-
Landmarken der Wirbelsäule
- C7 = Vertebra prominens
- Th4 = Angulus sterni
- Th7 = Angulus inferior scapulae
- L4 = Crista iliaca
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Wirbelsäulenschmerz
Auslöser -> Ursache
Ausstrahlung -> Ursache
Begleitsymptomatik -> Ursache
- bei Reklination -> Spondylarthrose
- bei Husten o. Niesen -> Spinalkanalstenose
- nächtliche Schmerzen -> Tumor o. Infektion
- Dermatombezogener Schmerz (radikulärer Schmerz) -> Wurzelkompressionssyndrom
- Kein Dermatombezug (lokaler Schmerz) -> evtl Trauma, Tumor, Entzündung
- Sensibilitäts-/Motorikstörungen -> Wurzelkompression
- Miktions-, Defäkationsstörungen, Reithosenanästhesie -> Kauda- o. Konus-Syndrom
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Untersuchungsmethoden der Wirbelsäule
(ohne Beweglichkeit)
- Inspektion
- -> Kopfstellung/-neigung
- -> Proc. spinose gerade?
- -> Schulter-/Beckenschiefstand?
- -> Tannenbaumphänomen?
- Palpation
- Mastoid
- Kiefergelenk
- Proc. spinose
- Paravetebrale Muskulatur
- Rüttelschmerz der proc. spinose (Fraktur o. Spondylitis)
- Stauchungsschmerz (Spondylodiszitis)
- Fersenfallschmerz (Spondylodiszitis)
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Untersuchung der Beweglichkeit der Wirbelsäule
- HWS:
- Inklination/Reklination = 45/0/45
- Rotation = 80/0/80
- Lateralflexion = 45/0/45
- Hinterkopf-Wand-Abstand
- -> bei größerem Abstand zB M. Bechterew
- Kinn-Sternum-Abstand
- zB M. Bechterew (physiologisch 0-2cm)
- Schober-Maß
- LWK5 markieren
- Punkt 10cm kranial davon markieren und messen
- -> bei max Ventralflexion phys. >4cm weiter auseinander
- -> bei max Dorsalextension phys. >2cm näher aneinander
- Ott-Maß
- HWK7 markieren
- Punkt 30cm kaudal davon markieren
- -> phys. bei Ventralflexion >2cm weiter
- -> phys. bei Dorsalextension >2cm näher
- Vorbeugetest
- -> phys. Finger-Boden-Abstand 0-10cm
- -> path. asymmetrischer (skoliotischer WS-Verlauf, Lendenwulst = LWS-Skoliose, einseitige Rippen-Erhöhung = BWS-Skoliose)
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Lasegue in allen Varianten
Bragard
Kernig
- Lasegue:
- Anheben des betr. gestr. Beins in Rückenlage
- -> pos bei einschießenden Schmerzen in das ipsilat. Bein bei ca. 40-60° Hüftbeugung
- -> Wurzelreizung L4-S1, N. ischiadicus o. meningeale Reizung
- Gekreuzter Lasegue:
- Untersuchung des nicht-betroffenen Beins
- -> bei einschießenden Schmerzen in das kontralat. (betroffene) Bein positiv
- Umgekehrter Lasegue:
- Untersuchung des betr. Beins in Bauchlage
- Hüft- und Kniebeugung
- -> positiv bei N. femoralis, L3, L4, meningealer Reizung
- Bragard:
- Lasegue bis Schmerz auftritt, dann Absenken bis Schmerz nachlässt, dann schnelle Dorsalextension des Fußes
- -> wenn dann wieder einschießende Schmerzen ist er positiv
- Kernig-Zeichen:
- bei passiver Anhebung des gestr. Beins kommt es bei best. Winkel zur reflekt. Flexion im Knie
- Variante 2:
- Knie und Hüfte 90° beugen, dann langsame Streckung im Knie
- -> Schmerzen mit fühlbarer Abwehrspannung
- -> Wurzelreizung L4-S1, N. ischiadicus, meningeal
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Konus- vs. Kaudasyndrom
- Konus:
- Querschnittssyndrom S3-S5
- Miktions-, Defäkations- und sex. Funktionsstörung
- Reithosenanästhesie
- -> meist durch raumfordernde Prozesse o. spina bifida
- Kauda:
- unterhalb des Conus medullaris Querschnitt
- -> Klinik wie Konus + schlaffe Parese der unteren ex.
