männliche Geschlechtsorgane

  1. Allgemeine ÜBERSICHT
  2. Hoden
    (Testis, Orchis)
    • - männliche Keimdrüse
    • - entwickeln sich in der Lendengegend der Bauchhöhle
    • - steigen durch den Leistenspalt (Canalis inguinalis) hindurch in den Hodensack (Scrotum) ab.
    •    - Abstieg mittels Hodenleitband (Gubernaculum testis)
    •    - unvollständiger Abstieg = Kryptorchismus (Elefanten und Wale natürlicherweise kein kompletter abstieg, da Temp. aussen z.B beim Elefanten zu hoch)

    • - bilden beim Eintritt der Geschlechtsreife Spermien (Spermatogenese)
    • - produzieren schon vor Geburt Testosteron (wird also schon für die Entwicklung des männlichen Geschlechts gebraucht)

    • Anatomie:
    • - Form: 
    •    - kugelige Form (Flfr)
    •    - ellipsenförmige Gestalt (übrige Hsgt)

    • - Grösse:
    •    - stehen in keinem best. Verhältnis zur Körpergrösse
    •       - Flfr, Pfd: relativ kleine Hoden
    •           --> Rd dazwischen
    •       - kl. Wdk, Schw: relativ grosse Hoden
    • -->wichtig zu wissen, damit man später weiss was normal ist und ob die Hoden zu klein oder zu gross (Entzündung) sind

    • --> Die Hodenregionen werden entsprechend ihrer Lage zu den benachbarten Nebenhodenanteilen benannt.

    • - Lage:
    •    - Hd:  - im kaudalen Zwischenschenkelspalt (Regio inguinalis) gelegen
    •             - die Extremitas caudata des Hodens und der Nebenhodenschwanz sind nach kaudodorsal gerichtet

    • - Kater: - zw. Anus und Penis (Perineal) gelegen und wie beim Hd ausgerichtet (Penis des Katers zeigt im Normalzustand nach kaudal (urinieren auch nach hinten))
    • - Schw: sitzen mit kaudodorsal gerichtetem Nebenhodenschwanz breitflächig dem Damm (perineal --> Damm = perineum) auf

    • - Wdk: inguinal, hängen ‘gestielt‘ weit nabelwärts an der ventralen Bauchwand, so dass der Nebenhodenschwanz ventral zu liegen kommt (Hodenlängsachse vertikal)

    • - Pfd: inguinal, hoch im Zwischenschenkelspalt gelegen, wobei der Nebenhodenschwanz nach kaudal gerichtet ist (Hodenlängsachse horizontal)

    • - Bau des Hodens:
    •    - mit einer Serosa (Epiorchium) überzogen welche mit darunter liegender Tunica albuginea verwachsen ist
    •       - Tunica albuginea umhüllt als Organkapsel das Hodenparenchym
    •           - relativ dick, derb bindegewebig, kollagenfserig (Kollagen Typ 1-Fasern --> sehr zugfest und stabil)
    •           -  heisst aber auch, dass das Gewebe sehr schlecht ausweichen kann, wenn es z.B. zu einer Entzündung kommt (sehr schmerzhaft!)
    •           - entlässt untersch. starke Bindegewebssepten (Septula testis) ins innern des Organs (unterteilt das Organ in Kompartimente)
    •              - aus diesen Septen geht im Zentrum (ausser bei Pfd und Ktz) axial gelegene Bindegewebskörper (Mediastinum testis) hervor. Dieses ist von Kanälchennetz, dem Rete testis durchzogen (Rete = Netz)

    •    - Hodenparenchym
    •       - zw. den Septula testis gelegen
    •       - besteht aus/ Hodengangsystem (Ablauf):

    •          - Tubuli seminiferi contorti (gewundene Samenkanälchen, sind mit Keimepithel ausgestattet--> produktion Spermien) zw. den Tubuli seminiferi contorti liegen im Interstitium die Testosteron produzierenden Leydigschen Zwischenzellen)
    •          - Tubuli seminiferi recti (kurze, gerade Samenkanälchen)
    •          - Rete Testis (contorti mündet über recti in Rete Testis)
    •          - Ductuli efferentes (verbinden Rete Testis mit Ductus epididymidis (Nebenhodengan))
    •          - Ductus epididymis (gemeinsamer Nebenhodengang)
    •          - Ductus deferens (Samenleiter

