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Blutgefässsystem (Systema cardiovasculare)
- - Versorgung der Zellen und Gewebe
- - Abtransport von Abbauprodukten zu den Ausscheidungsorganen
- - Regulation Wasser- und Elektrolythaushalt
- - Abwehr von Fremdstoffen und Krankheitserregern
(- Diagnostische Bedeutung wie z.B Blutbilder, Hämatokritwert)
- —> kleiner Kreislauf (Lungenkreislauf)
- —> grosser Kreislauf (Körperkreislauf)
- —> Arterien befördern Blut von Herz weg und Venen zum Herz hin (die Definition hat nichts mit sauerstoffarmen/reichem Blut zu tun! Richtung ist entscheidend!)
- —> im Lungenkreislauf haben wir in Arterien sauerstoffarmes Blut und in Venen sauerstoffreiches
- —> rot: sauerstoffreich (arterielles)
- —> blau: sauerstoffarm (venöses)
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Blutgefässe
- - geschlossenes System elastischer Röhren
- - dienen Bluttransport
- - bestehen aus 3 Schichten:
- (Ausnahme kleinste Gefässe --> Endabschnitte der Arteriolen, Kapilaren, Venolen = terminale Strombahn)
- - Tunica intima (interna) --> Endothel (handelt sich um Epithel aber bei Gefässen sagt man Endothel)
- - Tunica media --> glatte Muskulatur (Arterien, grössere Venen, je nachdem untersch. Verhältnis zu elastischen Fasern)
- - tunica adventitia (externa) --> Bindegewebe (untersch. aufgebaut)
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Gefässtypen
Arterien ( Schlagadern)
- - leiten Blut vom Herzen weg (in die Peripherie)
- - arterielles Blut im grossen Körperkreislauf
- - venöses Blut im kleinen Lungenkreislauf
- Elastischer Typ:
- - Herznahe grosse Arterien (z.B Aorta, Truncus Brachiocephalicus) mit elastischen Lamellen (dazw. glatte Muskelzellen) in der Tunica media --> Windkesselfunktion
- (--> erweitern sich beim Ausstossen des Blutes in
- der Systole und retrahieren sich während der Diastole, was zu einem gleichmässigen Abströmen des Blutes in die Peripherie führt --> Druckausgleich)
- Muskulöser Typ:
- - Mehrzahl der arteriellen Gefässe (mit charakteristischem 3-schichtigen Wandaufbau)
- - Tunica media besteht je nach Kaliber und Organ aus einer unterschiedlich dicken Schicht glatter Muskulatur mit einzelnen elastischen Fasern
- - Koronararterien dickwandig (Hochdruck)
- - Lungenarterien dünnwandig (Niederdruck)
- Arteriolen ( präkapilläre Arterien)
- - Regulieren als grösster Strömungswiderstand Blutstrom und Blutdruck (grösster Druckabfall: 90 mm --> 30 mm Hg)
- - 1-2 Lagen glatte Muskelzellen als Tunica media
oben Arteriole, unten Venole
- Kapillaren (Haargefässe)
- - Kleinste (ø ~ 5-10 μm) und dünnwandige Gefässe
- - nur aus Endothel und Basalmembran (keine media) --> Stoffaustausch zw. Organen und Gewebe
- - Blutdruck ca. 15mmHg
Venen ( Blutadern)
- - führen das Blut aus den Kapillarnetzen zum Herzen zurück
- - venöses Blut im grossen Körperkreislauf
- - arterielles Blut im kleinen Lungenkreislauf
- - insgesamt zahlreicher, weitlumiger und dünnwandiger als die entsprechenden Arterien
- - Schichtung der Venenwand i.d.R. undeutlich
- - Tunica media grösserer Venen enthält weniger glatte Muskulatur als entsprechende Arterien
- (es verlaufen oft eine Vene und eine Arterie miteinander und so können sie auch gut unterschieden werden, da man den Vergleich hat)
- Venolen (Postkapiläre Venolen):
- Schliessen als kleinste Venen ohne ( oder nur sehr wenig) glatte Muskulatur an die Kapillarnetze an
- - Venenklappen:
- - bestehen aus 2-3 Endothelduplikaturen (Taschen, mit Bindegewebiger Grundlage)
