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Erläutere die physiologische Naheinstellungsreaktion. #
- • Akkommodation, Konvergenz, Miosis
- = Nahtrias
- • dienen dem scharfen, foveolaren, binokularen Einfachsehen naher Objekte
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Definiere Konvergenz. #
- Gegensinnige (disjugierte) Bewegung beider Augen nach innen, wodurch sich die Gesichtslinien in einer endlichen Entfernung vor den Augen schneiden
- -> der spezifische Reiz für das Auslösen von Konvergenz ist die disparate Netzhautabbildung eines Objekts auf bds. temporalen Netzhautstellen bzw. die Akkommodation im Rahmen der Naheinstellungstrias
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Teile die Konvergenz nach Maddox ein. #
- • tonische Konvergenz (altersabhängig), wird durch den physiolog. Augenmuskeltonus hervorgerufen (wird im Alter weniger, weshalb Ältere zur Nahexophorie neigen)
- • fusionale Konvergenz (Rest an Konvergenz, die aufgebracht werden muss, um fusionieren zu können, unwillkürlich, bei Phorien zur Aufrechterhaltung der bifoveolaren Fixation
- • akkommodative Konvergenz, Konvergenz, die bei Gebrauch der Akkommodation eingesetzt wird, macht i.d.R 2/3 der Gesamtkonvergenz aus
- • proximale Konvergenz, Konvergenzreaktion, die durch das Empfinden von Nähe ausgelöst wird, z.B. Gerätekonvergenz
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Definiere ‚Reinakkommodative Esotropie‘. #
• Esotropie beim Hyperopen, die durch die Vollkorrektur des Refraktionsfehlers vollständig korrigiert wird
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Was ist die Ätiologie der Reinakkommodativen Esotropie? #
- • unauskorrigierte Hyperopie
- • unscharfe Abbildung auf der Netzhaut erfordert übermäßige Akkommodation
- • hat eine übermäßige Konvergenz zur Folge
- • ist die divergente Fusionsbreite nicht ausreichend um diese zu kompensieren, kommt es zu einer manifesten convergenten Abweichung
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Beschreibe das Erscheinungsbild der reinakkommodativen Esotropie. #
- • typisches Auftreten im Alter um die 2-3 Jahre, manchmal auch später, nämlich dann wenn die Kinder den Visus beanspruchen, sich für kleine Dinge interessieren
- • schwankende Schielwinkel, abhängig vom Akkommodationsanreiz des Fixierobjekts, auch abhängig von der Verfassung des Patienten
- • Nahwinkel häufig größer als der Fernwinkel
- • intermittierende Diplopie oder Zukneifen eines Auges möglich
- • Hyperopie liegt meist im Bereich zwischen 2-4 dpt, kann aber auch stärker sein
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Erläutere die Therapiemöglichkeiten der Reinakkommodativen Esotropie. #
- • Skia in Cyclo, Vollkorrektur (abzgl. +0,5 dpt)
- • damit II-Stand bzw. eine latente Abweichung sowie vollständiges Binokularsehen bestehen
- • Skia in einem halben Jahr wiederholen, da häufig eine latente Hyperopie vorliegt und die Brillenwerte noch verstärkt werden müssen
- • regelmäßige Kontrollen besonders auch der Augenstellung und des Visus (Mikrostrab. + Amblyopie?)
- • wird die Brille anfangs nicht gleich akzeptiert, kurz als Gewöhnungshilfe Mydriatikum tropfen
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Wie lautet die Prognose der Reinakkommodativen Esotropie? #
- • gut bzgl. Stellung und BES, da definitionsgemäß dies vorliegen muss
- • bei später BVO nach Schielbeginn ist auch subnormales oder auch anomales BES mit Mikrostrab. möglich
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Definiere Refraktiv teilakkommodative Esotropie. #
• Esotropie beim Hyperopen, wobei durchbdie Vollkorrektur des Refraktionsfehlers der Schielwinkel reduziert, aber nicht vollständig korrigiert wird
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Beschreibe das Erscheinungsbild der Refraktiv teilakkommodativen Esotropie. #
- • ist abhängig von der zugrunde liegenden Schielform:
- • früher Schielbeginn- eher infantile Zeichen (z.B. dVD, NL, Alphabetsymptome..), eher einseitiges Schielen
- • Spätschielen: alternieren möglich, u.U. Angabe von Diplopie..