    •    - Keimepithel 
    • --> auf beiden Bildern (oben und unten) das selbe abgebildet
    •       - Sertoli-Zellen:
    •          - ruhen auf der Basalmembran und dazwischen befinden sich sehr frühe Entwicklungsstadien von Spermien (Spermatogonien)
    •          - sind sog. Ammenzellen, die untereinander und mit den Keimzellen in Kontakt sind und sie ernähren und unterstützen
    •          - Blut-Hoden-Schranke (Trennung zwischen den keimzellen und dem Blut) wird durch die Verbindungen (tight junctions) der Sertoli-Zellen gewährleistet
    •          —> Blut-Hoden-Schranke ist wichtig, da es bei einer Entzündung sonst passieren könnte, dass die Immunzellen die Keimzellen als fremd anerkennen und attackieren (Sertoli-Zellen werden von Immunzellen nicht erkannt (auch zwischen unterschiedlichen Spezien))
  3. Nebenhoden
    (Epididymis)
    • - eng mit dem Hoden verbunden
    • - Funktion:
    •    - Transport, Reifung und Speicherung der Spermien

    • - Gliederung:
    •    --> liegt Allgemein dem Hoden parallel zu dessen Längsachse (dorsolateral) auf. Exkl. Wdk dort medial. 

    •    - Caput epididymidis (Nebenhodenkopf)
    •       - breitflächig mit der Extremitas capitata des Hodens verwachsen
    •       - nimmt Ductuli efferentes aus dem Hoden auf (fliessen zum Ductus epididymidis (Nebenhodengang) zusammen)

    •    - Corpus epididymidis (Nebenhodenkörper)
    •       - Grundlage bildet der extrem geschlängelte Ductus epididymidis
    •       - zw. Nebenhodenkörper und Hoden liegt eine von lateral (beim Wdk von kaudal) zugängliche Nische --> Bursa testicularis

    •    - Cauda epididymidis (Nebenhodenschwanz)
    •       - durch sehr kurzes Lig. testis proprium mit Extremitas caudata des Hodens verbunden
    •       - enthält den letzten Abschnitt des Nebenhodenkanals
    •       - geht in den Samenleiter (Ductus deferens) über   

  4. Samenleiter
    (Ductus deferens)
    • - Fortsetzung von Nebenhoden und Nebenhodenkanal
    • - geht aus Nebenhodenkanal am Nebenhodenschwanz hervor
    • - verläuft zu Beginn (im Nebenhodenschwanz) medial dem Hodengekröse entlang
    • - bildet zus. mit den Gefässen und Nerven des Hodens vom Nebenhodenkopf bis zum Eintritt in die Bauchhöhle den Samenstrang (Funiculus spermaticus)
    • - zieht als Teil des Samenleiters durch den Leistenspalt (violetter Pfeil)
    • - danach Trennung von den Hodengefässen und verläuft im Bogen über den Harnleiter in die Beckenhöhle
    • - mündet auf dem Samenhügel von dorsal ins Beckenstück (Pars pelvina) der Harnröhre

    • --> Endabschnitt des Samenleiters verdickt sich (ausser beim Schw) spindelförmig zur Samenleiterampulle (Ampulla ductus deferentis --> blaue Pfeile), welche zu den akzessorischen Geschlechtsdrüsen gehört.

    • - Samenleitergekröse:
    •    - Mesoductus deferens: Gekröse des Samenleiters innerhalb des
    • Samenstranges
    • - Plica ductus deferentis (blauer Pfeil): Gekröse des Samenleiters in der Bauchhöhle (sobald sich der Samenleiter von den Gefässen trennt und den Samenstrang verlässt hat er ein eigenes Gekröse (genau wie die Gefässe auch)

    • - Aufbau:
    •    - Tunica mucosa: meist in Längsfalten gelegt
    •       - mehrreihiges Epithel mit Stereozilien (für Transport)
    •    - Tunica muscularis: kräftig (zirkulär und längs angeordnet)
  5. Samenstrang
    (Funiculus spermaticus)
    • - Besteht aus:
    •    - Strukturen die an den Hoden heranziehen
    •       1. Ductus deferens (Samenleiter)
    •       2. A. und V. testicularis
    •       3. Lymphgefäße
    •       4. Vegetativen Nervenfasern

