Sportboot-See 307-342.txt

  1. Wie haben Sie Ihre Fahrweise im Fahrwasser bei verminderter Sicht aufgrund seemännischer Sorgfaltspflicht einzurichten, wenn Ihr Fahrzeug nicht über die technische Ausrüstung, insbesondere zur Ortung anderer Fahrzeuge und zur Positionsbestimmung des eigenen Fahrzeuges, verfügt?
    • 1. Das Fahrwasser verlassen;
    • 2. wenn dies nicht möglich ist, im Fahrwasser äußerst rechts halten.
    • 3. Möglichst Flachwassergebiet aufsuchen und ankern.
  2. Welche Sicherheitsmaßnahmen treffen Sie an Bord aufgrund der seemännischen Sorgfaltspflicht neben den in den Kollisionsverhütungsregeln vorgeschriebenen Verhaltensmaßregeln bei verminderter Sicht?
    • 1. Radarreflektor aufheißen, falls nicht fest angebracht. Ist kein Radarreflektor an Bord, Fahrzeug möglichst in eine waagerechte Schwimmlage bringen.
    • 2. Alle Navigationsanlagen, z. B. Radar, Echolot, sorgfältig gebrauchen.
    • 3. In einem Revier mit Landradarberatung die Radarberatung über UKW-Sprechfunk mithören.
  3. Wie verhalten Sie sich bei Gewittergefahr?
    (Nennen Sie mindestens 4 Maßnahmen).
    • 1. Hafen oder zumindest Landschutz aufsuchen.
    • 2. Ggf. Segel stark reffen, besser ganz wegnehmen.
    • 3. Sonstige Maßnahmen wie in schwerem Sturm ergreifen (z.B. alle Gegenstände seefest laschen, Rettungsweste und Sicherheitsgurt anlegen).
    • 4. Funkanlagen abschalten.
    • 5. Möglichst keine Metallteile berühren.
    • 6. Position ermitteln und in die Seekarte eintragen.
  4. Welche Sicherheitsmaßnahmen treffen Sie vor dem Auslaufen?
    • Insbesondere:
    • 1. Überprüfung der Rettungs- und Sicherheitsmittel.
    • 2. Belehrung der Besatzung über Rettungs- und Sicherheitsmaßnahmen.
    • 3. Wetterbericht und nautische Warnnachrichten einholen.
    • 4. Namen der an Bord befindlichen Personen und geplante Reiseroute an Land hinterlassen.
  5. Was soll ein Bootsführer unternehmen, wenn er Grund zur Annahme haben muss, dass er vermisst wird und dadurch eine Suchaktion ausgelöst worden ist?
    Die Seenotleitung Bremen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger und Angehörige benachrichtigen.
  6. Welche Sicherheitsmaßnahmen sind für das Tanken zu treffen? (Nennen Sie mindestens 4 Maßnahmen).
    • Insbesondere:
    • 1. Motor abstellen.
    • 2. Alle offenen Feuer aus, nicht rauchen.
    • 3. Keine elektrischen Schalter betätigen.
    • 4. Alle Räume verschließen und nach dem Tanken wieder gut lüften.
    • 5. Zur Vermeidung elektrostatischer Ladung ist die Zapfanlage zu erden.
  7. Welche Sicherheitsmaßnahmen treffen Sie auf See vor Eintritt von schwerem Wetter (Starkwind, Sturm)?
    • 1. Alle Öffnungen vor Wassereinbruch sichern.
    • 2. Lose Gegenstände festzurren.
    • 3. Rettungsweste und Sicherheitsgurt mit Sorgleine anlegen, diese in Augbolzen, Strecktau oder Laufleine einhaken und andere Rettungsmittel bereithalten.
    • 4. Unter Umständen Schutzhafen anlaufen.
  8. Warum ist Flüssiggas gefährlich?
    • 1. Es bildet mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch.
    • 2. Es ist schwerer als Luft und kann sich daher unbemerkt im Bootsinnern sammeln.
  9. Wo sollen die Gasbehälter einer Flüssiggasanlage gelagert werden?
    • 1. Möglichst an Deck, geschützt vor Sonneneinstrahlung.
    • 2. Sonst in einem besonders abgeschlossenen Raum für Gasbehälter, der in Bodenhöhe eine Öffnung nach außenbords hat.
  10. 1. Was ist vor Inbetriebnahme einer Flüssiggasanlage zu prüfen und
    2. zu beachten, wenn die Flüssiggasanlage außer Betrieb gesetzt wird?
    • 1. Die Leitungen und Anschlüsse müssen dicht sein, Kocher und Heizgeräte müssen einwandfrei arbeiten.
    • 2. Haupthahn und andere Absperrventile sind zu schließen.
