intoxikation mit PCB sind Chlorakne und Haarausfall. PCB sind kanzerogen.

    - Der Nachweis von PCB erfolgt aus Blut, Muttermilch und Fettgewebe.
  148. DDT
    - Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel mit dem Namen 1,1,1-Trichlor-2,2- bis- [4-Chlorphenyl]ethan.

    - Es ist in Deutschland aufgrund der Kumulation von Wirkstoffrückständen im menschlichen und tierischen Körper verboten.

    - Diese Organochlorverbindung ist aufgrund ihrer Lipophilie im Fettgewebe nachweisbar.

    • - Da nun das Schädlingsbekämpfungsmittel in einem
    • Fachhandel gekauft wurde, sollte gemäß dem Verbot von DDT dieses Schädlingsbekämpfungsmittel frei von dieser Substanz sein.

    • - DDT ist in erster Linie neurotoxisch. Vergiftungszeichen sind Zungentaubheit, Schwindel,
    • Zuckungen der Gesichtsmuskulatur.

    - DDT kann im Blut nachgewiesen werden.
  149. Heinz-Innenkörperchen
    - handelt sich um denaturiertes Hämoglobin, welches nach Färbung als exzentrisch gelegene, blaue "Kugel" im Erythrozyten sichtbar wird.

    - Sie kommen bei Hämoglobinopathien mit instabilem Hämoglobin, Glukose 6-Phosphatdehydrogenasemangel und Intoxikationen mit Stoffen, die zur Bildung von Methämoglobin führen, vor.

    - Nitrobenzol ist ein bekannter Methämoglobinbildner. Es findet Verwendung bei der Herstellung von Farben und Lacken, Sprengstoffen und Unkrautvernichtungsmitteln.
  150. organic dust toxic syndrome (toxische Alveolitis)
    - im Gegensatz zur exogen-allergischen Alveolitis nicht um ein allergisches Geschehen, sondern um eine Reaktion auf eingeatmete toxische Stoffe

    - z.B. meist mehrere Arbeiter mehrere Stunden nach Entladen eines Silos betroffen

    • - Symptome: hohes Fieber, Husten, Atemnot und Kopf- und Gliederschmerzen. Er habe
    • sich insgesamt sehr schlecht und schlapp gefühlt, die Augen, die Mundschleimhaut und auch sein Gesicht hätten stark gebrannt und wären "knallrot" gewesen.
  151. Flusssäure
    - ist die wässrige Lösung des Gases Fluorwasserstoff (= HF).

    - Es wirkt ätzend auf Haut und Schleimhäute. Nach Durchdringen der Haut kann Flusssäure zu starker und tiefer Gewebsnekrose führen.

    - Bei chronischer Exposition gegenüber Flusssäure kann es zu Störungen im Kalzium- und Kohlenhydratstoffwechsel kommen.

    - Daraus können Erkrankungen der Knochen resultieren, die sich hauptsächlich an der Wirbelsäule und im Becken manifestieren.

    - Radiologisch zeigen sich abhängig vom Stadium Osteoporose und Osteosklerose nebeneinander bzw. eine elfenbeinartige übermäßige Knochenbildung mit Verkalkungen des Bandapparates.
  152. Vanadiumpentoxid
    - ist ebenso wie Phosgen ein Reizgas.

    -Es führt nach Inhalation zu Reizerscheinungen der oberen Luftwege und der Bindehäute.

    - Nach langer Einwirkung kann es auch hier zu toxisch-irritativen Wirkungen auf die tiefen Lungengewebe kommen.

    -Wird Vanadiumpentoxid z.B. inhalativ aufgenommen, kann es akut zu Augenbrennen, Schleimhautreizung sowie einer grünschwarzen Verfärbung der Zunge kommen.

    - Eine chronische Exposition gegenüber Vanadiumpentoxid kann zu Bronchitiden, bronchialasthmatischen Beschwerden und Parkinsonismus führen.


    • - Den Hinweis auf eine Intoxikation mit Vanadiumpentoxid gibt die Verfärbung
    • der Zunge.
  153. Anillin
    - gehört zu den aromatischen Aminoverbindungen des Benzols.

    - führt zur Bildung von Methämoglobin. Es kommt durch Anilin zur Blaufärbung der Haut und Fingernägel, zu Schwindel und Erregungszuständen.

    • - Bei chronischer Intoxikation sind Schwäche, Appetitlosigkeit sowie die Entstehung von
    • Blasenkarzinomen beschrieben.

    - Eine hämorrhagische Nephritis durch Anilin ist möglich, kommt aber nicht mit einer solchen Latenzzeit vor.
  154. Pronator-teres-Syndrom
    - Schädigung des N. medianus.

    - gekennzeichnet durch krampfartige Schmerzen, einen Druckschmerz über dem M. pronator teres, eine Schwäche der Fingerbeuger, ein Taubheitsgefühl der Finger welches v.a. nachts auftritt, eine Überempfindlichkeit gegenüber Kälte, sowie einer Daumenballenatrophie.

    Der N. medianus versorgt die Finger 1−4 auf der Palmarseite.
  155. Sulcus-ulnaris-Syndrom
    • - Komprimierung des N. ulnaris im Bereich des Ellenbogens zu Schmerzen bei Ausübung von Druck auf den Ellenbogen, Schmerzen auf der äußeren Armseite im Bereich des Unterarms, Funktionsbeeinträchtigung der Handbewegung und
    • Empfindungsstörungen der Hand auf der Seite der Elle.

    - Durch den N. ulnaris werden die Finger 4 und 5 versorgt.
  156. Nachweis einer Belastung mit PAK (polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe)
    - Bestimmung von 1-Hydroxypyren im Urin

    - wichtigster Vertreter der Gruppe: Benz (a) pyren

    - im Tierversuch mutagen

    - Bei Rauchern erhöht da Aufnahme über Zigaretten
Author
miriam86
ID
63125
Card Set
Umweltmed 03-09
Description
Umweltmed 03-09
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