Wärmepumpen 2

  1. Definition Kältemittel
    • DIN EN 378-1
    • Fluid, dass zur Wärmeübertragung in einer Kälteanlage eingesetzt wird un ddas bei niedriger Temperatur und niedrigem Druck Wärme aufnimmt und bei höherer Temperatur und höherem Druck Wärme abgibt, wobei üblicherweise Zustandsänderungen des Fluids erfolgen

    • DIN 8960
    • Arbeitsmedium, das in einem Kältemaschinenprozess bei niedriger Temperatur und niedrigem Druck Wärme aufnimmt und bei höherer Temperatur und höherem Druck Wärme abgibt.
  2. Welche Anforderungen an Kältemittel?
    • Große spezifische Verdampfungsenthalpie 
    • Beständigkeit
    • kein oder wenig Treibhauseffekt
    • hohe Wärmeleitfähigkeit
    • chemisch stabil
    • kein Ozonabbaupotential

    • ggf. zu beurteilen: 
    • brennbar? 
    • toxisch/ätzend?
    • korrosiv? 
    • Schmierstoff vs. Ölfrei? 
    • Temperaturglide beim Phasenwechsel?
  3. Wie werden Kältemittel strukturell eingeteilt? 
    Nenne je ein Beispiel
    • HFCKW: teilw. verboten da chlorhaltig, Ozonabbaupotential
    •  --> R22, R123, R124
    • HFKW: erhöhtes GWP 
    • --> Einstoff: R134a, R125, R32
    • -->Gemisch: R404A, R507A, R410A

    • Low GWP Kältemittel: im Trend
    • --> R1234yf, R1234ze

    • halogenfreie Kältemittel: im Trend
    • -->Einstoff: R290, NH3, R170
    • -->Gemisch: R600a/R290; R290/R170; R723
  4. Wie lauten die Bezeichnungen für Kältemittel mit Kohlenwasserstoff?
    • FCKW: vollhalogenierter Kohlenwasserstoff der Chlor, Fluor und Kohlenstoff enthält 
    • HFCKW: teilhalogenierter Kohlenwasserstoffe, der Wasserstoff, Chlor, Fluor und Kohlenstoff enthält 
    • HFKW: teilhalogenierter Kohlenwasserstoff, der nur Wasserstoff, Fluor und Kohlenstoff enthält 
    • FKW: Kohlenwasserstoff, der nur Fluor und Kohlenstoff enthält 
    • KW: Kohlenwasserstoff, der nur Wasserstoff und Kohlenstoff enthält
  5. Wie ist die Bezeichnungskonvention nach DIN 8960 für Kältemittel?
    • R vorneweg "Refrigerant"
    • organische Reinstoffe: bei HFCKW/HFKW R-Nummer aus Molekülstruktur
    • Kältemittelgemische: in 400er und 500er eihen
    • Anorganische Kältemittel: 700er Reihe; Summe relative Molekülmasse+700
    • Sonderbenennungen: 600er und 1200er Reihe


    • Buchstaben zeigen Unterschiede in Symmetrie des Molekülaufbaus: 
    • Isomere: nachgestellte Buchstaben a, b, c...zunehmende Entfernung von Symmetrie
  6. HFO´s - Low GWP Kältemittel
    Aufbau? 
    R-Nr.? 
    Beispiele?
    • Aufbau: 3 C-Atome, 1 Doppelbindung
    • R12xx

    • niedriger GWP durch schneller Zerfall der Doppelbindung
    • Beim Zerfall bildet sich Trifluoressigsäure
    • -->wassergefährdend und hochmobil
    • -->gelangt ins Grundwasser
    • -->noch nicht möglich TFA aus Wasserkreislauf zu holen 

    • R1234ze: 1,3,3,3 Tetrafluorpropen CF3CH=CHF
    • -->molare Masse: 114 g/mol
    • -->kritischer Punkt: 109,4°C/36,4bar
    • -->Normalsiedepunkt: -18,95°C

