akkommodative Esotropien #

  1. Erläutere die physiologische Naheinstellungsreaktion. #
    • • Akkommodation, Konvergenz, Miosis
    • = Nahtrias
    • • dienen dem scharfen, foveolaren, binokularen Einfachsehen naher Objekte
  2. Definiere Konvergenz. #
    • Gegensinnige (disjugierte) Bewegung beider Augen nach innen, wodurch sich die Gesichtslinien in einer endlichen Entfernung vor den Augen schneiden
    • -> der spezifische Reiz für das Auslösen von Konvergenz ist die disparate Netzhautabbildung eines Objekts auf bds. temporalen Netzhautstellen bzw. die Akkommodation im Rahmen der Naheinstellungstrias
  3. Teile die Konvergenz nach Maddox ein. #
    • • tonische Konvergenz (altersabhängig), wird durch den physiolog. Augenmuskeltonus hervorgerufen (wird im Alter weniger, weshalb Ältere zur Nahexophorie neigen)
    • • fusionale Konvergenz (Rest an Konvergenz, die aufgebracht werden muss, um fusionieren zu können, unwillkürlich, bei Phorien zur Aufrechterhaltung der bifoveolaren Fixation
    • • akkommodative Konvergenz, Konvergenz, die bei Gebrauch der Akkommodation eingesetzt wird, macht i.d.R 2/3 der Gesamtkonvergenz aus
    • • proximale Konvergenz, Konvergenzreaktion, die durch das Empfinden von Nähe ausgelöst wird, z.B. Gerätekonvergenz
  4. Definiere ‚Reinakkommodative Esotropie‘. #
    • Esotropie beim Hyperopen, die durch die Vollkorrektur des Refraktionsfehlers vollständig korrigiert wird
  5. Was ist die Ätiologie der Reinakkommodativen Esotropie? #
    • • unauskorrigierte Hyperopie
    • • unscharfe Abbildung auf der Netzhaut erfordert übermäßige Akkommodation
    • • hat eine übermäßige Konvergenz zur Folge
    • • ist die divergente Fusionsbreite nicht ausreichend um diese zu kompensieren, kommt es zu einer manifesten convergenten Abweichung
  6. Beschreibe das Erscheinungsbild der reinakkommodativen Esotropie. #
    • • typisches Auftreten im Alter um die 2-3 Jahre, manchmal auch später, nämlich dann wenn die Kinder den Visus beanspruchen, sich für kleine Dinge interessieren
    • • schwankende Schielwinkel, abhängig vom Akkommodationsanreiz des Fixierobjekts, auch abhängig von der Verfassung des Patienten
    • • Nahwinkel häufig größer als der Fernwinkel
    • • intermittierende Diplopie oder Zukneifen eines Auges möglich
    • • Hyperopie liegt meist im Bereich zwischen 2-4 dpt, kann aber auch stärker sein
  7. Erläutere die Therapiemöglichkeiten der Reinakkommodativen Esotropie. #
    • • Skia in Cyclo, Vollkorrektur (abzgl. +0,5 dpt)
    • • damit II-Stand bzw. eine latente Abweichung sowie vollständiges Binokularsehen bestehen
    • • Skia in einem halben Jahr wiederholen, da häufig eine latente Hyperopie vorliegt und die Brillenwerte noch verstärkt werden müssen
    • • regelmäßige Kontrollen besonders auch der Augenstellung und des Visus (Mikrostrab. + Amblyopie?)
    • • wird die Brille anfangs nicht gleich akzeptiert, kurz als Gewöhnungshilfe Mydriatikum tropfen
  8. Wie lautet die Prognose der Reinakkommodativen Esotropie? #
    • • gut bzgl. Stellung und BES, da definitionsgemäß dies vorliegen muss
    • • bei später BVO nach Schielbeginn ist auch subnormales oder auch anomales BES mit Mikrostrab. möglich
  9. Definiere Refraktiv teilakkommodative Esotropie. #
    • Esotropie beim Hyperopen, wobei durchbdie Vollkorrektur des Refraktionsfehlers der Schielwinkel reduziert, aber nicht vollständig korrigiert wird
  10. Beschreibe das Erscheinungsbild der Refraktiv teilakkommodativen Esotropie. #
    • • ist abhängig von der zugrunde liegenden Schielform:
    • • früher Schielbeginn- eher infantile Zeichen (z.B. dVD, NL, Alphabetsymptome..), eher einseitiges Schielen
    • • Spätschielen: alternieren möglich, u.U. Angabe von Diplopie..