- - begünstigen Blutstrom zum Herzen (v.a. in den Gliedmassen)
- - verhindern kapillarwärts-(Rückwärts) gerichteten Blutfluss
- - (Venen kleineren Blutdruck als in den Arterien und meist muss gegen die Schwerkraft transportiert werden)
- - grossen Venen meist keine Klappen (Pfortader, Vena cava caudalis/cranialis)
- - kommen v.a. in kleinen bis Mittelgrossen Venen vor und besonders zahlreich in den Venen der Gliedmassen (Varizenbildung = "Krampfadern" durch mangelhaften Klappenverschluss)
- - Pfortadersysteme:
- - Zwei aufeinander folgende und über Venen
- verbundene Kapillarsysteme
- - Leberpfortaderkreislauf:
- Kapillarblut aus dem Magen-Darm-Trakt (ausser kaudaler Teil des Rektums), aus Pankreas und Milz fliesst über die Pfortader (V. portae) ins Kapillarsystem der Leber (Ernährung der Leber und Reinigen des Blutes)
- - Hypothalamus - Hypophysenvorderlappen - Kreislauf
- - Nierenpfortaderkreislauf der Vögel
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Herz (Cor, Cardia)
- - muskulöses Zentralorgan des Blutgefässsystems
- - mittels rhythmischer Kontrakitonen --> Aufrechterhaltung Blutstrom
- - besteht aus:
- - venösem rechten Teil (Vorhof und darunter gelegene Kammer)
- - arteriellem linken Teil (Vorhof und darunter gelegene Kammer)
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Artdiagnostische Merkmale
- Hd:
- - kugelige Form, Herzohrenränder glatt, Fett eher gelblich
- Schw:
- - stumpfkegelförmig, klein, Herzohrenränder mehr oder weniger gekerbt, Fett weiss
- Wdk:
- - (spitz)kegelförmig, Herzohrenränder deutlich gekerbt, Fett weiss von fester Konsistenz (talgähnlich)
- Pfd:
- - (stumpf)kegelförmig, Herzohren undeutlich gekerbt, Fett gelblich von weicher Konsistenz (ölig)
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Auskultation (abhorchen des Herzens)
Unter Vorziehen der Schultergliedmasse im unteren Drittel der Brusthöhle auf halber Höhe des Humerus ( Rd, Pfd)
- - Pulmonalklappe: links im 3. Interkostalraum (IKR)
- - Aortenklappe: links im 4. "
- - Bikuspidalis: links im 5. "
- - Trikuspidalis: rechts im 4./5. IKR
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Lage des Herzens
- - vom Herzbeutel (Pericardium) umgeben im mittleren und ventralen Teil des Mediastinum (Mittelfell) der Brusthöhle (unterteilt diese in eine grössere rechte und eine kleinere linke Pleurahöhle)
- (- Pericardium = kleinste Körperhöhle)
- - Der grössere Teil des Herzens (60-70%) liegt links der Medianebene zwischen der 3. und 6. (7., Flfr) Rippe
- —> funktionelle Bedeutung: man muss beurteilen können, ob das Herz im Körper richtig liegt oder nicht und man muss wissen, an welchen Punkten man das Herz auskultiert (abhorchen)
- - Die Herzspitze ist leicht nach links und ventral bzw. kaudoventral gerichtet
- (Unterschied zum Menschen:
- —> beim Menschen ist der Thorax vorne und hinten abgeflacht
- —> bei den Tieren ist der Thorax seitlich abgeflacht
- —> Herz hat deshalb auch eine andere Lage als beim Menschen)
- - Winkel der Herzlängsachse zum Brustbein
- - Hd (Ktz): flach ~ 40° (30°)
- - Schw: ~ 50°
- - Wdk, Pfd: senkrecht ~ 90°
- - Lage der Herzkammern:
- - Rechter Vorhof und Ventrikel: rechts und kranial gelegen
- - Linker Vorhof und Ventrikel: links und kaudal gelegen

- Brustsitus links vom Hund:
 - —> alles was von den Rippen bedeckt ist, bezeichnet man als Thorax (knöchernes Gerüst)
- —> der Raum im Thorax ist das Cavum thoracis (BrustKORBhöhle)
- —> beinhaltet: Bauchhöhle —> Cavum abdominis (Organe des Verdauungstrakts usw.)
