26 kleine Heimsäuger und Ziervögeln

  1. Wellensittiche: woher stammen und wie leben sie?
    • WS bewohnen die Wüsten und Halbwüsten Australiens und
    • sind in den meisten Gebieten nomadisch
    • Ortsänderungen bestehen aus mehreren Flügen von einigen
    • Hundert Km, unterbrochen von Futteraufnahmen

    Ernährung: ausschlieslich Sämereinen u.a. Hirse

    Brüten in Höhlen in Baumstämmen saisonal nach dem Regen, solange Nahrung vorhanden ist.

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  2. Wellensittiche: Wie müssen sie im Käfig untergebracht werden?
    • • sozial: mindestens 2 Vögel (TSchV,Tab. 2)
    • • Fläche: mind. 0.24 (4) + 0.05 m2
    • • Volumen: mind. 0.12 m3 (4)
    • • Badegelegenheit
    • • Federnde Sitzstangen unterschiedlicher Dicke
    • • Sitzstangen in unterschiedlichen Richtungen
    • • Naturäste zum Benagen
    • • Sand (Um sich vor Parasiten zu schützen)

    • Guter Käfigbeispiel 
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    • Schlechter Käfigbeispiele (Wiedersprechen die TSchV)
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    • • Federnde Sitzstangen unterschiedlicher Dicke fehlen, alle eine Richtung
    • • Naturäste zum Benagen fehlen
  3. Studie bei Wilde Staren (Beweis warum gewisse TSchV eingeführt wurden)
    • Vergleich zwischen guter und schlechter Haltung:
    • -Gut: Grosse Käfige, permanente Badegelegenheit Naturäste, Blätter am Boden, Futter zwischen den Blättern
    • - Schlecht: Kleine Käfige, unregelmässige Badegelegenheit, runde Sitzstangen, Papier am Boden

    => Grösserer Optimismus bei Staren in guter Haltung
  4. Wie wurde Bewiesen, dass die Badegelegenheit für den Vögeln notwendig ist?
    • Studie an Zebrafinken
    • • Badegelegenheit (TSchV Table 2)

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    • Je weniger Badegelegehneit die Vogel hatten, desto mehr Corticosteroiden im Blut nachgewiesen wurden -> Stresshormon gesteigert
  5. Wie wurde Bewiesen, welche Käfiggrösse die Wellensittichen  brauchen?
    • Studie an Wellensittichen
    • • Grösse der Voliere, 4 Tiere (TSchV Table 2)

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    • Verteilung der Wellensittiche in Volieren verschiedener
    • Grösse. Die Volierengrösse wurde verändert, aber die Vögel
    • blieben am gleichen Platz.
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    • Ergebnisse
    • Weniger Schwanzwippen in mittleren und grossen Volieren als in kleinen (F2,79 = 5.09, p = 0.008), während Laufen seltener in mittleren als in kleinen Volieren war, in grossen V. trat es dazwischen auf (F2,79 = 4.05, p = 0.02).
    • Wellensittiche flogen häufiger am 1. Tag in grossen Volieren. Das könnte ein Bedürfnis signalisieren, das in kleineren Volieren nicht gedeckt war. Mehr Flügelschlagen und Nagen wurde in kleinen Volieren beobachtet.
    • Die Vögel gewöhnten sich aber daran und nagten nach einiger Zeit
    • weniger.

    Je mehr Platz die Tiere hatten, desto weniger Stereotypien wurden entwickelt
  6. Warum dürfen Vögeln nicht alleine gehalten werden?
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    • je wenigere Vögeln es im Käfig gibt, desto mehr Stereotypien wurden entwickelt.
  7. Warum und wie viel Platz braucht ein Vogel zum Fliegen?
    • • Wenn alle Vögel sich mindestens 5 s normal fortbewegen
    • • 30 km/h bedeutet das 42 m!
    • • Ein Rundkäfig müsste einen Durchmesser von min. 4.8 m haben
    • • Kleine Vögel brauchen wegen der höheren Stoffwechselrate mehr Bewegung als grössere Vögel