- -> meist Bandscheibenvorfall
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Skoliosebehandlung nach Cobb-Winkel
Seitliche Abweichungen <10° keine Behandlung.
>10° spricht man von einer Skoliose
≥20° sollte orthopädisch interveniert werden, da ansonsten mit einem Fortschreiten der Erkrankung zu rechnen ist. Zu den Maßnahmen bei diesem Schweregrad gehört insbesondere die Krankengymnastik
≥25°, ist das Tragen eines Korsetts angezeigt
≥50° sollte eine chirurgische Intervention erfolgen.
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Cobb-Winkel
- zur Messung einer Skoliose in Frontalebene o. Kyphose/Lordose in Sagittalebene
- -> Tangentiales Lot entlang der Deckplatte des kranialen Neutralwirbels und entlang der Bodenplatte des kaudalen Neutralwirbels
- -> Winkel zwischen kreuzenden Loten wird gemessen
- !! Immer auch "Bending-Aufnahmen" anfordern
- -> Beurteilung der Flexibilität der Krümmungen
- -> Hauptkrümmung und komp. Nebenkrümmungen werden so unterschieden
- !! Immer auch die Skelettreife anhand der lat. Ossifikation der Darmbeinkammapophyse nach Risser vornehmen !!
- -> Stadium 0 = Apophyse nicht sichtbar
- -> Stadium I = Beginn der seitl. Ossifikation
- -> Stadium II = Apophyse <50% des Beckenkammumfangs verknöchert
- -> Stadium III = Apophyse <75% verknöchert
- -> Stadium IV = Beginnende Verschmelzung von Apophyse und Os ilium
- -> Stadium V = Vollständige Verschmelzung von Apophyse und Os ilium
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M. Scheuermann
wachstumsbedingte Erkrankung der WS mit vermehrter Kyphose
- -> v.a. Jungen zw. 10 und 13
- -> v.a. thorakal (BSW) und meist ohne Schmerzen
- Diagnostik:
- ventrale Keilbildung bei mind. 3 benachbarten Wirbelkörpern
- -> Schmorl-Knötchen = rundliche Eindellungen durch Verlagerung von Bandscheibengewebe in die Boden o. Deckplatten
- Therapie:
- Physio
- ab >50° Korsettbehandlung
-
Spondylolyse vs. Spondylolisthesis
- Spondylolyse = Spaltbildung in der Interartikularportion eines Wirbelkörpers
- -> Facettengelenk
Spondylolisthese = Gleiten eines Wirbelkörpers nach ventral bei Vorliegen einer Spondylolyse
-
Meyerding-Grade
- Maß für Wirbelgleiten
- unterer Wirbelkörper wird in Viertel unterteilt
- -> je nach dem wie weit der kranial gelegene Wirbelkörper nach ventral gleitet, ergibt sich der Meyerding Grad
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Wie wird ein Wirbelgleiten gemessen?
Meyerding-Grade
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Wie wird Wirbelgleiten behandelt?
- Konservativ:
- Krankengymnastik mit Stärkung der Rückenmuskulatur
- Gewichtsreduktion etc
- Wann wird operiert?
