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Wellensittiche: woher stammen und wie leben sie?
- WS bewohnen die Wüsten und Halbwüsten Australiens und
- sind in den meisten Gebieten nomadisch
- Ortsänderungen bestehen aus mehreren Flügen von einigen
- Hundert Km, unterbrochen von Futteraufnahmen
Ernährung: ausschlieslich Sämereinen u.a. Hirse
Brüten in Höhlen in Baumstämmen saisonal nach dem Regen, solange Nahrung vorhanden ist.
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Wellensittiche: Wie müssen sie im Käfig untergebracht werden?
- • sozial: mindestens 2 Vögel (TSchV,Tab. 2)
- • Fläche: mind. 0.24 (4) + 0.05 m2
- • Volumen: mind. 0.12 m3 (4)
- • Badegelegenheit
- • Federnde Sitzstangen unterschiedlicher Dicke
- • Sitzstangen in unterschiedlichen Richtungen
- • Naturäste zum Benagen
- • Sand (Um sich vor Parasiten zu schützen)
- Schlechter Käfigbeispiele (Wiedersprechen die TSchV)
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- • Federnde Sitzstangen unterschiedlicher Dicke fehlen, alle eine Richtung
- • Naturäste zum Benagen fehlen
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Studie bei Wilde Staren (Beweis warum gewisse TSchV eingeführt wurden)
- Vergleich zwischen guter und schlechter Haltung:
- -Gut: Grosse Käfige, permanente Badegelegenheit Naturäste, Blätter am Boden, Futter zwischen den Blättern
- - Schlecht: Kleine Käfige, unregelmässige Badegelegenheit, runde Sitzstangen, Papier am Boden
=> Grösserer Optimismus bei Staren in guter Haltung
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Wie wurde Bewiesen, dass die Badegelegenheit für den Vögeln notwendig ist?
- Studie an Zebrafinken
- • Badegelegenheit (TSchV Table 2)
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- Je weniger Badegelegehneit die Vogel hatten, desto mehr Corticosteroiden im Blut nachgewiesen wurden -> Stresshormon gesteigert
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Wie wurde Bewiesen, welche Käfiggrösse die Wellensittichen brauchen?
- Studie an Wellensittichen
- • Grösse der Voliere, 4 Tiere (TSchV Table 2)
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- Verteilung der Wellensittiche in Volieren verschiedener
- Grösse. Die Volierengrösse wurde verändert, aber die Vögel
- blieben am gleichen Platz.
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- Ergebnisse
- Weniger Schwanzwippen in mittleren und grossen Volieren als in kleinen (F2,79 = 5.09, p = 0.008), während Laufen seltener in mittleren als in kleinen Volieren war, in grossen V. trat es dazwischen auf (F2,79 = 4.05, p = 0.02).
- Wellensittiche flogen häufiger am 1. Tag in grossen Volieren. Das könnte ein Bedürfnis signalisieren, das in kleineren Volieren nicht gedeckt war. Mehr Flügelschlagen und Nagen wurde in kleinen Volieren beobachtet.
- Die Vögel gewöhnten sich aber daran und nagten nach einiger Zeit
- weniger.
Je mehr Platz die Tiere hatten, desto weniger Stereotypien wurden entwickelt
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Warum dürfen Vögeln nicht alleine gehalten werden?
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- je wenigere Vögeln es im Käfig gibt, desto mehr Stereotypien wurden entwickelt.
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Warum und wie viel Platz braucht ein Vogel zum Fliegen?
- • Wenn alle Vögel sich mindestens 5 s normal fortbewegen
- • 30 km/h bedeutet das 42 m!
- • Ein Rundkäfig müsste einen Durchmesser von min. 4.8 m haben
- • Kleine Vögel brauchen wegen der höheren Stoffwechselrate mehr Bewegung als grössere Vögel
Problem: Verfettung ist das grösste Gesundheitsproblem bei Wellensittichen -> viele Tumore
- Versuch 1:
- • Je 8 Paare in a, b, c (paarweise)
- • Masse: 80 x 40 x 50 cm, 160 x 40 x 50 cm
- • Zwei Stangen im Abstand von 51 oder 134 cm
- Versuch 2:
- Wiederholung mit restlichen 12 Paaren in Wochen 14 - 17
- • Je 6 Paare in Boxen und Volieren (paarweise)
- • Masse: 2 x 1 x 2 m, 160 x 40 x 50 cm
- • Voliere: drei Stangen im Abstand von 70 cm
- Gewicht
- • Hennen haben mehr an Gewicht zugenommen als Hähne.