    Problem: Verfettung ist das grösste Gesundheitsproblem bei Wellensittichen -> viele Tumore

    • Versuch 1:
    • • Je 8 Paare in a, b, c (paarweise)
    • • Masse: 80 x 40 x 50 cm, 160 x 40 x 50 cm
    • • Zwei Stangen im Abstand von 51 oder 134 cm

    • Versuch 2: 
    • Wiederholung mit restlichen 12 Paaren in Wochen 14 - 17
    • • Je 6 Paare in Boxen und Volieren (paarweise)
    • • Masse: 2 x 1 x 2 m, 160 x 40 x 50 cm
    • • Voliere: drei Stangen im Abstand von 70 cm

    • Gewicht
    • • Hennen haben mehr an Gewicht zugenommen als Hähne.
    • • Es hat für die Hennen keinen Unterschied gemacht, ob sie von der Grossvoliere in grosse oder kleine Boxen gesetzt wurden.
    • • Wellensittiche waren während der Boxenhaltung schwerer als während der Volierenhaltung.

    • -> Hennen fliegen weniger als Hähne
    • ->Anteil des Stange/Stange Fliegens an Gesamtflügen -> Je mehr die Sitzstangen und Futter-/Badstellen weit voneinander waren, desto mehr müssen die Vögel fliegen

    • Zusammenfassung
    • Die Boxengrösse hatte einen Einfluss auf die Flugfrequenz und die –art (Gefahr von Stereotypien)
    • Die Flugfrequenz und das Wechseln zwischen oben und unten war in Boxen häufiger als in Volieren
  8. Fressverhalten und täglicher Energieverbrauch bei domestizierten Wellensittichen (Melopsittacus undulatus)
    • Verfettung
    • • grosse Futteraufnahme
    • • ungenügende Bewegung
    • • energiereiche Nahrung
    • • Genetik, Zucht

    Annahme: Unterbringung beeinflusst die Verfettung indem das Fressverhalten und der Energieverbrauch verändert wird

    • Zusammenfassung
    • Wenn das Futter von den Sitzstangen weiter entfernt war
    • • besuchten die Vögel den Futternapf seltener und frassen seltener
    • • frassen sie länger, wenn sie am Futternapf waren
    • • verbrachten sie weniger Zeit beim Fressen
    • • aber konsumierten die gleiche Menge
    • • und ihr täglicher Energieverbrauch war derselbe
  9. Nymphensittiche: Woher kommen sie? Wie müssen sie untergebracht werden?
    • • Trockengebiete in Australien
    • • nomadisch
    • • kleine Trupps aus ca. 10 - 50 Vögeln
    • • aber auch in grossen Schwärmen teilw. gemischt mit Wellensittichen
    • • Hahn und Henne brüten

    • • Federnde Sitzstangen
    • unterschiedlicher Dicke und
    • • Naturäste zum Benagen fehlen

    • 69 x 44 x 84 cm = 0.3036 m2 = 0.255 m3
    • 0.5 m2 , 0.3 m3 (6 Sittiche)

    • • Voliere, mind. 1.50 m x 0.7 m bei 2 m Höhe
    • • dann aber Freiflug in der Wohnung nötig
    • • Idealerweise Freivoliere von 2 x 2 m mit Schutzhaus
    • • Schutzhaus 1 – 2 m2 bei 2 Nymphensittichen

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  10. Haltung von Papageivögeln: Was ist wichtig für die Haltung von Grosspapageien?
    • Haltung von Papageienvögeln
    • Grosspagageien (Aras und grosse Kakadus): Bewilligung auch bei privater Haltung notwendig mit Sachkundenachweis (Kurs über Papageienhaltung) (Art. 89, TSchV Tab. 2 

    • Grosspapageien
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    Nicht Bewilligungspflichtige Papageien

