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Woher stammt das Rind ab? Nenne einige heutige Rindrassen und deren Nutzung
Abstammung: Auerochse
- Mastrassen: Angus, Blaue Belgier, Heringer
- Milchrassen: Jersey, Holstein Friesian
- Zweinutzungsrassen: Grauvieh, Simmental
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Warum konnten die Rinder domestiziert werden?
In wie weit sind sie anpassungsfähig?
- Entwicklung im natürlichen Lebensraum
- Optimale Anpassung
- Ziel: Erhaltung des Tieres und seiner Art
- Domestikation vor ca. 8000 Jahren
- Zuchtauwahl → heutige Rinderrassen
- Im Phänotyp sehr unterschiedlich, aber keine Änderung des
- arteigenen Verhaltensrepertoires!
- Haltungssystem = künstliche Umgebung
- Anzeichen überforderter Anpassungsfähigkeit
- Verhaltensstörungen
- Stressreaktionen
- Schäden
- Störung Immunsystem
- erhöhte Krankheits- und Sterberate
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Welcher Verhalten und welche Verhaltensansprüche müssen die Rinder erfüllen können?
- Herde
- Liegen
- Fressen
- Bewegen
- Komfort/Klima
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Wie leben Kühe in der Herde?
- Sozial lebend, matrinlinear
- Verhalten teilweise synchronisiert
- Kommunikation v.a. über Körperstellungen
- Rangordnung, Individualdistanz
- Rangauseinandersetzungen (Drohen, Kampf, Ausweichen)
- Stabil, wenn regelmässiger Kontakt und wenig Wechsel in der Herde
- Positive Sozialbeziehungen:
- Kontaktpflege: Soziales Lecken
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Welcher Sozialverhalten müssen Rinder im Stall ausführen können?
- möglichst Gruppenhaltung
- ausreichendes Platzangebot
- Ausweichmöglichkeiten
- Rückzugsmöglichkeiten für Rangniedere
- stabile Herdenstruktur
- ausreichend Liege- und Fressplätze
- gute Mensch-Tier-Beziehung
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Wie und wo liegen Rinder?
- +/- verformbarer Boden
- Ca. 12 h/Tag in mehreren Perioden (Jungtiere bis zu 90% des Tages)
- Synchron
- Wiederkauen v.a. im Liegen
- Unterschiedliche Liegepositionen
- Wechsel der Liegepositionen → Entlastung der Gelenke
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Wie erfolgt das Aufstehen und Abliegen der Rinder? Was muss vorhanden sein damit sie in einer "gesunder" Art aufstehen und abliegen?
- Kopfschwung nach vorne als Ausgleichsbewegungen
- direkt über dem Boden
- Platz vor dem Kopf
- Instabile Phasen:
- Trittsicherer Untergrund wichtig
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Liegeverhalten in Stall: Was muss angeboten werden? Was muss vermieden werden?
- ausreichendes Platzangebot
- unbehindertes Aufstehen und Abliegen
- kein pferdeartiges Aufstehen
- keine abgebrochenen Aufsteh-/Abliegeversuche
- keine Kollisionen mit Stalleinrichtung
- wärmegedämmte, trockene, zugfreie Liegefläche
- Kniefall-Test: aus der Hocke auf die Knie fallen lassen
- Elastizitäts-Test: Gewicht von einem Knie aufs andere verlagern
- Feuchtigkeits-Test: nach 20 Sek. nasses Knie?
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Was ist ein Indikator für Liegekomfort?
Sprunggelenksschäden
ohne Schäden -> mit Schäden (haarlose Stellen und Krusten)
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Welche ist die Hauptbeschäftigung der Rindern?
- Fressen
- Rinder nehmen auf der Weide 8-12 Stunden Futter auf
- Synchronisiert in der Gruppe
- Rinder grasen im Weideschritt, dabei legen sie bis zu 13 km am Tag zurück
- Rinder sind 5-9 Stunden am Tag mit Wiederkäuen beschäftigt
- Kälber beginnen ab der 2. Lebenswoche mit der Aufnahme von Raufutter
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Was ist wichtig zu beachten, damit das Fressverhalten im Stall richtig ausgeführt werden kann?
- ausreichend Fressplätze (in der Regel Tier-Fressplatz-Verhältnis 1:1)
- Fressplatzgestaltung (Fressplatzbreite, Fressgitter)
- Futterangebot ad libitum (Energiegehalt anpassen)
- angehobener Futtertisch (ca. 10-15 cm -> weil sie beim Fressen auf die Weide einen Schritt machen, damit der Kopf näher am Boden ist)
- ungestörtes Wiederkäuen
- Vom Monogaster zum Wiederkäuer: hohes Futteraufnahmevermögen fängt beim Kalb an
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Wie erfolgt die Fortbewegung bei Rindern?