- —> intrathorakaler Teil der Bauchhöhle
- - Brusthöhle —> Cavum pectoris (mit Herz und Lunge, kann weiter Kranial gehen als 1. Rippe)
- —> die Grenze zwischen diesen beiden Höhlen bildet das Zwerchfell (Nervus phrenicus: motorische und sensible Innervation des Zwerchfells (lat. Diaphragma --> griech. Phren = Seele)
—> wichtig zu wissen, was alles von den Rippen geschützt ist und wo man einen Zugang hat (tierartliche Unterschiede!)
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Pericardium (Herzbeutel)
- - Dient der Lageerhaltung und dem Schutz des Herzens vor Überdehnung
- - besteht aus 3 Schichten:
- - Pericardium fibrosum (mitte):
- - Stärkste Schicht aus Bindegewebe über physiologischen
- Anpassungen hinaus schlecht dehnbar
- (-->Herzbeuteltamponade = Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel)
- (--> Fremdkörper-Perikarditis beim Rd = es sammelt sich Flüssigkeit aufgrund einer Entzündung des Perikards an, die aber nicht weichen kann. Meist verursacht durch Fremdkörper der gefressen und durch die Haube ins Herz sticht-> Herz hat kein Platz mehr und kann ev. nicht mehr kontrahieren)
- - Pericardium serosum (innen):
- - bildet die Herzbeutelhöhle mit wenig Herzbeutelflüssigkeit
- - Lamina parietalis (Serosa = wie einschichtiges Epithel auf sehr dünner Lamina propria (Bindegewebe)) kleidet den Innenraum des Pericardium fibrosum aus (innerste Schicht, produziert Herzbeutelflüssigkeit --> geringerer Reibungswiderstand)
- - Übergang dorsal in Lamina visceralis des Pericardium serosum und überzieht als Epcardium (Epikard) das Herz
- —> diese beiden gehen jeweils an den grossen Gefässen ineinander über
- - Pleura pericardiaca (aussen):
- - Als Teil der Pleura mediastinalis (kommt aus Pleura parietalis) äusserste Schicht des Herzbeutels
- - durch lockeres Bindegewebe mit Pericardium fibrosum verbunden (damit das Herz gut fixiert und positioniert ist)
- dunkelblau: Pleura pericardiaca (als Teil der Pleura parietalis)
- hellblau: Pleura visceralis (entsteht, wenn Pleura parietalis auf das Organ (Lunge) übergeht)
- orange: Pericardium fibrosum (als Teil der Fascia endothoracica)
- dunkelgrün: Lamina parietalis des Pericardium serosum
- hellgrün: Lamina visceralis des Pericardium serosum
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Form und Orientierung am Herzen
- - Die beiden Vorhöfe erheben sich kuppelartig über der Herzbasis, während die beiden Ventrikel ventral davon einen je nach Tierart:
- - eher stumpfen Hd (kugelig) bis Schw (Stumpfkegelförmig) oder
- - mehr spitzen Kegel bei Wdk und Pfd bilden
- Entsprechend der Form des Brustkorbes ist das Herz besonders bei Wdk und Pfd auf beiden Seiten leicht abgeflacht. Das Herz zeigt daher eine rechte ( Facies atrialis) und eine linke Fläche ( Facies auricularis).
