Sportboot See

  1. Was bedeutet
    1. das CE-Zeichen und
    2. worauf haben Sie beim Betrieb eines Sportbootes als verantwortlicher Fahrzeugführer zu achten?
    • 1. Das CE-Zeichen bedeutet, dass die Sicherheitsanforderungen der Europäischen Union an Bau und Ausrüstung bei Inbetriebnahme des Sportbootes erfüllt worden sind;
    • 2. trotzdem habe ich als verantwortlicher Schiffsführer beim Betrieb eines Sportbootes darauf zu achten, dass vor Antritt der Fahrt alle sicherheitsrelevanten Systeme geprüft worden sind und während der Fahrt die im Schiffsbetrieb auftretenden Gefahrenquellen laufend überprüft werden.
  2. In welchem Fall gelten Sie als überholendes Fahrzeug?
    Wenn Ich mich einem anderen Fahrzeug aus einer Richtung von mehr als 22,5 Grad achterlicher als querab (Bereich des Hecklichtes) nähere. Im Zweifelsfalle habe ich mich als überholendes Fahrzeug zu betrachten.
  3. Was verstehen Sie unter dem Begriff "in Sicht befindlich"?
    Wenn jedes Fahrzeug vom anderen optisch wahrgenommen werden kann.
  4. Welche Sicherheitsmaßnahmen sollte der Fahrzeugführer im Rahmen seiner seemännischen Sorgfaltspflicht vor Fahrtantritt zum Schutze und für die Sicherheit der Personen an Bord treffen?
    • Der Fahrzeugführer hat die Besatzungsmitglieder und Gäste
    • 1. über die Sicherheitsvorkehrungen an Bord zu unterrichten.
    • 2. in die Handhabung der Rettungs- und Feuerlöschmittel einzuweisen.
    • 3. auf geeignete Maßnahmen gegen das Überbordfallen hinzuweisen.
  5. Was verstehen Sie unter dem Begriff "Verkehrstrennungsgebiet"?
    • 1. Es sind bekannt gemachte Schifffahrtswege, die durch Trennlinien oder Trennzonen in Einbahnwege geteilt sind.
    • 2. Sie dürfen jeweils nur in Fahrtrichtung rechts der Trennlinie oder der Trennzone befahren werden.
  6. Wozu dient die Lichterführung?
    Sie zeigt die Fahrtrichtung und Lage eines Fahrzeugs an.
  7. Welche Sicherheitsmaßnahmen treffen Sie auf See vor Eintritt von schwerem Wetter (Starkwind, Sturm)?
    • 1. Alle Öffnungen vor Wassereinbruch sichern.
    • 2. Lose Gegenstände festzurren.
    • 3.Rettungsweste und Sicherheitsgurt mit Sorgleine anlegen, diese in Augbolzen, Strecktau oder Laufleine einhaken und andere Rettungsmittel bereithalten.
    • 4. Unter Umständen Schutzhafen anlaufen.
  8. Welche Sicherheitsmaßnahmen treffen Sie an Bord aufgrund der seemännischen Sorgfaltspflicht neben den in den Kollisionsverhütungsregeln vorgeschriebenen Verhaltensmaßregeln bei verminderter Sicht?
    • 1. Radarreflektor aufheißen, falls nicht fest angebracht. Ist kein Radarreflektor an Bord, Fahrzeug möglichst in eine waagerechte Schwimmlage bringen.
    • 2. Alle Navigationsanlagen, z. B. Radar, Echolot, sorgfältig gebrauchen.
    • 3. In einem Revier mit Landradarberatung die Radarberatung über UKW-Sprechfunk mithören.
  9. Wie verhalten Sie sich bei Gewittergefahr?
    (Nennen Sie mindestens 4 Maßnahmen).
    • 1. Hafen oder zumindest Landschutz aufsuchen.
    • 2. Ggf. Segel stark reffen, besser ganz wegnehmen.
    • 3. Sonstige Maßnahmen wie in schwerem Sturm ergreifen (z.B. alle Gegenstände seefest laschen, Rettungsweste und Sicherheitsgurt anlegen).
    • 4. Funkanlagen abschalten.
    • 5. Möglichst keine Metallteile berühren.
    • 6. Position ermitteln und in die Seekarte eintragen.
  10. Welche Sicherheitsmaßnahmen treffen Sie vor dem Auslaufen?
    • Insbesondere:
    • 1. Überprüfung der Rettungs- und Sicherheitsmittel.
    • 2. Belehrung der Besatzung über Rettungs- und Sicherheitsmaßnahmen.
    • 3. Wetterbericht und nautische Warnnachrichten einholen.
