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Wann lebte Jean Piaget?
1896-1980
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Piagets Hauptinteresse
Erkenntnisgewinnung
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Piagets Grundposition
Konstruktivismus -> Individuum konstruiert aktiv seine subjektive Realität, aufbauend auf handelnder Erfahrung
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Piagets Definition von Schema
Handlungsschema welches übertragbar, genrealisierbar oder differenzierter ist
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Piagets Definition von Struktur
geordnete, organisierte, koordinierte Verbindungen verschiedener Schemata
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Piagets Definition von Inhalt
Gegenstände, auf die die Schemata angewendet werden können
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Entwicklungsmotor Äquilibrationsprinzip
- Herbeiführen eines Gleichgewichts zwischen
- - Individuum & Umwelt
- - verschiedener Schemata
- - Schema & Struktur
-> Veränderung, um Wiedersprüche zu beseitigen
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Welche Prozesse dienen der Herbeiführung des Gleichgewichts?
- Assimilation: Subjektgeleitete Angleichung der Umweltgegebenheiten an die eigenen Handlungsmöglichkeiten
- Akkommodation: Anpassung eines Schemas an die Wirklichkeit
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Die Entwicklungsstufen
- Sensumotorisch 0-2
- Voroperatorisch 2-7
- Konkret-operatorisch 7-12
- Formal-operatorisch ab 12
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Die Sensumotorische Stufe
- Das Erwachen der Intelligenz
- Von den Reflexen zum internationalen Handeln
- Erkennbar durch Nachahmung
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Die Voroperatorische Stufe
- Unangemessene Generalisierung
- Egozentrismus
- Zentrierung auf einen Aspekt/Zustand
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Die konkret-operatorische Stufe
- Dezentrierung
- Erwerb des Invarianzkonzepts
- Verständnis von Gruppierungen
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Die formal-operatorische Stufe
- Abstraktion von Realität
- Schlussfolgerndes Denken
- Prüfen von Hypothesen
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Bedeutung der Entwicklungsstufe für die Schule
- Ermöglicht Verstehen
- Entwicklung von Schemata
- SuS brauchen Erfahrung um Schemata zu konstruieren
- SuS brauchen Konfrontation mit Wiedersprüchen um Gleichgewicht herzustellen
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Was entwickelt sich, wenn sich das Denken von Kindern entwickelt?
Zwei grundlegende Ansätze
- 1. Bereichsübergreifende Theorien - Globale Veränderungen im Denken, die über alle Inhaltsbereiche hinweg wirksam sind
- a) strukturelle qualitative Veränderungen in der Repräsentation des Wissens und im logischen Denken --> Piaget
- b) Zunehmende Geschwindigkeit und Effizienz der Invormationsverarbeitungsprozesse
- 2. Bereichsspezifische Theorien
- Qualitative Veränderungen im Verständnis wichtiger Inhaltsbereiche: Wandel intuitiver Theorien --> Susan Carvey u.A.
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Naive Theorien im kindlichen Denken
Drei fundamentale Rahmentheorien
Naive: Physik / Biologie / Psychologie
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Zwei grundlegende Kriterien in der naiven Physik
- Unterscheidung von Kernbegriffen ( ZB materiell und nicht-materiell)
- Kausale Erklärungen der Phänomene (Verständnis von Ursache und Wirkung)
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Naive Physik
Eigenschaften physikalischer Objekte
- Vier M. Säuglinge: Verstehen Bewegungen und Existenz von Objekten
- Acht M. Säuglinge: Erwarten Schwerkraft und Trägheit von Objekten
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Aufbau der Materie
- Dreijährige: Unterscheidung zwischen Materie und Nicht- Materie
- Vorschule: Gewicht ist kein Merkmal von Materie
- Grundschule: Keine Unterscheidung zwischen absolutem und spezifischem Gewicht des Materials
- Zwölfjährige: Objekte können nach Gewicht und Dichte sortiert werden
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Bilanz zur Entwicklung naivem physikalischen Wissens
- Basale Merkmale von Objekten und auch von kausalen Zusammenhängen werden früh erworben. Gegen Ende des Grundschulalters findet wein Theoriewandel statt.
- Erst dann werden die Eigenschaften von Materie (Gewicht und Dichte) physikalisch richtig verstanden.