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  11. Aras und grosse Kakadus
    • • Aussengehege fakultativ, falls permanent zugänglich bis zu 1/3 der Innenmasse anrechenbar
    • • 10 (+ 1) m2 , 30 m3 (2)
    • • Ansonsten gleiche Vorschriften wie für andere Papageien
  12. Grosse Sittiche, Papageien Kakadus
    • Kriterium: Grösser als Nymphensittiche
    • • 0.7 (+ 0.1) m2 , 0.84 m3 (2)
    • • Ansonsten gleiche Vorschriften wie für andere Papageien

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  13. Probleme bei Papageienvögeln
    • Todesursachen von 1228 Psittacinen in der Schweiz (Prof.
    • Hoop): 37.8% Artheriosclerose, Kreislauf, Gicht, Lebercirrhose

    • Verhaltensstörungen:
    • • Federfressen
    •    Abnormales, repetitives Verhalten
    •    abgeleitet aus der Gefiederpflege
    •    Ursache wahrscheinlich chronischer Stress
    •    häufiger bei Wildfängen 
    • • Schreien
    • • Aggressivität gegen Artgenossen
    • • Aggressivität gegen Menschen

    • => Dagegen kann man Beschäftigungsmaterial anbieten (Enrichment)
    • Schlussvolgerungen aus dem Versuch zum Enrichment:
    • • Beschäftungsmaterial hat die Lebensqualität erhöht indem Tiere aktiver wurden und weniger Stressverhalten auftrat

    • • Aber Verhaltensstörungen blieben
    • • Wichtig zu beachten:
    • • Die Dauer von Enrichment, Angst vor Veränderungen, geeignete
    • Kombinationen von Arten und Individuen, individuelle Präferenzen
    • und generelles Management.
  14. Papageien: Problemen bei der Handaufzucht
    • • Handaufgezogene Graupapageien waren aggressiver als solche, die von den Elternvögeln aufgezogen wurden.
    • • Solche, die jünger waren als 5 Wochen als sie aus dem Nest entfernt wurden, entwickelten mehr Stereotypien als solche, die länger mit ihren Eltern zusammen waren.
    • • Papageien, die invasiv gefüttert wurden, waren aggressiver und hatten eine schlechtere Gesundheit als die anderen.
    • • Wildfänge frassen mehr Federn, hatten eine schlechtere Gesundheit und entwickelten mehr Phobien als die anderen.

    =>Aufzucht möglichst lange von den Eltern, evt. Handaufzucht mit dem Löffel oder Spritze, nur wenig Sozialkontakt zu Menschen während der Aufzucht
  15. Kanarienvögeln: Woher kommen sie? Haltung Zuchtformen?
    • • Herkunft: Kanarische Inseln, Madeira, Azoren
    • • im Winter in grossen Schwärmen, während der Brutzeit paarweise
    • • lichten Wäldern, Parks, Gärten, Weinbergen
    • • Nahrung: Sämereien, Obst, v.a. Feigen
    • • Haltungsvorschriften sind die gleichen wie bei Wellensittichen
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  16. Kanarienvögeln: Probleme
    • • soziale Vögel, keine Einzelhaltung, aber Hähne oft unverträglich
    • • extreme Zuchtformen, Gesangskanarien (werden Eingefagen damit sie mehr und lauter singen), Qualzucht?
    • • Stereotypien
    • • Repetitives Picken
    • • Objekt (picken und schnäbeln, auf Sitzstangen, Käfigstäbe)
    • • eigene Federn (führt zu Gefiederschäden)
    • • Zehenpicken Diese Bewegungen werden 15 – 100 Mal hintereinander ausgeführt
    • • Bewegungsstereotypien (z.B. auf der Stange sich drehen, an das
    • Gitter springen, wieder auf die Stange zurück etc.)
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  17. Kanarienvögeln: Stereotypien
    • Untersuchte Käfiggrössen:
    • 17.5 x 17.5 x 23.75 cm (nicht zugelassen)
    • 40 x 28.75 x 51.25 cm (nicht zugelassen)
    • 75 x 60 x 90 cm (zugelassen)
    • Keine Unterschiede bei den Käfiggrössen
    • Anwesenheit eines anderen Kanarienvogels verringerte Picken und
    • Bewegungsstereotypien signifikant
    • Anwesenheit eines Prachtfinks hatte keinen Effekt.
  18. Prachtfinken: Haltung und Handling
    • • Gleiche Vorschriften wie bei Wellensittichen
    • • Zebrafinken sind „häufige“ Versuchstiere
    • • Belohnte Zebrafinken beruhigten sich schneller.
    • • Sie wurden von den Hennen bevorzugt.
    • • Sichtschutz vergrösserte Ängstlichkeit während der Studie.
    • • Aber: Vögel ohne Sichtschutz und ohne Belohnung brauchten am längsten, sich nach Handling zu beruhigen.