    • 4. Namen der an Bord befindlichen Personen und geplante Reiseroute an Land hinterlassen.
  11. Was soll ein Bootsführer unternehmen, wenn er Grund zur Annahme haben muss, dass er vermisst wird und dadurch eine Suchaktion ausgelöst worden ist?
    Die Seenotleitung Bremen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger und Angehörige benachrichtigen.
  12. Was ist nach schaden- oder gefahrdrohenden Vorkommnissen im Sinne des
    Seesicherheits-Untersuchungs-Gesetzes (SUG) unbedingt zu tun?
    Das schaden- oder gefahrdrohende Vorkommnis ist unverzüglich der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) in Hamburg zu melden; dabei sind möglichst die in § 7 der Verordnung über die Sicherung der Seefahrt vorgeschriebenen Angaben über Ort, Zeit und Verlauf des Vorkommnisses, Art des Schadens und über das Schiff und die beteiligten Personen zu machen.
  13. Welches Gesetz und welche Verordnung enthalten neben der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung und der Schifffahrtsordnung Emsmündung Vorschriften über das Verhalten nach einem Zusammenstoß und bei sonstigen schaden- oder gefahrdrohenden Vorkommnissen?
    • 1. Das Seesicherheits-Untersuchungs-Gesetz. (SUG)
    • 2. Die Verordnung über die Sicherung der Seefahrt.
  14. Wie erhalten Sie mithilfe einer Kreuzpeilung Ihren Standort?
    Durch Eintragung der rechtweisenden Peilungen zweier feststehender und bekannter Objekte als Standlinien in die Seekarte; ihr Schnittpunkt ist der Standort.
  15. Was ist eine Kreuzpeilung?
    Die Peilung zweier feststehender und bekannter Objekte in dichter Zeitfolge, die in einem möglichst rechten Winkel (90°) zueinander stehen.
  16. Wie erhalten Sie eine Standlinie?
    Durch die Peilung eines bekannten feststehenden Objektes und Eintragung der rechtweisenden Peilung in die Seekarte.
  17. Was ist eine Peilung?
    Das Feststellen der Richtung eines bekannten, feststehenden Objektes durch Winkelmessung, um eine Standlinie zu erhalten, auf der sich das Schiff befindet.
  18. Wo finden Sie Informationen über das umweltgerechte Verhalten in der Schifffahrt?
    • 1. Bei den Wassersportverbänden und -vereinen.
    • 2. Bei den Hafen- und Schifffahrtsbehörden.
    • 3. In Befahrensregelungen für Naturschutzgebiete und Nationalparke.
    • 4. In Kartenwerken und Büchern zum Umweltschutz.
  19. In welchen besonderen Vorschriften ist die Durchfahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal geregelt?
    • 1. Im Abschnitt "Ergänzende Vorschriften für den Nord-Ostsee-Kanal" der SeeSchStrO.
    • 2. In der Bekanntmachung der WSD Nord zur SeeSchStrO.
  20. Woran können Sie erkennen, dass ein militärisches Warngebiet wegen Schießübungen für die Schifffahrt gesperrt ist?
    An bestimmten Tag- und Nachtsignalen, die nach der Schifffahrtspolizeiverordnung der WSD Nord für militärische Sperr- und Warngebiete an entsprechenden Signalstellen und auf Sicherungsfahrzeugen gezeigt werden.
  21. Welche Maßnahmen müssen Sie bei verminderter Sicht treffen?
    • 1. Es muss mit sicherer, den verminderten Sichtverhältnissen angepasster Geschwindigkeit gefahren werden.
    • 2. Es müssen Schallsignale gegeben werden.
    • 3. Es müssen Positionslichter eingeschaltet werden.
    • 4. Es muss Ausguck gegangen werden.
  22. Welche Gefahren können entstehen, wenn ein größeres Fahrzeug Sie überholt?
    Mein Fahrzeug kann durch Stau, Sog oder Schwell aus dem Kurs laufen und kollidieren oder querschlagen, in flachen Gewässern auf Grund laufen; Gefahr des Überbordfallens.
  23. Welche örtlichen Sondervorschriften zusätzlich zur Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung (SeeSchStrO) und zur Schifffahrtsordnung Emsmündung gibt es und was ist darin geregelt?
    Die Bekanntmachungen der Wasser- und Schifffahrtsdirektionen Nord und Nordwest zur SeeschifffahrtsstraßenOrdnung und zur Schifffahrtsordnung Emsmündung, die besondere örtliche Regelungen enthalten und Hinweise für die einzelnen Seeschifffahrtsstraßen geben.
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-cd71-
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