  11. Wie wird die Refraktiv teilakkommodative Esotropie bei frühem und spätem Schielbeginn therapiert? #
    • • bei frühem Schielbeginn: Skia, VK, ggf. Amblyopietherapie, AM-OP, wenn gute Compliance besteht, idR im Vorschulalter
    • • bei spätem Schielbeginn: Skia, VK, schnelle AM-OP, Prismenausgleich
  12. Wie ist die Prognose bei der Refraktiv teilakkommodativen Esotropie bei frühem und späten Schielbeginn? #
    • • bei frühem Schielbeginn: es besteht selten die Aussicht auf eine Vollheilung; die nicht refraktiv bedingten Faktoren legen die Entwicklung in Richtung normale Korrespondenz meist fest; meist besteht postoperativ ein Mikrostrab. mit anomalem Binokularsehen
    • • bei spätem Schielbeginn: bei schneller AM-OP besteht eine gute Chance auf postoperativen II-Stand und normales BES; evtl bleibt aber auch ein Mikrostrab. mit anomalem BES
  13. Definiere den AC/A-Quotienten. #
    • • gibt das Verhältnis der akkommodativen Konvergenz zur Akkommodation an, d.h. wie viel akkommodative Konvergenz wird pro Dioptrin Akkommodation geleistet.
    • • der AC/A-Quotient wird ausgedrückt in Pdpt
    • -> ein patholog. Verhältnis von Akkommodation und akk. Konvergenz kann immer dann vermutet werden, wenn eine Differenz zwischen Nah- und Fernwinkel besteht
  14. Welche Methode nutzen wir zur Bestimmung des AC/A-Quotienten? #
    • -> Gradientenmethode für die Nähe: bei dieser Methode wird die Schielabweichung in einer konstanten Entfernung gemessen, der Akkommodationszustand mit dem entsprechend korrespondierenden Konvergenzausmaß wird jedoch verändert
    • • ist klinisch relevant und am Wichtigsten für die evtl. Indikation einer Bifo (BES unter Add. prüfen!)
    • • Formel: (Nahwinkel durch FK - Nahwinkel mit Add.) : Stärke der Add.
  15. Beschreibe Normwerte/ Ursache einer erhöhten AC/A- Ratio. #
    • • ein Schielwinkelunterschied von 15^ und mehr zwischen den beiden Akkommodationszuständen ist als patholog. zu bewerten
    • • Pat. mit erhöhtem AC/A- Q. haben einen deutlich größeren konvergenten Nah-Winkel = Konvergenzexzess
    • -> dieser kann mit normaler oder verminderter Akkommodation (hypoakkommodative Form) einhergehen

    • der AC/A-Q. ist eine veränderbare Beziehung, aber in der Grundlage genetisch bedingt; insgesamt im Verlauf des Lebens stabile Größe- im Presbyopiealter kommt es durch Abnahme der Akkommodationsfähigkeit zur Reduzierung des AC/A-Q.
  16. Definiere Akkommodativer Konvergenzexzess. #
    • ein akk. Konvergenzexzess liegt vor, wenn bei Emmetropie oder nach VK einer Hyperopie für die Ferne II-Stand oder Mikrostrab. vorliegt, im Nahbereich jedoch ein größeres Einwärtsschielen persistiert, welches sich durch Vorsetzen von zusätzlichen Plusgläsern ausgleichen lässt
  17. Wie wird der Akkommodative Konvergenzexzess eingeteilt? #
    • • hypoakkommodativer Konvergenzexzess
    • • hyperkinetischer Konvergenzexzess (häufiger) bzw. normakkommodativer Konvergenzexzess
    • -> häufig findet man klinisch Mischformen aus beiden
  18. Erläutere den hypoakkommodativen Konvergenzexzess. #
    • • keine normale bzw. altersentspr. Akkommodationsfähigkeit
    • • der Versuch unter Aufbietung aller Reserven doch noch scharf zu sehen, verursacht ähnlich dem Sekundärwinkel bei Paresen eine sekundäre Überkonvergenz
    • • auf die geleistete Akkommodation erfolgt zu viel Konvergenz
    • -> somit ist der AC/A-Q. erhöht bzw zeigt das Bild eines erhöhten AC/A-Q.