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Wie wird die Refraktiv teilakkommodative Esotropie bei frühem und spätem Schielbeginn therapiert? #
- • bei frühem Schielbeginn: Skia, VK, ggf. Amblyopietherapie, AM-OP, wenn gute Compliance besteht, idR im Vorschulalter
- • bei spätem Schielbeginn: Skia, VK, schnelle AM-OP, Prismenausgleich
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Wie ist die Prognose bei der Refraktiv teilakkommodativen Esotropie bei frühem und späten Schielbeginn? #
- • bei frühem Schielbeginn: es besteht selten die Aussicht auf eine Vollheilung; die nicht refraktiv bedingten Faktoren legen die Entwicklung in Richtung normale Korrespondenz meist fest; meist besteht postoperativ ein Mikrostrab. mit anomalem Binokularsehen
- • bei spätem Schielbeginn: bei schneller AM-OP besteht eine gute Chance auf postoperativen II-Stand und normales BES; evtl bleibt aber auch ein Mikrostrab. mit anomalem BES
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Definiere den AC/A-Quotienten. #
- • gibt das Verhältnis der akkommodativen Konvergenz zur Akkommodation an, d.h. wie viel akkommodative Konvergenz wird pro Dioptrin Akkommodation geleistet.
- • der AC/A-Quotient wird ausgedrückt in Pdpt
- -> ein patholog. Verhältnis von Akkommodation und akk. Konvergenz kann immer dann vermutet werden, wenn eine Differenz zwischen Nah- und Fernwinkel besteht
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Welche Methode nutzen wir zur Bestimmung des AC/A-Quotienten? #
- -> Gradientenmethode für die Nähe: bei dieser Methode wird die Schielabweichung in einer konstanten Entfernung gemessen, der Akkommodationszustand mit dem entsprechend korrespondierenden Konvergenzausmaß wird jedoch verändert
- • ist klinisch relevant und am Wichtigsten für die evtl. Indikation einer Bifo (BES unter Add. prüfen!)
- • Formel: (Nahwinkel durch FK - Nahwinkel mit Add.) : Stärke der Add.
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Beschreibe Normwerte/ Ursache einer erhöhten AC/A- Ratio. #
- • ein Schielwinkelunterschied von 15^ und mehr zwischen den beiden Akkommodationszuständen ist als patholog. zu bewerten
- • Pat. mit erhöhtem AC/A- Q. haben einen deutlich größeren konvergenten Nah-Winkel = Konvergenzexzess
- -> dieser kann mit normaler oder verminderter Akkommodation (hypoakkommodative Form) einhergehen
• der AC/A-Q. ist eine veränderbare Beziehung, aber in der Grundlage genetisch bedingt; insgesamt im Verlauf des Lebens stabile Größe- im Presbyopiealter kommt es durch Abnahme der Akkommodationsfähigkeit zur Reduzierung des AC/A-Q.