    - Liegt im rohrförmigen Teil (Canalis vaginalis) des Processus vaginalis (Scheidenhautfortsatz) --> Ausstülpung der inneren Körperfaszien

    - Zieht vom Nebenhodenkopf (extremitas capitata des Hodens) durch den Leistenspalt bis zum Anulus vaginalis (Öffnung des Canalis vaginalis in die Bauchhöhle)

    - Von einer Serosa umhüllt (Gekröse)
  6. Blutfefässversorgung des Hodens
    • A. testicularis
    • - direkt aus Aorta
    • - verläuft in der Bauchhöhle in einer Gefässfalte (Plica vasculosa) zum Anulus vaginalis (zusammen mit V. testicularis)
    • - tritt dann in den Samenstrang ein
    • - bildet im Samenstrang, kurz vor dem Hoden zahlreiche Schlingen und bilden ein konisches Rankenkonvolut aus
    • (der geschlängelte Verlauf gibt dem Blut Zeit abzukühlen und zusätzlich wird es durch die enge Beziehung zum venösen Blut abgekühlt)

    • —> enge Verbindung zwischen Arterien und Venen
    • —> Gegenstromaustauschprinzip

    • V. testicularis
    • - meist aus der hinteren Hohlvene kommend
    • - verläuft parallel zur Hodenarterie (A. testicularis)
    • - löst sich an der Basis in ein feines Gefässgeflecht (plexus pampiniformis) auf
    •    - umspinnt die Schlingen der A. testicularis
    • --> Die Gefässarchitektur des venösen Plexus pampiniformis und des Rankenkonvoluts der A. testicularis dient der Blutdruck- und Temperaturregulierung im Hoden (2-4 °C unter Körpertemperatur) sowie dem veno-arteriellen Androgenaustausch (Austausch von männlichen Geschlechtshormonen)
  7. Hoden-Hüllen
    Hüllen von Hoden, Nebenhoden und Samenstrang:

    • - umgeben Hoden und Nebenhoden als Teile der Körperwand und passen sich der Form dieser Organe an

    • - Skrotum (Hodensack)
    •    - Haut
    •       - Die äussere Haut des Hodensackes ist relativ dünn und tierartlich verschieden stark behaart
    •    - Tunica dartos
    •       - muskulös-elastisch
    •       - untrennbar mit der Haut verbunden
    •       - ersetzt die Subkutis (Unterhaut) als Verschiebeschicht
    •       - liefert als mediane Scheidewand das Septum scroti (11) (was aussen durch Raphe scroti (12) markiert wird--> linie zw. den Hoden)
    •       - enthält glatte Muskulatur und reagiert deshalb auf mechanische und thermische Reize mit Runzelung (--> Wärmeregulation)
    •    - Fascia spermatica ext.

    • - Perivaginales Bindegewebe
    •    - verbindet das Skrotum mit dem Proc. vaginalis
    •    - Bei jungen Tieren ist locker gebaut, so dass der Proc. vaginalis für die bedeckte Kastration aus dem Skrotum herausgeschält werden kann
    •    - Bei älteren Tieren ist dieses Bindegewebe sehr zäh, so dass oft zu einer unbedeckten Kastration mit Eröffnung des (Proc. vaginalis) gegriffen werden muss

    • - M. cremaster (Hodenheber)
    •    - spaltet sich vom inneren schiefen Bauchmuskel (M. obliquus internus)ab
    •    - Zieht durch Leistenspalt
    •    - erstreckt sich tierartlich unterschiedlich weit auf den Proc. vaginalis
    •    - z.T auch Kontraktion und Heranziehen der Hoden bei Stress

