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Synonyma
chronische arterielle Blutdruckerhöhung
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Was ist das “ohmsche Gesetz”
Blutdruck = Herzzeitvolumen x Gefäßwiderstand
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Klinische Einteilung nacg Endorganschäden
- Stadium 1 : keine Schäden
- Stadium 2 : leichte Organschäden : linksventrikuläre Hypertrophie des Herzens, Retinopathie Stadium I oder II, Proteinurie
- Stadium III : schwere Organschäden : Linksherzinsuffizienz, Retinopathie Stadium III oder IV, zerebrale Komplikationen, Nierenfunktionseinschränkung
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Einteilung der Hypertonie nach NJC ( Joint National Committee)
- Normal : <130, <85, Kontrolle alle 2J
- Hochnormal : 130-139, 85-89, Kontrolle jedes Jahr
- Stadium 1 : 14+-159, 90-99, Bestätigung innerhalb von 2 Monaten
- Stadium 2 : 160-179, 100-109, Abklärung innerhalb von 1 Monat
- Stadium 3 : 180-209, 110-119, Abklärung innerhalb von 1 Woche
- Stadium 4 : ≥ 210; ≥120, sofortige Abklärung
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Wie wird eine Hypertonie verifiziert ?
- -mindestens dreimalige Messung an drei verschidenen Tagen
- -zuvor eine Ruhephase von mindestens fünf Minuten
- -Messung im Sitzen
- -Arme gelagert in Herznähe
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Äthiologie und Pathogenese
- 1)primäre oder essentielle Hypertonie (keine Ursache) 90-95%
- 2)sekundäre Hypertonie (organische Ursache) 5-10%
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Wie kann eine primäre Hypertonie diagnostiziert werden ?
erst nach Ausschluss der sekundären Ursachen
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Risikofaktoren für die essentielle Hypertonie
- 1)Genetische Disposition
- 2)Umwelt- und Ernährungsfaktoren
- a)Kochsalzzufuhr (Mindestbedarf ist 1 g/d) : Volumenbelastung
- b)Adipositas : erhöhtes Blutvolumen ⇒HZV ↑
- c)Fettreiche Kost
- d)Stress : Aktivierung des sympathischen NS⇒Katecholaminausschüttung↑
- e)Rauchen : vasokonstriktorische Wirkung des Nikotins↑ Gefäßwiderstand↑
- f)Alkohol : Herzfrequenz ↑⇒HZV↑
- g)NSAR : Hemmung der Prostaglandinsynthese
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Ursachen der sekundären Hypertonie
- 1)Renale Hypertonie
- a)renovaskulär : Nierenarterienstenose
- b)renoparenchymatös : diffuse parenchymatöse Nierenerkrankung
- 2)Endokrine Hypertonie
- a)Phäochromozytom
- b)M. cushing
- c)primärer Hyperaldosteronismus (m.Conn)
- d)Einnahme von Östrogenen
- e)Hyperthyreose
- 3)Kardiovaskuläre Hypertonie
- a)Aortisthmusstenose
- 4)Neurogene Hypertonie
- a)beim erhöhtem Hirndruck
- b)Enzephalitis
- 5)Schwangerschaftshypertonie
- 6)Medikamentös bedingt (Ciclosporin A)
- 7)Lakritzabusus (>500g/d)
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Basisdiagnostik bei Hypertonie
- 1)Anamnese
- 2)körperliche Untersuchung
- 3)Labor
- 4)Apparative Untersuchungen
- 5)Weiterführende Untersuchungen
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Anamnese bei arterieller Hypertonie
- 1)Hochdruck, Nierenkrankheit, Schlaganfall, Herzinfarkt, Diabetes Melitus (Familie oder selbst) ⇒gnetische Disposition
- 2)Schwangerschaftskomplikationen
- 3)Alkohol, Ovulationshemmer
- 4)hohdrucdauer, Blutdruckkrisen ⇒ Phäochromozytom
- 5)Rauchgewohnheiten
- 6)Bisher verordnete Antihypertensiva
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Körperliche Untersuchung bei arterieller Hypertonie
- 1)Blutdruckmessung
- 2)Übergewicht, Spezieller Phänotyp ⇒ Cushing-Syndrom
- 3)Auskultation des Herzens und der Karotiden ⇒ Herzfehler, Karotisstenose
- 4)Blutdruckdifferenz Arm / Bein ⇒ Aortenisthmusstenose, Art. Verschlußkrankheit
- 5)Strömungsgeräusch im Abdomen ⇒ Nierenarterienstenose