- • Es hat für die Hennen keinen Unterschied gemacht, ob sie von der Grossvoliere in grosse oder kleine Boxen gesetzt wurden.
- • Wellensittiche waren während der Boxenhaltung schwerer als während der Volierenhaltung.
- -> Hennen fliegen weniger als Hähne
- ->Anteil des Stange/Stange Fliegens an Gesamtflügen -> Je mehr die Sitzstangen und Futter-/Badstellen weit voneinander waren, desto mehr müssen die Vögel fliegen
- Zusammenfassung
- Die Boxengrösse hatte einen Einfluss auf die Flugfrequenz und die –art (Gefahr von Stereotypien)
- Die Flugfrequenz und das Wechseln zwischen oben und unten war in Boxen häufiger als in Volieren
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Fressverhalten und täglicher Energieverbrauch bei domestizierten Wellensittichen (Melopsittacus undulatus)
- Verfettung
- • grosse Futteraufnahme
- • ungenügende Bewegung
- • energiereiche Nahrung
- • Genetik, Zucht
Annahme: Unterbringung beeinflusst die Verfettung indem das Fressverhalten und der Energieverbrauch verändert wird
- Zusammenfassung
- Wenn das Futter von den Sitzstangen weiter entfernt war
- • besuchten die Vögel den Futternapf seltener und frassen seltener
- • frassen sie länger, wenn sie am Futternapf waren
- • verbrachten sie weniger Zeit beim Fressen
- • aber konsumierten die gleiche Menge
- • und ihr täglicher Energieverbrauch war derselbe
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Nymphensittiche: Woher kommen sie? Wie müssen sie untergebracht werden?
- • Trockengebiete in Australien
- • nomadisch
- • kleine Trupps aus ca. 10 - 50 Vögeln
- • aber auch in grossen Schwärmen teilw. gemischt mit Wellensittichen
- • Hahn und Henne brüten
- • Federnde Sitzstangen
- unterschiedlicher Dicke und
- • Naturäste zum Benagen fehlen
- 69 x 44 x 84 cm = 0.3036 m2 = 0.255 m3
- 0.5 m2 , 0.3 m3 (6 Sittiche)
- • Voliere, mind. 1.50 m x 0.7 m bei 2 m Höhe
- • dann aber Freiflug in der Wohnung nötig
- • Idealerweise Freivoliere von 2 x 2 m mit Schutzhaus
- • Schutzhaus 1 – 2 m2 bei 2 Nymphensittichen
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Haltung von Papageivögeln: Was ist wichtig für die Haltung von Grosspapageien?
- Haltung von Papageienvögeln
- Grosspagageien (Aras und grosse Kakadus): Bewilligung auch bei privater Haltung notwendig mit Sachkundenachweis (Kurs über Papageienhaltung) (Art. 89, TSchV Tab. 2
Nicht Bewilligungspflichtige Papageien
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Aras und grosse Kakadus
- • Aussengehege fakultativ, falls permanent zugänglich bis zu 1/3 der Innenmasse anrechenbar
- • 10 (+ 1) m2 , 30 m3 (2)
- • Ansonsten gleiche Vorschriften wie für andere Papageien
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Grosse Sittiche, Papageien Kakadus
- Kriterium: Grösser als Nymphensittiche
- • 0.7 (+ 0.1) m2 , 0.84 m3 (2)
- • Ansonsten gleiche Vorschriften wie für andere Papageien
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Probleme bei Papageienvögeln
- Todesursachen von 1228 Psittacinen in der Schweiz (Prof.
- Hoop): 37.8% Artheriosclerose, Kreislauf, Gicht, Lebercirrhose
- Verhaltensstörungen:
- • Federfressen
- Abnormales, repetitives Verhalten
- abgeleitet aus der Gefiederpflege
- Ursache wahrscheinlich chronischer Stress
- häufiger bei Wildfängen
- • Schreien
- • Aggressivität gegen Artgenossen
- • Aggressivität gegen Menschen
- => Dagegen kann man Beschäftigungsmaterial anbieten (Enrichment)
- Schlussvolgerungen aus dem Versuch zum Enrichment:
- • Beschäftungsmaterial hat die Lebensqualität erhöht indem Tiere aktiver wurden und weniger Stressverhalten auftrat
- • Aber Verhaltensstörungen blieben
- • Wichtig zu beachten:
- • Die Dauer von Enrichment, Angst vor Veränderungen, geeignete
- Kombinationen von Arten und Individuen, individuelle Präferenzen
- und generelles Management.