    • R1234yf: (Ersatz R134)
    • -->2,3,3,3 Tetrafluorpropen CF3CF=CH2
    • -->molare Masse: 144 g/mol
    • -->kritischer Punkt: 94,7°C / 33,8bar
    • -->Normalsiedepunkt: -29°C
  7. Nenne übliche Kältemittel
    • R134a: tiefer Siedepunkt 
    • R407C: Gemisch (23% R32, 25% R125, 52% R134a) 
    • R290: Propan
    • R717: Ammoniak
    • R410A: Gemisch (50% R32, 50% R125)
    • R744: CO2 (GroßWP, hohe Drücke notw.)
    • R1270: Propen
    • R1234yf/R1234ze: low GWP
  8. Welche Ökologischen Bewertungskriterien gibt es?
    • Ozonabbaupotential (Ozon Depletion Potential ODP) 
    • Global Warming Potential (GWP)
    • Total Equivalent Warming Impact (TEWI) 
    • Life Cycle Equivalent Warming Impact (LEWI)
  9. Welche Vorgänge führen zu Ozonabbau?
    Welche Referenz bei Ozonabbaupotential?
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    • Trichlorfluormethan R11: ODP=1
    • alle anderen <1 
    • nicht mehr erlaubt
  10. Wie ist das Treibhauspotential (GWP) eines Spurengases definiert?
    Welche Referenz ist für GWP üblich?
    • Zeitliches Integral des spezifischen Treibhausbeitrags ai (Anteil an Infrarotabsorbtion) mit seiner nach der Zeit t noch vorhandenen Konzentration ci bezogen auf den Wert von CO2
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    CO2 R744 mit GWP=1

    GWP ist immer auf bestimmten Zeitraum bezogen
  11. Was ist TEWI?
    Total Equivalent Warming Impact 

    • Methode zur Berechnung des gesamt-Treibhauseinflusses
    • ermöglicht Vergleich von Anlagen bzgl. Gesamtemission
    • Verminderung TEWI durch 
    • -->kleine Kältemittelfüllmengen
    • -->energieeffiziente Verdichter 
    • -->Leckagen vermeiden/systematisch Ausschließen

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  12. Wie setzt sich der direkte und indirekte Anteil an TEWI zusammen?
    • indirekter Anteil hat einen viel stärkeren Einfluss auf Treibhauseffekt als direkter Anteil durch Kältemittel 
    • durch GWP freie Kältemittel laufen Anlagen weniger effizient (indirekter Anteil steigt) 

    indirekter Anteil: Energiebedarf der Anlage, CO2-Emission der eingesetzten Energie

    • Direkter Anteil: Kältemittelemission (Leckageverlust, Rückgewinnungsfaktor bei Anlagenentsorgung) 
    • --> Treibhauspotential des Kältemittels
    • -->Füllmenge der Anlage 

    Leckagerate nach Stand der Technik <1%

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  13. Wie lautet die Klassifikation nach Toxizität?
    GruppeA: geringe Toxizität; Konzentration >400ml/m^3

    Gruppe B: erhöhte Toxizität, Konzentration <400ml/m^3

    • Definition DIN378-1: 
    • Kältemittel mit einer zeitgewichteten, gemittelten Konzentration, die keine nachteiligen Auswirkungen auf die meisten Mitarbeiter hat, die Tag für Tag während eines normalen 8h Tages dieser Konzentration ausgesetzt sind
  14. Klassifikation nach Brennbarkeit
    • Gruppe1: Keine Flammenausbreitung
    • Gruppe 2: geringe Brennbarkeit; untere Explosionsgrenze ≥3,5 Vol%; Verbrennungswärme <19.000 kJ/kg
    • Gruppe3: höhere Brennbarkeit; untere Explosionsgrenze <3,5Vol%; Verbrennungswärme >19.000 kJ/kg