  19. Beschreibe das Erscheinungsbild des Hypoakkommodativen Konvergenzexzesses. #
    • • Ferne II-Stand oder kleine Esotropie, großer konvergenter Nahwinkel
    • • auf Licht in N ggf. II-Stand, Winkel vergrößert sich auf Objekt
    • • deutlich reduzierter Akk.-Nahpunkt
    • • die Kinder weichen häufig mit dem Kopf instinktiv zurück auf Fixation von kleinen Optotypen oder Text
    • • auch oft auffällig ausgeprägte Nahmiosis
    • • häufig Asthenopien durch die vermehrte Anstrengung bei Naharbeit, anamnestisch besteht Leseunlust, Malen, Basteln wird ungerne betrieben
  20. Wie wird der Hypoakkommodative Konvergenzexzess therapiert? #
    • • Skia, VK
    • • Bifokalbrille (sofort akzeptierte Erleichterung und die einzige Therapie):
    • - Nahteil mit mind. +2,0 dpt, aber idR +3,0 dpt -> hängt vom Ausmaß der Akkommodationsinsuffizienz ab und muss ausgetestet werden
  21. Wie ist die Prognose des Hypoakkommodativen Konvergenzexzesses? #
    • • gut, der Pat. ist mit der Brille beschwerdefrei
    • • die Augenstellung mit der Bifokalbrille ist gut oder Schielwinkel liegen im Mikrobereich
    • • ggf. kann im Pubertätsalter bei gleich bleibendem Befund eine Gleitsichtbrille verordnet werden
  22. Erläutere den Hyperkinetischen Konvergenzexzess. #
    • • hier liegt eine normale Akkommodationsfähigkeit vor, weshalb diese Schielform auch normakkommodativer Konvergenzexzess genannt wird
    • -> pro Dpt. Akkommodation zuviel akkommodative Konvergenz geleistet wird (also falsche Kopplung von Akkommodation und Konvergenz-> erhöhter AC/A-Q.)
  23. Beschreibe das Erscheinungsbild des Hyperkinetischen Konvergenzexzesses. #
    • • Ferne II-Stand oder kleine Esotropie, Nähe großer konvergenter Winkel
    • • auf Licht in N ggf. II-Stand, Winkel vergrößert sich auf Objekt
    • • normaler altersentsprechender Akkommodationsnahpunkt
  24. Wie wird der Hyperkinetische Konvergenzexzess therapiert? #
    • • Skia, VK: zuerst als Monofokalglas, dann bei der ersten Kontrolle des Befundes wird sich zeigen, ob die Esotropie in F/N ausreichend korrigiert ist
    • • im nächsten Schritt Bifokalgläser (Add. nicht höher als +3,0 dpt.), aber vorher durch Trageversuch feststellen, ob auch mit geringerem Nahteil bereits Binokularfunktionen nachgewiesen werden können
    • • operativ nicht übereilen, erst/nur wenn durch eine Brille keine Korrektur möglich ist, dann bds. Faden-OP nach Cüppers; ist der Konvergenzexzess nicht ausgeprägt und in der Ferne liegt nur eine Esophorie vor, so kann eine bds. Medialis-Rücklagerung erfolgen bzgl. des F/N-Winkels
  25. Wie ist die Prognose des Hyperkinetischen Konvergenzexzesses? #
    • • je nach Akzeptanz der Bifo unterschiedlich
    • • häufig Nachlassen des Konvergenzexzsesses bis zum Pubertätsalter -> Abschwächen des Nahteils bis es ganz weggelassen werden kann
    • • bzgl. Binokularfunktion: je nach Ausgangslage, volles BES möglich
    • • wenn der Winkel groß bleibt oder die Bifo nicht akzeptiert wird: bds. Medialis-Faden-OP