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Definiere Akkommodativer Konvergenzexzess. #
• ein akk. Konvergenzexzess liegt vor, wenn bei Emmetropie oder nach VK einer Hyperopie für die Ferne II-Stand oder Mikrostrab. vorliegt, im Nahbereich jedoch ein größeres Einwärtsschielen persistiert, welches sich durch Vorsetzen von zusätzlichen Plusgläsern ausgleichen lässt
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Wie wird der Akkommodative Konvergenzexzess eingeteilt? #
- • hypoakkommodativer Konvergenzexzess
- • hyperkinetischer Konvergenzexzess (häufiger) bzw. normakkommodativer Konvergenzexzess
- -> häufig findet man klinisch Mischformen aus beiden
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Erläutere den hypoakkommodativen Konvergenzexzess. #
- • keine normale bzw. altersentspr. Akkommodationsfähigkeit
- • der Versuch unter Aufbietung aller Reserven doch noch scharf zu sehen, verursacht ähnlich dem Sekundärwinkel bei Paresen eine sekundäre Überkonvergenz
- • auf die geleistete Akkommodation erfolgt zu viel Konvergenz
- -> somit ist der AC/A-Q. erhöht bzw zeigt das Bild eines erhöhten AC/A-Q.
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Beschreibe das Erscheinungsbild des Hypoakkommodativen Konvergenzexzesses. #
- • Ferne II-Stand oder kleine Esotropie, großer konvergenter Nahwinkel
- • auf Licht in N ggf. II-Stand, Winkel vergrößert sich auf Objekt
- • deutlich reduzierter Akk.-Nahpunkt
- • die Kinder weichen häufig mit dem Kopf instinktiv zurück auf Fixation von kleinen Optotypen oder Text
- • auch oft auffällig ausgeprägte Nahmiosis
- • häufig Asthenopien durch die vermehrte Anstrengung bei Naharbeit, anamnestisch besteht Leseunlust, Malen, Basteln wird ungerne betrieben
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Wie wird der Hypoakkommodative Konvergenzexzess therapiert? #
- • Skia, VK
- • Bifokalbrille (sofort akzeptierte Erleichterung und die einzige Therapie):
- - Nahteil mit mind. +2,0 dpt, aber idR +3,0 dpt -> hängt vom Ausmaß der Akkommodationsinsuffizienz ab und muss ausgetestet werden
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Wie ist die Prognose des Hypoakkommodativen Konvergenzexzesses? #
- • gut, der Pat. ist mit der Brille beschwerdefrei
- • die Augenstellung mit der Bifokalbrille ist gut oder Schielwinkel liegen im Mikrobereich
- • ggf. kann im Pubertätsalter bei gleich bleibendem Befund eine Gleitsichtbrille verordnet werden
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Erläutere den Hyperkinetischen Konvergenzexzess. #
- • hier liegt eine normale Akkommodationsfähigkeit vor, weshalb diese Schielform auch normakkommodativer Konvergenzexzess genannt wird
- -> pro Dpt. Akkommodation zuviel akkommodative Konvergenz geleistet wird (also falsche Kopplung von Akkommodation und Konvergenz-> erhöhter AC/A-Q.)
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Beschreibe das Erscheinungsbild des Hyperkinetischen Konvergenzexzesses. #
- • Ferne II-Stand oder kleine Esotropie, Nähe großer konvergenter Winkel
- • auf Licht in N ggf. II-Stand, Winkel vergrößert sich auf Objekt
- • normaler altersentsprechender Akkommodationsnahpunkt
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Wie wird der Hyperkinetische Konvergenzexzess therapiert? #
- • Skia, VK: zuerst als Monofokalglas, dann bei der ersten Kontrolle des Befundes wird sich zeigen, ob die Esotropie in F/N ausreichend korrigiert ist
- • im nächsten Schritt Bifokalgläser (Add. nicht höher als +3,0 dpt.), aber vorher durch Trageversuch feststellen, ob auch mit geringerem Nahteil bereits Binokularfunktionen nachgewiesen werden können
- • operativ nicht übereilen, erst/nur wenn durch eine Brille keine Korrektur möglich ist, dann bds. Faden-OP nach Cüppers; ist der Konvergenzexzess nicht ausgeprägt und in der Ferne liegt nur eine Esophorie vor, so kann eine bds. Medialis-Rücklagerung erfolgen bzgl. des F/N-Winkels
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Wie ist die Prognose des Hyperkinetischen Konvergenzexzesses? #
- • je nach Akzeptanz der Bifo unterschiedlich
- • häufig Nachlassen des Konvergenzexzsesses bis zum Pubertätsalter -> Abschwächen des Nahteils bis es ganz weggelassen werden kann
- • bzgl. Binokularfunktion: je nach Ausgangslage, volles BES möglich
- • wenn der Winkel groß bleibt oder die Bifo nicht akzeptiert wird: bds. Medialis-Faden-OP
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Was ist die mögliche Ursache des nicht- akkommodativen Konvergenzexzesses?