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Kriterien für Theorien in der Biologie
- Unterscheidung von Kernbegriffen ( Lebendig/nicht-Lebendig, Unterschiede & Gemeinsamkeiten von Mensch, Tier, Pflanze)
- Kausale Erklärung ( Verständnis kausaler Prozesse wie Wachstum, Verdauung, Vererbung, Fortpflanzung)
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Lebewesen vs. unbelebte Objekte
- Unterscheidung von leben und tot gelingt im Säuglingsalter -> autonome Bewegung
- Gute Kenntnisse über charakteristische Eigenschaften von leben und tot bei dreijährigen
- In der Grundschule zum Teil keine richtige Zuordnung von Pflanzen in die Kategorie Lebewesen
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Kausale biologische Prozese
- 3-4 Jahre: Spezifische Prozesse (ZB Wachstum) nur bei Lebewesen und Funktionen wie Atmung nicht willentlich kontrollierbar
- 7 Jahre: Erst hier werden biologische Merkmale differenziert (Vererbung)
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Vererbung
3 Mechanismen
- Externer Mechanismus: grüne Augen weil Mutter viel im Gras spielt
- Interner Mechanismus: grüne Augen weil es etwas von der Mutter mitbekommt
- Internationaler Mechanismus: Grüne Augen weil sich die Mama so sehr gewünscht hat
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Bilanz zur Entwicklung naiven biologischen Wissens
- Unterscheidung in Kernbegriffe beginnt früh aber ist erst im Grundschulalter abgeschlossen
- Vererbung erst im Grundschulalter verstanden
- Schulanfänger haben keine Differenzierung zwischen physikalischer und biologischer Naivität
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Kriterien in der naiven Pychologie
- Unterscheidung von Kernbegriffen (Realität und Fiktion)
- Kausale Erklärungen der Phänomene: Verbindung von Geist und Welt (Säuglinge präferieren Gesichter und imitieren diese)
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Unterscheidung zwischen Geist und Welt
- 2 Jahre: lösen sich im Symbolspiel aus der Wirklichkeit
- 3-4 Jahre: können Anschein und Wirklichkeit und reale Materie und mentale Fiktion unterscheiden
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Kausale Beziehungen zwischen Geist und Welt
- 3 Jahre: verstehe Absichten als handlungsleitend
- 4 Jahre: verstehen "falschen Glauben" und das Konzept der "Überzeugung", können lügen
- 6 Jahre: beginnen verschiedene mentale Aktivitäten zu verstehen
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Errungenschaft des formal-operatorischen Denkens (10-12) -> Piaget & Inhelder (1972)
- Grundschüler sind noch keine Wissenschaftler
- können Hypothesen nicht systematisch testen
- vernachlässigen widersprüchliche Evidenz
- -> sie verfügen nicht über die Werkzeuge induktiven und deduktiven schlussfolgernden Denkens
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Theory of mind
- Grundlagen für Verständnis des Wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses sind im Vorschulalter vorhanden
- Wissen und Überzeugung häng von perzentueller Erfahrung ab
- Überzeugungen können falsch sein -> false belief tasks
- mit 6 Jahren verstehen sie das schlussfolgerndes Denken als Quelle des Denkens dient
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Projekt KoKo
Differentielle Entwicklungsverläufe kognitiver Kompetenzen im Kindergartenalter (Grube & Mähler)
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Individuelle Vorraussetzungen erfolgreichen Lernens
Modell guter Informationsverarbeitung (GIV) (Presley, Bokowski & Schneider 1989)
- Gute Informationsverarbeiter
- sind reflexiv
- planen ihr Lernverhalten
- nutzen Lernstrategien
- wissen wie und wann man diese einsetzt
- sind motiviert sie einzusetzen und nutzen sie automatisch
- überwachen ihre Fortschritte
- hohe Kapazität im KZG
- reichhaltiges Weltwissen
- vertrauen auf Lernfähigkeit
- wollen sich stets verbessern und stellen sich neuen Anforderungen
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Gedächtnis in der frühen Kindheit
- Säuglinge:
- gute Wiedererkennungsleistungen über Wochen bis Monate
- Motorisches Handeln durch assoziatives Lernen -> Kontingenzlernen gelingt ( auf Aktion erfolgt Reaktion in wenigen Minuten)
- Imitationslernen ab 9 Monaten
- Lokationsgedächnis nimmt zwischen 9-12 Monaten zu (Verstecken/Suchen)
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Gedächtnis im Vorschulalter
- implizites (unwillkürliches) Gedächtnis bedeutsamer als explizites (willentliches) Behalten
- Reproduktionsleistungen insgesamt gerin
- Rekognition besser als Reproduktion