- NUR bei Meyerding 3-4
- neurologischem Defizit
- Schmerzen über 6 Monate die nicht anderweitig zu kontrollieren sind
- bei Kindern und Jugendlichen wird schneller operiert (Wahrscheinlichkeit des Fortschreitens ist hoch)
- OP:
- Spondylodese (Plattenverschraubung zweier Wirbelkörper)
- oder
- Direktverschraubung der Wirbelkörper (v.a. bei Kindern)
- oder
- Wurzeldekompression
-
Radiologische Zeichen des M. Bechterew
- Ankylosierung des Iliosakralgelenks (Erosionen, Sklerosierungen)
- Syndesmophyten (vertikal! Spondylophyten wachsen dagegen horizontal)
- Sklerosierung des Bandapparates (v.a. ventral)
- Enthesiopathien (Fersensporn)
- Aufhebung der LWS-Lordose
- Ankylosierung der Intervertebralgelenke
-
Wirbelkörperfraktur nach AO
- A = Kompressionsverletzung (nach Fall auf Füße)
- A 1+2 = nur ventrale Säule betroffen
- A 3+4 = vordere und mittl. Säule betroffen -> diese gelten als instabil
- B = Distraktionsverletzung = Flexions-/Extensionstraumata
- -> instabil
- C = Translationsverletzung (Rotationsverletzung)
- -> Verletzung aller 3 Säulen
- -> instabil (mind. 2 Säulen betroffen)
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3 Säulen Modell der Wirbelsäule
- Vordere Säule = vord. 2/3 Wirbelkörper + Lig. longitudinale anterius
- Mittlere Säule = hinterer 1/3 Wirbelkörper + hint. Längsband
- Dorsale Säule = Wirbelbögen + Fortsätze, Facettengelenke, Posteriore Bänder
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Radiologische Instabilitätskriterien von Wirbelkörperverletzungen
- Erweiterter Bandscheibenraum
- Erhöhter interspinöser Abstand
- Unterbrechung der dorsalen Wirbelkörperkortikalis
- (Sub-)Luxierte Facettengelenke
-
Therapie des Bandscheibenvorfalls
- Konservativ nach Ausschluss von red flags (Tumor, Fraktur, Infektion, Conus-/Cauda-Symptomatik etc)
- -> WHO-Stufenschema
- -> Periradikuläre Therapie (Injektion von Lokalanästhetikum + Glukos an die Nervenwurzel)
- -> Physiotherpaie
- -> Bewegungstherapie (Bloß keine Bettruhe!)
- Operative Therapie bei Conus- o. Cauda-Symptomatik o. progredienten schweren mot. Ausfällen
- -> Mikrochirurgische, offene Nukleotomie o.a.
-
N. ulnaris mot. und sens. testen bei V.a. Epicondylitis humeri ulnaris
- motorisch:
- Handgelenksbeugung und Pronation gegen Widerstand
- sensibel:
- anterior V und lat. IV bis Handgelenk
-
N. radialis mot. und sens. testen bei V.a. Epicondylitis humeri radialis
- Mot:
- Streckung des Handgelenks und Supination gegen Widerstand
- Triceps
- ! Trizepssehnenreflex und Radiusperiostreflex !
- Sensibel:
- I bis III komplett posterior außer Fingerkuppen!
- IV halb posterior
- Ellenbogen, mittig Oberarm und Unterarm posterior
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Was innerviert der N. medianus?
- Mit Ausnahme von M. flexor carpi ulnaris und M. flex. digitorum prof. fast alle Flexoren der Unterarmmuskulatur
- thenarmuskulatur
- Sensibel:
- anterior I bis IV (IV innen)
- Fingerkuppen I bis IV posterior
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Ellenbogen Untersuchung
- Extension/ Flexion
- Palpation
- -> humeroradialer Gelenkspalt und Radiuskopf
- -> Olecranon und Bursa olecrani
- -> N. ulnaris
- -> Bicepssehne
- -> M. medianus unmittelbar medial der Sehne
- -> Epicondylus humeri radialis = Ursprung der Handgelenksstrecker -> Tennisellenbogen
- -> Epicondylus humeri ulnaris = Handgelenksbeuger -> Golfellenbogen
- Funktionstest:
- Handgelenk gegen Widerstand strecken -> Tennisellenbogen
- Handgelenk gegen Widerstand flektieren -> Golfellenbogen
- Finger Extension und Flexion
!! pDMS testen !!
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Distale Radiusfraktur
- ! Häufigste Fraktur des Menschen !
- -> Sturz auf dorsalextendierte Hand = Colles-Fraktur
- -> Sturz auf palmarflektierte Hand = Smith-Fraktur
- Colles-Fraktur:
- Verschiebung des Fragments nach dorso-radial
- -> Bajonettstellung
- Smith-Fraktur:
- Verschiebung des Fragments nach palmar-radial
- Therapie:
- !! Mehrfache Repositionsversuche unbedingt vermeiden, dadaurch kommt es sonst oft zu CRPS !!