  26. Was ist die mögliche Ursache des nicht- akkommodativen Konvergenzexzesses?
    • • wenn der Nahwinkel deutlich größer ist als der Fernwinkel, ohne dass eine Beeinflussung durch den Akkommodationszustand erkennbar ist
    • • dabei ist nicht die Konvergenz überschießend, sondern die Adduktion im Sinne einer Medialis- Überfunktion
  27. Beschreibe das Erscheinungsbild des nicht- akkommodativen Konvergenzexzesses. #
    • • Ferne kleinwinklige Esotropie, selten II-Stand (ggf. Mikrostrabismus mit HAK)
    • • Nähe großer Winkel
    • • normale Akkommodation
    • • Nahwinkel reduziert sich kaum/ nicht unter Addition
    • • keine deutliche Nahmiosis
    • • AC/A-Q. normal
  28. Wie wird der nicht- akkommodative Konvergenzexzess therapiert? #
    • • Skia + VK
    • • u.U. Bifo probieren und abwarten, ob es zu einer Winkelentspannung kommt -> wenn ja, dann liegt kein nicht- akkommodativer Konvergenzexzess vor; sonst unnötig
    • • möglichst bald AM-OP: je nachdem, ob in der Ferne auch ein Schielwinkel vorhanden ist, wird die Faden-OP mit Rücklagerung der Mediales bzw. zusätzlich auch Faltung/Resektion der Laterales kombiniert (einzig möglich Therapiemöglichkeit für Binokularfunktionen)
  29. Wie ist die Prognose des nicht- akkommodativen Konvergenzexzesses? #
    • • Mikrostrabismus mit bestenfalls HAK
    • • Binokularsehen, vermutlich anomal
  30. Welche subj. Beschwerden haben Pat. mit Akkommodationsinsuffizienz (juvenile Hypoakkommodation bis Akkommodationsparese)? #
    • • Lesen oder Naharbeit allgemein wird als anstrengend empfunden und ist meist nur kurz möglich
    • • Cephalgien und Anstrengungsbeschwerden bei Naharbeit durch ständige übermäßige Akkommodation
    • • Verschwommensehen in der Nähe, ggf. auch in der Ferne
    • • Mikropsie: tlw. wird angegeben, dass sie im Nahbereich alles kleiner sehen, als Folge der überm. Akkommodation
  31. Was sind die auffälligen Befunde bei Akkommodationsinsuffizienz?
    • • bei Untersuchungen in der Nähe ist der Pat. offensichtlich angestrengt, vor allem deutlich bei der Messung des Akkommodationsnahpunktes (Augenkneifen, Stirn runzeln, Augen tränen); auffälliges Zurückweichen bei Annäherung des Fixierobjektes
    • • entweder fehlt die Nahmiosis durch fehlende Akkommodation, oder sie ist evtl. auch übersch. zu beobachten durch kurzzeitige übermäßige Akkommodationsanstrengung
    • • evtl. liegt zusätzl. ein Konvergenzexzess (Veranlagung, nicht erworben) vor: dann kann intermittierend eine Esophorie mit störenden DB vorliegen oder auch kleinere schwankende Winkel, oder ggf. Nahexophorie
  32. Was sind die Ursachen/ Vorkommen der Akkommodationsinsuffizienz? #
    • • meist unklar, idiopathisch
    • • Vergiftungen (z.B. Umweltgifte, Medikamentennebenwirkungen)
    • • Z.n. Erkrankungen, Botulismus, evtl. Frühsymptom
    • • Diabetes mellitus
    • • Encephalitis disseminata (MS)
    • • Borrelieninfektion
    • • Gebrauch oder Missbrauch von Beruhigungsmitteln
    • • psychogen
    • • angeborene ode erworbene Zerebralparese
    • • SHT
    • • Eisenmangel