- Lokationsgedächtnis besser als im Säuglingsalter wegen Gedächtnisstützen ( Retrieval cues)
- Handlungswissen in Scripts erleichtern das Behalten von Ereignissen
- Häufiges Sprechen über Ereignisse erleichtern das episodische Gedächtnis
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Gedächtnis zwischen 5 und 15 Jahren
- generelle Entwicklungslinien:
- sprachliches Gedächtnis nimmt bis zum Jugendalter zu
- größte Steigerung zwischen 5&10 Jahren
- weniger Zuwachs im visuell-räumlichen Gedächtnis
- geringe Konsistenz über verschiedene Anforderungen hinweg
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Informationsverarbeitung
Informationseingang -> Sensorische Register -> KZG -> Erinnerte Info / oder LZG
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Bedeutsamkeit des Arbeitsgedächtnis (AG)
- AG an allen kognitiven Leistungen beteiligt
- AG als Flaschenhals kognitiver Leistungsfähigkeit
- AG bei jedem unterschiedlich
- Hoher Zusammenhang zwischen AG und schulischer Leistung
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AG (Baddeley, 1986)
Visuell-räumlicher Notizblock -> Zentrale Exekutive -> Phonologische Schleife (Kreislauf)
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Entwicklung der Phonologischen Schleife
- phonetischer Speicher bereits früh ausgebildet (2-3 Jahre)
- Subvokaler Rehearsalprozeß erst ab 7 Jahre
- Innere Sprachgeschwindigkeit ist sehr wichtig
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Visuell-räumlicher Notizblock
- Visual cache: passiver visueller Speicher, Entwicklung ist mit 10-11 Jahren abgeschlossen
- Inner scribe: Aktiver räumlicher Rehearsalprozess, Entwicklung ist mit 15 Jahren abgeschlossen
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Zentrale Executive
- Stellt ausgewählte Infos gezielt in den Fokus der Aufmerksamkeit
- Aktiviert Wissen aus LZG
- Sorgt während des Lernprozesses dafür, dass sich aufdrängende aufgabenirrelevante Handlungsimpulse unterdrückt werden
- Ermöglicht die gleichzeitige Bearbeitung mehrerer Aufgaben
- Entwickelt sich ab 6 Jahren
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Messung des Arbeitsgedächtnis
Verschiedene Items sollen später in der richtigen Reihenfolge wiedergegeben werden
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Aktuelle Befunde zum Arbeitsgedächtnis
- Lernschwierigkeiten gehen mit Störung des AG einher, Hochbegabung mit Stärke
- SuS mit LRS haben Defizite in der Phonologischen Schleife
- SuS mit Rechenstörung haben Defizite im visuell-räumlichen Notizblock
- AG valider für Lernerfolg als Intelligenz
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Gedächtnis zwischen 5-15 Jahren
- Gedächtniskapazität
- Gedächtnisstrategien
- Metagedächtnis
- Vorwissen
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Gedächtnisstrategien
- Bewusste internationale kognitive Aktivitäten zur Bewältigung einer Gedächtnisaufgabe
- Arten: Enkodierstrategien zum speichern (Memorieren(Wiederholen) Kategoriales Organisieren (Oberbegriffe), Elaborierten (Eselsbrücken)
- Abrufstrategien zum Erinnern
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Wiederholungsstrategien (Rehearsal)
- Nimmt mit dem Alter zu
- Qualität entscheidender als Quantität
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Organisationsstrategien
- typische Aufgabe: sort recall task (Kategorienbildung)
- Zunahme im Alter
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Elaborationsstrategien
- Aufbau von bildhaften oder sprachlicher Assoziationen (Eselsbrücken)
- passiert spontan in später Kindheit
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Stadien des Strategieerwerbs (Flanell)
- Mediationsdefizit (KiGa)
- Produktionsdefizit (Schulanfänger)
- Nuzungsineffizienz (GS)
- Kompetenter Strategiegebrauch (Ende GS)
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Motivationstal der Nutzungseffinzienz
Lernleistung nimmt nach Nutzung der alten Strategie erstmal ab bevor sie dann rapide zunimmt
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Zwei Bestandteile des Metagedächtnis
- Deklaratives Metagedächtnis: (Strategiewissen)
- Prozessuales Metagedächtnis: (Kontrolle der Aktivitäten, feeling of knowing)
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Vorwissen bei Experten (de Groot, Chase & Simon)
- Schachzüge aus dem Gedächtnis abrufen
- Wenn der Gegner aber einen anderen Zug macht verringert sich der Expertisevorteil
- Kindliche Experten besser als Erwachsende Novizen
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Kann Intelligenz Vorwissen ersetzten?
