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Situationsbeschreibung A
Zum 1. August 20XX begannen sieben neue Auszubildende im Alter zwischen 16 und 20 Jahren ih-re Ausbildung in verschiedenen kaufmännischen Ausbildungsberufen im Verwaltungsbereich der Center-Preis GmbH. Die GmbH betreibt mehrere Supermärkte und Baumärkte im südlichen Nieder-sachsen.
Tom Scharp, der selbst erst wenige Wochen zuvor seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat-te, ist bei den neuen Auszubildenden beliebt, da er ihnen bei Fragen meist weiter helfen kann und dies auch gerne tut. „Tja, vom Azubi zum Ausbilder in drei Monaten!“ sagt Tom manchmal spaß-haft, und klopft sich selbst auf die Schulter. Er ist wirklich stolz auf die mit Auszeichnung bestan-dene Abschlussprüfung, die zugleich seine erste wichtige Prüfung nach dem Abitur war.
Tatsächlich hat Tom nach seiner Ausbildung schnell eine verantwortungsvolle Aufgabe übernom-men, da der Stelleninhaber an einer mehrmonatigen Rehabilitationsmaßnahme teilnimmt und Tom sich bereits sehr gut in dessen Aufgabengebiet sowie die übrigen Abläufe im Unternehmen eingear-beitet hatte.
Als Ausbilderin für die kaufmännischen Auszubildenden ist jedoch Karin Rottenmeyer tätig. Sie hat selbst vor 15 Jahren als kaufmännische Auszubildende ihre berufliche Laufbahn bei der Center-Preis GmbH begonnen und hat lange im Einkauf gearbeitet.
Aufgabe A1 32 Punkte
a) Welche Voraussetzungen müssten bei Tom Scharp im Einzelnen vorliegen, um Ausbilder bei der Center Preis GmbH zu sein?
Soweit Sie dies anhand des Sachverhalts beurteilen können, erläutern Sie bitte auch, welche Vo-raussetzungen Tom offensichtlich bereits erfüllt und welche (noch) nicht. (20 Punkte)
b) Ist Karin Rottenmeyer als Ausbilderin zugleich auch Ausbildende? (6 Punkte)
c) Kann Tom Scharp Ausbildungsbeauftragter sein? (6 Punkte)
- Aufgabe A1 32 Punkte
- a)
- Um Ausbilder zu sein, müsste Tom durch die Unternehmensleitung zum Ausbilder berufen worden sein. Damit dies möglich ist, müsste er persönlich und fachlich geeignet sein (§ 28 BBiG).
- Persönlich geeignet ist, wer nicht gem. § 29 BBiG davon ausgeschlossen ist, Kinder und Jugendli-che zu beschäftigen.
- Fachlich geeignet i.S.v. § 30 BBiG ist, wer über berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt, die zur Vermittlung der Ausbildungsinhalte an Auszubildende erforderlich sind und auch entsprechende berufs- und arbeitspädagogische Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten nachwei-sen kann.
- Die beruflichen Fertigkeiten setzen einen einschlägigen Berufsabschluss und eine angemessene Zeit praktischer Tätigkeit in dem Beruf voraus.
- Die berufs- und arbeitspädagogischen Voraussetzungen werden i.d.R. durch eine Prüfung nach der Ausbilder-Eignungsverordnung nachgewiesen.
- Tom ist nicht zum Ausbilder bestellt worden. Dies wäre auch nicht möglich, da er die meisten Vo-raussetzungen noch nicht erfüllt. Im Sachverhalt gibt es keine Hinweise auf eine mangelnde persön-liche Eignung, aber die Voraussetzungen der fachlichen Eignung liegen größtenteils noch nicht vor. Tom hat zwar einen Berufsabschluss, aber er hat noch nicht hinreichend lange praktisch in diesem Beruf gearbeitet. Er hat zudem die Ausbilder-Eignungsprüfung nicht absolviert. Tom kann daher nicht Ausbilder bei der Center-Preis GmbH sein.