- • wenn der Nahwinkel deutlich größer ist als der Fernwinkel, ohne dass eine Beeinflussung durch den Akkommodationszustand erkennbar ist
- • dabei ist nicht die Konvergenz überschießend, sondern die Adduktion im Sinne einer Medialis- Überfunktion
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Beschreibe das Erscheinungsbild des nicht- akkommodativen Konvergenzexzesses. #
- • Ferne kleinwinklige Esotropie, selten II-Stand (ggf. Mikrostrabismus mit HAK)
- • Nähe großer Winkel
- • normale Akkommodation
- • Nahwinkel reduziert sich kaum/ nicht unter Addition
- • keine deutliche Nahmiosis
- • AC/A-Q. normal
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Wie wird der nicht- akkommodative Konvergenzexzess therapiert? #
- • Skia + VK
- • u.U. Bifo probieren und abwarten, ob es zu einer Winkelentspannung kommt -> wenn ja, dann liegt kein nicht- akkommodativer Konvergenzexzess vor; sonst unnötig
- • möglichst bald AM-OP: je nachdem, ob in der Ferne auch ein Schielwinkel vorhanden ist, wird die Faden-OP mit Rücklagerung der Mediales bzw. zusätzlich auch Faltung/Resektion der Laterales kombiniert (einzig möglich Therapiemöglichkeit für Binokularfunktionen)
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Wie ist die Prognose des nicht- akkommodativen Konvergenzexzesses? #
- • Mikrostrabismus mit bestenfalls HAK
- • Binokularsehen, vermutlich anomal
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Welche subj. Beschwerden haben Pat. mit Akkommodationsinsuffizienz (juvenile Hypoakkommodation bis Akkommodationsparese)? #
- • Lesen oder Naharbeit allgemein wird als anstrengend empfunden und ist meist nur kurz möglich
- • Cephalgien und Anstrengungsbeschwerden bei Naharbeit durch ständige übermäßige Akkommodation
- • Verschwommensehen in der Nähe, ggf. auch in der Ferne
- • Mikropsie: tlw. wird angegeben, dass sie im Nahbereich alles kleiner sehen, als Folge der überm. Akkommodation
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Was sind die auffälligen Befunde bei Akkommodationsinsuffizienz?
- • bei Untersuchungen in der Nähe ist der Pat. offensichtlich angestrengt, vor allem deutlich bei der Messung des Akkommodationsnahpunktes (Augenkneifen, Stirn runzeln, Augen tränen); auffälliges Zurückweichen bei Annäherung des Fixierobjektes
- • entweder fehlt die Nahmiosis durch fehlende Akkommodation, oder sie ist evtl. auch übersch. zu beobachten durch kurzzeitige übermäßige Akkommodationsanstrengung
- • evtl. liegt zusätzl. ein Konvergenzexzess (Veranlagung, nicht erworben) vor: dann kann intermittierend eine Esophorie mit störenden DB vorliegen oder auch kleinere schwankende Winkel, oder ggf. Nahexophorie
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Was sind die Ursachen/ Vorkommen der Akkommodationsinsuffizienz? #
- • meist unklar, idiopathisch
- • Vergiftungen (z.B. Umweltgifte, Medikamentennebenwirkungen)
- • Z.n. Erkrankungen, Botulismus, evtl. Frühsymptom
- • Diabetes mellitus
- • Encephalitis disseminata (MS)
- • Borrelieninfektion
- • Gebrauch oder Missbrauch von Beruhigungsmitteln
- • psychogen
- • angeborene ode erworbene Zerebralparese
- • SHT
- • Eisenmangel
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Wie wird bei Akkommodationsinsuffizienz therapiert? #