    • - Processus vaginalis (Scheidenhautfortsatz)
    •    - zweischichtig
    •    - entsteht als Ausstülpung der Serosa (entspricht Peritoneum): Lamina parietalis der Tunica vaginalis
    • und der inneren Körperfaszie (Fascia transversalis): Fascia spermatica interna
    •       --> diese liegt innen auf dem M. transversus abdominis, welche zusammen die Bauchhöhle auskleiden
    •    - Er tritt durch den Leistenspalt und endet im Skrotum
    •    - umgibt im rohrförmigen proximalen Abschnitt (Canalis vaginalis) den Samenstrang und im erweiterten Endabschnitt, (Cavum vaginale), den Hoden und Nebenhoden sowie die Anfangsabschnitte des Samenleiters

    • Anulus vaginalis:
    • - Umschlagrand des Peritoneums in die Tunica vaginalis an der Öffnung der Peritonealhöhle in den Canalis vaginalis
    • - Aus- / Eintritt von D. deferens und Gefässen
  8. Gekröse und Bänder
    (von Hoden, Nebenhoden, Samenstrang und Samenleiter)
    • Gekröse (von Hoden, Nebenhoden, Samenstrang und Samenleiter):
    • - Mesorchium
    •    - Verbindet als Hodengekröse den serösen Hodenüberzug mit der serösen Auskleidung des Cavum vaginale
    • - Mesepididymis
    •    - geht vom Hodengekröse ab und verbindet dieses mit dem Nebenhoden
    • - Mesofuniculus
    •    - ist das Gekröse des Samenstranges
    • - Mesoductus deferens und Plica ductus deferentis
    •    - Bilden den Samenstrang- und Bauchhöhlenabschnitt des Samenleitergekröses

    • Bänder (von Hoden und Nebenhoden):
    • - Lig. testis proprium
    •    - Verbindet als sehr kurzes Band die Extremitas caudata des Hodens mit dem Nebenhodenschwanz (cauda epididymidis)
    • - Lig. caudae epididymidis (Nebenhodenschwanzband)
    •    - Verbindet als distaler Abschnitt des Gubernaculum testis (Hodenleitband) den Nebenhodenschwanz mit der Wand (Fundus) des Proc. vaginalis
  9. Kastration
    • Indikationen:
    •    1. Verhinderung der Fortpflanzung
    •    2. Ausschaltung des Sexualverhaltens
    •    3. Vermeidung von Geruchs- und Geschmacksabweichungen des Fleisches bei Schw und kl. Wdk.

    Man unterscheidet prinzipiell 2 chirurgische (blutige) Kastrationsmethoden:

    • - Bedeckte Kastration:
    •    - Bei der bedeckten Kastration wird der Proc. vaginalis (und damit die Bauchhöhle) nicht eröffnet

    • - Unbedeckte Kastration
    •    - Bei der unbedeckten Kastration wird der Proc. vaginalis (und damit die Bauchhöhle) eröffnet
    •    - Hoden wird aus Proc. vaginalis entnommen
    •    - der Samenstrang abgebunden und durchtrennt
  10. Akzessorische Geschlechtsdrüsen
    (Glandulae genitales accessoriae)
    • Allgemeines:
    • - mit Ausnahme der Prostata paarig
    • - gruppieren sich tierartlich recht untersch. um den Harnblasenhals und das Beckenstück der Harnröhre
    • - Sekret (Seminalplasma) bildet mit Spermien die Samenflüssigkeit (Sperma, Ejakulat)
    •    - Beurteilung der Spermaqualität von Zuchttieren spielt insbesondere im Hinblick auf die künstliche Besamung und die Fertilitätsdiagnostik eine wichtige Rolle.
    •    - Schw, Pfd: relativ grosse Menge an Ejakulat mit relativ geringer
    • Spermienkonzentration (schlecht einfrierbar, muss Frisch gebraucht werden)
    •    - Hd: mittlere Menge Ejakulat und relativ geringe Spermienkonzentration
    •    - Wdk: relativ geringe Menge Ejakulat und hohe Spermienkonzentration (gut einfrierbar und lange haltbar)

    • Ampulla ductus deferentis (Samenleiterampulle)
    • - fehlt Katze und Schwein
    • - spindelförmige Verdickung des Endabschnittes des Samenleiters (Ductus deferentis vor der Einmündung in die Colliculus seminalis)
    • -->auch wenn es bei Katze und Schwein keine Erweiterung gibt, hat es dort trotzdem Drüsen
    • --> man spricht dort aber von Glandulae ampullae deferentis

