-
Welche Vogelarten gelten als Geflügel?
- Oberbegriff für alle Vogelarten als Nutztiere
- • Hühner (Eier und Fleisch)
- • Puten / Truthühner (Fleisch)
- • Gänse (Fleisch)
- • Strausse (Fleisch, Leder, Eierschalen, Federn)
- • Enten (haupt. Pekingenten, Flugenten, Fleisch)
- • Tauben (Fleisch) nicht in der CH
- • (Japan)Wachteln (Eier und Fleisch)
- • Perlhühner (Fleisch)
- Hausgeflügel nach TSchV in schwarz, sonst Wildtiere
-
Abstammung, Herkunfstgebiet der Haushühner
- Gallus gallus
- Rotes Dschungelhuhn
- Bankivahuhn
- Haushühner stammen von wahrscheinlich von 3 verschiedenen Arten ab:
- G. gallus (Burma)
- G. sonnerati (W.I.)
- G. lafayeti (Sri L.)
-
Lebensraum der Hühner
- Eigenschaften des Lebensraums:
- Grasland, Unterholz, Büsche, Bäume, Bäche, Tümpel,besonnte Orte am Waldrand, vielfältiges Nahrungsangebot, viele Rückzugsorte
- = dichte Vegetation = strukturierter Lebensraum
- Die verschiedenen Strukturen haben verschiedene Funktionen
- Das Huhn lebt an Waldrändern und Wäldern mit Lichtungen
- lebt "lokal" mit Radius 150 – 600 m
- liebt geschützte, sonnige Plätze zum Sonnenbaden
- liebt lockeren Boden zum Staubbaden
- braucht pflanzliche und tierische Nahrung
- hat viele Fressfeinde
- ist in der Nähe von Deckung
- hat versteckte Brutorte
- schläft auf den oberen Ästen der Bäume
- vermeidet offenes Feld
- kein Steppentier
-
Sozialstruktur der Hühner
- Soziale Struktur
- • Gruppe (2-5 Hennen, 1 Hahn)
- • Hackordnung (pseudolinear)
- • 20% brütige Hennen/Jahr
- • Nestsuche Hahn mit Henne
- • Nestflüchter, Ausschluss Junghähne
-
Bedürfnisse der Hühner
- • genügend, geeignetes Futter und Wasser
- • sich zum Legen zurückziehen können
- • auf erhöhten Orte ruhen, sich zurückziehen können
- • scharren und futtersuchen können
- • sich beschäftigen und erkunden können
- • das Gefieder putzen, staub- und sonnenbaden können
- • aufrecht stehen und schreiten können
- • genügend Platz haben zum Bewegen und sich Strecken
- • sich anderen anschliessen könne
-
Pute Haustruthuhn
- • Wildform in Nordamerika (Kanada, USA, nördliches Mexiko
- • Wälder mit Unterholz und grossen Lichtungen
- • Domestiziert von den Indianern (ca. 500 n.Chr.)
-
Masttruten
- • Hahn und Henne in getrennten Ställen
- • In der CH nur BTS / RAUS Produktion
- • Hähne: 17 bis 20 kg Lebendgewicht in 17 bis 20 Wochen
- • Hennen: 7 bis 8,5 kg Lebendgewichtin 11 bis 13 Wochen
- CH Tierschutzverordnung:
- Bis Ende 6. LW: 32 kg / m2 , ab 7. LW: 36.5 kg / m2
- In Deutschland :
- 52 kg/m2 (Hennen)
- 58 kg/m2 (Hähne)
- • Besatzdichte (Anh. 1, Tab. 9-1 TSchV)
- – Truten: Max 36.5 kg/m2
- • Erhöhte Sitzgelegenheiten Masttruten (Direktzahlungsverordnung BLW – BTS Programm)
- 7.4 Den Truten müssen spätestens ab dem 10 Lebenstag im Stall genügend Rückzugmöglichkeiten (z.B. aus Strohballen) sowie Sitzgelegenheiten auf verschiedenen Höhen zur Verfügung stehen, die dem Verhalten und den physischen Fähigkeiten der Tiere angepasst sind.