- Experiment von Schneider, Körkel & Weinert
- Geschichte über Fußball wurde vorgelesen und mit Fehlern und Wiedersprüchen wiedergegeben
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Wann begünstigt Vorwissen das Lernen?
- Wenn es vorab aktiviert wird
- Wenn es kompatibel mit der neuen Info ist
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Vorwissen
- Erleichtert die Entscheidung welche Infos relevant sind
- Entlastet AG
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Erwerbsebenen der Sprache
- Lautsystem ( Phonologie, Artikulation)
- Bedeutungen (Semantik)
- Wortbau (Morphologie)
- Satzbau (Syntax)
- Sprachfunktion ( Pragmatik)
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Meilensteine der pragmatischen Entwicklung
- 8-10. Monat: Vorsprachliche Kommunikation mit Blick und Gestik
- 16-24. Monat: Beantwortung von Fragen
- 24. Monat: Längere Gespräche
- 36. Monat: Anpassung an den Redepartner
- 6. Jahre: komplexe Geschichten und Witze
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Entwicklung von Lexikon und Semantik
- Kinder lernen ca. 7-14 neue Wörter am Tag
- Entwicklungsphasen: Holophrasische Phase & Überdehnungsfehler --> Alle Tiere mit 4 Beinen sind Hunde
- Schneller Worterwerb mit 2 Jahren
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Was ist die Syntax?
Die Phrasenstrukturgrammatik: Satz besteht aus Nominalphrase und Verbalphrase
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Phasen der lexikalischen Entwicklung (Grimm & Weinert)
- Ab 10 Monate: Pragmatischer Gebrauch --> Assoziation im Lernkontext
- Benennungsexplosion: Übergeneralisierung --> Ganzheit-, Taxonomie- und Disjunktionscontraints
- 30 Monate: Verwechslung zwischen ZB geben und nehmen --> Syntaktische Merkmale als Steigbügelhalter
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Einwortäußerungen
Mit einem Jahr soll ein Wort für einen Ganzen Satz stehen
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Entwicklung von Morphologie
- Verbflexion
- Einzahl/Mehrzahl
- Artikel
- Kasus
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Sprachentwicklung
- Mit 6 Jahren abgeschlossen
- Kinder beherrschen dann alle Laute, Grammatik, Wortschatz, situationsangemessene Kommunikation
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Sprachentwicklung im Vorschulalter
- Theory of mind: Wörter die etwas ausdrücken werden vermehrt verwendet
- Probleme werden versprachlicht
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Sprachentwicklung im GS alter
- Gebrauch von Idiomen, Metaphern und Schlüsselwörtern
- Verwendung von Witz und Ironie
- rascher Wortschatzaufbau
- Metasprachliche Kompetenzen
- Weitere Entwicklung von pragmatischer Fähigkeiten
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Vier Grundüberzeugungen warum Sprache erworben wird
- Sprache ist humanspezifisch und hat biologische Basis
- Kinder sind für Spracherwerb vorbereitet
- Ohne sprachliche Umwelt wäre Spracherwerb nicht möglich
- Innere Voraussetzungen des Kindes und die äußeren Faktoren müssen im Sinne einer gelungenen Passung zusammenwirken
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Zwei Theoriefamilien
- "Inside-out" Theorien--> Angeborene Fähigkeit ( Tiere können nicht sprechen, gehörlose entwickeln "home signs")
- "Outside-in" Theorie--> Spracherwerb als genereller Lernprozess ( korrelative Zusammenhänge zwischen kognitiv-konzeptueller Entwicklung und Bedeutungserwerb, Entwicklungsunterschiede)
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Code-Mixing
- Mischen verschiedene. Sprachen
- Passiert um fehlende Vokabeln auszugleichen
- Erfordert gewisses Sprachverständnis auf Metaebene
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Definition Motivation
- Handeln wird auf bestimmtes Ziel gerichtet
- Bereitschaft sich intensiv mit etwas auseinanderzusetzen
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Primäres vs. Sekundäres Kontrollstreben
- Primäres: Streben nach direkter Kontrolle (wir verändern die Welt)
- Sekundäres: Streben nach Kontrolle der Innenwelt ( wir verändern uns selbst)
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Intrinsische Motivation
- -->Handlung selbst ist das Ziel der Verhaltensweise ( gegenstandszentriert, tätigkeitszentriert
- Gefahr der Korrumpierung durch externe Anreize: Beschädigung der intrinsischen Motivation durch extrinsische Anreize
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Zentrale Motive
- Anschlussmotiv
- Machtmotiv
- Leistungsmotiv