- Basis cordis ( Herzbasis): Ebene der Herzklappen, markiert durch den Sulcus coronarius ( Kranzfurche) als äussere Grenze zwischen Vorhöfen und Ventrikeln
- - Apex cordis (Herzspitze): nur vom linken Ventrikel gebildet
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- - Facies atrialis: rechte Oberfläche auf Seite der Vorhöfe mit rechter Längsfurche (Sulcus interventricularis subsinosus)
- - hier wird das Blut von den herzeigenen Gefässen zugeführt--> unter sinus coronarius (Fläche nicht auf Funktionalität bezogen)
- Facies auricularis: linke Oberfläche auf Seite der Herzohren mit linker Längsfurche ( Sulcus interventricularis paraconalis)
- Margo ventricularis dexter(1'): konvexe kraniale Kontur des Herzens ( rechter Ventrikel (1))
- Margo ventricularis sinister(2'): gerade oder leicht konkave kaudale Kontur des Herzens ( linker Ventrikel (2))
- Ductus arteriosus (Ductus Botali):
- Verbindung zwischen der Aorta und dem Truncus pulmonaliswährend der Embryonalzeit, damit das Blut nicht durch die Lunge geht --> Nach Geburt Ligamentum arteriosum (Botali) (Defekt: ductus botali persistens)
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Allgemeiner Bau des Herzens
- Herzwand besteht prinzipiell aus 3 Schichten:
- - Epicardium (Lamina visceralis des Pericardium serosum):
- - überzieht das Herz als Serosa (Serosa besteht aus einem einschichtigen Plattenepithel (Mesothel, Lamina epithelialis) das von etwas Bindegewebe unterlagert ist (Lamina propria). Ist das was so glänzt)
- - kleidet die Körperhöhlen aus, überzieht deren Organe und ist feucht, glatt, glänzend und durchscheinend.
- - Myocardium:
- - stark kapillarisierte Muskelwand aus verzweigten einkernigen und quergestreiften Herzmuskelzellen (alles oder nichts Prinzip: einer kontrahiert--> alle kontrahieren, da sie verbunden sind)
- - Endocardium:
- - kleidet als Endothel, die Binnenräume des Herzens aus und überzieht auch die Herzklappen (Klappen sind Endocard-dublikaturen)
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Herzskelett
- - besteht aus:
- - teils bindegewebigen, teils knorpeligen und knöchernen Stütztrukturen
- - umgeben in der Ventilebene (Basis cordis --> Rd. Ossa cordis, da verknöchert) die Öffnung der Gefässe
- trennt in der Ventilebene Vorhof- und Ventrikelmuskulatur sowohl morphologisch als auch funktionell vollständig voneinander ( wichtig für Erregungsleitungssystem)
- - Strukturen stabilisieren und stützen die Ursprungsabschnitte von Aorta und Truncus pulmonalis sowie von den Atrioventrikularöffnungen

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Gliederung des Herzens
- Rechtes Atrium (Atrium dextrum):
- - dünnwandigen Vorhöfe werden durch das Septum interatriale getrennt
- - Gliderung:
- - Sinus venarum cavarum (oder Sinus venosus)
- - glattwandige Ausbuchtung im rechten Atrium, die den Einströmungsbereich der beiden Hohlvenen markiert
- - Vena cava caudalis mündet über das Ostium venae cavae caudale in diesen Sinus (die Vena cava craniale über das Ostium venae cavae craniale)
- - vom Dach des Sinus ragt eine Muskelwulst (Tuberculum intervenosum) in die Strombahn beider Hohlvenen hinein (muskulöse Struktur sorgt für einen geregelten Blutfluss)
- - eigentlicher Vorhof und Herzohren mit Mm. Pectinati ausgestattet ventral (Mm. Pectinati Verstärken die dünnen Vorhofwände ausser im Bereich der Einströmungsbahnen von Hohl- und Lungenvenen)
- - Blutzufluss:
- - V. cava cran.: führt Blut aus Kopf, Hals, Schultergliedmassen und vorderem Rumpfbereich ins rechte Atrium
- V. cava caud.: führt das Blut aus Schwanz, Beckengliedmassen und hinterem Rumpfbereich mit Bauchwand und Bauchhöhle in den rechten Vorhof
- - Sinus coronarius: mündet unter dem Ostium V. cavae caudale und führt u.a. Herzeigenblut in den rechten Vorhof
- - führt Herzeigenblut und aus vorderem Rumpf dorsal (Schw. Wdk auch V. azygos) erweiterte Mündung der Herzvenen
- - Besonderheiten:
- - Tuberculum intervenosum:
- - Muskulöser Kamm, der vom Vorhofdach zwischen die Einströmungsbahnen der beiden Hohlvenen vorragt und das Blut in Richtung Ostium atrioventriculare (rechter Ventrikel) ablenkt (Verhinderung von Turbulenzen)
- - Fossa ovalis:
- -Relikt des fetalen Kreislaufes, unmittelbar kaudal des Tuberculum intervenosum gelegen; das Blut der V. cava caud. fliesst beim Feten durch das Foramen ovale direkt vom rechten in den linken Vorhof (schliesst sich nach Geburt)
- - Rechtes Herzohr (Auricula dextra)
- - Sackartige Ausstülpung des rechten Vorhofs nach links und kranial des Truncus pulmonalis
- Rechter Ventrikel (Ventriculus cordis dexter)
- - durch das Septum interventriculare vom linken Ventrikel getrennt
- - besitzt weniger als halb so dicke Wand (Lungenkreislauf, Niederdrucksystem)
- - steht über die Atrioventrikularöffnung (Ostium atrioventriculare dextrum) mit dem rechten Vorhof in Verbindung
- - im Querschnitt sichelförmig und erreicht die Herzspitze nicht
- - Rechte Atrioventrikularklappe (Valva atrioventricularis dextra oder tricuspidalis)
- - Die dreiteilige rechte Atrioventrikularklappe (Segelklappe, Trikuspidalis) ist über Sehnenfäden
- (Chordae tendineae) mit den 3 Papillarmuskeln (pro Klappe ein Muskel) verbunden (verhindert den Rückstrom von Blut in den Vorhof während der Kammerkontraktion (Systole))
- - Truncus pulmonalis
- - Links und kranial gelegen, führt er das venöse Blut aus dem rechten Ventrikel über die beiden Lungenarterien (Aa. pulmonales dexter/sinister) in den Lungenkreislauf
- - Taschenklappe (Valva trunci pulmonalis)
- - Die 3-teilige Taschenklappe des Truncus pulmonalis besteht aus 3 halbschalenförmigen Endothelduplikaturen (Semilunarklappen, Valvulae semilunares)
- - freier Rand mit einem Knötchen zum besseren Verschluss ausgestattet
- -->verhindert während Kammererschlafung (Diastole) Rückstrom von Blut in den Ventrikel
 - Linkes Atrium (Atrium sinistrum)
- - stülpt sich wie der rechte nach links zu einem Herzohr aus
- - Blutzufluss:
- - Vv. pulmonales: 3-7 Lungenvenen führen das arterielle Blut aus dem Lungenkreislauf in den linken Vorhof
- Linker Ventrikel (Ventriculus cordis sinister)
- - dickwandig (Körperkreislauf, Hochdrucksystem)
- - bildet die Herzspitze
- - Linke Atrioventrikularklappe (Valva atrioventricularis sin. s. bicuspidalis s. mitralis)
- - zweiteilige linke Atrioventrikularklappe (Bikuspidalis oder Mitralis) steht über Sehnenfäden (Chordae tendinae) mit den beiden Papillarmuskeln in Verbindung
- - Aorta:
- - Entspringt am Ostium aortae aus dem linken Ventrikel und erweitert sich sogleich über V. aortae zum Bulbus aortae (besteht aus 3 Sinus aortae --> 3 Ausbuchtungen der Aortenwand im Bereich der 3 Teile (Valvulae semilunares) der Taschenklappe)
- - führt das arterielle Blut in den Körperkreislauf
- - entlässt nach den Herzkranzarterien (Koronararterien --> Öffnungen der beiden Koronararterien nach kranial