- Operiert werden nur Frakturen mit Zerstörung der Gelenkfläche und Smith-Frakturen (neigen zu sek. Dislokation)
- konservativ:
- Unterarmverband für 4-6 Wochen
- Operativ:
- bei Kindern v.a. Spickdrahtosteosynthese
- !! N. radialis R. superficialis teilt sich unmittelbar prox. des radialen Handgelenks auf!! Dieser Nerv ist unbedingt zu schonen, daher von distal Spickdrähte einführen !!
- sonst
- Schraubenosteosynthese
- Plattenosteosynthese
- Fixateur externe etc
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AO Klassifikation der dist. Radiusfraktur
- 2R3 = distale Radiusfraktur
- A = keine Gelenkbeteiligung
- B = Partielle Gelenkbeteiligung
- C = Vollständige Gelenkbeteiligung
-
Morbus Panner
Ostechondrosis dissecans am Condylus radialis des Humerus
-
De Quervain Fraktur
- Fraktur des Scaphoids mit Dorsalluxation des Handgelenks um das stehen bleibende Os lunatum
- -> prox. Skaphoidfragment bleibt mit Os lunatum verbunden, dist. Fragment luxiert mit restlicher Hand nach dorsal
-
Einteilung der MHK-I-Frakturen
Winterstein = extraartikuläre basisnahe Querfraktur (Sehne des M. abductor pollicis longus zieht prox. der Fraktur, deswegen keine große Luxation)
Bennett = Intraartikuläre Fraktur mit Subluxation im Daumensattelgelenk durch die Sehne des M. abductor pollicis longus
Rolando = Y- oder T- Fraktur intraartikulär
-
M. Dupuytren
Def., Epi, Symptome, Therapie
- Idiopathische Proliferation der Palmaraponeurose mit zunehmender Beugekontraktur, v.a. des kleinen Fingers
- -> diskutiert wird Zusammenhang mit Alkohol und Nikotinabusus
- Männer:Frauen = 5:1
- Häufigkeitsgipfel 40.-60. Lebensjahr
- Klinik:
- tastbare Strukturen in der Hohlhand
- Schmerzen bei Irritation von Gefäßen und Nerven möglich
- Zunehmende Beugekontraktur
- Therapie:
- zunächst abwartend
- konservativ hat meist keinen Erfolg
- Interventionell:
- Strahlentherapie
- Aponeurektomie
- Fasziotomie
- Kollagenase Injektionen
-
Karpaltunnelsyndrom
Chronische Kompression des N. medianus unter Retinaculum flexorum im Karpaltunnel
- Ätio:
- idiopathisch
- Überlastung
- Klinik:
- v.a. früh nächtliche Schmerzen mit Parästhesien der volaren (anterioren) Hand in den Fingern 1-3 (Medianusgebiet)
- Besserung durch Schütteln o. Massieren der Hände
- Spätsymptom = Thenarmuskelatrophie
- Diagnostik:
- Hoffmann-Tinel-Zeichen:
- Beklopfen des Karpaltunnels führt zu elektrisch einschießenden Schmerzen
Karpalkompressionstest
- Phalen-Zeichen:
- bei forcierter Volarflexion o. Dorsalextension des Handgelenks über 1min kommt es zu elektrisch einschießenden Schmerzen
!! Spezifischer und sicherer ist die Elektroneurographie !!
- Therapie:
- konservativ bei geringerer Beschwerdesymptomatik = nächtliche Ruhigstellung durch gepolsterte, volare Unterarmschiene
- NSAR kurzfristig
- Operativ:
- Zeichen der Nervenschädigung, Versagen der kons. Therapie
- Operative Spaltung des Retinaculum flexorum
-
Heberden, Bouchard, Rhizarthrose
- Heberden = DIP
- Bouchard = PIP
- Rhizarthrose = Daumensattelgelenk
-
Tendovaginitis stenosans de Quervain
- Entzündetes 1. Strecksehenfach
- -> M. extensor pollicis brevis
- -> M. abductor pollicis longus
Finkelsteintest meist positiv (Faustschluss mit Daumen zw. den Fingern und dann Ulnarabduktion)
! insbesondere bei Frauen nach Menopause !