  11. Was gehört zur Mindestausrüstung für die Sicherheit des Fahrzeugs und der an Bord befindlichen Personen?
    (Nennen Sie mindestens 8 Gegenstände).
    • 1. Ohnmachtssichere Rettungsweste mit Signalpfeife für jede Person.
    • 2. Sicherheitsgurte (Lifebelts) in ausreichender Anzahl.
    • 3. Rettungsring mit Wurfleine und Leuchte.
    • 4. Notsignale.
    • 5. Erste-Hilfe-Kasten
    • 6. Feuerlöscher.
    • 7. Lenzpumpe, Eimer und Ölfass.
    • 8. Riemen oder Paddel, Bootshaken.
    • 9. Taschenlampe.
    • 10. Anker mit Kettenvorläufer und Leine sowie Treibanker.
    • 11. Radarreflektor.
    • 12. Schleppleine.
  12. Wie oft müssen Sie Ihr aufblasbares Rettungsfloß und Ihre aufblasbare Rettungsweste warten lassen?
    Mindestens alle zwei Jahre oder die Herstellerangabe beachten.
  13. Welche Löschmittel dürfen Sie keinesfalls bei einem Brand in der elektrischen Anlage einsetzen?
    Schaum und Wasser.
  14. 1. Welcher Feuerlöscher ist für Sportboote zweckmäßig?
    2. Wie oft müssen Sie einen Feuerlöscher überprüfen lassen?
    • 1. ABC-Pulverlöscher.
    • 2. Mindestens alle zwei Jahre.
  15. Was ist zu tun, wenn es am Motor brennt?
    • 1. Kraftstoffzufuhr abstellen, Motor mit möglichst hoher Drehzahl weiterlaufen lassen.
    • 2. Brand mit nasser Decke abdecken oder mit ABC-Pulverlöscher bekämpfen.
    • 3. Luftzufuhr verhindern.
  16. Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um einen Brand mit dem Feuerlöscher wirksam zu bekämpfen?
    • 1. Luftzufuhr verhindern.
    • 2. Feuerlöscher erst am Brandherd in Tätigkeit setzen.
    • 3. Das Feuer möglichst von unten bekämpfen.
  17. Was ist nach schaden- oder gefahrdrohenden Vorkommnissen im Sinne des Seesicherheits-Untersuchungs-Gesetzes (SUG) unbedingt zu tun?
    Das schaden- oder gefahrdrohende Vorkommnis ist unverzüglich der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) in Hamburg zu melden; dabei sind möglichst die in § 7 der Verordnung über die Sicherung der Seefahrt vorgeschriebenen Angaben über Ort, Zeit und Verlauf des Vorkommnisses, Art des Schadens und über das Schiff und die beteiligten Personen zu machen.
  18. Wie verhalten Sie sich nach einem Zusammenstoß?
    • 1. Erste Hilfe leisten und so lange am Unfallort bleiben, bis ein weiterer Beistand nicht mehr erforderlich ist.
    • 2. Vor Weiterfahrt alle erforderlichen Schiffs- und Personendaten einschließlich Versicherung austauschen.
  19. Welches Gesetz und welche Verordnung enthalten neben der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung und der Schifffahrtsordnung Emsmündung Vorschriften über das Verhalten nach einem Zusammenstoß und bei sonstigen schaden- oder gefahrdrohenden Vorkommnissen?
    • 1. Das Seesicherheits-Untersuchungs-Gesetz. (SUG)
    • 2. Die Verordnung über die Sicherung der Seefahrt.
  20. Was ist sofort zu tun, wenn jemand über Bord gefallen ist?
    • 1. Ausruf: "Mensch über Bord" und Rettungsring zuwerfen.
    • 2. Gut Ausguck halten und sofort Maschine stoppen.
    • 3. Mensch-über-Bord-Manöver ausführen.
  21. Wie können Sie nach einem Mensch-über-Bord-Manöver eine erschöpft im Wasser treibende Person möglichst schnell und sicher an Bord bekommen?
    • 1. Leinenverbindung zwischen Boot und Person im Wasser herstellen.
    • 2. Leinenbuchten über die Bordwand hängen; wenn vorhanden, Badeleiter herunterklappen bzw. ausbringen.
    • 3. Mit dem Großbaum und der Großschot oder über eine Badeleiter oder mithilfe von Rettungsmitteln Person an Bord holen.
  22. Was ist zu tun, wenn Ihr Fahrzeug gekentert ist?
    • 1. Möglichst am Fahrzeug bleiben.
    • 2. Besatzung zusammenhalten.
    • 3. Unnötigen Kräfteverschleiß vermeiden (Unterkühlungsgefahr).