- (20 Punkte)
- b)
- Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass Ausbildende und Ausbilder dieselbe Person sind. Im vorlie-genden Fall ist die Ausbildende aber die Center-Preis GmbH als juristische Person. Ausbilderin ist Karin Rottenmeyer, die Angestellte der Center-Preis GmbH ist und als fachlich und persönlich ge-eignete Mitarbeiterin mit der Ausbildung beauftragt wurde. Sie kann hier nicht gleichzeitig Ausbil-dende sein. Siehe auch §§ 28 ff BBiG. (6 Punkte)
- c)
- Ausbildungsbeauftragte verfügen über persönliche Eignung und berufliche Erfahrung und wirken bei der Ausbildung mit (§ 28 Abs. 3 BBiG). Tom hat noch keine umfassende berufliche Erfahrung. In seinem Bereich kennt er sich bereits gut aus und kann Sachverhalte auch den Auszubildenden er-klären. Er wirkt dort insoweit bereits wie ein Ausbildungsbeauftragter mit. Mit weiter wachsender Berufserfahrung kann Tom zunehmend in dieser Funktion eingesetzt werden. (6 Punkte)
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Situationsbeschreibung A
Zum 1. August 20XX begannen sieben neue Auszubildende im Alter zwischen 16 und 20 Jahren ih-re Ausbildung in verschiedenen kaufmännischen Ausbildungsberufen im Verwaltungsbereich der Center-Preis GmbH. Die GmbH betreibt mehrere Supermärkte und Baumärkte im südlichen Nieder-sachsen.
Tom Scharp, der selbst erst wenige Wochen zuvor seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat-te, ist bei den neuen Auszubildenden beliebt, da er ihnen bei Fragen meist weiter helfen kann und dies auch gerne tut. „Tja, vom Azubi zum Ausbilder in drei Monaten!“ sagt Tom manchmal spaß-haft, und klopft sich selbst auf die Schulter. Er ist wirklich stolz auf die mit Auszeichnung bestan-dene Abschlussprüfung, die zugleich seine erste wichtige Prüfung nach dem Abitur war.
Tatsächlich hat Tom nach seiner Ausbildung schnell eine verantwortungsvolle Aufgabe übernom-men, da der Stelleninhaber an einer mehrmonatigen Rehabilitationsmaßnahme teilnimmt und Tom sich bereits sehr gut in dessen Aufgabengebiet sowie die übrigen Abläufe im Unternehmen eingear-beitet hatte.
Als Ausbilderin für die kaufmännischen Auszubildenden ist jedoch Karin Rottenmeyer tätig. Sie hat selbst vor 15 Jahren als kaufmännische Auszubildende ihre berufliche Laufbahn bei der Center-Preis GmbH begonnen und hat lange im Einkauf gearbeitet.
Aufgabe A2 16 Punkte
Für jede/n der sieben Auszubildenden hat Karin Rottenmeyer einen Ausbildungsplan entwickelt.
a) Geben Sie an, in welchen vier Handlungsbereichen (nach der Ausbilder-Eignungsverordnung) Ausbilder/innen tätig werden und über entsprechende berufs- und arbeitspädagogische Kennt-nisse und Fähigkeiten verfügen müssen. (6 Punkte)
b) Erläutern Sie, auf welchen Grundlagen ein Ausbildungsplan beruht, und welchen Inhalt er hat. (10 Punkte)
- Aufgabe A2 16 Punkte
- a)
- Die vier Handlungsbereiche sind:
- Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen
- Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken
- Ausbildung durchführen
- Ausbildung abschließen
- (je 1,5 Punkte)
- b)
- Nach dem Berufsbildungsgesetz werden für anerkannte Ausbildungsberufe Ausbildungsordnungen erlassen. Diese werden um Ausbildungsrahmenpläne ergänzt, in denen die Inhalte der Ausbildung und ihre Zeitanteile festgehalten sind.
- Ausbildungspläne sind für die Auszubildenden individuell daraus abgeleitete Pläne, die sich an den berufstypischen Arbeits- und Geschäftsprozessen orientieren. Sie umfassen die inhaltliche und zeit-liche Strukturierung der Ausbildung. Es ist festgehalten, wo (in welchen Abteilungen und Abschnit-ten) der Auszubildende jeweils bestimmte Kenntnisse und Fertigkeiten gem. dem Ausbildungsrah-menplan erwerben soll.
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Situationsbeschreibung A
Zum 1. August 20XX begannen sieben neue Auszubildende im Alter zwischen 16 und 20 Jahren ih-re Ausbildung in verschiedenen kaufmännischen Ausbildungsberufen im Verwaltungsbereich der Center-Preis GmbH. Die GmbH betreibt mehrere Supermärkte und Baumärkte im südlichen Nieder-sachsen.