- Therapie:
- Ruhigstellung
- Infiltration der Sehnenscheiden mit Glukos
- Operativ:
- bei Therapieresistenz und Leidensdruck
- -> Längsspaltung der Sehnenscheide
- -> dann sofortige Mobilisation und keine Ruhigstellung
-
Tendovaginitis stenosans de Quervain
- Entzündetes 1. Strecksehenfach
- -> M. extensor pollicis brevis
- -> M. abductor pollicis longus
Finkelsteintest meist positiv (Faustschluss mit Daumen zw. den Fingern und dann Ulnarabduktion)
! insbesondere bei Frauen nach Menopause !
- Therapie:
- Ruhigstellung
- Infiltration der Sehnenscheiden mit Glukos
- Operativ:
- bei Therapieresistenz und Leidensdruck
- -> Längsspaltung der Sehnenscheide
- -> dann sofortige Mobilisation und keine Ruhigstellung
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Schultergelenk
Aufbau, Muskeln, Innervation
- Art. glenohumeralis
- Art. sternoclavicularis
- Art. acromioclavicularis
- M. supraspinatus
- -> Start der Abduktion
- -> N. suprascapularis
- M. infraspinatus
- -> Außenrotation
- -> N. suprascapularis
- M. teres minor
- -> Außenrotation, Adduktion
- -> N. axillaris
- M. subscapularis
- -> Innenrotation
- -> Nn. subscapulares
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Palpation der Schulterregion
nunächst orientierend
- Sternoklavikulargelenk palpieren
- -> Schwellungen? Schmerzen?
- -> Beweglichkeit testen -> von hinten SC-Gelenk palpieren, mit der anderen Hand Clavicula bewegen
- AC-Gelenk palpieren
- -> Klaviertastenphänomen?
- Proc. coracoideus tasten
- -> bewegt es sich mit bei anteversion?
- Tub. majus palpieren
- -> Schmerzen? -> Rot.manschette setzt dort an
Spina scapulae tasten
Rand bis Angulus inferior tasten und außen wieder hoch
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Funktionstests der Schulter allgemein
Impingement Tests
Instabilitätstests
- Nackengriff/Schürzengriff
- -> orientierend für Außenrot./Abduktion bzw. Innenrotation/Extension/Adduktion
- Codman-Griff
- Schulter von hinten greifen (Daumen Spina scapulae, Zeige/Mittelfinger knapp unter Acromion)
- -> dann alle Bewegungen passiv durchführen
Impingement Tests:
- Painful-arc
- bei Schmerzen zw. 60 und 120° = subacromiales Impingement
- bei Schmerzen zw. 120-170° = AC-Gelenk-Pathologie
- bei Schmerzen im kompletten Verlauf = Arthrose
- Neer-Test
- mit der Hand von hinten die Scapula fixieren
- zu untersuchenden Arm in Innenrotation bringen (gestreckt nach innen drehen, dabei hängen lassen)
- dann Anteversion durchführen
- -> Schmerzen ab 90° sprechen für Impingement
Instabilitätstests
- Vordere/ hintere Schublade:
- Codman-Griff anwenden
- Humeruskopf dagegen nach vorne und hinten bewegen
- Sulcus-Zeichen:
- seitlich vom Patienten sitzen
- Arm 90° im Ellenbogen beugen
- dann dran ziehen
- -> entsteht Delle lat. des Acromions ist der Test positiv -> Hyperlaxizität
- Apprehension-Test anterior:
- Scapula fixieren
- Arm in 90° Abduktion und im Ellenbogen 90° Flexion
- Dann langsam 90° außenrotieren und Reaktion des Patienten bewerden
- -> evtl Subluxation
- Apprehension-Test posterior:
- Arm 90° antevertieren, max innenrotieren und im Ellenbogen um 90° flektieren
- -> eine Hand unter Scapula und axialen Druck nach kaudal am Ellenbogen ausüben
- -> Fühlbare Subluxation?