    • Gld. vesicularis (Samenblasendrüse)
    • --> fehlt beim Flfr.
    • --> bei den Wdk. sind es mehrere kleine Bläschen (Glandulae)
    • —> beim Pferd handelt es sich um eine grosse Blase die dann Vesicula seminalis genannt wird
    • - seitlich am Blasenhals gelegen

    • Gld. prostatica (Prostata, Vorsteherdrüse)
    • - besteht aus:
    •    - Corpus prostatae (liegt dem Beckenstück der Harnröhre an)
    •    - Pars disseminata prostatae (in der Urethrawand gelegen)
    • - Ihr sekret initiiert Eigenmobilität der Spermien

    • - Flfr
    •    - grosser Corpus prostatae --> klinisch wichtig, da meist bei alten Hunden, sich die Prostata stark vergrössert (folglich auch probleme beim Kotabsatz durch die nähe der Prostata zum Rektum). Risiko höher wen nicht kastriert.
    • --> mit vergrösserter Prostata

    • Gld. bulbourethralis (Harnröhrenzwiebeldrüse, Cowpersche Drüse)
    • --> fehlt dem Hund
    • - (dorso)lateral an der Harnröhre im Bereich des Beckenausganges

    • Zusammenfassend:
  11. männliches Begattungsorgan
    (Penis, Glied, Rute)
    • - dient nach Versteifung der Samenübertragung
    • - besteht aus 3 Schwellkörpern welche 2 Schwellkörpersystemen bilden
    •    - ein paarig und ein unpaarig ausgebildetes System

       - Aufgrund des Baus des paarigen Penisschwellkörpers (untersch. Verhältnisse zw. Trabekel und Cavernen) unterscheidet man prinzipiell 2 Penistypen:



    •        - Muskulokavernöser Typ (Pfd, Flfr):
    •           - beim Pferd am Ausgeprägtesten
    •           - im Ruhezustand schlaff und kompressibel
    •           ==> starke Vergrösserung bei der Erektion
    •           - Trabekelgerüstwerk des Penisschwellkörpers überwiegend aus glatter Muskulatur
    •           - relativ grossen endothelausgekleideten Bluträumen (Cavernae) --> wenig Trabekel, grosse Cavernae
    •           - viele Blutgefässe (parasympathisch gesteuert)
    • unterstes Bild:
    • --> Stark blutgefüllt, staut sich irgendwo
    • --> nach ablassen des Blutes sichtbar dass Loch in der Uretra 
    • --> Penis musste amputiert werden
    • MERKE:
    • Bei Muskulokavernösem Typ, viele Blutgefässe und somit viele Möglichkeiten für Blutung und stauung. → klinische bedeutung der versch. Penistypen

    •       - Fibroelastischer Typ (Wdk, Schw)
    •           - Trabekelgerüstwerk des Penisschwellkörpers besteht überwiegend (beim Rd nur) aus kollagenem und elastischem Bindegewebe und relativ kleinen Kavernen
    •           ==> unwesentliche Vergrösserung bei der Erektion.
    •           - Viele Tarbekel, kleine Kavernen
    • --> Ausschachtung (Ausfahren) durch Relaxation der Flexura sgmoidea durch Rlaxation des M. retractor penis
    • Schaf / Ziege / Rind
    • --> dünner Wurmartiger Fortsatz = Proc. urethrae
    •       - sehr stark ausgeprägt bei kl. Wdk
    •       - zweck nicht wirklich klar --> theorie, dass sie zur besseren Befruchtung dienen. Da Wdk nur kleine aber hoch konzentrierte Menge an Ejakulat besitzen "darf nichts daneben gehen"
    • --> ausfahren des Penis


    • Gliederung des Penis:
    • - Peniswurzel (Radix penis)   
    •    - (a): zwei Crura penis (Penisschenkel) --> entspringen sehnig am Arcus ischiadicus
    •    - (b): Bulbus Penis