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Risiko-Wahl-Modell (Atkinson 1957)
Motivation hängt ab von der Erfolgswahrscheinlichkeit und von dem Erfolgsanreiz
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Individuelle Unterschiede im Leistungsmotiv
- Erfolgsmotiviertheit vs. Misserfolgsängstlichkeit
- Attributionsstile
- Lernrelevante Selbstkonzepte
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Lernt-Und Leistungsmotivsystem
relativ zeitstabiles Personenmerkmal, das durch Einschätzung der eigenen Fähigkeiten nach Erfolg und Misserfolg durch Zielsetzung und damit verbundenen emotionalen Empfindungen näher charakterisiert ist
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Extrinsische Motivation
Anreize
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Soziale Bezugsnorm
Soziale Gruppe dient als Vergleich -> Klassendurchschnitt
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Individuelle Bezugsnorm
Leistungen der SuS in der Vergangenheit dient als Vergleich
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Sachliche Bezugsnorm
KC dient als Vergleich -> Idealnorm
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Was ist Identität
- Individuelle Persönlichkeit --> Gesamtheit der Eigenschaften eines Menschen
- Das Selbst
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Zwei Komponenten des Selbstkonzeptes
- Affektive Komponente: Selbstvertrauen
- Kognitive Komponente: Selbstwahrnehmung
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Meilensteine der Selbstentwicklung in der Kindheit
- Selbstempfinden
- Fähigkeit zur Perspektivübernahme
- Theory of mind
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Psychosoziale Entwicklung nach Erik Erikson --> Lebensthema: Identitätsfindung
- Entwicklung über 8 Stufen:
- Urvertrauen vs. Urmisstrauen: pessimistische ggü. Zukunft der Menschen
- Autonomie vs. Scham und Zweifel: wenn mir jemand nicht passt, sage ich es ihm
- Initiative vs. Schamgefühl: schlechtes gewissen wenn ich mich wohlfühle
- Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl: Ich nutze meine Fähigkeiten aus
- Identität vs. Identitätsdiffusion: Ich weiss, was ich aus meinem Leben machen will
- Intimität und Solidarität vs. Isolierung: Private Gedanken teile ich mit niemanden
- Generativität vs. Selbstabsorbtion: Ich erbringe Leistungen von bleibendem Wert
- Integrität vs. Verzweiflung: Im Rückblick auf mein Leben will ich verlorene Zeit nachholen
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Erklärung von LuL über schlechte Leistungen der SuS
- Begabung: kann nicht
- Motivation: will nicht
- Mangel an Unterstützung: Schwieriges soziales Umfeld
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Unterschiede in Lernschwächen
- Allgemeine, bereichsübergreifende Lernschwäche -> Mindestleistung, niedrige Intelligenz
- Spezifische Lernschwäche / Lernstörung -> LRS oder Rechenschwäche
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Lernbehinderung
- Schwerwiegend
- umfänglich
- langandauernd
- Defizite der allgemeinen Intelligenz
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IQ
- 55 dumm
- 70-85 Lernbehinderung
- 85-115 durchschnittlich
- 115-130 überdurchschnittlich
- 130-145 Hochbegabung
- 145+ Höchstbegabung
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Arten von Intelligenztests
- Raven-Matritzentests (CPM, SPM, APM) --> Sprachfrei
- Culture Fair Test von Cattrall (CFT 1-R, CFT 20-R) --> Würfelbilder
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Merkmale des Lernverhaltens
Nach Grünke 2004
- Leitmerkmale: langsames lernen, vergessen schnelle, weniger Transfer, lernen weniger
- Wortschatz unzureichend, kaum Lernstrategien, häufiger Misserfolg, geringe Leistungsmotivation
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Lernförderung
- Lernstrategien
- Orientierung an individueller Bezugsnorm
- Komplexitätsreduktion
- Vermittlung verbaler Selbstinstruktion
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Inklusion
- "weite" Begriff: Inklusive bemüht sich alle Dimensionen von Heterogenität zu betrachten
- "enge" Begriff: Chancengleichheit von Menschen mit Behinderung
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Geschichtliche Entwicklung (Etappenmodell) Sander 2003
- Exklusion
- Segregation: Förderung sollte in speziellen. Schulen stattfinden
- Integration: Separate Förderung bleibt, Ausgrenzung geht
- Inklusion: "Schule für Alle"
- Allgemeine Pädagogik
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Woran kann Qualität inkl. Bildung gemessen werden?