-
Supraspinatus Test
- Jobe-Test:
- Arm des Patienten nach vorne ausstrecken (45° zur Seite) lassen, dabei Daumen nach unten zeigen lassen
- -> erst halten lassen
- -> dann gegen Druck nach unten oben halten lassen
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Subscapularis Test
- Lift-off-Test:
- einseitiger Schürzengriff und Hand vom Rücken weghalten lassen
- dann gegen Druck vom Rücken weghalten lassen
- Belly-Press-Test (Napoleon-Test):
- Hand gegen Bauch drücken lassen (Ellenbogen dabei 90° gebeugt, Winkel zwischen Unterarm und Hand dabei so gering wie möglich)
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Infraspinatus-Test
den im Ellenbogen 90° flektieren Arm gegen Widerstand nach außen rotieren lassen (Ellenbogen darf dabei nicht am Körper anliegen)
-
Untersuchung der langen Bicepssehne/ SLAP Läsions Test
erst Bicepssehne im Sulcus intertubercularis tasten
- Palm-up-Test:
- 90° abduzierten gestreckten Arm in 30° Horizontalflexion bringen (30° nach "vorne")
- dann gegen Widerstand oben halten
- -> Läsion spricht für Tendinitis, Subluxation der langen Bicepssehne, SLAP Läsion oder subakromiales Impingement
- Speed-Test:
- Lenny-Test
- in leichter Abduktion und im Ellenbogen 90° Flexion
-
Stadien des Impingement
- I = Degeneration, Ödembildung, Blutungen
- II = Fibrosierung der Bursa+Sehnengewebe
- III = Rot.manschettenruptur, Bursitis, Pseudoparalyse des Armes
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Klinische Untersuchung des Impingement
- Painful arc
- sichtbare supra-/infraspinatus Atrophie
- Druckschmerz im Bereich + über langer Bicepssehne
- Neer Test
- Jobe Test
- Lift-off und Bell-press-Test (um subscapularis-beteiligung auszuschließen)
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SLAP-Läsion
- Verletzung des Labrum-Bicepsanker-Komplexes
- zB durch plötzlich starken Zug am Arm durch schweres Tragen oder beim Windsurfen
- -> Labrum glenoidale löst sich vom Knochen
- -> mit Ankern versorgen/refixieren, falls komplett gelöst, sonst konservativ
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Bankart-Läsion
- Durch Schulterluxation verursachte Ruptur des Labrum glenoidale im unteren Bereich
- -> häufig zusätzlich Gelenkkapsel gerissen
- -> wenn zusätzlich knöcherne Fraktur des vord. Gelenkpfannenrandes (Glenoidfraktur) = knöcherne Bankart-Läsion
- -> häufig auch Impressionsfraktur am Humerus
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AC-Gelenkssprengung
meist infolge eines Sturzes auf den adduzierten Arm
- Klassifikation:(Rockwood hat Tossy weitgehend abgelöst)
- Tossy I
- Dehnung der Ligg. acromioclaviculare und coracoclaviculare
- Tossy II
- Ruptur des Lig. acromioclaviculare
- Tossy III
- Ruptur aller Bänder -> Luxation
- Rockwood IV
- wie III, zusätzlich dorsale Luxation der Clavicula
- Rockwood V
- wie III, zusätzlich Abrissverletzung von Deltoideus und Trapezius -> noch größere Luxation
- Rockwood VI
- wie V, zusätzlich inferiore Dislokation der Clavicula unter den Proc. coracoideus o. Acromion
- Diagnostik:
- Weichteilschwellung, Begleitverletzungen, Dislokation?
- Klaviertastenphänomen?
