1. Sinnesphysiologie:
    durch Sinnesreize ausgelöste physiologische Prozesse.


    Sie beschäftigt sich mit:


    dem visuellen System (Sehen)

    dem auditiven System (Auditive Wahrnehmung - das Hören)

    dem vestibulären System (Vestibuläre Wahrnehmung)

    der Somatosensorik

    den chemischen Sinnen (Riechen und Schmecken)
  2. Wahrnehmungspsychologie
    • Wahrnehmungspsychologie:
    • Gesetzmäßigkeiten zwischen Sinnesreizen, ausgelösten Empfindungen
    • und Verhaltensweisen
    •  Wahrnehmung: Sinnesempfindung und Deutung
    • (Bezug auf Erfahrenes und Gelerntes)
  3. Konstruktivität der Wahrnehmung
    • Konstruktivität der Wahrnehmung
    •  aus verfügbaren Informationen entsteht eine handlungsrelevante
    • interne Repräsentation
    •  kein Abbild oder einfache Rekonstruktion:
    • dreidimensionale Interpretation eines mehrdeutigen
    • zweidimensionalen Abbilds auf der Retina des Auges
    • ----
    • Beispiel: Blinder Fleck = wir sehen kein Loch neuronale Verrechnungen füllen auf Wahrnehmung sind nicht Kopien oder Abbilder von Objekten/Ereignissen, sondern Berechnungen (Konstruktionen) Beispiel: Konstanzleistungen
  4. Zwei Perspektiven auf Wahrnehmung
    • Zwei Perspektiven auf Wahrnehmung
    • • Wahrnehmung als grundlegender Bestandteil der Verhaltenssteuerung
    •  Orientierung auf Signale
    •  Erkennen von Signalen / Objekten
    •  Orientierung des eigenen Körpers im Raum
    •  Erkennen von Bewegungen
    •  Koordination eigener Bewegungen im Raum und
    • im Kontext anderer (bewegter) Objekte
    • • Wahrnehmung im Sinne von Erkennen und Erkenntnis
    • (bewusste Eindrucksbildung)
    •  Wie ist das Verhältnis von objektivem Reiz und subjektivem
    • Eindruck?
  5. Basis der Wahrnehmung:
    Basis der Wahrnehmung: Informationsfluss vom Rezeptor zum Kortex
  6. Neurophysiologische Basis der Wahrnehmung
    • Basis der Wahrnehmung: Informationsfluss vom Rezeptor zum Kortex
    •  Rezeption: Aufnahme von Informationen aus der Umwelt
    • (Rezeptoren)
    •  Transduktion: Transformation von Energieformen
    • (z.B. Lichtenergie in elektrische Energie)
    •  reizabbildend: Kodierung von Reizdauer
    • und Reizstärke
    •  Kodierung: Korrespondenz zwischen physikalischen
    • Merkmalen des Stimulus und der neuronalen
    • Aktivität  Repräsentation der Qualität
    • • Im Wahrnehmungsprozess wird eine Eingangsinformation durch eine
    • Folge von Operationen in eine Ausgangsinformation transformiert
    • (Transformationen und Manipulationen
  7. Prinzip der Modularität
    • Wahrnehmung wird als ein Modul im Vergleich zu anderen kognitiven
    • Teilsystemen gesehen: Prinzip der Modularität
    •  Modularität wird auch auf Ebene der Sinnessysteme und innerhalb
    • eines Systems auf der Ebene verschiedener Wahrnehmungsqualitäten
    • angenommen
    • • Modularität innerhalb des visuellen Systems:
    •  Ein Modul ist ein funktionales Netzwerk bzw. System, dass aus
    • Neuronen besteht, die für bestimmte Eigenschaften visueller Reize
    • empfindlich sind
    •  Module bzw. funktionale Netzwerke unterscheiden sich voneinander
    • durch ihre Eingangssignale, ihr Antwortverhalten und ihre
    • Verschaltungen. Sie sind hoch spezialisiert
    •  Die Module sind funktional und nicht anatomisch oder physiologisch
    • charakterisiert, sie haben aber eine neuronale Spezifikation und
    • können spezifisch beeinträchtigt werden
  8. Generelle Grenzen der visuellen Wahrnehmung
    • Rezeptoren der Retina reagieren auf elektromagnetische Wellen im
    • Spektrum von 380 bis 720 Nanometer (nm).
  9. Zellen der Retina
    • Die Retina enthält lichtempfindliche Zellen, in denen Transduktion