- • Skia und VK
- • ggf. Nahteil/ Bifo/ GS-Brille, Stärke je nach Ausprägung der Störung
- • bei ausgeprägtem Befund sollte eine kinderärztliche/ kinderneurologische Untersuchung erfolgen
- • bei zusätzl. Konvergenzschwäche kann eine Konvergenzschulung probiert werden (durch NT)
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Beschreibe das Erscheinungsbild der Akkommodations- Konvergenzparese. #
- • deutlich reduzierter Akkommodationsnahpunkt
- • negative oder reduzierte Konvergenz
- • divergenter Nahwinkel ohne wesentlichen Fernwinkel
- • Diplopie und Unscharfsehen in der Nähe
- • reduzierte Nahmiosis, Lichtmiosis intakt
- • subj. Beschwerden wie Cephalgien etc. bei der Naharbeit
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Was sind mögliche Ursachen einer Akkommodations- Konvergenzparese? #
- • idiopathisch
- • cerebral, Mittelhirnläsion (Bereich parasympathischer Nucleus Edinger- Westphal)
- • mechanisch/ Trauma (Schädelprellung, Schleudertrauma)
- • Tumor
- • Encephalitis, MS
- • DBS
- • Dekompressionskrankheit (Taucherkrankheit)
- • Eisenmangel
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Wie wird die Akkommodations- Konvergenzparese therapiert? #
- • neurolog. Abklärung; häufig wird keine Ursache gefunden, dann sollte auch an eine psychogene Störung gedacht werden (-> Konversionsneurose, z.B. unbewältigtes Problem)
- • Skia und VK
- • Bifokalbrille mit Nahadditiv entsprechend der Ausprägung der Akkommodationsinsuffizienz
- • Prismenfolie B.i. zur Korrektur der Konvergenzinsuffizienz für das Nahteil
- • wenn Ursache idiopathisch ist, wäre ein Konvergenz- Schulungsversuch möglich, mit Nahbrille
- -> Abklärung einschließlich MRT ist obligatorisch
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Wie kann eine benötigte Konvergenz für eine bestimmte Entfernung berechnet werden? #
Konvergenz = Entfernung 1/m (in cm) • PD (cm)
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Was sind mögliche Ursachen bei der einseitigen/beidseitigen isolierten Akkommodationslähmung mit Pupillenstarre? #
- • als erstes ist der Missbrauch von Mydriatika zu vermuten: unbewusst oder durch Pflanzengifte
- • eine einseitige innere NIII- Parese ist extrem selten und unwahrscheinlich (Aneurysma?)
- • bei einseitigem Befund möglich: harmlose Läsion des Ganglion ciliare, die in Pupillotonie übergeht; bei Krankheitsbeginn oft mit Akkommodationsinsuffizienz, die sich aber gibt; kann später auch bds. entstehen
- • bei bds. Befund: Botulismus möglich (vor Symptombeginn gastrointestinale Symptome)
- • Nasenspray kann bei einigen Menschen Mydriasis auslösen
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Was sind pupillenerweiternde Pflanzengifte?
- • Tollkirsche
- • Stechapfel
- • Bilsenkraut
- • Engelstrompete
- • Goldregen
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Wie sieht der Befund und die Therapie bei einseitiger/beidseitiger isolierter Akkommodationslähmung mit Pupillenstarre aus? #
- • genaue Anamnese erheben
- • Spaltlampenuntersuchung -> lokale Verletzung des Ziliarkörpers und des M. sphincter pupillae (dann oft entrundete Pupille, ggf. dezentriert), bei Pupillotonie wurmförmige Kontraktion
- • Glaukomanfall?