- -> spezielle AC-Aufnahme nach Zanca
- -> ggf. Belastungsaufnahme
- Therapie:
- Rockwood I-II (evtl. III)
- -> Ruhigstellung in Schlinge o. Gilchrist-Verband (ca. 1 Woche)
- Analgesie
- Physio
- ab Rockwood III bei jungen Patienten, sonst ab IV = OP
- -> Bandnaht
- -> Bossworth-Schraube = Clavicula und Proc. coracoideus
- -> evtl Acromion und Clavicula durch Kirschnerdrähte stabilisieren
-
Klassifikation der Humeruskopffraktur
- nach Neer
- I = min. Verschiebung
- II = Disloziertes Fragment am Collum anatomicum
- III = Fraktur am Collum chirurgicum
- IV = Abrissfraktur am Tub. maj.
- V = Abrissfraktur am Tub. min.
- IV = Luxationsfrakturen
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Klavikulafraktur
Klassifikation, Therapie
- 1 = Mittleres Drittel = 80%
- 2 = Lat. Drittel = 15%
- 3 = Med. Drittel = 5%
- Therapie:
- undislozierte Fraktur, Intakte pDMS und Weichteile
- -> KEINE REPOSITION (würde eh wieder dislozieren)
- -> Rucksackverband, Gilchrist-Verband für 3-4 Wochen
OP nur bei offenen oder stark dislozierten Frakturen
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Plexus Läsionen obere Ex
- Obere = Erb-Duchenne -> C5 und C6
- -> M. deltoideus, biceps, brachialis, brachioradialis
- -> Schlaffer Arm in Adduktion und Innenrot.
- -> Motorik der Hand unauffällig!!!
- Untere = Klumpke = C7, C8, Th1
- -> isoliert sehr selten, meistens beide betroffen
- -> Handgelenkbeuger betroffen
- -> Pfötchenstellung der Hand (Mm. flex. digitorum)
- Therapie:
- 1 Woche Ruhigstellung
- dann passive Bewegung, Physio etc
- nach 2 Monaten ohne Besserung neurochirurgische Vorstellung
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Monteggia und Galeazzi Fraktur
- Monteggia:
- Prox. Ulnafraktur mit Dislokation des Radiuskopfes
- Galeazzi:
- Radiusschaftfraktur mit distaler Ulnadislokation
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Klassifikation der Arthrose
nach Kellgren und Lawrence
- Stadium 1:
- geringe subchondrale Sklerosierung
- Stadium 2:
- + beginnende Osteophytenbildung
- + max. geringe Gelenkspaltverschmälerung
- Stadium 3:
- Deutliche Unregelmäßigkeit der Gelenkfläche
- Ausgeprägte Osteophytenbildung
- Gelenkspaltverschmälerung
- Stadium 4:
- Deformierung bzw. Nekrose der Gelenkflächen
- Ausgeprägte Osteophyten
- Ausgeprägte Gelenkspaltverschmälerung bzw. vollst. Destruktion
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Stadien der Hüftkopfnekrose
Arco
- II:
- im Röntgen auffällig aber Kontur erhalten
- III:
- radiologisch subchondrale Fraktur
- IV:
- Verkalkungen, Resorptionszysten, Knorpelneubildungen
-
Schulterreposition
- nach Stimson:
- luxierte Schulter wird in Bauchlage etwas hochgelagert und dann am Arm ein Gewicht befestigt
- -> sollte von alleine nach einiger Zeit zurückgleiten
- -> sonst durch den Untersucher Zug ausüben und gleichzeitig Angulus inferior nach kraniomedial drücken
- nach Milch:
- Pat. in Rückenlage
- Ellenbogen beugen, dann abduzieren
- dann eleviereun und hinter dem Kopf ablegen
- -> wenn nach einiger Zeit noch keine Repos. dann Zug nach kranial ausüben und ggf. leichten Druck an Axilla ausüben
- nach Arlt:
- Sitzender Patient, Achselpolster in -höhle
- Oberarm 45° abduzieren und im Ellenbogen beugen, dann leichten axialen Zug ausüben, bis Humerus sich aus Verkeilung löst und zurück in die Pfanne gleitet
- sonst evtl. axiale Rotationsbewegung durchführen
- nach Kocher:
- Patient sitzt
- Ellenbogen 90° beugen
- Arm erst adduzieren, dann außenrotieren, dann antevertieren
- nach erfolgreicher Repos sollte Patient Hand auf Schulter legen können
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