  33. Wie wird bei Akkommodationsinsuffizienz therapiert? #
    • • Skia und VK
    • • ggf. Nahteil/ Bifo/ GS-Brille, Stärke je nach Ausprägung der Störung
    • • bei ausgeprägtem Befund sollte eine kinderärztliche/ kinderneurologische Untersuchung erfolgen
    • • bei zusätzl. Konvergenzschwäche kann eine Konvergenzschulung probiert werden (durch NT)
  34. Beschreibe das Erscheinungsbild der Akkommodations- Konvergenzparese. #
    • • deutlich reduzierter Akkommodationsnahpunkt
    • • negative oder reduzierte Konvergenz
    • • divergenter Nahwinkel ohne wesentlichen Fernwinkel
    • • Diplopie und Unscharfsehen in der Nähe
    • • reduzierte Nahmiosis, Lichtmiosis intakt
    • • subj. Beschwerden wie Cephalgien etc. bei der Naharbeit
  35. Was sind mögliche Ursachen einer Akkommodations- Konvergenzparese? #
    • • idiopathisch
    • • cerebral, Mittelhirnläsion (Bereich parasympathischer Nucleus Edinger- Westphal)
    • • mechanisch/ Trauma (Schädelprellung, Schleudertrauma)
    • • Tumor
    • • Encephalitis, MS
    • • DBS
    • • Dekompressionskrankheit (Taucherkrankheit)
    • • Eisenmangel
  36. Wie wird die Akkommodations- Konvergenzparese therapiert? #
    • • neurolog. Abklärung; häufig wird keine Ursache gefunden, dann sollte auch an eine psychogene Störung gedacht werden (-> Konversionsneurose, z.B. unbewältigtes Problem)
    • • Skia und VK
    • • Bifokalbrille mit Nahadditiv entsprechend der Ausprägung der Akkommodationsinsuffizienz
    • • Prismenfolie B.i. zur Korrektur der Konvergenzinsuffizienz für das Nahteil
    • • wenn Ursache idiopathisch ist, wäre ein Konvergenz- Schulungsversuch möglich, mit Nahbrille
    • -> Abklärung einschließlich MRT ist obligatorisch
  37. Wie kann eine benötigte Konvergenz für eine bestimmte Entfernung berechnet werden? #
    Konvergenz = Entfernung 1/m (in cm) • PD (cm)
  38. Was sind mögliche Ursachen bei der einseitigen/beidseitigen isolierten Akkommodationslähmung mit Pupillenstarre? #
    • • als erstes ist der Missbrauch von Mydriatika zu vermuten: unbewusst oder durch Pflanzengifte
    • • eine einseitige innere NIII- Parese ist extrem selten und unwahrscheinlich (Aneurysma?)
    • • bei einseitigem Befund möglich: harmlose Läsion des Ganglion ciliare, die in Pupillotonie übergeht; bei Krankheitsbeginn oft mit Akkommodationsinsuffizienz, die sich aber gibt; kann später auch bds. entstehen
    • • bei bds. Befund: Botulismus möglich (vor Symptombeginn gastrointestinale Symptome)
    • • Nasenspray kann bei einigen Menschen Mydriasis auslösen
  39. Was sind pupillenerweiternde Pflanzengifte?
    • • Tollkirsche
    • • Stechapfel
    • • Bilsenkraut
    • • Engelstrompete
    • • Goldregen
  40. Wie sieht der Befund und die Therapie bei einseitiger/beidseitiger isolierter Akkommodationslähmung mit Pupillenstarre aus? #
    • • genaue Anamnese erheben
    • • Spaltlampenuntersuchung -> lokale Verletzung des Ziliarkörpers und des M. sphincter pupillae (dann oft entrundete Pupille, ggf. dezentriert), bei Pupillotonie wurmförmige Kontraktion
    • • Glaukomanfall?