- v.a. Schritt
- v.a. im Zusammenhang mit Futteraufnahme
- Strecke/Tag abhängig von Futterangebot
- Fortbewegung im Schritt wichtig für Gesunderhaltung des Bewegungsapparates
- Fressfeinde: eher Verteidigung statt Flucht
- Schnellere Bewegungsarten
- Jungtiere (Spielen)
- Schreckreaktionen
- Rangauseinandersetzungen
- Klauen angepasst an Gras-/ Waldboden
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Was sind wichtige Komfortverhalten, die eingehalten werden müssen?
- hohe Ansprüche an Luftqualität (Schadgase)
- Fellpflege durch Scheuern an Gegenständen und Sich-Belecken sowie Soziales Lecken
- Klauen an Weide- / Waldboden adaptiert
- hitze-empfindlich, aber sehr kältetolerant
- -> Optimalbereich der Lufttemperatur
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Faktoren, die das Ertragen tiefer oder hoher Umgebungstemperaturen für das Tier erleichtern (+) oder erschweren (–)
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Komfortverhalten im Stall / auf der Weide
- Hoher Luftaustausch im Stall (≠ Zugluft!)
- Angebot von Kratzbürsten, angemessene Tierpflege
- saubere Liegeflächen
- saubere, trittsichere, nicht zu abrasive Stallböden
- fachgerechte Klauenpflege
- bei Hitze: Schutz vor Sonne, Insekten, ständig Wasser
- bei Kälte und Nässe: trockener, windgeschützter Liegeplatz
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Untere Kritische Temperatur (Bsp. Rind 400 Kg Lebendgewicht)
Mit der richtigen Futterversorgung und angemessene Felldichte können Rinder die Kälte sehr gut ertragen
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Was sind Signale für Hitzestress?
- Tierbasierte Indikatoren
- Körperkerntemperatur
- Atemfrequenz
- Herzfrequenz
- Atemqualität
- Verminderte Aktivität
- Nutzung von Schatten
- Erhöhte Wasseraufnahme
- längerfristig
- Reduzierte Futteraufnahme
- Reduzierte Milchleistung
- Reduzierte Fruchtbarkeit
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Welche Haltungssysteme gibt es bei Rindern?
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Welcher Verhalten können Rinder in einer Anbindestall ausführen? Wo ist es Problematisch?
- Am Standplatz findet statt
- Liegen
- Stehen
- Fressen
- Melken
- Koten und Harnen
- Einzeltierbetreuung
- Problematisch
- Sozialverhalten
- Körperpflegeverhalten
- Bewegung
- Sauberkeit
=> Optimierung aller Bereiche schwierig
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Welche Arten von Stände gibt es?
- Beim Kurzstand muss der Raum über der Krippe den Tieren zum Abliegen, Aufstehen (Kopfschwung), Ruhen und Fressen jederzeit zu Verfügung stehen.
- Der Mittellangstand ist durch eine gegenüber dem Kurzstand erhöhte Krippe charakterisiert. Er ist oft mit einem Absperrgitter (Schiebebarren) versehen.
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Was muss eingehalten werden in einer Anbindevorrichtung?
- Anbindevorrichtungen müssen dem Tier genügend Spiel in der
- Längsrichtung (A) und in der Vertikalen (B) geben, damit ein
- artgemässes Aufstehen, Abliegen, Sich-Lecken sowie Zurücktreten möglich ist. Die Standplatzlänge (C) muss den Vorschriften
- entsprechen.
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Wofür ist einen elektrischen Kuhtrainer und wie verändert es das Verhalten der Tiere?
- Verhalten unter dem Kuhtrainer
- Mittlere Häufigkeit von Verhaltensaktivitäten mit Lichtschranken- oder Kuhtrainerkontakt angebracht 5cm über dem Widerrist (pro 120 Stunden)
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Warum brauchen Rinder einen Auslauf?
- fördert Kondition, Gesundheit
- erleichtert Brunsterkennung
- befriedigt Bewegungsbedürfnis
- ermöglicht Komfortverhalten
- fördert Herdenzusammenhalt
- Auslauf regelmässig (am besten täglich)
- vermeidet Stress
- vermeidet Unfälle
- spart Arbeit!
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Welche Auslaufvorschriften gelten für die Anbindestall?
- Vorschriften TSchV:
- Gilt für alle angebunden gehaltenen Rindviehkategorien!