- und nach links dorsal (distal) der Taschenklappe) den Aortenbogen (Arcus aortae)
- --> kranial den Truncus brachiocephalicus (erster Ast nach Koronararterien zum Hirn)
- - Taschenklappe (Valva aortae)
- - im Ostium aortae gelegene 3-teilige Taschenklappe ist kräftiger, sonst wie Truncus pulmonalis mit Endothelduplikaturen und einem knötchen zum besseren Verschluss
- - Sinus aortae
- - Im Bereich dieser Taschenklappe (Semilunarklappen) ist die Aorta zu 3 deutlichen Sinus ausgewölbt
- - aus dem kranialen (rechten) und linken entspringen die entsprechenden Koronararterien
- - Aorta thoracica: - Truncus brachiocephalicus (unpaar leitet Blut nach Kranial--> Schulter, Nacken, Kopf) - A. subclavia (paarig) - A. carotis communis (paarig) --> A. carotis externa (Kopf)
- --> A. carotis interna (Gehirn, exkl. Wdk --> Äste der A. maxillaris)
- 1) Aorta
- 2) Truncus brachiocephalicus
- 3.1) A. subclavia sinistra
- 3.2) A. subclavia dextra
- 4) A. carotis communis
- 7) Truncus pulmonalis mit Ligamentum arteriosum
- 8) Truncus bicaroticus
- hellblau) V. azygas sinistra
- weiss) V. cava cranialis (links) und caudalis (rechts)
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Blutgefässe des Herzens
- - verlaufen subepikardial in den Herzfurchen
- - ca. 10% in Systole geförderete Blutmenge, durchströmen Herzeigengefässe (v.a. während diastolischen Erholungsphasen)
- Herzkranzarterien (Aa. coronariae)
- - linke und rechte Koronararterie entspringen als erste Arterien aus der Aorta oberhalb (distal) der Taschenklappe
- - A. coronaria sinistra
- - Entspringt links aus der Aorta, entlässt einen Ast in die linke Längsfurche und zieht im Sulcus coronarius nach kaudal und rechts (Flschfr. & Wdk zieht sie hier auch noch in die rechte Längsfurche --> dann links-koronarer Versorgungstyp)
- - A. coronaria dextra
- Entspringt kranial aus der Aorta, verläuft im Sulcus coronarius nach rechts kaudal (bei Pfd. & Schw. zieht noch in die rechte Längsfurche --> beidseitiger-koronarer Versorgungstyp = sinistra versorgt linke Seite, destra versorgt rechte Seite)
--> sind funktionelle Endgefässe (keine kollateralen Gefässe), alles nach dem Ort, wo es verstopft ist, stirbt ab => Herzinfarkt (vergl. Niere: ganzes Absterben nicht möglich, da es noch andere versogende Gefässe gibt ( nur ein lokaler Teil stribt ab))
- Herzvenen (Venae cordis)
- - Das venöse Blut des Herzens fliesst über Herzvenen in den Sinus coronarius, der direkt in den rechten Vorhof mündet.
- - Sinus coronarius
- - 2-5 cm lange rohrförmige Ausbuchtung des rechten Vorhofs
- - verläuft kaudal im Sulcus coronarius
- - Öffnung unmittelbar unterhalb der Einmündung der V. cava caud. (hier wird das venöse Herzeigenblut und bei Paarhufern auch das Blut der V. azygos sinistra geleitet)
- - V. cordis magna (links):
- - beginnt in der linken Längsfurche, zieht im Sulcus coronarius über kaudal nach rechts und geht hier in den Sinus coronarius (parallel zur Arterie)
- - V. cordis media (rechts):
- - verläuft in der rechten Längsfurche und mündet (exkl. Pfd dort direkt in den Vorhof) ebenfalls in den Sinus coronarius
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Reizbildungs- und Erregungsleitungssystem
- - besteht aus spez. Herzmuskelzellen
- - untersch. sich in Bau und Funktion von Fasern der Arbeitsmuskulatur
- - selbständige und automatische Steuerung der Herzaktionen
- - Sinusknoten (Nodus sinuatrialis)
- - Liegt in der rechten Vorhofwand in Nähe der Mündung der V. cava cran.