    • • zur DD: Pilocarpin, erst 0,1% (Testung auf Pupillotonie- Pupille verengt sich schon mit dieser Konzentration), sonst 1%: bei echter Innervationsstörung verengt sich die Pupille innerhalb von 30 Minuten; bleibt sie weit, besteht die Störung aufgrund von Pharmaka
    • • ggf. neurolog. Abklärung z.B. auf beginnende Okulomotorius- Parese durch Kompression, Parinaud- Syndrom (Aneurysma, Tumor..)
  41. Beschreibe das Erscheinungsbild des Akkommodationsspasmus. #
    • • Akkommodationskrampf, d.h. überm. Nahtrias (die Pat. akkommodieren schon in der Ferne maximal, es kommt also zu einer Myopisierung- der Pat. sieht in der Ferne unscharf, Minusgläser bessern, aber auch in der Nähe sieht er unscharf und wird durch Minusgläser gebessert
    • • Miosis, Pupillen maximal verengt
    • • massive subj. Beschwerden wie Cephalgien, Photophobie, etc.
    • • ggf. Mikropsie durch maximale Akkommodation
    • • in schweren Fällen kann auch ein Willkürnystagmus dazukommen
    • • Spasmus ist immer bds.
  42. Was sind mögliche Ursachen bei Akkommodationsspasmus? #
    • • Übererregung des Akkommodationszentrums
    • • meist funktionelle, psychogene Ursache (es liegt eine emotionale Instabilität vor, z.B. problematische Familienverhältnisse, Überforderung, etc.)
    • • nach Schädelverletzungen, Tumoren, Kleinhirn-Op‘s, häufig zusammen mit Konvergenzeinschüben
    • - sehr selten auch:
    • • nach toxischen Zuständen z.B. durch Medikamentennebenwirkungen
  43. Wie wird ein Akkommodationsspasmus therapiert? #
    • • Skia, VK
    • • Atropinisierung, meist lange, bzw. Mydriatikum
    • • Bifokalbrille
    • • Überweisung an Neurologen
    • • je nach Ursache auch Veränderung der bisherigen Lebensweise oder - umstände, ggf. mit psychotherapeutischer Hilfe
  44. Beschreibe das Erscheinungsbild des Akkommodations- Konvergenzspasmus (mit Pupillenverengung). #
    • • wie Akkommodationsspasmus, aber
    • • Konvergenzspasmus für Sekunden bis Stunden, steht im Vordergrund
    • • zusätzlich Pupillenverengung
    • • Akkommodationsspasmus
    • • Verwechslung mit Abduzensparese möglich
    • • fast nur Frauen betroffen
  45. Was sind mögliche Ursachen des Akkommodations- Konvergenzspasmus (mit Pupillenverengung)? #
    • • Übererrregung des Akkommodationszentrums
    • • meist funktionelle/ psychogene/ Konversions- Ursache (es liegt eine emotionale Instabilität vor, z.B. problematische Familienverhältnisse, Überforderung etc.)
    • • nach Schädelverletzungen, dorsales Mittelhirnsyndrom/ Tumoren, Kleinhirn-Op‘s
    • - sehr selten auch:
    • • nach toxischen Zuständen
    • • sowie Wernicke Encephalopathie
  46. Wir wird bei Akkommodations- Konvergenzspasmus (mit Pupillenverengung) therapiert? #
    • • wie bei Akkommodationsspasmus:
    • • Skia, VK
    • • Atropinisierung, meist lange, bzw. Mydriatikum
    • • Bifokalbrille
    • • Überweisung an Neurologen
    • • je nach Ursache auch Veränderung der bisherigen Lebensweise oder -umstände, ggf. mit psychotherapeutischer Hilfe
  47. Was sind Tipps zur Unterbrechung des Konvergenzspasmus? #
    • • rasche Blickbewegung in horizontale und vertikale Richtung zu peripheren Zielobjekten
    • • Untersucher führt langsam den Daumen des Patienten in verschiedene Richtungen, Pat. schaut hinterher
    • • langsames Darbieten von Streifen ustern, Pat. zählt die Streifen
    • • kalorische Spülung des äußeren Gehörgangs durch HNO/Neurologie
Author
sandrum87
ID
343398
Card Set
akkommodative Esotropien #
Description
AC/A- Quotient
Updated