Tom Scharp, der selbst erst wenige Wochen zuvor seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat-te, ist bei den neuen Auszubildenden beliebt, da er ihnen bei Fragen meist weiter helfen kann und dies auch gerne tut. „Tja, vom Azubi zum Ausbilder in drei Monaten!“ sagt Tom manchmal spaß-haft, und klopft sich selbst auf die Schulter. Er ist wirklich stolz auf die mit Auszeichnung bestan-dene Abschlussprüfung, die zugleich seine erste wichtige Prüfung nach dem Abitur war.
Tatsächlich hat Tom nach seiner Ausbildung schnell eine verantwortungsvolle Aufgabe übernom-men, da der Stelleninhaber an einer mehrmonatigen Rehabilitationsmaßnahme teilnimmt und Tom sich bereits sehr gut in dessen Aufgabengebiet sowie die übrigen Abläufe im Unternehmen eingear-beitet hatte.
Als Ausbilderin für die kaufmännischen Auszubildenden ist jedoch Karin Rottenmeyer tätig. Sie hat selbst vor 15 Jahren als kaufmännische Auszubildende ihre berufliche Laufbahn bei der Center-Preis GmbH begonnen und hat lange im Einkauf gearbeitet.
Aufgabe A3 25 Punkte
Im Frühjahr sollen die Auszubildenden aus allen Lehrjahren bei einer „langen Nacht“ in einem der Baumärkte der Center-Preis GmbH mitwirken. Der Markt ist an diesem Tag bis 24.00 Uhr geöffnet Damit auch die kaufmännischen Auszubildenden die Produktpalette besser kennenlernen, sollen sie an verschiedenen Stationen im Markt den Gebrauch von Werkzeugen demonstrieren, Farbproben anfertigen und Muster sowie kleine Präsente an die Kunden ausgeben.
a) Sind im Zusammenhang mit der geplanten Veranstaltung besondere Schutzvorschriften (die über den allgemeinen Arbeitsschutz hinausgehen) zu beachten? Wenn ja, erläutern Sie drei Vor-gaben, die bei der Einbeziehung der Auszubildenden beachtet werden müssen (15 Punkte)
b) Erläutern Sie, wie die Mitwirkung der Auszubildenden organisiert werden sollte, damit sie diese als handlungsorientiertes Lernen erleben. (10 Punkte)
- Aufgabe A3 25 Punkte
- a)
- Einige der Auszubildenden sind noch nicht 18 Jahre alt. Sie sind daher Jugendliche i.S.d. Jugendar-beitsschutzgesetzes (§ 2 JArbSchG). Es gelten strengere Schutzvorschriften als im Allgemeinen. (3 Punkte).
- Insbesondere gilt z.B.:
- Jugendliche dürfen gem. § 14 Abs. 1 JArbSchG nur bis 20.00 Uhr beschäftigt werden. Die ju-gendlichen Auszubildenden können also nur bis 20.00 Uhr an der „langen Nacht“ teilnehmen.
- Sie dürfen gem. § 22 Abs. 1 Nr. 3 JArbSchG nicht mit Arbeiten beschäftigt werden, bei denen sie aufgrund mangelnden Sicherheitsbewusstseins ggf. bestehende Unfallgefahren nicht erken-nen können. Dies ist bei dem Einsatz zur Vorführung von Werkzeugen und Maschinen zu be-achten.
- Ferner müssen Jugendliche gem. § 29 JArbSchG über mögliche Gefahren besonders unterwie-sen werden.
- b)
- Handlungsorientiertes Lernen basiert auf sog. vollständigen Handlungen. Die Auszubildenden wer-den nicht nur dazu angehalten, einzelne Arbeitsschritte jeweils nachzuvollziehen und nachzuma-chen, sondern sie werden mit einer offenen Aufgabenstellung konfrontiert und müssen komplexe Handlungsabläufe von der Eingrenzung des Problems über die Auswahl von Lösungen bis zur Durchführung und ggf. Evaluation selbst gestalten.