- • zur DD: Pilocarpin, erst 0,1% (Testung auf Pupillotonie- Pupille verengt sich schon mit dieser Konzentration), sonst 1%: bei echter Innervationsstörung verengt sich die Pupille innerhalb von 30 Minuten; bleibt sie weit, besteht die Störung aufgrund von Pharmaka
- • ggf. neurolog. Abklärung z.B. auf beginnende Okulomotorius- Parese durch Kompression, Parinaud- Syndrom (Aneurysma, Tumor..)
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Beschreibe das Erscheinungsbild des Akkommodationsspasmus. #
- • Akkommodationskrampf, d.h. überm. Nahtrias (die Pat. akkommodieren schon in der Ferne maximal, es kommt also zu einer Myopisierung- der Pat. sieht in der Ferne unscharf, Minusgläser bessern, aber auch in der Nähe sieht er unscharf und wird durch Minusgläser gebessert
- • Miosis, Pupillen maximal verengt
- • massive subj. Beschwerden wie Cephalgien, Photophobie, etc.
- • ggf. Mikropsie durch maximale Akkommodation
- • in schweren Fällen kann auch ein Willkürnystagmus dazukommen
- • Spasmus ist immer bds.
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Was sind mögliche Ursachen bei Akkommodationsspasmus? #
- • Übererregung des Akkommodationszentrums
- • meist funktionelle, psychogene Ursache (es liegt eine emotionale Instabilität vor, z.B. problematische Familienverhältnisse, Überforderung, etc.)
- • nach Schädelverletzungen, Tumoren, Kleinhirn-Op‘s, häufig zusammen mit Konvergenzeinschüben
- - sehr selten auch:
- • nach toxischen Zuständen z.B. durch Medikamentennebenwirkungen
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Wie wird ein Akkommodationsspasmus therapiert? #
- • Skia, VK
- • Atropinisierung, meist lange, bzw. Mydriatikum
- • Bifokalbrille
- • Überweisung an Neurologen
- • je nach Ursache auch Veränderung der bisherigen Lebensweise oder - umstände, ggf. mit psychotherapeutischer Hilfe
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Beschreibe das Erscheinungsbild des Akkommodations- Konvergenzspasmus (mit Pupillenverengung). #
- • wie Akkommodationsspasmus, aber
- • Konvergenzspasmus für Sekunden bis Stunden, steht im Vordergrund
- • zusätzlich Pupillenverengung
- • Akkommodationsspasmus
- • Verwechslung mit Abduzensparese möglich
- • fast nur Frauen betroffen
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Was sind mögliche Ursachen des Akkommodations- Konvergenzspasmus (mit Pupillenverengung)? #
- • Übererrregung des Akkommodationszentrums
- • meist funktionelle/ psychogene/ Konversions- Ursache (es liegt eine emotionale Instabilität vor, z.B. problematische Familienverhältnisse, Überforderung etc.)
- • nach Schädelverletzungen, dorsales Mittelhirnsyndrom/ Tumoren, Kleinhirn-Op‘s
- - sehr selten auch:
- • nach toxischen Zuständen
- • sowie Wernicke Encephalopathie
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Wir wird bei Akkommodations- Konvergenzspasmus (mit Pupillenverengung) therapiert? #
- • wie bei Akkommodationsspasmus:
- • Skia, VK
- • Atropinisierung, meist lange, bzw. Mydriatikum
- • Bifokalbrille
- • Überweisung an Neurologen
- • je nach Ursache auch Veränderung der bisherigen Lebensweise oder -umstände, ggf. mit psychotherapeutischer Hilfe
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Was sind Tipps zur Unterbrechung des Konvergenzspasmus? #
- • rasche Blickbewegung in horizontale und vertikale Richtung zu peripheren Zielobjekten
- • Untersucher führt langsam den Daumen des Patienten in verschiedene Richtungen, Pat. schaut hinterher
- • langsames Darbieten von Streifen ustern, Pat. zählt die Streifen
- • kalorische Spülung des äußeren Gehörgangs durch HNO/Neurologie
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