    • Problemen bei Prachtfinken
    • • sozial, aber zur Brutzeit möglicherweise unverträglich
    • • Geschlechtsbestimmung z.T. schwierig
    • • viele Arten sind kälteempfindlich

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  19. Zebrafinken:
    • • Zebrafinken leben in stabilen Kolonien und verpaaren sich fürs Leben
    • • Bei hoher Dichte sind sie aggressiver als bei geringeren Dichten
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  20. Meereschweinchen: Vorkommen, Grundbedürfnisse, Haltungsformen
    • Cavia aperea tschudii
    • Lebensweise in der Natur Film ‚Schlaue Meerschweinchen‘ von Prof. Norbert Sachser, Uni Münster
    • Kommen aus Südamerika
    • Grundbedürfnisse
    • • Soziale Tiere (keine Einzelhaltung)
    • • genügend Versteckmöglichkeiten
    • • Nagematerial
    • • geeignetes Futter (Raufutter, Vitamin C, Kalorienmenge dem Bedarf anpassen (Temperatur))

    • Haltungsformen
    • • Im Haus: Vivarium (mind. 1.5 x 0.75 m Grundfläche, 0.5 m2 / 2 + 0.2 / weitere Tier)
    • • Einrichtung: Nagematerial, Unterschlupf, Heu und/oder
    • Stroh als Einstreu (Tabelle 1 + Anmerkungen zu Tab. 1)

    • Aussenhaltung (immer oder kombiniert mit Innenhaltung):
    • – Mind. 2 m2 , zus. zum Genannten: Schutz vor Raubtieren, Schatten, Witterungsschutz
    • – Achtung: erhöhter Kalorienbedarf bei kaltem Wetter
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  21. Meeresschweinchen: Tier-Mensch-Beziehung
    Angst vor Menschen

    • • Meerschweinchen, die an den Menschen gewöhnt wurden (wurden 10 Tage lang 2 x täglich gestreichelt), brauchen länger um tonische Immobilität zu zeigen.
    • • Bei Meerschweinchen, die an den Menschen gewöhnt wurden, dauert die tonische Immobilität weniger lang.
    • • Wenn der Experimentator die Tiere 10 Tage lang versorgte (füttern, aus dem Käfig heben zum Reinigen), war der Effekt nur halb so stark.
    • Wenn Meerschweinchen, die Menschen nicht gewohnt waren, mit einem zahmen Meerschweinchen von der Streichelgruppe  zusammen gehalten wurden, zeigten sie auch eine kurze tonische Immobilität.
  22. Meereschweinchen: Probleme
    • • Gesundheit: Zahnprobleme (Zucht, fehlendes Nagematerial)
    • – Verfettung
    • • Verhalten: Phlegmatisches Verhalten
  23. Kaninchen: Herkunft, Leben im Wilden
    • Oryctolagus cuniculus
    • • Ursprünglich Südwest-Europa/Nordafrika
    • • sandige Hügellandschaft ohne Wälder
    • • Kolonien mit einzelnen Familiengruppen
    • • graben Baue
    • • fressen Gräser, Wildkräuter, Laub, Früchte