- - als Schrittmacher unter physiologischen Bedingungen für die Reizbildung verantwortlich
- - Erregungswelle breitet sich über die Trieb- oder Arbeitsmuskulatur der Vorhöfe
- aus (--> Vorhofsystole) und erreicht den Atrioventrikularknoten
- - Atrioventrikularknoten (AV-Knoten, Nodus atrioventricularis)
- - Liegt basal im Vorhofseptum und entlässt den Stamm des Hisschen Bündels (Fasciculus atrioventricularis) durch die Ventilebene
- - Hissches Bündel (Fasciculus atrioventricularis)
- - Einteilung in den kurzen einheitlichen Stamm (Truncus fasciculi atrioventricularis)
- - (Der kurze Stamm geht aus dem AV-Knoten hervor, durchdringt das bindegewebige Stützgerüst, welches die Vorhof- und Kammermuskulatur vollständig trennt, und erreicht subendokardial den Scheitel des Kammerseptums. Hier gabelt sich der Stamm in den rechten und linken Tawaraschenkel
- - Tawaraschenkel (Crus dextrum und sinistrum des Hisschen Bündels)
- - Verlaufen auf beiden Seiten des Kammerseptums zunächst intramuskulär und dann subendokardial herzspitzenwärts
- - verzweigen sie sich und gehen in die
- Purkinjefasern über
- - Erregungen breiten sich sowohl über direkte Verbindungen zwischen Kammerseptum und Aussenwand (Trabeculae septomarginales) als auch über die
- Herzspitze auf die Kammeraussenwände aus (-->Kammersystole)
- - Purkinjefasern
- - Bestehen aus Purkinjezellen, welche Kontraktionsimpulse, vermittelt durch Übergangszellen, auf Arbeitsmuskelzellen übertragen
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Innervation des Herzens
Neben automatischer Steuerung der Herzaktionen durch Reizbildungs-und Erregungsleitungssystem aus spez. Herzmuskelfasern unterliegt Herz dem regulierenden Einfluss des Vegetativen Nervensystems ( Sympathikus/ Parasympathikus)
- Sympathikus
- - sympathische Herznervenfasern entstammen den kranialen Brustsegmenten (1.-4./5.) des Rückenmarkes
- - über Ganglia thoracica des Grenzstranges und als Nn. cardiaci thoracici zum Plexus cardiacus
- - über Ggl. Cervicothoracicum (Ggl. stellatum)
- und als Nn. cardiaci cervicales zum Plexus cardiacus
- - bilden mit parasympathischen Fasern in Herznähe Plexus cardiacus
- - Reizung des Sympathikus erhöht die Aktivität des Herzens:
- - Erhöhung der Schlagfrequenz (positiv chronotrop)
- - Erhöhung der Kraftentfaltung (positiv inotrop) und damit des Blutdruckes
- Parasympathikus
- - parasympathischen Nervenfasern gehen aus dem N. vagus hervor
- - Reizung des Parasympathikus erniedrigt die Aktivität des Herzens (Erholung):
- - Erniedrigung der Schlagfrequenz (negativ chronotrop)
- - Erniedrigung der Kontraktionskraft (negativ inotrop)
- - Plexus cardiacus
- - Nervengeflecht aus sympathischen (Nn. cardiaci cervicales und thoracici)
- - und parasympathischen (Rami cardiaci) Fasern mit Ganglienzellen in Herznähe im Bereich des Aortenbogens
- - Viszeroafferente Fasern (GVA)
- - (sympathisch und parasympathisch) - Registrieren über unterschiedliche Rezeptoren Spannungsänderungen in der Herzmuskulatur
- - reagieren auf chemische sowie schmerzauslösende (Infarkt) Reize
- - Impulse werden kardiovaskulären Zentren (Kreislaufzentren) im Gehirn und Rückenmark zugeleitet
- - werden durch verschiedenartige Reflexe beantwortet
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