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Papageien: Problemen bei der Handaufzucht
- • Handaufgezogene Graupapageien waren aggressiver als solche, die von den Elternvögeln aufgezogen wurden.
- • Solche, die jünger waren als 5 Wochen als sie aus dem Nest entfernt wurden, entwickelten mehr Stereotypien als solche, die länger mit ihren Eltern zusammen waren.
- • Papageien, die invasiv gefüttert wurden, waren aggressiver und hatten eine schlechtere Gesundheit als die anderen.
- • Wildfänge frassen mehr Federn, hatten eine schlechtere Gesundheit und entwickelten mehr Phobien als die anderen.
=>Aufzucht möglichst lange von den Eltern, evt. Handaufzucht mit dem Löffel oder Spritze, nur wenig Sozialkontakt zu Menschen während der Aufzucht
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Kanarienvögeln: Woher kommen sie? Haltung Zuchtformen?
- • Herkunft: Kanarische Inseln, Madeira, Azoren
- • im Winter in grossen Schwärmen, während der Brutzeit paarweise
- • lichten Wäldern, Parks, Gärten, Weinbergen
- • Nahrung: Sämereien, Obst, v.a. Feigen
- • Haltungsvorschriften sind die gleichen wie bei Wellensittichen
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Kanarienvögeln: Probleme
- • soziale Vögel, keine Einzelhaltung, aber Hähne oft unverträglich
- • extreme Zuchtformen, Gesangskanarien (werden Eingefagen damit sie mehr und lauter singen), Qualzucht?
- • Stereotypien
- • Repetitives Picken
- • Objekt (picken und schnäbeln, auf Sitzstangen, Käfigstäbe)
- • eigene Federn (führt zu Gefiederschäden)
- • Zehenpicken Diese Bewegungen werden 15 – 100 Mal hintereinander ausgeführt
- • Bewegungsstereotypien (z.B. auf der Stange sich drehen, an das
- Gitter springen, wieder auf die Stange zurück etc.)
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Kanarienvögeln: Stereotypien
- Untersuchte Käfiggrössen:
- 17.5 x 17.5 x 23.75 cm (nicht zugelassen)
- 40 x 28.75 x 51.25 cm (nicht zugelassen)
- 75 x 60 x 90 cm (zugelassen)
- Keine Unterschiede bei den Käfiggrössen
- Anwesenheit eines anderen Kanarienvogels verringerte Picken und
- Bewegungsstereotypien signifikant
- Anwesenheit eines Prachtfinks hatte keinen Effekt.
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Prachtfinken: Haltung und Handling
- • Gleiche Vorschriften wie bei Wellensittichen
- • Zebrafinken sind „häufige“ Versuchstiere
- • Belohnte Zebrafinken beruhigten sich schneller.
- • Sie wurden von den Hennen bevorzugt.
- • Sichtschutz vergrösserte Ängstlichkeit während der Studie.
- • Aber: Vögel ohne Sichtschutz und ohne Belohnung brauchten am längsten, sich nach Handling zu beruhigen.
- Problemen bei Prachtfinken
- • sozial, aber zur Brutzeit möglicherweise unverträglich
- • Geschlechtsbestimmung z.T. schwierig
- • viele Arten sind kälteempfindlich
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Zebrafinken:
- • Zebrafinken leben in stabilen Kolonien und verpaaren sich fürs Leben
- • Bei hoher Dichte sind sie aggressiver als bei geringeren Dichten
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Meereschweinchen: Vorkommen, Grundbedürfnisse, Haltungsformen
- Cavia aperea tschudii
- Lebensweise in der Natur Film ‚Schlaue Meerschweinchen‘ von Prof. Norbert Sachser, Uni Münster
- Kommen aus Südamerika
- Grundbedürfnisse
- • Soziale Tiere (keine Einzelhaltung)
- • genügend Versteckmöglichkeiten
- • Nagematerial
- • geeignetes Futter (Raufutter, Vitamin C, Kalorienmenge dem Bedarf anpassen (Temperatur))
- Haltungsformen
- • Im Haus: Vivarium (mind. 1.5 x 0.75 m Grundfläche, 0.5 m2 / 2 + 0.2 / weitere Tier)
- • Einrichtung: Nagematerial, Unterschlupf, Heu und/oder
- Stroh als Einstreu (Tabelle 1 + Anmerkungen zu Tab. 1)
- • Aussenhaltung (immer oder kombiniert mit Innenhaltung):
- – Mind. 2 m2 , zus. zum Genannten: Schutz vor Raubtieren, Schatten, Witterungsschutz
- – Achtung: erhöhter Kalorienbedarf bei kaltem Wetter
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Meeresschweinchen: Tier-Mensch-Beziehung
Angst vor Menschen
- • Meerschweinchen, die an den Menschen gewöhnt wurden (wurden 10 Tage lang 2 x täglich gestreichelt), brauchen länger um tonische Immobilität zu zeigen.