- Regelmässig
- Mind. 60 + 30 Tage/Jahr
- Weide und/oder Laufhof
- Höchstens 2 Wochen ohne Auslauf
- Auslaufjournal
- RAUS-Programm:
- Sommer: 26 Tage/Monat Weide
- Winter: 13 Tage/Monat Auslauf
- Auslaufjournal
- 180.-/GVE + Jahr
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Was können Rinder in einem Laufstall ausführen, was ist Problematisch?
- Getrennte Bereiche im Stall für
- Liegen
- Stehen
- Fressen
- Melken
- Koten und Harnen
- Problematisch
- Auswirkung Rangordnung
- Bewegung durch Stalleinrichtung eingeschränkt
- Einzeltierbetreuung
Optimierung aller Bereiche insbesondere für rangniedere Tiere notwendig
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Welche Laufställe sind bei Milchkühe möglich?
- Liegeboxlaufstall
- Zweiflächensystem mit unstrukturierter Tiefstreu - Liegefläche
- Voraussetzung für BTS-Programm: 90.-/GVE + Jahr
- Auslauf nicht vorgeschrieben, aber häufig Laufhof und Weide
- vorhanden
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Welche Liegeboxen sind möglich? Wo sind die problematische Bereiche?
- Tiefboxe mit Strohmatraze oder Hochboxe mit Gummimatte und wenig Einstreu
- Problembereiche
- Die grössten Problemen liegen daran, dass die Kühe nicht genug Platz vor dem Kopf haben, um artgemäss aufstehen können und dass sie sich beim liegen verletzen können, sowie durch die Nässe oder Unreinigkeit des Bodens die Haut weicher macht und zu Infektionen am Sprunggelenk sowie am Carpalgelenk.
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Was muss bei der Fütterungseinrichtung eingehalten werden?
- Mind. 1 Fressplatz/Tier
- Fressplatzbreite vorgeschrieben
- meist Einsperrfressgitter
- meist flacher Futtertisch
- Niveauunterschied zwischen Laufbereich und Futtertisch meist gegeben
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Was ist wichtig zu wissen bei der Enthornung und bei Laufställen mit behornten Rinder?
- Enthornen = Normalfall
- i.d.R. Entfernen der Hornanlage beim Kalb
- Enthornen erwachsener Tiere nur im Notfall
- Schmerzausschaltung vorgeschrieben
- Methode: Thermokauter, Brennstab, Ausstanzen
- Gründe?
- Tier dem Haltungssystem anpassen?
- Würde des Tieres?
- Hornmilch, Hörnerfranken,….
- Laufstall mit behornten Tieren
- Grosszügige Platzverhältnisse
- Fressbereich optimieren: Fressplatzbreite, Art des Fressgitters
- Eingliederung neuer Herdenmitglieder
- Wichtigster Faktor: Gute Mensch-Tier-Beziehung
- Beobachtungs-/Betreuungsaufwand
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Welche Anforderungen gelten an Böden im Laufbereich?
- Gute Bodenqualität wichtig für:
- uneingeschränkte Bewegungsabläufe (Fortbewegung, Brunstverhalten, Körperpflegeverhalten, Rangauseinandersetzungen)
- Vermeidung von Klauenschäden und Unfällen
- Bodeneigenschaften
- rutschfest
- verformbar
- leicht sauber zu halten
- Klauenwachstum und –abrieb ausgeglichen
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Wie kann der Laufbereich gestalten werden?
Bodenarten
- Beton: planbefestigt oder perforiert
- Trittsicherheit nimmt rasch ab
- Sanierung möglich, aber oft zu spät
- Gussasphalt: planbefestigt
- → harte Böden: Starke mechanische Belastung der Klauen →Klauenschäden, „Gehkomfort“ nicht optimal
- Gummibelag
- Verformbarer Boden
- entspricht der Rinderklaue besser als harte Böden
- Trittsicherheit durch Verformbarkeit
- Wirkt sich positiv auf das Verhalten aus
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Was ist weiter zu beachten bei den Böden?
- Spaltenweite und Balkenbreite sind wichtig zu beachten, um zu vermeiden das die Klauen in den Spalten einklämmen und sich verletzen.
- Um die Trittsicherheit zu Beurteilen muss man sicher sein, dass die Kühe sich lecken, rennen und normal bewegen können ohne, dass sie rutschen und sich verletzen
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Wie erfolgt die Entmistung im Laufbereich?
- Möglichst saubere + trockene Böden im Laufbereich
- Klauengesundheit!
