Grundlagen der Lohn- und Gehaltsabrechnung - Lohnformen

  1. An welche Voraussetzungen ist Akkordlohn gebunden?
    • Die Arbeitskraft muss die Leistungsmenge unmittelbar beeinflussen können.
    • Der Ablauf der Arbeit ist bekannt, gleichartig und regelmäßig wiederkehrend. Die Arbeitzeit und die Arbeitsergebnisse sind leicht und genau messbar. Man spricht auch von der Akkordfähigkeit der Arbeit.Der Arbeitsablauf darf keine Mängel aufweisen und muss nach entsprechender Übung und Einarbeitungszeit sicher beherrschbar sein. Man spricht auch von der Akkordreife der Arbeit.
  2. Was sind die Bestandteile des Akkordlohns?
    • Mindestlohn (Zeitlohn bei Normalleistung)+Akkordzuschlag (Prozentsatz des Mindestlohns ca. 15-25%) =Akkordrichtsatz.
    • Der Akkordrichtsatz wird bei Normalleistung gezahlt. Bei Minderleistung wird ein geringerer und bei Mehrleistung ein höherer Betrag als der Akkordrichtsatz gezahlt.
  3. Welche Akkordformen gibt es?
    • Zeitakkord (gebräuchlichere Form)
    • Stückakkord (Geldakkord)
  4. Wie funktioniert die Berechnung des Zeitakkords?
    • Beispiel:
    • Der Zeitlohn soll 15 Euro/Stunde betragen.Die Normalleistung soll 10 Stück/Stunde betragen.Damit ergibt sich eine Vorgabezeit von 6 Minuten pro Stück.Der Akkordzuschlag soll 20% betragen.Damit beträgt der Akkordrichtsatz 18 Euro (15 Euro + 15 Euro * 20%).Der Mitarbeiter soll 12 Stück/Stunde schaffen.
    • Minutenfaktor = Akkordrichtsatz / 60Minutenfaktor = 0,3 Euro (18 Euro / 60)Akkordlohn = Menge * Vorgabezeit * MinutenfaktorAkkordlohn = 12 Stück/Stunde * 6 Minuten/Stück * 0,3 Euro/MinuteAkkordlohn=21,60 Euro/Stunde
  5. Wie funktioniert die Berechnung des Stückakkords?
    • Der Zeitlohn soll 15 Euro/Stunde betragen.Die Normalleistung soll 10 Stück/Stunde betragen.Damit ergibt sich eine Vorgabezeit von 6 Minuten pro Stück.Der Akkordzuschlag soll 20% betragen.Damit beträgt der Akkordrichtsatz 18 Euro (15 Euro + 15 Euro * 20%).Der Mitarbeiter soll 12 Stück/Stunde schaffen.
    • Geldbetrag pro Stück wird vorgegeben (Akkordsatz)Das wäre in unserem Beispiel 1,80 Euro pro Stück.Akkordsatz = Akkordrichtsatz / Normalleistung1,80 Euro pro Stück=18 Euro / 10 Stück

    • Akkordlohn = Menge * Akkordsatz
    • Akkordlohn = 12 Stück/Stunde * 1,80 Euro pro StückAkkordlohn=21,60 Euro/Stunde
  6. Wie kann die Gestaltung des Akkords aussehen?
    • Einzelakkord
    • Beim Einzelakkord wird die Lohnvereinbarung zwischen Unternehmungsleitung und dem einzelnen Arbeiter in Bezug auf die Leistungsmenge pro Zeiteinheit getroffen.
    • Gruppenakkord
    • Bei bestimmten Fertigungsmethoden ist der Einzelakkord aber nicht anwendbar (Messbarkeit auf einen AN ist nicht möglich oder wirtschaftlich nicht sinnvoll). Die Zusammenarbeit mehrerer Arbeitnehmer ist notwendig zur Verbesserung der Ausbringungsmenge.
  7. Was bezeichnet man als Prämienlohn?
    • Der Prämienlohn ist eine erfolgsabhängige Entlohnungsform, bei der für Leistungen, die über der Vorgabe liegen, Zusatzentgelte bezahlt werden.
    • Der Prämienlohn verdrängt durch die zunehmende Automatisierung der Fertigungsprozesse den Akkordlohn. Mit dem Prämienlohn lassen sich auch andere Kriterien als die Menge als Mehrleistung berücksichtigen (z. B. Qualität). Prämien sind psychologisch wirksam, wenn sie von einer Größe abhängig sind, die der Mitarbeiter beeinflussen kann.
    • Der Prämienlohn besteht damit aus einem leistungsunabhängigen Teil (Grundlohn) und einem leistungsabhängigen Teil (Prämie).
  8. Was kennzeichnet das Prämienmodell nach Halsey?
    • Der Arbeitnehmer erhält einen Teil des durch höhere Arbeitsleistung ersparten Lohnes als Prämie ausbezahlt! Hängt von der absoluten Zeitersparnis ab, wodurch die Prämienkurve linear verläuft.
    • Beispiel:
    • Zeitlohn=15 € pro Std. garantiert, Minderleistung führt nicht zu einem niedrigeren Std.Lohn
    • Prämiensatz auf ersparte Arbeitszeit 50%
    • Vorgabezeit 10 Std.

    • Benötigte Zeit 9 Std., ersparte Zeit 1 Std. = 9*15 EUR + 7,50 (15*50%)=142,50 EUR für 9 Std.
    • 15,83 Std.Lohn
  9. Was kennzeichnet das Prämienmodell nach Rowan?
    • Der Arbeitnehmer erhält eine Prämie nach dem Prozentanteil, um den er die Vorgabezeit unterschritten hat. Die Prämie weist damit einen degressiven Verlauf auf.
    • Beispiel:
    • Zeitlohn=15 € pro Std. garantiert, Minderleistung führt nicht zu einem niedrigeren Std.Lohn
    • Prämiensatz nach dem Prozentanteil, um den er die Vorgabezeit unterschritten hat 1 Std. 10%, d.h. 90% Prämie, 2 Std. 20%, d.h. 80 % Prämie
    • Vorgabezeit 10 Std.

    • Benötigte Zeit 8 Std., ersparte Zeit 2 Std. = 8*15 EUR + 24,00 [(8*15)*20%]=144 EUR für 8 Std.
    • 18 Std.Lohn
Author
in10sive
ID
59351
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Grundlagen der Lohn- und Gehaltsabrechnung - Lohnformen
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