- Bezogen auf den Fall könnte den Auszubildenden die Aufgabe gestellt werden, die „lange Nacht“ insgesamt zu organisieren. Dazu müssten sie u.a. Aktionen und Stationen im Markt planen, die ein-zelnen Stände aufbauen und die benötigten Materialien für Vorführungen sowie Werbematerial be-reitstellen, ggf. Catering-Stationen einrichten, die Aufgabenverteilung in der „langen Nacht“ mit al-len Beteiligten klären, die Kosten planen usw.
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Situationsbeschreibung A
Zum 1. August 20XX begannen sieben neue Auszubildende im Alter zwischen 16 und 20 Jahren ih-re Ausbildung in verschiedenen kaufmännischen Ausbildungsberufen im Verwaltungsbereich der Center-Preis GmbH. Die GmbH betreibt mehrere Supermärkte und Baumärkte im südlichen Nieder-sachsen.
Tom Scharp, der selbst erst wenige Wochen zuvor seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat-te, ist bei den neuen Auszubildenden beliebt, da er ihnen bei Fragen meist weiter helfen kann und dies auch gerne tut. „Tja, vom Azubi zum Ausbilder in drei Monaten!“ sagt Tom manchmal spaß-haft, und klopft sich selbst auf die Schulter. Er ist wirklich stolz auf die mit Auszeichnung bestan-dene Abschlussprüfung, die zugleich seine erste wichtige Prüfung nach dem Abitur war.
Tatsächlich hat Tom nach seiner Ausbildung schnell eine verantwortungsvolle Aufgabe übernom-men, da der Stelleninhaber an einer mehrmonatigen Rehabilitationsmaßnahme teilnimmt und Tom sich bereits sehr gut in dessen Aufgabengebiet sowie die übrigen Abläufe im Unternehmen eingear-beitet hatte.
Als Ausbilderin für die kaufmännischen Auszubildenden ist jedoch Karin Rottenmeyer tätig. Sie hat selbst vor 15 Jahren als kaufmännische Auszubildende ihre berufliche Laufbahn bei der Center-Preis GmbH begonnen und hat lange im Einkauf gearbeitet.
Aufgabe A4 27 Punkte
Tom Scharp ist nach seiner Ausbildung in eine Festanstellung übernommen worden. Er möchte sein Fachwissen und seine Kompetenzen ganz im Sinne des „lebenslangen Lernens“ weiter ausbauen und erkundigt sich, welche Personalentwicklungsmaßnahmen die Center-Preis GmbH anbietet oder unterstützt.
Erläutern Sie je eine denkbare Maßnahme on the job, near the job und off the job, und nennen Sie jeweils einen wesentlichen Vorteil und einen Nachteil jeder Maßnahme.
- Aufgabe A4 27 Punkte
- on the job: Am Arbeitsplatz könnte Tom sich z.B. durch Maßnahmen des job enrichment weiter-entwickeln. Toms Vorgesetzte würden ihm Aufgaben anvertrauen, die anspruchsvoller sind als die bisher erledigten Tätigkeiten und die Einarbeitung direkt am Arbeitsplatz vornehmen.
- Vorteilhaft ist der unmittelbare Bezug zur praktischen Tätigkeit – das Erlernte kann direkt und wiederholt umgesetzt werden. Nachteilig ist, dass ggf. kein Blick für die übergreifenden Zusam-menhänge erworben wird, sondern eher kleinteilige zusätzliche Arbeitsabläufe kennengelernt wer-den.
- near the job: Tom könnte arbeitsplatznah z.B. in einer abteilungsübergreifenden Arbeitsgruppe mitwirken, die abteilungsübergreifende Arbeitsabläufe besser aufeinander abstimmen will
- Ein Vorteil ist der Austausch mit abteilungsexternen Mitarbeitern, wodurch der Überblick erweitert wird. Nachteilig ist der größere Zeitaufwand und Ausfall von Arbeitszeit am eigenen Arbeitsplatz.
- off the job: Tom könnte als Trainingsmaßnahme außerhalb der Arbeitsumgebung z.B. einen Vorbe-reitungskurs für eine Fachwirt-Ausbildung belegen.
- Vorteilhaft ist, dass die theoretischen Grundlagen und Zusammenhänge in kompakter Form ohne Ablenkungen, wie sie im laufenden Betrieb entstehen, vermittelt werden können. Nachteilig ist, dass die Maßnahmen nicht auf die speziellen betrieblichen Belange zugeschnitten sind, so dass die Teilnehmer den Transfer auf die eigene Arbeitssituation selbständig bewältigen müssen.