    • - Peniskörper (Corpus penis)
    •    - gebildet von:
    •       - (a') unpaaren Teilen des zuvor paarigen Penis (die beiden Penisschenkel konvergieren und bilden dann den unpaaren Corpus)--> mit Penisrücken (1)
    •       - (b') der immer unpaaren Teilen des Harnröhrenschwellkörpers --> mit Facies urethralis (furche in der die Harnröhre liegt)
    • --> bei Schw und Wdk legt sich Peniskörper im Zwischenschenkelspalt in eine S-förmige Schleife (Flexura sigmoidea (3))

    • - Eichel (Glans penis)
    •    - distaler Endabschnitt des Penis
    •    - mit deutlichem Schwellkörper oder Spitzenkappe
    •    - im nicht erigierten Zustand kaudal des Nabels im Praeputium (Vorhaut) gelegen (beim Kater unterhalb des Anus gelegen und nach kaudal gerichtet)
    • - Apex penis (a'')
    • - Proc. urethrae (d'') endet mit Ostium urethrae externa
    • Schwellkörpersysteme des Penis:
    • - 3 Schwellkörper, aber nur 2 Schwellkörpersysteme weil Harnröhrenschwellkörper in Eichelschwellkörper übergeht

    • - 1.(a'/a'') Penisschwellkörper (Corpus cavernosum penis):
    •    - dorsal, paarig, bewirkt Versteifung
    • - 2.(b') Harnröhrenschwellkörper (Corpus spongiosum penis):
    • umhüllt das Penisstück der Urethra (Pars spongiosa urethrae)
    • - 3.(c) Eichelschwellkörper (Corpus spongiosum glandis)

    • - Aufbau eines Schwellkörpers:
    •    - 1) Tunica albugiena --> umfasst den Schwellkörper
    •    - 2) Trabeculae --> Bindegewebstrabekel, die von der T. albuginea aus ins innere strahlen (können glatte Muskulatur beinhalten)
    •    - 3) Cavernae --> Mit Endothel ausgekleidete Bluträume (entstehen durch Trabeculae)

    • Tierartliche Baueigenheiten des Peniskörpers:
    • - Flfr: besitzen ein Os penis (Röntgen!)

    • - Schw: der Peniskörper legt sich im Zwischenschenkelspalt in eine S-förmige Schleife
    • - Wdk: das fibroelastische Corpus penis weist, wie beim Schw, eine S-förmige Schleife auf
    • - Pfd: muskulokavernöser Penisschwellkörper

    • Tierartliche Besonderheiten der Eichel und ihres Schwellkörpers:
    • - Hd: die lange Eichel wird durch das Os penis gestützt und gliedert sich in:
    •       - schlanke Pars longa glandis (1)
    •       - verdickten kaudalen Teil, den Bulbus glandis (2) (--> Hängenbleiben nach der Kopulation)

    • - Ktz: der kurze Eichelschwellkörper sitzt dem Os penis in Form einer dorsal geschlitzten Haube auf
    •    - Penis nach kaudal gerichtet
    •    - haben kleine Stacheln (Spikes) die durch Testosteron ausgebildet werden (verschwinden nach Kastration)
    • - Wdk: die Eichel besteht im Wesentlichen aus einem Bindegewebspolster
    • - Pfd: Die scheibenförmige Vorderfläche der Eichel weist eine grubenartige Vertiefung (Fossa glandis) auf, in welche das distale Ende der Harnröhre als Processus urethrae hineinragt
    • - Schw: S-förmige Schleife im Corpusbereich und eine korkzieherartig gedrehte Spitze (Eichel fehlt!)
    • --> corpus spongiosus glandis fehlt (spitze an sich existiert)
    • --> 3 = Flexura sigmoidea


  12. Praeputium (Vorhaut)
    • - schlauchförmige Einstülpung der äusseren Haut (Cavum praeputiale) (48)
    • - enthält distales freies Ende (des nicht erigierten Penis) (Pars libera) des Penis
    •    - mit der Eichel/ Spitzenkappe (47)



    • Allgemeiner Aufbau:
    • - 1. Aussenblatt (lamina ext.)(b) --> aus äusserer Haut
    • - 2. Innenblatt (lamina int.)(c) --> aus kutaner Schleimhaut
    • - 3. Penisblatt (lamina penis praeputii) --> überzieht distales Ende des Penis