    • stattfindet: Stäbchen und Zapfen.
    • Auf der lichtabgewandten Seite der Retina gibt es ca. 120 Mill. Stäbchen
    • und ca. 6 Mill. Zapfen.
    • Retina enthält außerdem:
    • – Bipolare und
    • Ganglienzellen
    • – Horizontal- und
    • Amakrinzellen
  10. Verteilung Zapfen und Stäbchen auf der Retina
    • Zapfen und Stäbchen sind unterschiedlich auf der Retina verteilt.
    • In der Fovea sind nur Zapfen.
    • In der Peripherie sind Zapfen und Stäbchen zufällig verteilt.
  11. Unterschiede Zapfen und Stäbchen
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  12. Rezeptoren und Vernetzung
    • Rezeptoren und Vernetzung
    • • Die Rezeptoren geben ihr Signal an Ganglienzellen weiter.
    •  Es gibt ca. 126 Mill. Rezeptoren, aber nur 1 Mill. Ganglienzellen.
    •  Eine Ganglienzelle erhält Input von mehreren Rezeptoren:
    • Prinzip der Konvergenz.
    •  Die Verschaltung für Stäbchen und Zapfen ist unterschiedlich:
    • Stäbchen konvergieren stärker als Zapfen.
    • -  120 Stäbchen  1 Ganglionzelle
    • -  6 Zapfen  1 Ganglionzelle
    • - in der Fovea: 1 Zapfen  1 Ganglionzelle
  13. Von den Rezeptoren zu den Ganglionzellen
    • Rezeptoren und Vernetzung
    • • Die Rezeptoren geben ihr Signal an Ganglienzellen weiter.
    •  Es gibt ca. 126 Mill. Rezeptoren, aber nur 1 Mill. Ganglienzellen.
    •  Eine Ganglienzelle erhält Input von mehreren Rezeptoren:
    • Prinzip der Konvergenz.
    •  Die Verschaltung für Stäbchen und Zapfen ist unterschiedlich:
    • Stäbchen konvergieren stärker als Zapfen.
    • -  120 Stäbchen  1 Ganglionzelle
    • -  6 Zapfen  1 Ganglionzelle
    • - in der Fovea: 1 Zapfen  1 Ganglionzelle
  14. Grundprinzipien neuronaler Verschaltung:
    Grundprinzipien neuronaler Verschaltung: Konvergenz vs. Hemmung
  15. Prinzip der Konvergenz
    • Prinzip der Konvergenz
    • • Wenn viele Rezeptoren auf eine Ganglionzelle konvergieren, reicht eine
    • geringe Lichtintensität aus, um das Signal weiterzuleiten.
    •  Hohe Konvergenz führt zu hoher
    • Empfindlichkeit, aber zu geringer
    • Detailwahrnehmung (Stäbchen).
    •  Niedrige Konvergenz führt zu guter
    • Detailwahrnehmung, aber zu geringer
    • Empfindlichkeit (Zapfen).
  16. Laterale Inhibition
    • Laterale Inhibition
    • • Rezeptoren sind auch horizontal miteinander verbunden:
    •  Die Aktivität eines Rezeptors beeinflusst die Aktivität benachbarter
    • Rezeptoren.
    •  Laterale Inhibition: Die Aktivität eines Rezeptors wird durch die
    • Aktivität der Nachbarrezeptoren gehemmt.
    • --Wirkung lateraler Inhibition: Hermanngitter
    • Laterale Hemmung dient der Kontrastverstärkung und ist an der
    • funktionellen Organisation der rezeptiven Felder beteiligt.
  17. Rezeptive felder
    • Das Areal auf der Netzhaut, das die Feuerungsrate des Neurons
    • beeinflusst, bezeichnet man als rezeptives Feld.
    • • Rezeptive Felder haben erregende und hemmende Anteile.
    •  erregend: Zunahme der Spontanaktivität
    •  hemmend: Abnahme der Spontanaktivität
    • • Rezeptive Felder von retinalen Ganglionzellen sind kreisförmig.
    •  On-Zentrum-Off-Umfeld Struktur
    •  Off-Zentrum-On-Umfeld-Struktur
  18. Hermanngitter Wie kann man erklären dass die dunklen Punkte verschwinden, sobald man eine Kreuzung fixiert?
    • Das die dunklen Punkte verschwinden, sobald man eine Kreuzung fixiert,
    • kann mithilfe der unterschiedlichen Größe der Rezeptiven Felder im
    • Bereich der Retina und im Bereich der Peripherie erklärt werden.
  19. Simultankontrast
    • Wirkung lateraler Inhibition: Simultankontrast
    •  Die Helligkeitswahrnehmung eines Areals wird durch die Helligkeit
    • eines angrenzenden Areals bestimmt.