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  24. Kaninchen: minimale Anforderungen
    • • Fläche: zwischen 3400 – 9300 cm2 (2 Tiere) je nach Gewicht
    • • Höhe: zwischen 40 – 60 cm (Art. 65, Tabelle 8)
    • • Raumstrukturierung: Unterschlupf und erhöhte Flächen
    • • Beschäftigung: grob strukturiertes Futter, Nageobjekte (Art. 64)
    • • Sozialpartner: aufsuchen und meiden (Gruppenhaltung nicht vorgeschrieben)
    • • Nest und Material zum Nestbau (Art. 65)
    • • Graben und Scharren
  25. Kaninchen als Nutztier
    • • Schweiz: 0.3 kg Kaninchenfleisch pro Person und Jahr
    • • 55% importiert, hauptsächlich aus Ungarn, Frankreich, Italien und Argentinien
    • • Seit 2012: negative Deklaration bei importiertem Fleisch aus Käfighaltung
    • • Ø 45 Junge pro Zibbe und Jahr
    • • Absetzalter: 28-35 Tage
    • • Mast: 7-8 Wochen → Schlachtalter: 11-12 Wochen
    • • Schlachtgewicht ~ 3kg
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    • Entwicklung Haltungssysteme
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  26. Kaninchen: Gruppenhaltung und Management
    • • Gruppenhaltung in der Tierschutzverordnung nicht explizit gefordert (ausser < 8 Wo), wäre aber ein grosser Vorteil für die sozialen Tiere. Zibben in Gruppenhaltung zeigen ein grösseres
    • Verhaltensrepertoire und weniger stereotypisches Verhalten
    • • Die Raumstruktur kann in grösseren Buchten optimiert werden
    • • Label-Programme und die Öffentlichkeit verlangen Gruppenhaltung
    • ... Aber:
    • • Strenge soziale Hierarchie
    • • Agonistische Interaktionen = Basis für die Etablierung einer Hierarchie (Camps 1984)
    • • Aggressives Verhalten in Zuchtgruppen kann zu Stress und Verletzungen führen 
    • • (Schwere) Verletzungen sind tierschutzrelevant
    • • Eine tiefere Reproduktionsrate wegen Rangkämpfen führt zu wirtschaftlichen Verlusten


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  27. Kaninchen: Risikofaktoren für Verletzungen
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  28. Kaninchen: Häufige Probleme
    • • Spezialisierte Ernährung
    • • Überbelegung der Abteile
    • • mangelnde Hygiene
    • • (Frisches) Wasser fehlt
    • • Dunkelhaltung
    • • Fehlender Witterungsschutz in Aussenhaltungen
    • • Fehlende Rückzugsmöglichkeit
    • • Fehlendes Nageobjekt
  29. Kaninchen: Wunde Läufe (Pododermatitis)
    • • Chronische Hautkrankheit
    • • Va. Hinterläufe betroffen
    • • Spätere Stadien schmerzhaft
    • • Grund für Ausmerzung einer Zibbe
    • • Mehrere Ursachen/Risikofaktoren vermutet

    • Schmerzhafte Stellen (Schweregrad 4-6 bei 25.14% der Tiere
    • Häufigkeit schmerzhafte Stellen pro Betrieb: 4 – 49%

    • Risikofaktoren:
    • • Je älter ein Tier, umso mehr wunde Läufe
    • • Je schwerer ein Tier, umso mehr wunde Läufe
    • • Tiere mit offenen Läufen haben längere Krallen