    • - Schw.
    •    - Tiefe Praeputialhöhle (20-30cm) 
    •    - dorsal mit faustgrossem Praeputialbeutel (Diverticulum praeputiale (d))
    •       - klinisch ohne Bedeutung
    •       - dort drinnen sammeln sich abgestorbene Zellen, holokrine Drüsen und Harnreste --> übler Geruch, Pheromon-Funktion

    • - Pfd.:
    •    - Präputialduplikatur
    •       - innenblatt des eigentliche Praeputiums (äussere Vorhaut) legt sich im Fundus der Praeputialhöhle als Plica praeputialis in eine zusätzliche Reservefalte (d)(innere Vorhaut)
    •       --> besteht auch aus einem Aussen- und Innenblatt
    •       --> ermöglicht bei Erektion die starke Verlängerung
  13. Urethra masculina (Harnröhre)
    • - geht kaudal aus dem Harnblasenhals hervor
    • - Einteilung in:
    •    - Beckenstück (Pars pelvina urethrae)
    •       - liegt auf dem Beckenboden
    •       - umhüllt vom (meist) kräftigen M. urethralis
    •       - durch Einmündung der Samenleiter unterteilt in:
    •          - Pars praeprostatica (kranial von Samenleiter)
    •             - auf dem Colliculus seminalis 
    •             - zusammen mit Ausführungsgänge der Gld. vesicularis
    •          - Pars prostatica
    •             - mit M. urethralis
    •             - nimmt Ausführungsgänge der Prostata und Gld. bulbourethrales auf

    •    - Penisstück (Pars penina (spongiosa) urethrae) (Kaudal)
    •       - verläuft, vom Harnröhrenschwellkörper umgeben, im Sulcus urethralis des Penis und endet im Bereich der Penisspitze mit tierartlichen Besonderheiten

  14. Muskeln von Penis, Praeputium und Harnröhre


    • - M. bulbospongiosus (2. oberster Strich)
    •    - Der meist kräftige Muskel umgibt, durch ein Septum zweigeteilt, den Bulbus penis
    •    - unterstützt die Erektion und den Samentransport (Samenschneller)

    • - M. ischiocavernosus (2. unterster Strich)
    •    - Der kräftige Muskel entspringt am Tuber ischiadicum, umgibt die Crura penis
    •    - bringt den Penis in die für die Imissio (das eigentliche eindringen) notwendige Stellung

    • - M. retractor penis (unterster Strich)
    •    - Besteht aus glatter Muskulatur und entspringt ventral an den ersten beiden Schwanzwirbeln oder am Kreuzbein (Schw)
    •    - zieht seitlich am Rektum vorbei zwischen die Crura penis und setzt an der Facies urethralis des Penis(schwellkörpers) an
    •    - Ausschachtung Penis bei Relaxion

    • - M. urethralis (oberster strich auf oberstem Bild)
    •    - umgibt als Schliessmuskel die Pars prostatica der Harnröhre
  15. Blutgefässversorgung
    • Hoden, Nebenhoden
    • - A. testicularis:
    •    - entspringt direkt aus der Aorta (abdominalis)
    •    - zieht im Proc. vaginalis durch den Leistenspalt zum Hoden, Nebenhoden und proximalen Samenleiter

    • Akzessorische Geschlechtsdrüsen und Beckenstück der Harnröhre
    • - A. prostatica aus Beckenwandgefässen

    • Penis und Penisstück der Harnröhre
    • - A. dorsalis penis:
    •    - aus der A. pudenda interna
    •    - verläuft im Sulcus dorsalis penis
    • (CAVE: zusätzliche Gefässe beim Hengst -> mehr dazu bei der
    • Vertiefung)

    • Praeputium, Scrotum und Proc. vaginalis
    • - A. pudenda ext.:
    •    - zieht durch den Leistenspalt
    •    - versorgt Praeputium, Skrotum sowie Proc. vaginalis

    • Sexualreflexe
    • - Erektionsreflex
    •    - wird durch das parasympathische Erektionszentrum im Sakralmark gesteuert

    • - Ejakulationsreflex
    •    - wird durch das sympathische Ejakulationszentrum im
    • Lumbalmark vermittelt
Author
Rahel
ID
358524
Card Set
männliche Geschlechtsorgane
Description
Updated