    • Schwache Inhibition Starke Inhibition
    •  Feld wirkt heller  Feld wirkt dunkler
  20. Vom Auge zum primären visuelle Kortex
    • Rezeptoren - Retinale Ganglienzellen
    •  Sehnerven kreuzen im Chiasma Opticum
    • Informationen aus dem linken
    • bzw. rechten Gesichtsfeld
    • werden im kontralateralen
    • visuellen Kortex verarbeitet.
    •  Verschaltung im Corpus geniculatum
    • Laterale (CGL)
    •  Verschaltung auf striäre Neuronen
    • des primären visuellen Kortex
  21. Einfache und komplexe Kortexzellen
    • Auch die Zellen im visuellen Kortex haben rezeptive Felder:
    •  Einfache Kortexzellen haben Felder mit erregenden und hemmenden
    • Zonen, die nebeneinander angeordnet (balkenförmig) sind.
    • Damit sind sie nicht nur orts- sondern auch orientierungssensitiv.
    •  Komplexe Zellen haben rezeptive Felder, die auf differenzierte
    • Reizmuster reagieren. Sie reagieren häufig stärker auf bewegte
    • Reizmuster.

    • Sie ermöglichen erste Analysen von Form-, Bewegungs- und
    • Farbinformationen
    •  Sie sind in sogenannten Hyperkolumnen organisiert: komplette
    • Analysemodule für umschriebene Orte im Gesichtsfeld beider Augen.
  22. Retinotope Organisation
    • • Die Oberfläche der Retina wird in Form von retinotopen Karten im
    • visuellen Kortex abgebildet.
    •  Benachbarte Orte auf der Netzhaut sind auch auf benachbarten
    • Stellen im visuellen Kortex repräsentiert.
    •  Rezeptive Felder benachbarter Kortexregionen sind auch
    • benachbart (oder überlappen).
    • • Retinotope Karten im Kortex weisen einen Vergrößerungsfaktor auf
    •  Fovea: entspricht 0,01 % der Retina
    •  Neuronen im Kortex, deren rezeptive Felder die Fovea umfassen ‚
    • entsprechen 8-10 % des visuellen Kortex
  23. Funktionale Spezialisierung Im visuellen Kortex
    • Die extrastriären visuellen Kortexareale
    • (v2, v3 und v4) sind auch
    • retinotop organisiert und hoch
    • spezialisiert:
    • Funktionale Spezialisierung
    • • Im visuellen Kortex wird die
    • Verarbeitung zunehmend komplexer
  24. Farbenwahrnehmung-schritte
    Farbwahrnehmung• Farbe ist eine Empfindung (color versuspaint)• Im Auge gibt es drei Arten von Zapfen, die Licht in Nervenimpulse umwandeln• Diese werden in den Ganglienzellen der Retina in Gegenfarben transformiert• Im Gehirn werden diese Erregungsmuster dann als Farben interpretiert
  25. Was ist Farbe?
    Farbe ist diejenige Empfindung, die es uns erlaubt, zwei strukturlose Oberflächen gleicher Helligkeit zu unterscheiden
  26. hue, Sättigungsstufen,  Helligkeitswerte ?
    über 200 Farbtöne (hue)• über 20 Sättigungsstufen (saturation)• über 500 Helligkeitswerte (brightness
  27. Funktion der Farbe
    Die meisten Oberflächen besitzen eine Struktur (Textur) – strukturlose Oberflächen sind selten• Verschiedene Oberflächen weisen meist auch einen Helligkeitsunterschied auf• Farbe erlaubt eine schnelleUnterscheidung verschiedener Objekte vom Hintergrund und voneinander
  28. 3 aten von zapfen?
    Zapfen werden meist als Rot-, Grün, oder Blau-Zapfen bezeichnet, obwohl dies eigentlich irreführend ist• Andere Bezeichnungen sind L-, M-, und S- (oder K-) Zapfen, für lang-, mittel-, oder kurzwellenlängenempfindliche Zapfen
  29. Farbkonstanz ist das Ergebnis verschiedener Mechanismen im Auge und im Gehirn:
    • • Normierung lokaler Kontraste
    • • Normierung im gesamten Gesichtsfeld
    • • Kognitive Faktoren (Gedächtnisfarbe)
  30. Simultankontrast
    • Der Simultankontrast (simultan =
    • gleichzeitig oder wechselseitig) beschreibt die Wechselwirkung von nebeneinanderliegenden
    • Farbflächen.