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Situationsbeschreibung B
Die NuLim GmbH produziert und verkauft innovative Erfrischungsgetränke. In den letzten Jahren ist das Unternehmen stark gewachsen. Die Geschäftsleitung liegt in den Händen der Gründerin Lot-te Lang. Sie wird von einem kleinen Management-Team unterstützt. Lotte bevorzugt einen koopera-tiven Führungsstil.
Aufgrund des starken Wachstums waren Fragen der optimalen Aufbau- und Ablauforganisation des Unternehmens zunächst vernachlässigt worden. Erst nach und nach werden nun Strukturen und Pro-zesse verbessert und wichtige Stellen besetzt.
Erstmals stellt die GmbH in diesem Jahr auch Auszubildende ein.
B1
Andreas fällt das Lernen leicht, da er hervorragende analytische Fähigkeiten besitzt und insoweit sehr belastbar ist. Sobald er ein Problem analysiert und Lösungsmöglichkeiten abgewogen hat, drängt er auf die Umsetzung der Verbesserungen. I.d.R. gelingt es ihm dabei, im Team Begeisterung für seine Ideen zu wecken. Allerdings ist er schnell verletzt, wenn jemand anhaltend Einwände ge-gen seine Vorschläge vorbringt und zieht sich dann eher zurück, als den Konflikt auszutragen. Erst nach einigen Tagen Bedenkzeit packt er die offenen Fragen mit neuer Energie an und kommt dann mit dem Team zusammen meist zu einem guten Abschluss.
a) Vervollständigen Sie zunächst die Darstellung des Soll-Profils, indem Sie die einzelnen mar-kierten (grau hervorgehobenen) Ausprägungen durch eine Linie verbinden und damit das Profil sichtbar machen. (4 Punkte)
b) Ergänzen Sie nun die Darstellung um die Ist-Ausprägungen, die zusammen Andreas‘ persönli-ches Kompetenzprofil ergeben. Soweit Sie dem Sachverhalt dazu keine eindeutigen Informatio-nen entnehmen können, tragen Sie jeweils die aus Ihrer Sicht wahrscheinlichste Ausprägung für Andreas in das Profil ein. (14 Punkte)
1c) Analysieren Sie das Ergebnis: In welchen beiden Bereichen besteht der wichtigste Entwick-lungsbedarf für Andreas? Skizzieren Sie jeweils eine mögliche Maßnahme der Personalentwick-lung, die hierfür durchgeführt werden könnte. (8 Punkte)
d) Bei jeder Personalentwicklungsmaßnahme können die drei Phasen Planung, Durchführung und Transfer unterschieden werden. Geben Sie für eine der Maßnahmen, die Sie unter c) vorgeschlagen haben, jeweils drei konkrete Aktivitäten in jeder der drei Phasen an. (18 Punkte)
- c)
- Andreas verfügt in fast allen Bereichen über Ausprägungen der erforderlichen Kompetenzen, die denen des Sollprofils entsprechen, darüber liegen oder nur geringfügig darunter liegen. In zwei Be-reichen weicht sein Ist-Profil jedoch deutlich vom Soll-Profil ab:
- Andreas verfügt bislang nur über mittlere Fachkenntnisse, und seine Konfliktfähigkeit ist nicht so ausgeprägt, wie sie sein sollte. Zu empfehlen sind Entwicklungsmaßnahmen in diesen Bereichen.
- Entwicklung der Fachkenntnisse:
- Andreas könnte an einem Fortbildungskurs, z.B. zum Erwerb des Abschlusses „Controller (IHK)“, teilnehmen.
- Entwicklung der Konfliktfähigkeit:
- Andreas könnte ein Seminar zum Thema „Konfliktmanagement“ besuchen, in dem theoretische Grundlagen vermittelt und praktische Übungen durchgeführt werden.