    • 4. Aufmerksamkeit zur Hilfeleistung erregen.
  23. Wie verhindern Sie das Überbordfallen von Personen bei starkem Seegang?
    • 1. Sicherheitsleinen spannen.
    • 2. Sicherheitsgurt anlegen und einpicken.
  24. In welcher Situation dürfen Notsignale gegeben werden?
    Wenn Gefahr für Leib oder Leben der Besatzung und daher die Notwendigkeit zur Hilfe besteht.
  25. Welche Notsignale können gegeben werden?
    (Nennen Sie mindestens acht Signale).
    • 1. Leuchtrakete mit einem roten Leuchtstern oder rote Handfackel.
    • 2. Orangefarbenes Rauchsignal.
    • 3. Dauerton eines Nebelsignalgerätes.
    • 4. Langsames Heben und Senken der seitlich ausgestreckten Arme.
    • 5. Morsesignal SOS durch Licht- oder Schallsignale.
    • 6. MAYDAY durch Sprechfunk.
    • 7. Seewasserfärber.
    • 8. Radartransponder.
    • 9. Signale einer Seenotfunkbake.
    • 10. Flaggensignal NC.
    • 11. Ball über oder unter Flagge.
    • 12. Knallsignale in Zwischenräumen von ungefähr 1 Minute.
    • 13. Flammensignal.
  26. Sie sehen auf See einen roten Leuchtstern oder eine rot brennende Handfackel.
    1. Was bedeuten diese Signale?
    2. Wie verhalten Sie sich?
    • 1. Seenotfall.
    • 2. Hilfe leisten, ggf. weitere Hilfe anfordern.
  27. Sie hören von einem Schiff anhaltendes Ertönen eines Nebelsignalgerätes.
    1. Was bedeutet dieses Signal?
    2. Wie verhalten Sie sich?
    • 1. Seenotfall.
    • 2. Hilfe leisten, ggf. weitere Hilfe anfordern.
  28. Sie hören oder sehen folgendes Morsesignal:
    Dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz
    (••• --- --- --- •••).
    1. Was bedeutet dieses Signal?
    2. Wie verhalten Sie sich?
    • 1. Seenotfall.
    • 2. Hilfe leisten, ggf. weitere Hilfe anfordern.
  29. Sie hören über Sprechfunkgerät:
    MAYDAY, MAYDAY, MAYDAY.
    1. Was bedeutet dieses Signal?
    2. Wie verhalten Sie sich?
    • 1. Seenotfall.
    • 2. Hilfe leisten, ggf. weitere Hilfe anfordern.
  30. Sie sehen ein Schiff, das folgendes Flaggensignal gesetzt hat:

    1. Was bedeutet dieses Signal?
    2. Wie verhalten Sie sich?
    • 1. Seenotfall.
    • 2. Hilfe leisten, ggf. weitere Hilfe anfordern.
  31. Sie sehen auf einem Schiff eines der folgenden Signale:

    1. Was bedeutet dieses Signal?
    2. Wie verhalten Sie sich?
    • 1. Seenotfall.
    • 2. Hilfe leisten, ggf. weitere Hilfe anfordern.
  32. Sie sehen auf einem Schiff ein orangefarbenes Rauchsignal.
    1. Was bedeutet dieses Signal?
    2. Wie verhalten Sie sich?
    • 1. Seenotfall.
    • 2. Hilfe leisten, ggf. weitere Hilfe anfordern.
  33. Sie sehen auf einem Schiff eine Person stehen, die ihre seitlich ausgestreckten Arme wiederholt langsam auf und ab bewegt.
    1. Was bedeutet dieses Signal?
    2. Wie verhalten Sie sich?
    • 1. Seenotfall.
    • 2. Hilfe leisten, ggf. weitere Hilfe anfordern.
  34. Warum dürfen Seenotsignale nur bei einem Seenotfall verwendet werden?
    Weil bei ihrer Anwendung der gesamte Seenotrettungsdienst an der Küste alarmiert wird.
  35. Welches Seenotsignal können Sie mit einer Leuchte geben?
    • Das Lichtsignal: dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz.
    • (••• --- --- --- •••)
  36. Wie verhalten Sie sich bei Hilfeleistung durch einen Hubschrauber?
    • 1. Fahrzeug in den Wind legen.
    • 2. Soweit möglich, Antennen, Stangen usw. entfernen.
    • 3. Rettungsschlinge mit dem Zugpunkt nach vorn über den Kopf unter die Arme streifen und Arme abwärts anwinkeln.
    • 4. Anweisungen der Hubschrauberbesatzung Folge leisten.
Author
-cd71-
ID
39567
Card Set
Sportboot-See 307-342.txt
Description
Sicherheit
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