    • Vorbeugende Massnahmen:
    • • Plastikauflagen waren effektiv für Zibben:
    • – Hyperkeratose wurde oft beobachtet, aber keine Ulzerationen
    • – Hyperkeratose stieg mit dem Alter/Parität an
    • – Pododermatitis trat nicht in Mastkaninchen auf
  30. Goldhamster
    • Mesocricetus auratus
    • • N-W Syrien bis S-O Türkei
    • • Getreide- und Gemüsefeldern
    • • Bauten ca. 80 cm tief
    • • nachtaktiv
    • • solitär (TschV Anh. 2, Tab. 1 + Anm.)
    • • Abstand bewohnter Bauten > 100 m
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  31. Goldhamster als Labor- und Heimtier
    • 1930 Fang von Goldhamstern, Zucht mit Bruder/Schwester
    • 1931 150 Goldhamster, Ausfuhr nach England
    • 1937 Abgabe an Private, Beginn des Heimtiers
    • 1938 Ausfuhr in die USA
    • 1948 Beginn der Zucht in Deutschland
    • ca. 1955 als Labortier weltweit etabliert
  32. Goldhamster: Vergleich Wildhamster - domestizierter Hamster
    • • Gleiches Aussehen
    • • Laborh. 70 % weniger genet. Variation
    • • Laborh. geringere Heterozygotie
    • • Laborh. grösser (141 g vs. 117 g)
    • • Fettansatz gleich
    • • Wildhamster sind aktiver, sonst gleiches Verhalten
  33. Haltungssysteme für Goldhamster
    • Semi-natürlich im Gewächshaus
    • STS: Vivarium 150 x 75 x 30 cm
    • STS: mind. 1/2 m2 nutzbare Fläche, 0.18 m2 + 0.05 / Tier
    • tiefe Einstreu (> 15 cm), Unterschlupf, Nestmaterial, Nagematerial, Heu oder Stroh und Körner
    • „Es darf ein einzelnes Tier … gehalten werden …“
    • Laufrad jQuery11240597259226863982_1653304702882?
  34. Goldhamster: Auswirkungen des Laufrads
    • • Veränderung des Östruszyklus 
    • • Vergrösserung des Herzens 
    • • Erhöhung der Lungenkapazität 
    • • Verringerung der Fettablagerungen

    • PRO
    • Verringerung des Blutdrucks
    • Erhöhte Resistenz gegen Sauerstofftoxizität
    • Längere Lebensdauer
    • Verhinderung von Stereotypien
    • Verbesserung des Immunsystems 
    • Verbesserte physische Kondition und grössere Hoden

    • CONTRA
    • Rapider Gewichtsverlust mit Todesfolge 
    • Auftreten von Magengeschwüren
    • Auslösung von Suchtverhalten

    • Messung von Wohlbefinden
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    • • Weibchen mit Laufrad hatten grössere Würfe
    • • Gewicht der Weibchen und Wachstum der Jungen war gleich
    • • Weibchen schränkten den Laufradgebrauch während der Reproduktion ein
    • • Goldhamsterweibchen mit Laufrad zeigten signifikant weniger
    • Gitternagen
    • • Ein grosses, gut konstruiertes LR hatte keinen negativen Effekt
    • auf Goldhamster in grossen, gut eingerichteten Käfigen mit ad
    • lib. Futter und Wasser.
    • • Das LR hatte einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden, da
    • es signifikant stereotypes Gitternagen reduzierte.
  35. Goldhamster: Wie soll das Laufrad sein?
    • • Metallstäbe vs. Plastikgitter
    • • Durchmesser 13 cm vs. 17.5 cm
    • • Wenn zwei Grössen angeboten werden, wählen Goldhamster 17.5 cm über 13 cm Durchmesser.
    • • Wenn zwei Materialien angeboten werden, wählen sie das Plastikgitter über die Metallstäbe als Lauffläche.
    • • Wenn nur das kleine Laufrad vorhanden ist, wird signifikant weniger gelaufen.
  36. Goldhamster: Wie gross muss die Grundfläche des Käfig sein?
    • • je grösser der Käfig, umso weniger Gitternagen (Frequenz und Dauer)
    • • je kleiner der Käfig, umso mehr wurde die Fläche auf dem Unterschlupf genutzt
    • • keine Unterschiede im Gebrauch vom Laufrad
    • • je kleiner der Käfig, umso mehr nahmen die Hamsterweibchen an Gewicht zu
  37. Goldhamster: Wie tief muss es eingestreut sein?
    • • alle Hamstermännchen mit 40 und 80 cm Einstreu haben Bauten angelegt
    • • je tiefer die Einstreu, umso weniger Gitternagen (bei 80 cm gar nicht)
    • • je tiefer die Einstreu, umso weniger der Laufradgebrauch
    • • je tiefer die Einstreu, umso seltener an der Oberfläche zu sehen
    • • je tiefer die Einstreu, umso mehr Fett
  38. Goldhamster: Wie muss der Unterschlupf sein?
    • • Hamster mit grossen unterteilten U. graben weniger und kürzere Tunnel
    • • Hamster in kleinen U. wechseln seltener die Schlafposition und setzen häufiger Urin ausserhalb des U. ab.
  39. Goldhamster: Schlussfolgerungen zur Käfighaltung
    • • Käfig möglichst gross (mind. 1 m2 ) und ausgestattet mit Strukturen einschl. grossem Laufrad
    • • Einstreu tiefer als 10 cm (z.B. 40 cm, besser 80 cm)
    • • Bei geringer Einstreutiefe ist ein grosser, strukturierter Unterschlupf wichtig
  40. Goldhamster: Was sind Problemen, die in der Haltung auftreten?
    • • Verhaltensstörungen: stereotypes Gitternagen -> Klettern?
    • • Stress bei der Haltung: Vergesellschaftung > Ausmisten > Handling
  41. Zweghamster
    • Phodopus sungorus: Nord-Kasachstan
    • P. s. campbelli: N-Mongolei, N-China, Mandschurei, Altai
    • P. roborovskii:  S- und W- Mongolei
    • Cricetulus griseus:  Nord-China