- (8 Punkte)
- d)
- Beispiel: Fortbildung zum „Controller (IHK)“
- Planungsphase:
- Feststellen des Entwicklungsbedarfs und Festlegung der Entwicklungsziele wie unter c) be-schrieben
- Auswahl einer Bildungsmaßnahme und ggf. eines Bildungsträgers (Auswahl einer Schule und eines konkreten Kurses)
- zeitliche und organisatorische Planung sowie Kostenplanung (ggf. Planung von Freistellungen, Klärung der Kostenübernahme)
- Durchführungsphase:
- Klärung von Inhalten und Vorgehensweise sowie Erwartungen des Teilnehmers (Einführungs-veranstaltung, Informationsaustausch zu Beginn)
- Teilnahme an Veranstaltungen im Rahmen der Bildungsmaßnahme (einzelne Kurstermine und ergänzende Maßnahmen, z.B. E-Learning)
- Überprüfung des zwischenzeitlichen und abschließenden Lernerfolgs (informelle Lernerfolgs-kontrollen, Abschlussprüfung)
- Transferphase:
- Rückkehrgespräch, Evaluation der Bildungsmaßnahme
- Anwendung/Umsetzung des Gelernten in der Praxis
- Überprüfung des Transfererfolgs
- (je 2 Punkte)
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Situationsbeschreibung B
Die NuLim GmbH produziert und verkauft innovative Erfrischungsgetränke. In den letzten Jahren ist das Unternehmen stark gewachsen. Die Geschäftsleitung liegt in den Händen der Gründerin Lot-te Lang. Sie wird von einem kleinen Management-Team unterstützt. Lotte bevorzugt einen koopera-tiven Führungsstil.
Aufgrund des starken Wachstums waren Fragen der optimalen Aufbau- und Ablauforganisation des Unternehmens zunächst vernachlässigt worden. Erst nach und nach werden nun Strukturen und Pro-zesse verbessert und wichtige Stellen besetzt.
Erstmals stellt die GmbH in diesem Jahr auch Auszubildende ein.
Aufgabe B2 26 Punkte
Lotte und der Leiter der IT, Peer Günther, möchten gerne einen Auszubildenden für den Beruf des IT-System-Kaufmanns einstellen. Allerdings sind das IT-System der GmbH und die Abläufe noch nicht so ausgebaut, dass alle Inhalte der Ausbildung unmittelbar bei der GmbH demonstriert und vermittelt werden könnten. Alle anderen Anforderungen an Ausbildungsbetrieb und Ausbilder sind gegeben.
1a) Wie kann das Problem gelöst werden, damit die GmbH in dem Beruf ausbilden kann ? (4 Punkte)
b) Nennen Sie vier Mitwirkende oder Gruppen von Mitwirkenden an der Ausbildung. (6 Punkte)
c) Nachdem die noch offenen Fragen geklärt wurden, hat die GmbH einen Auszubildenden, Peter Neu, eingestellt. Für die ersten Unterweisungen setzt Peer als Ausbilder häufig die sog. Vier-Stufen-Methode ein. Erläutern Sie an einem selbst gewählten Beispiel die Vorgehensweise. (16 Punkte)
- a)
- Wenn einige Inhalte der Ausbildung nicht im Ausbildungsbetrieb vermittelt werden können, kommt die Ausbildung dennoch in Frage, sofern die betroffenen Inhalte im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung vermittelt werden können. Teile der Ausbildung, für die z.B. spezifische Ausstattung erforderlich ist, werden dann in überbetrieblichen Bildungsmaßnahmen, z.B. durch Fachkurse bei der IHK, vermittelt. (4 Punkte)
- b)
- Berufsschullehrer
- Ausbildungsberater der IHK
- Leiter/Dozenten anderer beteiligter Bildungseinrichtungen
- die Eltern des Auszubildenden
- ggf. Mitglieder des Betriebsrats
- (je 1,5 Punkte, max. 6 Punkte)
- c) z. B. Anlage eines neuen Kunden-Stammdaten-Satzes
- 1. Stufe: Vorbereitung: Peer erläutert, was Kunden-Stammdaten sind, wozu sie verwendet werden und wie sie im IT-System angelegt, dargestellt und gepflegt werden
- 2. Stufe: Vormachen durch den Ausbilder: Peer zeigt dem Auszubildenden, welche Unterlagen (z. B. schriftliche Kundenanfragen oder Bestellungen) der Datenerfassung zugrunde gelegt werden und welche Daten daraus benötigt werden. Anschließend ruft er die Eingabemaske des Programms auf und überträgt die Daten Schritt für Schritt in die vorgesehenen Felder. Er erklärt auch, welche Hilfe-funktionen und Fehlermeldungen das Programm bietet.