- Reduktion NH3-Emissionen
- Planbefestigte Böden:
- Entmistungsschieber
- 12x/Tag empfohlen
- nicht während der Hauptfresszeit
- max. 4m/Minute
- Perforierte Böden
- «selbstreinigend»
- Spaltenroboter
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Was sind Vollspaltenbuchten?
- Übliches System für Mastrinder -> vor allem bei Jungvieh
- Für Gruppen von 8 bis 15 Tieren
- Platz- und arbeitssparend
- Unstrukturiertes, reizarmes Haltungssystem mit minimalem Platzangebot
- TSchV: Liegefläche mit Einstreu oder weich + verformbar
- seit 2013 Verbot Beton-Vollspaltenbuchten
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Was sind Mehrflächensysteme?
- Getrennte Funktionsbereiche -> v.a. bei Jungvieh (Mastrinder)
- Labeltauglich, für offene Bauweise geeignet
- Eingestreute Liegefläche
- Tretmist
- Tiefstreu
- Liegeboxen -> Männliche Tiere!?
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Was verursacht das Zungenrollen?
Sie ist von einer nicht wiederkäuergerechten Fütterung verursacht
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Welche Problemen können bei einer Kälberhaltung auftreten?
- Kälberverluste durchschn. >10%
- Durchfallerkrankungen
- Atemwegserkrankungen
- => erhöhtes Krankheits- und Sterberate
- Gegenseitiges Besaugen
- => Verhaltensstörung
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Welcher ist das normale Abkalbeverhalten bei Rindern?
- Vor der Geburt sondert sich die Kuh von der Herde ab• Nach der Geburt wird das Kalb intensiv beleckt
- Rinder gehören zum Ablieger-Typ
- Die Bindung zwischen Kuh und Kalb entsteht in den ersten Stunden
- Das Kalb saugt zum ersten Mal in den ersten Stunden nach der Geburt
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Was gilt für die Abkalbe-/ Krankenbucht?
- • Im Anbindestall: nicht vorgeschrieben
- • Im Laufstall:
- Vorhandensein und Benutzung vorgeschrieben
- Abkalben im Anbindestall: nicht zulässig! (vietato)
- 1 bis mehrere
- Sichtkontakt zur Herde
- Eingestreut, Futter, Wasser
- Grundriss: Geburtshilfe!
- Auch für kranke Tiere
- • Im Anbindestall:
- nicht vorgeschrieben
- • Im Laufstall:
- • Vorhandensein und
- Benutzung vorgeschrieben
- • Abkalben im Anbindestall:
- nicht zulässig!
- • 1 bis mehrere
- • Sichtkontakt zur Herde
- • Eingestreut, Futter, Wasser
- • Grundriss: Geburtshilfe!
- • Auch für kranke Tiere
- Vorteile einer Abkalbebucht:
- Mehr Bewegungsfreiheit direkt vor Geburt
- Keine Störung durch Herdengenossinnen
- Weniger Stress direkt vor Geburt → mehr Spontangeburten
- Weniger Geburtshilfe → weniger Infektionen des Geburtskanals → unproblematischeres Puerperium
- Bessere Voraussetzungen für Geburtshilfe
- Festliegen: Betreuung einfacher, grössere Chancen wieder auf die Beine zu kommen
- Kalb: Weniger Infektionen
- Bessere Voraussetzungen für Belecken →Kreislauf/Atmung Kalb, Kontraktion der Gebärmutter
- Zu beachten: ausreichende Kolostrum-Versorgung nicht automatisch gewährleistet!
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Einzelhaltung vs. Gruppenhaltung der Kälber
- EinzelhaltungKälber dürfen bis zum Alter von vier Monaten nicht angebunden gehalten werden!
- Sichtkontakt zu Artgenossen notwendig
- Einzelbox -> erlaubt bis Alter zwei Wochen, Grösse vorgeschrieben
- Einzeliglu -> erlaubt auch über Alter zwei Wochen, Grösse vorgeschrieben, nur mit dauerndem Zugang zu einem
- Gehege im Freien
- GruppenhaltungVorgeschrieben für Kälber bis 4 Monate (Ausnahme Einzelbox, Iglu)
- unterschiedliche Gruppengrössen
- Vollspaltenbuchten verboten
- eingestreute Liegefläche, meist Tiefstreu, häufig Einflächensystem
- empfohlen: Mehrflächensysteme, Laufhof
- Einrichtung: Fressgitter, evtl. Tränkeautomat
- Heuraufe (rastrelliera): > 2 Wochen Raufutter vorgeschrieben, Stroh allein genügt nicht, Tränke
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Was sind Iglus? wie sind sie vom Klima beiinflusst und was ist dabei zu beachten?