    • - Ende 60er und in den 70er Jahren aus Laborzuchten gekommen
    • - Lebenserwartung zwischen 1 ½ und 3 Jahren, Cricetulus 4 Jahre
    • - Gewicht: 35 bis 60 g, Goldhamster: ca. 150 g
  42. Dshungarischer Zwerghamster
    • (Phodopus sungorus)
    • Häufigster Zwerghamster, auch genannt Sibirischer Hamster
    • Leben natürlicherweise in Gruppen
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  43. Campbelli-Zwerghamster
    • (Phodopus sungorus campbelli)
    • - aus dem Norden der Mongolei, Chinas, Mandschurai und Altai
    • - Leben monogam
    • - Kreuzungen mit Dshungarischen Hamstern vermeidenImage Upload 52
  44. Roborowski-Zwerghamster
    • (Phodopus roborovskii)
    • - selten, aus den Wüsten der S- und W-Mongolei
    • - paarweise Haltung, geschlechtsreife Männchen territorial
    • - kleinste Hamsterart (25-30 g), bis jetzt nur wildfarbige Tiere
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  45. Chinesischer Zwerghamster
    • (Cricetulus griseus)
    • - aus Nordchina, u.a. Wald
    • - klettern
    • - Einzelhaltung
    • - streng nachtaktiv
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  46. Mongolische Rennmäuse: Herkunft
    • Meriones unguiculatus
    • „Krieger mit Krallen“
    • Herkunft
    • •Steppen, Halbwüsten aber auch Farmland der Mongolei und Nordchinas
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    • • In einem Hektar 32 Baue mit 760 Eingängen
    • • 5 – 6 m (bis zu 14 m) lange Gänge mit 5 – 10 Eingängen
    • • Nestkammern 40 – 45 (bis 150 cm) tief (Winter)
    • • Temporäre Bauten in einem Radius von 20 m
    • • mehr als 20 kg Körner in einem Bau + Pflanzen
    • • Familiengruppen (2 – 17 Tiere mit mehreren Generationen, mehr M.)
    • • besuchen benachbarte Gangsysteme (manchmal verbunden)
    • • 0.7, 1.2 – 1.8 km (max. 50 km)