- 3. Stufe: Nachmachen durch den Auszubildenden: Nach ein paar vom Ausbilder erfassten Datens-ätzen führt der Auszubildende einige Male eine Erfassung unter Anleitung des Ausbilders durch. Rückfragen werden direkt während der Bearbeitung geklärt.
- 4. Stufe: Mehrfache Wiederholung des Arbeitsablaufs durch den Auszubildenden. Nach einigen Durchführungen mit Anleitung erhält der Auszubildende weitere Datensätze zur selbständigen Er-fassung, um den Ablauf weiter zu üben.
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Situationsbeschreibung B
Die NuLim GmbH produziert und verkauft innovative Erfrischungsgetränke. In den letzten Jahren ist das Unternehmen stark gewachsen. Die Geschäftsleitung liegt in den Händen der Gründerin Lot-te Lang. Sie wird von einem kleinen Management-Team unterstützt. Lotte bevorzugt einen koopera-tiven Führungsstil.
Aufgrund des starken Wachstums waren Fragen der optimalen Aufbau- und Ablauforganisation des Unternehmens zunächst vernachlässigt worden. Erst nach und nach werden nun Strukturen und Pro-zesse verbessert und wichtige Stellen besetzt.
Erstmals stellt die GmbH in diesem Jahr auch Auszubildende ein.
Aufgabe B3 12 Punkte
Bei der NuLim GmbH sind inzwischen 12 kaufmännische Mitarbeiter beschäftigt. Lotte Lang erin-nert sich an die Anfangszeit des Unternehmens zurück und ist davon überzeugt, dass sie damals in kurzer Zeit am meisten gelernt hat, gerade weil sie nicht immer das gleiche gemacht hat, sondern sich in vielen verschiedenen Aufgaben bewähren musste. Sie möchte als Mittel der laufenden Per-sonalförderung daher insbesondere job enlargement, job enrichment und job rotation einsetzen.
Erläutern Sie zu jedem der drei Verfahren ein passendes Beispiel.
- Aufgabe B3 12 Punkte
- job enlargement: Die Aufgabenbereiche werden verbreitert; es werden zusätzliche Aufgaben auf vergleichbarem Schwierigkeitsgrad übernommen. In der NuLim GmbH wird z. B. die Arbeit auf Sachbearbeiter-Ebene so umorganisiert, dass jeder Sachbearbeiter für bestimmte Kunden umfassend zuständig ist, während zuvor eine Mitarbeiterin mit der Beantwortung von Kundenanfragen, eine andere mit Bestellungen und ein dritter Kollege mit eventuellen Mahnungen beschäftigt war.
- job enrichment: Die Aufgabenbereiche werden um anspruchsvollere Aufgaben erweitert. Der Mit-arbeiter, der bislang routinemäßig den Einkauf bei feststehenden Lieferanten durchgeführt hat, darf jetzt auch Lieferanten auswählen.
- job rotation: Die Mitarbeiter übernehmen jeweils im Wechsel verschiedene Arbeitsbereiche für ei-nen gewissen Zeitraum. Eine Mitarbeiterin hatte z. B. ein halbes Jahr lang im Einkauf gearbeitet; anschließend betreut sie für ein halbes Jahr eine Gruppe von Kunden.
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Situationsbeschreibung B
Die NuLim GmbH produziert und verkauft innovative Erfrischungsgetränke. In den letzten Jahren ist das Unternehmen stark gewachsen. Die Geschäftsleitung liegt in den Händen der Gründerin Lot-te Lang. Sie wird von einem kleinen Management-Team unterstützt. Lotte bevorzugt einen koopera-tiven Führungsstil.
Aufgrund des starken Wachstums waren Fragen der optimalen Aufbau- und Ablauforganisation des Unternehmens zunächst vernachlässigt worden. Erst nach und nach werden nun Strukturen und Pro-zesse verbessert und wichtige Stellen besetzt.
Erstmals stellt die GmbH in diesem Jahr auch Auszubildende ein.