- • Bei Meerschweinchen, die an den Menschen gewöhnt wurden, dauert die tonische Immobilität weniger lang.
- • Wenn der Experimentator die Tiere 10 Tage lang versorgte (füttern, aus dem Käfig heben zum Reinigen), war der Effekt nur halb so stark.
- Wenn Meerschweinchen, die Menschen nicht gewohnt waren, mit einem zahmen Meerschweinchen von der Streichelgruppe zusammen gehalten wurden, zeigten sie auch eine kurze tonische Immobilität.
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Meereschweinchen: Probleme
- • Gesundheit: Zahnprobleme (Zucht, fehlendes Nagematerial)
- – Verfettung
- • Verhalten: Phlegmatisches Verhalten
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Kaninchen: Herkunft, Leben im Wilden
- Oryctolagus cuniculus
- • Ursprünglich Südwest-Europa/Nordafrika
- • sandige Hügellandschaft ohne Wälder
- • Kolonien mit einzelnen Familiengruppen
- • graben Baue
- • fressen Gräser, Wildkräuter, Laub, Früchte
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Kaninchen: minimale Anforderungen
- • Fläche: zwischen 3400 – 9300 cm2 (2 Tiere) je nach Gewicht
- • Höhe: zwischen 40 – 60 cm (Art. 65, Tabelle 8)
- • Raumstrukturierung: Unterschlupf und erhöhte Flächen
- • Beschäftigung: grob strukturiertes Futter, Nageobjekte (Art. 64)
- • Sozialpartner: aufsuchen und meiden (Gruppenhaltung nicht vorgeschrieben)
- • Nest und Material zum Nestbau (Art. 65)
- • Graben und Scharren
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Kaninchen als Nutztier
- • Schweiz: 0.3 kg Kaninchenfleisch pro Person und Jahr
- • 55% importiert, hauptsächlich aus Ungarn, Frankreich, Italien und Argentinien
- • Seit 2012: negative Deklaration bei importiertem Fleisch aus Käfighaltung
- • Ø 45 Junge pro Zibbe und Jahr
- • Absetzalter: 28-35 Tage
- • Mast: 7-8 Wochen → Schlachtalter: 11-12 Wochen
- • Schlachtgewicht ~ 3kg
- Entwicklung Haltungssysteme
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Kaninchen: Gruppenhaltung und Management
- • Gruppenhaltung in der Tierschutzverordnung nicht explizit gefordert (ausser < 8 Wo), wäre aber ein grosser Vorteil für die sozialen Tiere. Zibben in Gruppenhaltung zeigen ein grösseres
- Verhaltensrepertoire und weniger stereotypisches Verhalten
- • Die Raumstruktur kann in grösseren Buchten optimiert werden
- • Label-Programme und die Öffentlichkeit verlangen Gruppenhaltung
- ... Aber:
- • Strenge soziale Hierarchie
- • Agonistische Interaktionen = Basis für die Etablierung einer Hierarchie (Camps 1984)
- • Aggressives Verhalten in Zuchtgruppen kann zu Stress und Verletzungen führen
- • (Schwere) Verletzungen sind tierschutzrelevant
- • Eine tiefere Reproduktionsrate wegen Rangkämpfen führt zu wirtschaftlichen Verlusten
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Kaninchen: Risikofaktoren für Verletzungen
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Kaninchen: Häufige Probleme
- • Spezialisierte Ernährung
- • Überbelegung der Abteile
- • mangelnde Hygiene
- • (Frisches) Wasser fehlt
- • Dunkelhaltung
- • Fehlender Witterungsschutz in Aussenhaltungen
- • Fehlende Rückzugsmöglichkeit
- • Fehlendes Nageobjekt
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Kaninchen: Wunde Läufe (Pododermatitis)
- • Chronische Hautkrankheit
- • Va. Hinterläufe betroffen
