Physiologie der Augenmuskeln

  1. Welche Muskeln werden vom N. oculomotorius innerviert?
    • M. rect. medialis, superior, inferior und M. obl. inferior
  2. Welcher Muskel wird vom N. trochlearis versorgt?
    M. obl. superior
  3. Welcher Muskel wird vom N. abducens innerviert?
    • M. rectus lateralis
  4. Benenne die jeweiligen Haupt- und Nebenfunktionen der Augenmuskeln ebenso, in welcher Blickrichtung welche Funktion aufgrund des Muskelverlaufs am stärksten gefordert wird.
    • • M. rect. medialis: verläuft entlang der medialen Orbitawand nach vorne - zieht den Bulbus nach nasal = Adduktion
    • • M. rect. lateralis: verläuft entlang der temporalen Orbitawand nach vorne - zieht den Bulbus nach temporal = Abduktion
    • • M. rect. superior: verläuft unter dem Orbitadach nach vorne und etwas nach außen - 22,5* zur Sagittalachse - Hauptfunktion: Hebung, Nebenfunktion: Incyclo, Adduktion
    • • M. rect. inferior: verläuft auf dem Orbitaboden entlang nach vorne und nach außen - 22,5* zur Sagittalachse - Hauptfunktion: Senkung, Nebenfunktion: Excyclo, Adduktion
    • • M. obl. inferior: verläuft nach hinten und außen - 51* zur Sagittalachse - Hauptfunktion: Excyclo, Nebenfunktion: Hebung in Adduktion, Abduktion im Aufblick
    • • M. obl. superior: verläuft am medialen Orbitadach nach vorne und ändert an der Trochlea seine Richtung - 54* zur Sagittalachse - Hauptfunktion: Incyclo, Nebenfunktion: Senkung in Adduktion, Abduktion im Abblick
  5. Erkläre den Begriff der Listing‘schen Ebene.
    • • eine frontoparallele Ebene, deren Mittelpunkt der Drehpunkt ist
    • • die Z- Achse verläuft senkrecht
    • • die X- Achse verläuft waagerecht
    • -> das Auge kann sich innerhalb bestimmter Grenzen um beliebig viele Achsen drehen, es verändert dabei aber nicht seinen Ort innerhalb der Orbita
    • • Drehbewegung eines Auge um seine Achsen = Duktion
    • • Drehbewegung beider Augen um ihre Achsen = Versionen (gleichsinnig)
  6. Was sind Vergenzen?
    • • sind gegensinnige/ disjugierte Drehbewegungen beider Augen um die gleiche Achse aber in die jeweils entgegensetzte Richtung
    • • Konvergenz, Divergenz
  7. Erkläre den Begriff der Tertiärneigung.
    • • bei einer Duktion um eine schräge Achse nehmen die horizontalen und vertikalen Netzhautmeridiane eine etwas schräge Position ein
    • • daraus resultiert eine Abweichung der subj. Vertikalen von der obj. Vertikalen
    • • d.h., dass mit dem Erreichen einer Tertiärstellung immer eine Verkippung wahrgenommen wird
    • • obj. vertikale Striche oder Konturen werden subj. als verkippt wahrgenommen
  8. Definiere das Gesetz nach Hering.
    • Muskelpaare gleicher Zugrichtung erhalten bei gleichsinnigen Augenbewegungen (Versionen) immer das gleiche Maß an Innervation
  9. Definiere das Gesetz nach Sherrington.
    • bei der Kontraktion eines Muskels erschlafft sein ipsilateraler Antagonist
  10. Definiere das Gesetz nach Donders.
    • • zu jeder Blickrichtung gehört eine bestimmte Stellung des Augapfels mit einem bestimmten Innervationsmuster der äußeren AM und damit verbunden eine bestimmte Ausrichtung der Netzhautmeridiane im Raum
    • • es ist gleichgültig, wie das Auge diese Blickrichtung erreicht hat
  11. Definiere die anatomische Ruhelage.
    • • Augenposition, die von keiner Innervation beeinflusst wird
    • • typischerweise divergent, da die Orbitaachsen einen Winkel von 45* haben
    • • kommt im tgl. Leben nicht vor, aber z.B. in Narkose
  12. Definiere relative Ruhelage.
    • • erhält man nach Aufhebung der Fusion
    • • beim Covertest wird z.B. eine vorhandene Heterophorie nicht mehr kompensiert
    • • kann vom Alter des Patienten abhängig sein: Kinder etwas mehr konvergent, Erwachsene eher divergent
  13. Definiere Ausgleichsinnervation.
    • die Dauerinnervation, die bei einer Abweichung aus der relativen Ruhelage aufgebracht wird, um Binokularsehen und Parallelstand aufrecht zu erhalten
Author
sandrum87
ID
343406
Card Set
Physiologie der Augenmuskeln
Description
Gesetze der Augenbewegungen
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