- Grosse Strohballen, ca. 1m von der Wand sind ideal
- Sitzgelegenheiten – selbstgebaut oder serienmässig hergestellt
-
Gans
- • Domestiziert wurde (haupt.) die Graugans
- • Brütet in Nord-/Osteuropa und Asien
- • Graugans ist Zugvogel
- • Nahrung: Land- und Wasserpflanzen
- • Brauchen niedrig bewachsene Flächen
- • Domestikation > 2000 Jahren
-
Gänse und Schwimmgelegenheiten
- • Tagsüber und ganzes Jahr zur Verfügung, ab 3. Lebenswoche
- • Breite, rutschfeste und flache Ein- und Austiegshilfen
- • Tiefe: mindestens 40 cm
- • Fläche: 2 m2 für 2-5 Tiere, 3 m2 bis 50 Tiere
- • Sauberes Wasser in Tränken
- – Die Tiere müssen den ganzen Kopf eintauchen können
- • Trockene Einstreu zum Liegen, alle Tiere müssen gleichzeitig ruhen können
- • müssen weiden können
- • Schatten für alle Tiere
-
Enten
- • Gruppentiere
- • Keine Hackordnung
- • Halten Abstand, brauchen Platz
- • Brauchen Schwimmgelegenheit in der CH
-
Perlhühner
- • Import von Bruteiern
- • Sehr lebhaft und laut
- • Schmackhaftes Fleisch
- • Kaum in der Schweiz, eher als Ziergeflügel
- • Im Ausland in Dunkelställen aufgezogen und gemästet
- • Schreckhaft, deshalb in kleinen Gruppen
- • In FR und IT in Batterien, mit künstlicher Besamung
-
Wachteln
- • In der CH nur für Eierproduktion
- • Gehegegrösse muss arttypisches Verhalten ermöglichen (Einstreu, Sand, Deckung, geschützter Ort für Eiablage)
- • Im Ausland in Flatdeckkäfigen
-
Haltungsformen -> Village and Backyard Poultry Production
- • > 80% des Geflügels in vielen Ländern Afrikas, S-O Asien, Südamerika
- • geringer bis kein Input
- • geringe Produktionsrate
- • ca. 90% Mortalität bei den Küken
- • hohe Mortalität durch Krankheiten (ND), Predation, Fehlernährung, Wetter
- • trägt signifikant zur Selbstversorgung der Ernährung bei
- • verringert Armut
- • stärkt die Stellung der Frauen
- • verbessert das Wohlbefinden bes. von benachteiligten Gruppen in armen Regionen
-
Haltung und Zucht in der Schweiz
-
Hühnerhaltung in der Schweiz
-
-
Jungenaufzucht
- Volieren
- BTS/Wintergarten
- kein Raus
- Aufzuchtbedingungen : Die tiefsten Corticosteronspiegel (=wenig Stress) wurden bei der Bodenhaltung gemessen, die höchsten in Käfigen
-
Weide, Wintergarten und mobilität der Legehennen
- Je grösser die Herde desto weniger Hennen sind prozentual auf der Weide (verschiedene Studien aus Europa)
- Von 6'000 geht 47% im Wintergarten und 79% auf der Weide
- Breiten von 12.5 m (Stall) + 11 m (AKB) hinderte die Hennen nicht, die Weide aufzusuchen.
- Distanzen zwischen 26 und 85 m beeinflussten die Bewegungen der Hennen entlang dem Stall.
- Das könnte an den Distanzen oder der fehlenden Motivation liegen (Unterschiede zwischen Stall, AKB und Weide – keine Unterschiede in der Längsrichtung des Stalls).
- Ergebnisse:
- Auch in grossen Herden benutzt mind. die Hälfte der Hennen den die Weide, wenn auch nicht jeden Tag. Der Wintergarten wird von fast allen Tieren täglich genutzt.
- Es gibt einen Einfluss der Herdengrösse, aber der ist gering.
- Grosse Unterschiede innerhalb Herdengrössen zeigen, dass andere Faktoren (Gestaltung der Weide) wichtig(er) sind.
-
Auslauf in der Hühnerhaltung
weniger gestresst, n weniger Federpicken
-
Ausgestaltete Käfige
- In der EU zugelassen, in der CH nicht
- Nestbereich
- Matte zum Kratzen (mit Futter)
- Sitzstangen
-
Legehennen und Mastpoulets
- Ca. 37 Tage, -> 475gr bzw. 2100gr
- Mastnormhallen, Normgrössen: (325) – 550 - 825 – 1’300 m2
- Bell AG und Micarna SA haben AKBs
- Intensivproduktion: AKB, Sitzstangen....