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Labor bei arterieller Hypertonie
- 1)Urin : Protein, Sediment oder Streifentest, Glukose ⇒ Nierenkrankheit
- 2)Blut : Kreatinin (Niere), Kalium (Hyperaldosteronismus), Glukose, Harnsäure, Triglyceride, Cholesterin (HDL, LDL)
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Apparative Untersuchungen bei arterieller Hypertonie
- 1)EKG
- 2)Sonographie : Aorta, Niere, Nebenniere ⇒ Aortenanerysm, Nierenkrankheit, Nebennierentumor
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Weiterführende Untersuchungen
- 1)Ambulante RR-Langzeitmessung (Proxishypertonie)
- 2)Ergometrie (Koronare Herzkrankheit)
- 3)Echokardiographie (Linksherzhypertrophie)
- 4)Funduskopie (Maligne Hypertonie)
- 5)Nierenangiogrphie (Nierenarterienstenose)
- 6)Endokrinologische Test (Endokrine Hypertrophie)
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Blutdrucckmessung
- Oberarmumfang < 40 cm ⇒ Manschettenbreite = 12 cm
- 1)Manschette 2 cm oberhalb der Ellenbeuge
- 2)Stethekp auf die Ellenbogenbeugeseite (radial, A. radialis)
- 3)Arm = supiniert und gestreckt
- 4)Manschete ca. 30 mmHg über den systolischen Druck aufpumpen
- 5)Den Druck um 5mmH/s vermindern
- 6)Das erste Geräusch (Korotkow-Geräusch) = systolischer Druck
- 7)Völliger Verschwindeng der Geräusche = diastolischer Druck
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Therapie der essentiellen Hypertonie
- 1)Basistherapie
- 2)Medikamentöse Therapie
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Basistherapie der essentiellen Hypertonie
- 1)Vermeidung von Stresssituationen
- 2)Gewichtsnormalisierung
- 3)Na+Reduktion
- 4)Verzicht auf Nikotin
- 5)Sportliche Betätigung
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Substanzklassen der medikamentäsen Therapie
- 1)Diuretika (Thiazide)
- 2)ß-Blocker
- 3)Ca-Antagonisten
- 4)Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Systems
- 5)Vasodilatanzien
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Stufen der Medikamententherapie bei der Hypertonie
- 1)Monotherapie
- Diuretikum (bei alten Patienten)
- ß-Blocker(bei jungen Patienten)
- Ca-Antagonisten
- ACE-Hemmer
- 2)Zweier-Kombinationen
- Diuretikum + ß-Blocker/Ca-Antagonisten/ACE-Hemmer
- Ca-Antagonisten + ß-Blocker/ACE-Hemmer
- 3)Kombination bei 3fach-Therapie
- 1)Diuretikum + ß-Blocker + Vasodilatator
- 2)Diuretikum + Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Systems + Ca-Antagonisten
- 3)Diuretikum + Antisympathikotonikum + Vasodilatator
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Was ist die hypertone Krise ?
eine akute Blutdruckentgleisung, häufig > 230/130 mmHg
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Warum stellt die hypertone Krise eine Notfallsituation dar ?
- 1)Gefahr der Enzephalopathie
- 2)akute Herzinsuffizienz
- 3)Hirnmassenblutung
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Klinik der hypertonen Krise
- 1)Angina pectoris
- 2)Dyspnoe
- 3)Zeichen der Hochdruckenzephalopathie (Kopfschmerzen, Erbrechen, Sehstörungen, Verwirrtheit)
- 4)Nasenblutung
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Therapie der hypertonen Krise
- 1)0,8 Nitroglycerin als Kapsel zerbeißen, evtl. nach 10-20 min wiederholen
- 2)RR-Messung nach 30 min
- 3)Wenn keine Blutdrucksenkung : Clonidin (aus der Gruppe der Imidazoline) (Catapresan) 0,15 mg langsam i.v. oder s.c.
- 4)Bei Bradykardie ggf. 5-10 mg Dihydralazin i.v. (Vasodilatator)
- 5)Bei Phäochromozytom Alphablocker Phenoxybenzamin 10-100 mg/d
- 6)Bei Lungenödem 20-40 mg Furosemid i.v. + 1-2 Kapseln Glyceroltrinitrat sublingual
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Welche Klasse von Medikamenten darf man bei ausgeprägtem Asthma bronchiale nicht einsetzen ?
Betablocker. Weil sie die Obstruktion verstärken.
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