- • Spätere Stadien schmerzhaft
- • Grund für Ausmerzung einer Zibbe
- • Mehrere Ursachen/Risikofaktoren vermutet
- Schmerzhafte Stellen (Schweregrad 4-6 bei 25.14% der Tiere
- Häufigkeit schmerzhafte Stellen pro Betrieb: 4 – 49%
- Risikofaktoren:
- • Je älter ein Tier, umso mehr wunde Läufe
- • Je schwerer ein Tier, umso mehr wunde Läufe
- • Tiere mit offenen Läufen haben längere Krallen
- Vorbeugende Massnahmen:
- • Plastikauflagen waren effektiv für Zibben:
- – Hyperkeratose wurde oft beobachtet, aber keine Ulzerationen
- – Hyperkeratose stieg mit dem Alter/Parität an
- – Pododermatitis trat nicht in Mastkaninchen auf
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Goldhamster
- Mesocricetus auratus
- • N-W Syrien bis S-O Türkei
- • Getreide- und Gemüsefeldern
- • Bauten ca. 80 cm tief
- • nachtaktiv
- • solitär (TschV Anh. 2, Tab. 1 + Anm.)
- • Abstand bewohnter Bauten > 100 m
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Goldhamster als Labor- und Heimtier
- 1930 Fang von Goldhamstern, Zucht mit Bruder/Schwester
- 1931 150 Goldhamster, Ausfuhr nach England
- 1937 Abgabe an Private, Beginn des Heimtiers
- 1938 Ausfuhr in die USA
- 1948 Beginn der Zucht in Deutschland
- ca. 1955 als Labortier weltweit etabliert
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Goldhamster: Vergleich Wildhamster - domestizierter Hamster
- • Gleiches Aussehen
- • Laborh. 70 % weniger genet. Variation
- • Laborh. geringere Heterozygotie
- • Laborh. grösser (141 g vs. 117 g)
- • Fettansatz gleich
- • Wildhamster sind aktiver, sonst gleiches Verhalten
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Haltungssysteme für Goldhamster
- Semi-natürlich im Gewächshaus
- STS: Vivarium 150 x 75 x 30 cm
- STS: mind. 1/2 m2 nutzbare Fläche, 0.18 m2 + 0.05 / Tier
- tiefe Einstreu (> 15 cm), Unterschlupf, Nestmaterial, Nagematerial, Heu oder Stroh und Körner
- „Es darf ein einzelnes Tier … gehalten werden …“
- Laufrad jQuery11240597259226863982_1653304702882?
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Goldhamster: Auswirkungen des Laufrads
- • Veränderung des Östruszyklus
- • Vergrösserung des Herzens
- • Erhöhung der Lungenkapazität
- • Verringerung der Fettablagerungen
- PRO
- Verringerung des Blutdrucks
- Erhöhte Resistenz gegen Sauerstofftoxizität
- Längere Lebensdauer
- Verhinderung von Stereotypien
- Verbesserung des Immunsystems
- Verbesserte physische Kondition und grössere Hoden
- CONTRA
- Rapider Gewichtsverlust mit Todesfolge
- Auftreten von Magengeschwüren
- Auslösung von Suchtverhalten
- Messung von Wohlbefinden
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- • Weibchen mit Laufrad hatten grössere Würfe
- • Gewicht der Weibchen und Wachstum der Jungen war gleich
- • Weibchen schränkten den Laufradgebrauch während der Reproduktion ein
- • Goldhamsterweibchen mit Laufrad zeigten signifikant weniger
- Gitternagen
- • Ein grosses, gut konstruiertes LR hatte keinen negativen Effekt
- auf Goldhamster in grossen, gut eingerichteten Käfigen mit ad
- lib. Futter und Wasser.
- • Das LR hatte einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden, da
- es signifikant stereotypes Gitternagen reduzierte.
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Goldhamster: Wie soll das Laufrad sein?