    • Definition DIN378-1:
    • Prüfung mit Luft bei 60°C und 101,3 kPa
  15. Wie sieht das Dreieck für Toxizität, Flammbarkeit in Abhängigkeit der Inhaltsstoffe aus?
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  16. Wie ist die ASHRAE Sicherheitsklassifzierung definiert?
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    Für die Kategorie "mildly flammable" muss die Flammenausbreitungsgeschwindigkeit zusätzlich <10cm/s sein (bei 23°C)
  17. Wie sehen die Kältemittel R134a; R717; R744 aus? 
    Welchen GWP haben sie? 
    in welche Sicherheitsklasse sind sie einzustufen?
    R134a: CF3CH2F; GWP 1300; Sicherheitsgruppe A1

    R717: NH3; GWP 0; Sicherheitsgruppe B2

    R744: CO2; GWP1; Sicherheitsgruppe A1
  18. Wie sieht das log p-h Diagramm für einen Reinstoff aus?
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  19. Was sind die thermodynamischen Besonderheiten eines Kältemittelgemisches?
    • Phasenwechsel eines 2-Stoffgemischs: 
    • 2 Komponenten mit unterschiedlichen Siedepunkten
    • Tau- und Siedelinie bilden eine Siedelinse mit 2-Phasegebiet
    • Gemisch mit einer bestimmten Zusammensetzung siedet oder kondensiert bei veränderlicher Temperatur

    azeotroper Punkt: Punkt wo sich Gemisch wie ein Reinstoff verhält

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  20. Wie sieht das log p-h Diagramm für nicht-azeotrope Kältemittelgemische aus?
    Was ist die Besonderheit?
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    Besonderheit: Temperaturgleit Kondensator und Verdampfer
  21. Was bedeutet Temperaturgleit?
    • Temperaturdifferenz zwischen Beginn und Ende des Phasenwechsels (Verdampfung/Kondensation) innerhalb des Sattdampfgebietes
    • -->meist unerwünscht 
    • -->manchmal thermodynamisch interessant da die Entropie sinkt
  22. Wie sieht der Temperaturverlauf nichtazeotroper Gemische im Verdampfer und Kondensator aus?
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  23. Wie verhält sich die Entropie bei der Wärmeübertragung im Verdampfer/Kondensator nichtazeotroper Gemische?
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    • -->Entropieproduktion am geringsten, wenn : 
    • mittlere Temperaturdifferenz ΔTm gering
    • Temperaturverlauf von Sole + KM ähnlich 

    Wenn Sole oder Heizwasser große Temperaturdifferenzen zwischen Ein- und Austritt aufweisen ist der Einsatz eines Gemisches aus thermodynamischer Sicht interessant
  24. Welche Anforderungen gelten für Kältemittel in Kompressions WP ?
    • hohe Verdampfungswärme
    • große volumetrische Heizleistung (R32) -->ermöglicht geringe Rohrdurchmesser/kleinere Kompressoren
    • hohe Leistungszahl
    • niedrige Verdichtungsendtemperatur (abhängig von Lage der Isentropen im überhitzten Dampf) 
    • Verdampferdruck über Atmosphärendruck, Kondensatordruck gleichzeitig so niedrig wie möglich 
    • gutes Löslichkeitsverhalten mit Schmierölen bei Einsatz von Kolbenverdichtern
    • hohe Wärmeübergangskoeffizienten in Verdampfer+Kondensator
  25. Welche Anforderungen haben Kältemaschinenöle? 
    Welche Öltypen gibt es?
    • Öltypen: Mineralöke, Alkylbenzolöle (synthetische Öle) 
    • Anforderungen: 
    • Schmierung des Verdichters
    • Kühlung des Verdichters
    • Abdichtung von Ventilen + Verdichtungsraum
    • Beständigkeit bei hohen und tiefen Temperaturen 
    • Gute Mischbarkeit mit Kältemittel (trotz Ölabscheider gelangen 1-5% in Verflüssiger) 
    • Kältemittelkreislauf, Rückführung und Zirkulation des Öles muss gewährleistet sein
Author
Tabbe
ID
359255
Card Set
Wärmepumpen 2
Description
Updated