- Anwesenheit
- Akzeptanz
- Teilhabe
- Lernerfolg
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Diagnostik von Inklusiven Kindern
- Eingangsdiagnose: Benötigt das Kind Förderung?
- Förderdiagnose: Welcher Bereich muss gefördert werden?
- Prozessdiagnose: Welche Probleme/Fortschritte macht das Kind?
- Fortschreibungsdiagnose: Wie lief die Förderung/ muss etwas geändert werden?
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Multimodales Vorgehen (Schmidt-Atzert & Amelang 2012)
- Verschiedene Erhebungsdimensionen
- Verschiedene Funktionsbereiche
- Verschiedene Datenquelle
- Verschiedene Untersuchungsmethoden: Lernstandsfeststellung, Verhaltensbeobachtungen, Psych. Testverfahren
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Unterrichtsentwicklung
- Maßnahmen der Differenzierung
- Veränderte Didaktik
- Peergestütztes Lernen
- Klassenklima und Klassenführung
- Kooperation mit den Eltern
- Response to Intervention - Ansatz
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Was tun für gutes Klassenklima?
- keine Unterrichtsplanung ohne soziale Lernziele
- Phasen der Gruppenentwicklung unterstützen
- Kooperative Lernformen einführen
- Rückmeldeverhalten kontrollieren
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Wege zum professionellen Umgang
- Situation: bewusst wahrnehmen, auf Erfahrung berufen, Kompetenzdefizite einsehen
- den "unbeliebten" Schüler: besser kennenlernen, Verhalten verstehen, Absprachen treffen
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Definition LRS
- Hauptmerkmal: Eindeutige Beeinträchtigung in der Entwicklung der Lesefertigkeiten -> Leistungen des Schülers liegen unter dem zu erwartendem Niveau
- Rechenstörung gehen oft mit LRS einher
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Diagnosekriterien von LRS
- IQ höher als 70
- Leistung beim Lesen und Schreiben unterdurchnittlich
- Diskrepanz zwischen Intelligenz und Schulleistung
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Symptome LRS
- Bereits früh erkennbar
- Auslassen oder Verdrehen von Wörtern
- Niedrige Lesegeschwindigkeit
- Schlechtes Lesen
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3 Komponenten der Phonologischen Informationsverarbeitung bei der LRS
- Phonologische Bewusstheit
- Phonetisches Dekodieren um AG
- Abruf phonologischer Codes aus dem LZG
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Spezifische Förderung von LRS im Schulalter
- Funktionelle Behandlung des Lesens und Schreibens
- Unterstützung bei der psychischen Bewältigung der bestehenden LRS
- Behandlung der begleitenden psychischen Symptome
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Was können Eltern bei LRS tun?
- Aufklärung
- Zeit und Geduld aufbringen
- ggf. Hausaufgaben professionell betreuen lassen
- Selbstbewusstsein des Kindes stärken
- Regelmäßige Absprache zwischen Schule und Eltern
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Was kann die Schule bei LRS tun?