    • Simultankontraste erklären
    • die Veränderung, also eine Minderung oder eine Steigerung, des objektiv
    • vorhandenen Kontrastes. Benachbarte Farben beeinflussen sich stets gegenseitig.
  31. Farbige Nachbilder
    • Fixieren
    • wir zunächst für einige Zeit (40 s) farbiges Licht oder eine beleuchtete
    • farbige Fläche und schauen danach auf eine neutrale Fläche, so
    • erscheint diese für uns in der Gegenfarbe (Komplementärfarbe). Nach dem Betrachten zum Beispiel einer roten Fläche erscheint uns dann auf der neutralen Fläche ein grünes Nachbild. Man bezeichnet dies auch als Sukzessivkontrast.
    • Interessanterweise können derartige Nachbilder auch nach Reizen
    • auftreten, die so kurzzeitig dargeboten wurden, dass sie selbst keine
    • bewusste Wahrnehmung hervorrufen
  32. mit zwei weiteren experimentellen Beobachtungen konnte Hering die
    Existenz dieser antagonistischen Farbgegensatzpaare nachweisen:
    • Farbige Nachbilder
    • Simultankontrast
  33. Was kann Gegenfarbentheorie erklären?
    • Gegenfarbentheorie ist in der Lage, eine Reihe von Phänomenen zu erklären:1.Wir sehen eine bestimmte Farbe, Rot oder Grün, Blau oder Gelb, wenn eine
    • der Opponenteneinheiten sich im Ungleichgewicht befindet, erregt oder
    • gehemmt ist. Wir sehen eine Kombination von Farbtönen, wenn beide Opponenteneinheiten im Ungleichgewicht sind. 2.Wir
    • können nichts als gleichzeitig rot und grün oder blau und gelb
    • wahrnehmen, weil jede der Einheiten nicht gleichzeitig erregt und
    • gehemmt sein kann. 3.Das
    • Erscheinen eines komplementärfarbenen Nachbildes – nach dem längeren
    • Fixieren eines farbigen, beispielsweise roten Lichtpunktes – erklärt
    • sich daraus, dass beim längeren Fixieren die eine Komponente (rot) der
    • Opponenteneinheit ermüdet und bei nachträglicher neutraler Reizung die
    • nicht ermüdete (grüne) Komponente aktiver ist. Dies lässt sich im
    • Selbstversuch demonstrieren
  34. das Zweistufenmodell der Farbnwahrnehmung
    • Dual process theory
    • Integriert Gegenfarbentheorie und Dreifarbentheorie
    • Geht von zwei versch. Stufen der Farbverarbeitung aus
    • o Erste Stufe: drei Rezeptortypen (Dreifarbentheorie)
    • o Zweite Stufe: antagonistische Zellen (Gegenfarbentheorie)
    • Durch Verschaltung der Ausgänge der Rezeptoren werden gegenfarbenempfindliche Verarbeitungssysteme gebildet.
    • das Zweistufenmodell der