Aufgabe B4 10 Punkte
Sie haben die NuLim GmbH und das Zusammenwirken der Mitarbeiter, der Führungskräfte und der Inhaberin inzwischen ein wenig kennengelernt.
a) Erläutern Sie kurz, was unter sog. „Grundsätzen der Zusammenarbeit“ zu verstehen ist. Sind Grundsätze der Zusammenarbeit dasselbe wie ein Unternehmensleitbild? (4 Punkte)
b) Erläutern Sie drei Grundsätze der Zusammenarbeit, die bei der NuLim GmbH offenbar verfolgt werden. (6 Punkte)
- Aufgabe B4 10 Punkte
- Grundsätze der Zusammenarbeit sind Leitlinien für Führung und Zusammenarbeit, zu deren Einhal-tung sich insbesondere die Führungskräfte des Unternehmens verpflichten. Grundsätze der Zusam-menarbeit ähneln einem sog. Führungsleitbild, bei dem schon in der Bezeichnung die Perspektive der Führungskräfte betont wird. Ein Unternehmensleitbild umfasst i.d.R. Grundsätze der Zusam-menarbeit, ist aber weiter gefasst, da die Oberziele des Unternehmens den Inhalt vorgeben. (4 Punk-te)
- Bei der NuLim GmbH ist im Hinblick auf die Zusammenarbeit offenbar u.a. wichtig, dass…
- das Know-How und die Beiträge der Mitarbeiter geschätzt und gewürdigt werden (Anerken-nung),
- den Mitarbeitern verschiedene Möglichkeiten der individuellen Entwicklung in fachlicher und persönlicher Sicht geboten werden (Förderung) und
- Führungskräfte sich als kooperativ die gemeinsamen Aufgaben anleitende Mitarbeiter des Un-ternehmens verstehen, die ansprechbar, kritik- und entwicklungsfähig sind (Vorbildfunktion)
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Situationsbeschreibung B
Die NuLim GmbH produziert und verkauft innovative Erfrischungsgetränke. In den letzten Jahren ist das Unternehmen stark gewachsen. Die Geschäftsleitung liegt in den Händen der Gründerin Lot-te Lang. Sie wird von einem kleinen Management-Team unterstützt. Lotte bevorzugt einen koopera-tiven Führungsstil.
Aufgrund des starken Wachstums waren Fragen der optimalen Aufbau- und Ablauforganisation des Unternehmens zunächst vernachlässigt worden. Erst nach und nach werden nun Strukturen und Pro-zesse verbessert und wichtige Stellen besetzt.
Erstmals stellt die GmbH in diesem Jahr auch Auszubildende ein.
Aufgabe B5 8 Punkte
Im Zuge der Verbesserung der Organisation überprüft Lotte auch noch einmal, ob allen Anforde-rungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes genügt wird.
a) Erläutern Sie, was unter dem dualen System des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu verstehen ist. (3 Punkte)
b) Welche Bedeutung haben Gefährdungsanalysen im Rahmen des Arbeits- und Gesundheitsschut-zes? (5 Punkte)
- Aufgabe B5 8 Punkte
- a)
- Das System wird als duales System bezeichnet, weil der staatliche Gesundheitsschutz und der Ar-beitsschutz der Unfallversicherung nebeneinander stehen und sich ergänzen. Der staatliche Gesund-heitsschutz ist in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen konkretisiert. Die Berufsgenossen-schaften als Trägerinnen der gesetzlichen Unfallversicherung erlassen eigene Vorschriften und überwachen deren Umsetzung. (3 Punkte)
- b)
- Gefährdungsanalysen zählen zu den Pflichten des Arbeitgebers im Rahmen des gesetzlichen Ar-beits- und Gesundheitsschutzes. Der Arbeitgeber muss prüfen, inwieweit von den Einrichtungen, Verfahren, Stoffen und anderen Rahmenbedingungen der Arbeit Gefährdungen für die Mitarbeiter ausgehen. Er muss die Ergebnisse der Analyse dokumentieren und Vorkehrungen zur Beseitigung der ermittelten Gefahren treffen. Die Beschäftigten müssen über Schutzvorkehrungen gegen ver-bleibende Gefahren unterrichtet und in ihrer Anwendung unterwiesen werden.
- Die Gefährdungsanalysen und die daran anknüpfenden Maßnahmen verdeutlichen den proaktiven oder präventiven Charakter der Schutzvorschriften: Oberstes Ziel ist die Ausschaltung von Gefah-renquellen, so dass Schutzvorkehrungen gegen diese am besten überflüssig werden.
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