- Förderkurse anbieten
- Mehr Zeit geben
- Rechtschreibung nicht bewerten
- Notenaussetzung
- Versetzung sollte nicht davon abhängig gemacht werden
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Rechenstörung (Dyskalkulie)
Beeinträchtigung von Rechenfertigkeit
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Rechenstörung
5 implizierte Zählprinzipien
- Eins zu eins zuordnung
- stabile Reihenfolge
- Kardinalität
- Abstraktion
- Reihenfolge/ Beliebigkeit
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Lokalisation der Probleme
- Zahlenverständnis
- Zählverständnis
- Nutzung basaler arithmetischer Strategien
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Triple-code Model (Dehaene 1992)
- Beim Rechnen Rückgriff auf 3 Repräsentationsformen in der Wissensbasis
- Analoge Größen-Repräsentation <->Auditiv-verbale Repräsentation <-> Visuell-arabische Repräsentation <->
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Begriffe der Aufmerksamkeitsstörungen
- Hyperkinetische Störung (HKS)
- Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS)
- Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS)
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3 Kernsymptome der Aufmerksamkeitsstörungen
- Unaufmerksamkeit: Bringt nichts zu Ende, leicht abzulenken, Flüchtigkeitsfehler
- Hyperaktivität: Ruhelosigkeit, Zappeln, Herumlaufen
- Impulsivität: unüberlegtes Verhalten, andere Stören, viel Reden
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Begleitmerkmale von Aufmerksamkeitsstörungen
- Aggressivität
- Leistungsprobleme in der Schule
- Mangelndes Selbstbewusstsein
- Ablehnung von Gleichaltrigen
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HKS & ADHS sind...
dimensional (wie Übergewicht) --> man kann mehr oder weniger davon haben
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Wann treten die Aufmerksamkeitsstörungen auf?
- wenn längere Ausdauer erwartet wird
- bei kognitiver Anstrengung
- Langeweile
Selten wenn: Kinder mit einer Person zusammen sind, neue Umgebung, Lieblingsbeschäftigung
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Ursachen von Aufmerksamkeitsstörungen
- Multifaktorielles Geschen der Genese der Störung liegt zugrunde
- Biologische und konstitutionelle Merkmale spielen eine Rolle
- Psychosoziale Faktoren beeinflussen den Verlauf der Störung
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Problembereiche bei Aumfmerksamkeitsstörungen
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Psychostimulanzien - Vorurteile & Fehleinschätzungen
- wirken aktivierend
- nicht körperlich abhängig -> können bei Missbrauch aber Nebenwirkungen verursachen
- Vermindern Symptome nur vorübergehend und n
- bauen lediglich leistungsminderen Verhaltensauffälligkeiten ab
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Hinweise im Elternhaus auf Hochbegabung
- Hohe Sprachsensibilität
- Differenzierter Wortschatz
- Frührechner/Leser
- Gute Konzentrationsfähigkeit
- Hohe Neugier
- Breites Interessenspektrum
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Hinweise auf Hochbegabung in der Schule
- Ablehnung von Wiederholungen
- Kreative Lösungswege
- Fordernder Kontakt zum Lehrer
- Interesse jenseits des Unterrichts
- Soziale Anschlussprobleme
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Hochbegabung finden
- 1.) Gründliche Intelligenzdiagnostik:
- Raven-Matrizen Test
- Culture Fair Tests
- Kaufmann Assistent Battery for children
- Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Kinder
- Kognitiver Fähigkeitstest für Kinder
- Berliner Intelligenztest für Hochbegabte
- 2.) Schulleistungstests
- 3.) Persönlichkeitsdiagnostik
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Fördermöglichkeiten hochbegabter Kinder
- Akzeleration: Überspringen, früher einschulen...
- Enrichment: Sonderschulen, Profilklassen, Sommerakademien...
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Schulschwierigkeiten trotz Hochbegabung
- Hohe Kreativität
- Zweifel an Traditionen und Normen
- Leistungsdruck
- Mobbing
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Underachiever
SuS für die Hochbegabung eher ein Risiko darstellt
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Determinanten der Schulleistung
- Proximale Faktoren: individuelle Lernvoraussetzungen
- Distale Faktoren: Schulklima
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Meisterlehrer -> SCHOLASTIK - Studie
- Klassenführung
- Strukturiertheit
- Fachl. Unterstützung
- Variabilität
- Klarheit
- Motivierung
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Hattie Studie
- Zentrale Lehr-Lern Komponenten:Lehr -Lernhaltung und Schülerorientierung, Strukturierung, Lernstrategien, humaner Umgang
- Auf den Lehrer kommt es an!!!