    • visuellen Reizverarbeitung besagt also, dass auf einer ersten Stufe drei
    • Farbrezeptortypen in der Retina das einfallende Licht nach den
    • verschiedenen Wellenlängen codieren (Dreifarbentheorie) und dass auf
    • einer zweiten Stufe nachgeschaltete Gegenfarbenneurone in Retina, CGL
    • und Cortex für die Wahrnehmungsphänomene der farbkomplementären
    • Nachbilder und des Simultankontrastes verantwortlich sind
    • (Gegenfarbentheorie).
  35. Dreifarbentheorie
    • Dreifarbentheorie (Trichromacy Theory)
    • Nach Thomas Young (1802) und Hermann von Helmholtz (1852)
    • Stellten bei Farbmischexperimenten fest, dass man min. drei Lichtquellen unterschiedlicher Wellenlänge braucht um jegliches Vergleichslicht herzustellen
    • Farbensehen basiert auf drei Rezeptortypen mit unterschiedlicher spektraler Empfindlichkeit
    • Licht einer Wellenlänge stimuliert die drei Rezeptorsysteme in unterschiedlichem Ausmaß
    • Unterschiedliche Wellenlängen werden durch Aktivitätsmuster in den drei Rezeptorsystemen kodiert
  36. Was kann die Dreifarbentheorie erklären?
    • Was kann die Dreifarbentheorie erklären?
    • Farbfehlsichtigkeiten, die auf Fehlen von ein oder zwei Rezeptorsystemen basieren
    • Dichromat: braucht zwei Lichtquellen um Farbübereinstimmungen mit allen anderen Wellenlängen herzustellen
    • Monochromat: verfügt nur über ein Rezeptorsystem => keine Farbunterscheidung möglich
  37. Was kann die Dreifarbentheorie NICHT erklären?
    • Warum Rot-Grün-Blindheit?
    • Warum können blau-blinde ME kein gelb sehen?
    • Warum sind farbige Nachbilder wie sie sind?
  38. Gegenfarbentheorie
    • Gegenfarbentheorie
    • Ewald Hering (1834-1918)
    • Annahme dreier antagonistisch wirkender Farbenpaare
    • o Rot-grün reagiert positiv auf rot und negativ auf grün
    • o Blau-gelb reagiert positiv auf gelb und negativ auf blau
    • o Weiß-schwarz reagiert positiv auf weiß und negativ auf schwarz
    • Reizantworten basieren auf Auf- und Abbau einer chemischen Substanz in der Netzhaut (widerlegt)
    • Später wurden in Retina (Ganglienzellen) und im Kniehöcker (CGL) antagonistische Zellen nachgewiesen (z.B. DeValois & Jacobs, 1968)
  39. Farbkonstanz
    Tendenz, unter weitgehend variierenden Betrachtungsbedingungen (Beleuchtung, Wellenlänge) Objekte als von gleicher bzw. gleich bleibender Farbe wahrzunehmen
  40. Was kann gegenfarbentheorie erklären
    Farbfehlsichtigkeit Komplementärer Farben