- Klimaeinfluss
- Ursprünglich für Problembetriebe, heute weit verbreitet
- Einzeliglu / Gruppeniglu
- Schadgasbelastung stark reduziert
- Keimbelastung stark reduziert
- Kältetoleranz Kalb -> Voraussetzung: wärmedämmende, Liegefläche = dicke Strohschicht
- 1 Kalb in Gruppeniglu?
- Nachteil: Betreuung (v.a. Winter) ->Wetterfestigkeit Betreuer, Milchtemperatur, Wasser gefriert
- Was ist zu beachten?
- Neugeborene: sofort nach 1. Kolostrumgabe, im Winter trocken
- Liegefläche üppig eingestreut
- Sorgfältige Kontrolle auch bei unangenehmen Wetterverhältnissen
- Kranke Kälber: evtl. in den Stall / eindecken
- Hygiene!
- Standort
- Jahreszeit:, Winter: Vordach + Sonne, Sommer: Schatten
- Hauptwindrichtung berücksichtigen
- Standort wechseln / Iglu leerlassen
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Wie erfolgt der Vorgang von Monogaster zum Wiederkäuer unter natürlichen Bedingungen? (Entwicklung der Wasseraufnahme)
- Kälber beginnen ab der 2. Lebenswoche mit der Aufnahme von Raufutter und Wasser
- Mit zunehmender Aufnahme von Raufutter sinkt die Saugdauer und -häufigkeit
- Es findet ein Entwöhnungsprozess durch die Kuh statt.
- Kälber sind im Alter von 10-12 Monaten entwöhnt
- Wie erfolgt die Entwicklung der Wasseraufnahme?
- Bereits in der ersten Lebenswoche nehmen Kälber selbst bei ad libitum Milch substantielle Mengen an Wasser auf
- Bei Durchfall und restriktiver Milchmenge steigt der Wasserkonsum stark an
- TSchV seit 2013:
- Zugang zu Wasser ad libitum
- Wasser wichtig insbesondere: für Entwicklung Pansen/Pansenflora, bei Hitze, bei kranken Tieren (Durchfallerkrankungen!), bei Verfütterung von Schotte und Milchnebenprodukten (Mastkälber!)
- Sauberkeit der Tränke
- Verabreichung über Sauger unsinnig, geeignet Eimer oder Selbstränkebecken
- => Milch ist Futter, Wasser ist Tränke!
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Vergleich Saugverhalten künstliche / natürliche Kälberaufzucht -> Folgen der Künstlichen Aufzucht
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- ->für die Gesundheit:
- Weniger Saugarbeit → weniger Speichelfluss → schlechtere Milchverdauung
- Fassungsvermögen Labmagen → Milch in Pansen →Indigestion, Durchfall
- -> für das Verhalten:
- Gegenseitiges Besaugen → Hautverletzungen, Entzündungen (Nabel!),
- Euterbesaugen, Milchsaugen → Euterschäden
- -> für die Leistung: suboptimale Zunahmen (Wachstumsknick Absetzen)
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Welche Empfehlungen gibt es zur Prävention von gegenseitigem Besaugen?
- Kälberhaltung optimieren
- Saugverhalten befriedigen
- Pansenentwicklung fördern
- Beschäftigung (Auslauf, Weidegang, Platzangebot)
- Kraftfutterabhängiges Absetzen (kein Wachstumsknick)
- Auf Fütterung nach dem Absetzen achten
- lange Fresszeiten (Raufutter ad libitum)
- angepasste Ration (Kraftfutter statt Maissilage)
- Saugverhalten befriedigen
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Milchfütterung mit Nuckel - möglichst lange Saugdauer
- möglichst hoher Saugwiderstand (z.B. Nuggi + Schlauch)
- charakteristische Körperhaltung
- mehrmals am Tag füttern (z.B. Tränkeautomat)
- keine zu hohen Milchmengen/Mahlzeit
- Saugattrappen aufhängen
- Muttergebundene Kälberaufzucht?
- => Saugen erlauben, aber möglichst nicht am anderen Kalb
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Verhalten-Haltung-Tierwohl
- Tiergerechte Haltung im Sinn des Tierschutzrechts:
- Tiere sind so zu halten und mit ihnen ist so umzugehen, dass ihre
- Körperfunktionen und ihr Verhalten nicht gestört werden und ihre
- Anpassungsfähigkeit nicht überfordert wird (Art. 3 Abs. TSchV).
www.blv.admin.ch: Fachinformationen, Tierschutz-Kontrollhandbuch
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