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Definition Klassenmanagement nach Sklavin 2006
- Beinhaltet alle Methoden die eingesetzt werden um die Lernaktivitäten in der Klasse zu organisieren
- effektive Nutzung von Unterricht
- Fröhliche und effektive Lernumgebung
- Minimieren von Störungen
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Unterrichtsstiele
- Autoritärer Unterrichtsstil: erzwing Disziplin
- Autoritativer Unterrichtsstil: feste Regeln und Normen
--> Unterrichtsstörungen sind die Folge eines unzureichenden Klassenmanagement
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Verhaltensregeln und -routinen
- Routinen: spezifische. Verhaltensmuster für wiederkehrende Situationen
- Regeln: allg. Standards des Verhaltens, Schrift. festgehalten
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Prinzipien effizienter Klassenführung
-> beruht auf dem Prinzip der Prävention
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4 präventive Prinzipen nach Kounin (1970)
- Allgegenwärtigkeit der Lehrkraft
- Reibungslosigkeit im Unterrichtsablauf
- Aufrechterhaltung des Gruppenfokus
- Überdrussvermeidung
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Allgegenwärtigkeit der Klassenführung
- Zwei Kompetenzen der LuL:
- Präsenz: alles im Blick haben, Störungen nicht übersehen
- Überlappung: Vieles gleichzeitig tun
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Reibungsloser Unterrichtsablauf
- Vermeidung von Verzögerungen im Unterrihtsfluss
- Zwei Merkmale: Schwung ( Keine Unterbrechungen) & Geschmeidigkeit(Vermeiden thematischer Sprünge und Inkohärenz
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Aufrechterhaltung des Gruppenfokus
- stets viele SuS aktivieren
- Zwei Aspekte: Stimulierung einer breiten Aufmerksamkeit in der Klasse & Zuweisung der Leistungsverantwortlichkeit auf die ganze Klasse
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Überdrussvermeidung
- Durch Abwechslung und Herausforderung
- ZB Variation der Aufgabenschwierigkeit, Wechsel von Inhalten und geforderten Aktivitäten
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Wunschbild eines idealen Lehrerverhaltens von SuS (Schwer, 1997)
- Persönliche Zuwendung: private Anliegen der SuS
- Fachliche Kompetenz und Hilfe: Wissensvermittlung, gerechte Bewertung
- Respekt: Achtung des Schülers als Person
- Zugänglichkeit: Offenheit und Zeit für die Belange der SuS
- Aufrichtigkeit: Authentizität gegenüber den SuS
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Arten des Sprechens
Stimmstörung, Sprechstörung, Schluckstörung, Sprachstörung, Redeflussstörung
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Was bedeutet Mehrsprachigkeit?
- Zustand mit mehr als einer Sprache
- Existenz mehrerer Sprachen nebeneinander (Bilingual - 2) (Multilingual 2+)
- simultaner Spracherwerb: gleichzeitig
- sukzessiver Spracherwerb: eine nach der anderen
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3 Arten von Mehrsprachigkeit
- Balancierte Mehrsprachigkeit: gleiche Kompetenz in den Sprachen
- Dominante Mehrsprachigkeit: Kompetenz in einer Sprache dominanter
- Additive Mehrsprachigkeit: Gewinnbringende Sprachbeherrschung für die kognitive Entwicklung
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Mütterliche Sprechziele
- Ammensprache
- Stützende Sprache
- Lehrende Sprache
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Determinanten der Gedächtnisleistungen
- Gedächtniskapazität
- Gedächtnisstrategien
- Metagedächtnis
- Gedächtnisvorgänge
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Auf was beziehen sich megakognitive Strategien?
- Steuerung und Kontrolle kognitiver Strategien
- Planung
- Überwachung
- Bewertung
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Welche Reize beeinflussen das sensorische Register?
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Was treibt die Entwicklung voran?
- Epigenetische System
- --> Auflösung der Phasensind endogen angelegt und die Bearbeitung von Konflikten, Aufgabe des aktiven Individuum ist.
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Begleitstörungen LRS
- Psychosomatische (Schulangst, Bauchweh)
- Störung im Sozialverhalten
- Konzentrationsschwierigkeiten
- emotionale
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Erfolgreiches Lernen nach Hasselhorn und Gold
- kognitive Aspekte
- motivational-volitionale Aspekte
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Was bedeutet Klassenklima?
Verhältnis zwischen LuL und SuS und das Verhältnis der SuS untereinander
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Beratungsablauf
- Orientierung
- Problemanalyse
- Sammeln von Alternativen
- Planung
- Durchführung
- Evaluation
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