- Bio-Poulets: mobile Ställe ca 300 Tieren mit Weide
- Besatzdichten
- *1 Schlachtgewicht 2 kg;
- *2 max.Toleranzwert, mit erhöhten Sitzgelegenheiten < 30 kg
-
Haltung der Masteltern
Sitzstangen
Käfige
Datenerhebung des Individuums
Kontrolle der Verpaarung
- Streitpunkt Sitzstangen
- Masteltern benutzen keine Sitzstangen
- Hennen auf Sitzstangen werden von Hähnen nicht befruchtet.
- Masteltern können von Sitzstangen stürzen und sich verletzen
- TSchV schreibt Sitzstangen vor,
- Aber: Es gibt kein Haltungssystem für (schnell-wachsende) Masteltern
- Versuch: In der Nacht werden Sitzstangen genutzt
 - Warum braucht es die Käfighaltung in den reinen Linien?
- 1. Datenerhebung auf der Ebene des Individuums
- 2. Kontrolle der Verpaarung
- 3. Arbeitssicherheit (Datensammlung bei Individuen)
- 4. Kontrolle des Verhaltens
- 5. Biosicherheit und
Datenerhebung auf der Ebene des Individuums
- Futterverwertung
- – PLF Technologie existiert für junge Tiere, aber funktioniert (noch)
- nicht für alle Arten und für adulte Tiere.
- – Falls nur noch in den ersten Lebenswochen auf Futterverwertung
- selektiert würde, wäre der Fortschritt in Bezug auf Verringerung des
- ökologischen Fussabdrucks geringer, als wenn auch in älteren Tieren
- selektiert würde.
- • Darmmikroben
- – Darmgesundheit ist essentiell für die Futterverwertung und Antibiotikaeinsatz.
- – Die erfolgversprechendsten Ansätze sind eine Selektion des Mikrobioms und dafür braucht man den Kot von Individuen. Das Sammeln von Kot von Individuen ist (noch) nicht möglich, ausser in Käfighaltung.
- Kontrolle der Verpaarung
- Hennen und Hähne in Einzelkäfigen ermöglicht:
- – Kontrolle, welcher Hahn welche Henne befruchtet. Das ermöglicht genetischen Fortschritt und kontrolliert Inzucht.
- – Das ist nur möglich bei künstl. Besamung und das ist nur möglich in
- Einzelkäfigen.
- Genomsequenzierung gibt Information über Stammbäume, aber Verpaarungen sind nicht unter Kontrolle, wenn Hennen und Hähne zusammengehalten werden.
- Wenn Hennen und Hähne zusammengehalten werden, setzen
- sich die dominanten (aggressiven) Hähne durch.
- – Verringerung der genetischen Diversität
- – Besonders nachteilig bei Forschungslinien, historischen Linien, seltenen Geflügelarten
- – Hähne zeigen aggressiveres Paarungsverhalten, Hennen werden bei der Paarung verletzt.
- • Sozialverhalten kann nur in Käfigen mit Familiengruppen selektiert werden.
- • Familien mit wenig Gefiederschäden und tiefer Mortalität werden selektiert.
- • Hennen mit wenig Gefiederschäden in käfigfreier Haltung würde zu Selektion auf Dominanz führen.
-
Ebenen in der Zucht und Wichtigkeit der Zucht
- • Zucht (in den reinen Linien) ist eine globale Angelegenheit und Europa generiert einen substantiellen Anteil der weltweiten Genetik (> 50%).
- • Die Zucht in Europa berücksichtigt Tierschutz und Nachhaltigkeit.
- Diese Genetik wird weltweit verbreitet, um die Versorgung mit tierischem Protein von hoher Qualität sicherzustellen.
- • Die Zuchtfirmen stimmen zu, dass Käfighaltung und Tierschutz nicht
- zusammenpassen und arbeiten daran, die Käfighaltung zu reduzieren
- Alternative zu Käfigen: Projekt HenSeries
- Abstammungsnachweis der Hühner -> Individuelle Markierung -> 5 Abteilen im Volierenstall -> Merkmale wie Bewegung/ Epigenetik -> GEsundheitschecks inkl. Röntgen (Knochenbrüchen vermeiden)
|
|