    • •Labortier, ca. 20 Gründertiere
    • • Epilepsieforschung
    • • verschiedene Fellfarben
  47. Mongolische Rennmäuse: Haltung
    • • mindestens 2 Tiere
    • • Terrarium, mind. ½ m2 + 0.05 m2 / Tier wenn > 5
    • • mind. 30 (25) cm tiefe Einstreu zum Graben von stabilen Gängen
    • • dunkle Nestkammer(n)
    • • geeignetes Nestmaterial
    • • Sandbad
    • • Hamsterfutter, Obst und Gemüse
    • • Nagematerial (Zweige, Kartonröhren) TschV Anh. 2, Tab. 1 + Anm.
  48. Mongolische Rennmäuse: Probleme
    • Probleme:
    • •Gruppen sind nicht stabil (Ausweichgehege bereit halten)
    • • Verhaltensstörung: Stereotypes Graben, stereotypes Gitternagen
    • Lösung:
    • Gerbils, die in dunklen Nestkammern aufwachsen, entwickeln weniger stereotypes Graben 
    • Wenn Junge von den Eltern getrennt werden nachdem der nächste Wurf geboren wurde, zeigen sie weniger stereotypes Gitternagen.
  49. Mäuse: Verhalten
    • • Wurden vor 1000 Jahren von den Chinesen domestiziert
    • (Farbmäuse)

    • Verhalten von Mäusen
    • •Uringeruch der Markierungen
    • • „Futtertiere“
    • • Verhaltensstörungen: Stereotypes Gitternagen, Hochspringen
    • • soziale Tiere, keine Einzelhaltung (nur bei geschlechtsreifen Männchen)
    • • TschV Anh. 2, Tab. 1 + Anm.
  50. Ratten: Domestikation, Haltung, Probleme
    • • Rattus norvegicus nicht Rattus rattus wurde vor 100 – 150 Jahren von Zirkusleuten und Wissenschaftlern als Labortier domestiziert
    • • 0.5 m2 / für 5 Tiere + 0.05 m2 / für jedes weitere Tier (pers. Anmerkung: viel zu klein)
    • • Geeignete Einstreu
    • • Rückzugsmöglichkeiten
    • • Nestmaterial
    • • Heu oder Stroh
    • • Nageobjekte

    • Probleme:
    • • jugendliche Besitzer
    • • „Accessoire“ in der Punk Szene
    • • soziale Tiere, keine Einzelhaltung
    • Image Upload 60
  51. Chinchilla: Herkunft, Domestikation
    • • Hybrid zwischen 2 Arten der Gattung Chinchilla
    • • Einer der wertvollsten Pelze
    • • Selektiert wurden ausser Pelz Wachstumsrate
    • • Stammt aus den Halbwüsten N-Chiles bis 1900 m
    • • Natürliche Gruppengrösse bis zu 500 Tiere
    • • langlebig (bis 20 J.), nachtaktiv
    • Image Upload 62
  52. Chinchilla: Verhalten
    • • brauchen grosse Gehege (½ m2 + 0.05 m2 / Tier wenn > 2), springen und klettern
    • • keine Einzelhaltung, aber gleichgeschlechtliche Gruppen heikel (Kämpfe bis zum Tod)
    • • schwierige Ernährung, Vegetarier
    • • brauchen tiefe Luftfeuchtigkeit
    • • nachtaktiv
  53. Chinchilla: Verhaltensstörung
    • Betrifft ca. 4% der Chinchillas in der Pelzproduktion
    • Risikofaktoren:
    • • Erfahrung des Tierbetreuers (je länger je besser)
    • • Dichte (je höher desto besser)
    • • Einstreuwechsel (je öfter desto besser)
    • • Betroffene Tiere haben aktivere HPA Achse
  54. Degus: Herkunft, Verhalten
    • • Grosse Gemeinsamkeiten mit Chinchillas, aber kleiner.
    • • In der Natur Kolonien bis 100 Tiere
    • • Futter: hauptsächlich Heu, Äste mit Blättern
    • • Dämmerungsaktiv
    • • Bewegungsfreudig: klettern, springen, laufen gerne im Laufrad

    Image Upload 64
  55. Degus: Probleme
    • • Veranlagung zum grauen Star (Diabetes)
    • • keine Einzelhaltung, in der Natur Kolonien bis 100 Tiere, gleichgeschlechtliche Gruppen möglich
    • •keine zuckerhaltigen (Obst) oder fettreichen Nahrungsmittel
Author
LiaS
ID
358581
Card Set
26 kleine Heimsäuger und Ziervögeln
Description
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