- • Metallstäbe vs. Plastikgitter
- • Durchmesser 13 cm vs. 17.5 cm
- • Wenn zwei Grössen angeboten werden, wählen Goldhamster 17.5 cm über 13 cm Durchmesser.
- • Wenn zwei Materialien angeboten werden, wählen sie das Plastikgitter über die Metallstäbe als Lauffläche.
- • Wenn nur das kleine Laufrad vorhanden ist, wird signifikant weniger gelaufen.
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Goldhamster: Wie gross muss die Grundfläche des Käfig sein?
- • je grösser der Käfig, umso weniger Gitternagen (Frequenz und Dauer)
- • je kleiner der Käfig, umso mehr wurde die Fläche auf dem Unterschlupf genutzt
- • keine Unterschiede im Gebrauch vom Laufrad
- • je kleiner der Käfig, umso mehr nahmen die Hamsterweibchen an Gewicht zu
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Goldhamster: Wie tief muss es eingestreut sein?
- • alle Hamstermännchen mit 40 und 80 cm Einstreu haben Bauten angelegt
- • je tiefer die Einstreu, umso weniger Gitternagen (bei 80 cm gar nicht)
- • je tiefer die Einstreu, umso weniger der Laufradgebrauch
- • je tiefer die Einstreu, umso seltener an der Oberfläche zu sehen
- • je tiefer die Einstreu, umso mehr Fett
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Goldhamster: Wie muss der Unterschlupf sein?
- • Hamster mit grossen unterteilten U. graben weniger und kürzere Tunnel
- • Hamster in kleinen U. wechseln seltener die Schlafposition und setzen häufiger Urin ausserhalb des U. ab.
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Goldhamster: Schlussfolgerungen zur Käfighaltung
- • Käfig möglichst gross (mind. 1 m2 ) und ausgestattet mit Strukturen einschl. grossem Laufrad
- • Einstreu tiefer als 10 cm (z.B. 40 cm, besser 80 cm)
- • Bei geringer Einstreutiefe ist ein grosser, strukturierter Unterschlupf wichtig
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Goldhamster: Was sind Problemen, die in der Haltung auftreten?
- • Verhaltensstörungen: stereotypes Gitternagen -> Klettern?
- • Stress bei der Haltung: Vergesellschaftung > Ausmisten > Handling
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Zweghamster
- Phodopus sungorus: Nord-Kasachstan
- P. s. campbelli: N-Mongolei, N-China, Mandschurei, Altai
- P. roborovskii: S- und W- Mongolei
- Cricetulus griseus: Nord-China
- - Ende 60er und in den 70er Jahren aus Laborzuchten gekommen
- - Lebenserwartung zwischen 1 ½ und 3 Jahren, Cricetulus 4 Jahre
- - Gewicht: 35 bis 60 g, Goldhamster: ca. 150 g
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Dshungarischer Zwerghamster
- (Phodopus sungorus)
- Häufigster Zwerghamster, auch genannt Sibirischer Hamster
- Leben natürlicherweise in Gruppen
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Campbelli-Zwerghamster
- (Phodopus sungorus campbelli)
- - aus dem Norden der Mongolei, Chinas, Mandschurai und Altai
- - Leben monogam
- - Kreuzungen mit Dshungarischen Hamstern vermeiden
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Roborowski-Zwerghamster
- (Phodopus roborovskii)
- - selten, aus den Wüsten der S- und W-Mongolei
- - paarweise Haltung, geschlechtsreife Männchen territorial
- - kleinste Hamsterart (25-30 g), bis jetzt nur wildfarbige Tiere
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Chinesischer Zwerghamster
- (Cricetulus griseus)
- - aus Nordchina, u.a. Wald
- - klettern
- - Einzelhaltung
- - streng nachtaktiv
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Mongolische Rennmäuse: Herkunft
- Meriones unguiculatus
- „Krieger mit Krallen“
- Herkunft
- •Steppen, Halbwüsten aber auch Farmland der Mongolei und Nordchinas
- • In einem Hektar 32 Baue mit 760 Eingängen
- • 5 – 6 m (bis zu 14 m) lange Gänge mit 5 – 10 Eingängen
- • Nestkammern 40 – 45 (bis 150 cm) tief (Winter)
- • Temporäre Bauten in einem Radius von 20 m
- • mehr als 20 kg Körner in einem Bau + Pflanzen
- • Familiengruppen (2 – 17 Tiere mit mehreren Generationen, mehr M.)
- • besuchen benachbarte Gangsysteme (manchmal verbunden)
- • 0.7, 1.2 – 1.8 km (max. 50 km)
- •Labortier, ca. 20 Gründertiere
- • Epilepsieforschung
- • verschiedene Fellfarben
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Mongolische Rennmäuse: Haltung
- • mindestens 2 Tiere
- • Terrarium, mind. ½ m2 + 0.05 m2 / Tier wenn > 5
- • mind. 30 (25) cm tiefe Einstreu zum Graben von stabilen Gängen
- • dunkle Nestkammer(n)
- • geeignetes Nestmaterial
- • Sandbad
- • Hamsterfutter, Obst und Gemüse
- • Nagematerial (Zweige, Kartonröhren) TschV Anh. 2, Tab. 1 + Anm.
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Mongolische Rennmäuse: Probleme
- Probleme:
- •Gruppen sind nicht stabil (Ausweichgehege bereit halten)
- • Verhaltensstörung: Stereotypes Graben, stereotypes Gitternagen
- Lösung:
- Gerbils, die in dunklen Nestkammern aufwachsen, entwickeln weniger stereotypes Graben
- Wenn Junge von den Eltern getrennt werden nachdem der nächste Wurf geboren wurde, zeigen sie weniger stereotypes Gitternagen.
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Mäuse: Verhalten
- • Wurden vor 1000 Jahren von den Chinesen domestiziert
- (Farbmäuse)
- Verhalten von Mäusen
- •Uringeruch der Markierungen
- • „Futtertiere“
- • Verhaltensstörungen: Stereotypes Gitternagen, Hochspringen
- • soziale Tiere, keine Einzelhaltung (nur bei geschlechtsreifen Männchen)
- • TschV Anh. 2, Tab. 1 + Anm.
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Ratten: Domestikation, Haltung, Probleme
- • Rattus norvegicus nicht Rattus rattus wurde vor 100 – 150 Jahren von Zirkusleuten und Wissenschaftlern als Labortier domestiziert
- • 0.5 m2 / für 5 Tiere + 0.05 m2 / für jedes weitere Tier (pers. Anmerkung: viel zu klein)
- • Geeignete Einstreu
- • Rückzugsmöglichkeiten
- • Nestmaterial
- • Heu oder Stroh
- • Nageobjekte
- Probleme:
- • jugendliche Besitzer
- • „Accessoire“ in der Punk Szene
- • soziale Tiere, keine Einzelhaltung
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Chinchilla: Herkunft, Domestikation
- • Hybrid zwischen 2 Arten der Gattung Chinchilla
- • Einer der wertvollsten Pelze
- • Selektiert wurden ausser Pelz Wachstumsrate
- • Stammt aus den Halbwüsten N-Chiles bis 1900 m
- • Natürliche Gruppengrösse bis zu 500 Tiere
- • langlebig (bis 20 J.), nachtaktiv
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Chinchilla: Verhalten
- • brauchen grosse Gehege (½ m2 + 0.05 m2 / Tier wenn > 2), springen und klettern
- • keine Einzelhaltung, aber gleichgeschlechtliche Gruppen heikel (Kämpfe bis zum Tod)
- • schwierige Ernährung, Vegetarier
- • brauchen tiefe Luftfeuchtigkeit
- • nachtaktiv
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Chinchilla: Verhaltensstörung
- Betrifft ca. 4% der Chinchillas in der Pelzproduktion
- Risikofaktoren:
- • Erfahrung des Tierbetreuers (je länger je besser)
- • Dichte (je höher desto besser)
- • Einstreuwechsel (je öfter desto besser)
- • Betroffene Tiere haben aktivere HPA Achse
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Degus: Herkunft, Verhalten
- • Grosse Gemeinsamkeiten mit Chinchillas, aber kleiner.
- • In der Natur Kolonien bis 100 Tiere
- • Futter: hauptsächlich Heu, Äste mit Blättern
- • Dämmerungsaktiv
- • Bewegungsfreudig: klettern, springen, laufen gerne im Laufrad
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Degus: Probleme
- • Veranlagung zum grauen Star (Diabetes)
- • keine Einzelhaltung, in der Natur Kolonien bis 100 Tiere, gleichgeschlechtliche Gruppen möglich
- •keine zuckerhaltigen (Obst) oder fettreichen Nahrungsmittel
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