    Komplementärfarben können nicht gleichzeitig wahrgenommen werdenFarbige Nachbilder (Empfindlichkeit einer Zapfenart sinkt für eine Farbeà Gegenfarbe wird wahrgenommen)
  41. Was kann gegenfarbentheorie nicht erklären
    farbkonstanz
  42. Kritik des zweistufenmodells
    • Kritik
    • Theorie ist zu stark vereinfacht
    • Menschen haben unterschiedliches Verhältnis verschiedener Zapfen-Typen àkein Effekt auf Farbwahrnehmung
    • Anordnung der Zapfen-Typen ist zufällig
  43. dual process theory-3 Kanale
    • Rot-Grün-Kanal → mittelwellige Zapfen (grün) senden erregende und langwellige Zapfen (rot)
    • hemmende Signale (oder umgekehrt)
    • • Blau-Gelb-Kanal → kurzwellige Zapfen (blau) senden erregendes Signal, Signale aus mittel- und
    • langwelligen Zapfen werden gebündelt, senden hemmendes Signal (oder umgekehrt)
    • • Achromatischer Kanal → erhält erregende Signale von mittel-und langwelligen Zapfen (unabhängig
    • von Wellenlänge → keine Farbunterscheidung)
  44. Rezeptoren = reagieren auf elektromagnetische Wellen im Spektrum von ___ bis ____ Nanometer (nm),
    sichtbares Licht
    • Rezeptoren = reagieren auf elektromagnetische Wellen im Spektrum von 380 bis 720 Nanometer (nm),
    • sichtbares Licht
  45. Prinzip der Konvergenz
    • Prinzip der Konvergenz = eine Ganglienzelle erhält Input von mehreren Rezeptoren
    • • Verschaltung von Stäbchen und Zapfen
    • • ~120 Stäbchen → 1 Ganglienzelle
    • • ~6 Zapfen → 1 Ganglienzelle
    • • Fovea: 1 Zapfen → 1 Ganglienzelle (Erklärung für scharfes Sehen)
  46. Sehnerven kreuzen im
    Chiasma Opticum
  47. retinotope Karten
    • retinotope Karten = Abbildung der Oberfläche der Retina im visuellen Kortex
    • • = Anordnung von Nervenzellen mit derselben relativen Position zueinander wie ihre rezeptiven Felder
    • auf der Oberfläche der Retina
    • • Repräsentation benachbarter Orte auf der Netzhaut auf benachbarten Stellen im visuellen Kortex
    • • rezeptive Felder benachbarter Kortexregionen → auch benachbart (oder überlappen)
    • • Vergrößerungsfaktor (Fovea entspricht 0,01% der Retina)
  48. Pfade der visuellen Wahrnehmung
    • (Corpus geniculatum laterale → schichtenweiser Aufbau, zwei Gruppen
    • • parvozelluläre Schicht = Input hauptsächlich durch Zapfen, sensitiv für Farbe und feine Details
    • • magnozelluläre Schicht = Input hauptsächlich durch Stäbchen, sensitiv für Bewegung)
    • • Ventrale Bahn = Richtung Temporallappen (Objekterkennung) → Was?
    • Dorsale Bahn = Richtung Parietallappen (Objektlokalisation) → Wo? / Wie?
    • • nicht vollständig getrennt, viele
    • Querverbindungen
    • • Informationsfluss nicht einseitig (z.B.
    • Feedback)
  49. Merkmale farbiger Stimuli =
    Farbton (blau), Sättigung / Buntheit (blass), Helligkeit (intensiv)

    • Farbton (hue - H): bis zu 200 verschiedene Farben
    •  Sättigung oder Buntheit: bis zu 20 Sättigungsstufen (saturation - S)
    •  Helligkeit (brightness - B): bis zu 500 Helligkeitsabstufungen
  50. wahrgenommener Farbeindruck von Objekten durch 2 Faktoren bestimmt
    • die Farbe von Objekten wird durch zwei Faktoren bestimmt:
    •  Reflektanz des Objekts
    •  spektrale Zusammensetzung der Beleuchtungsquelle
    • • „Farbe“ kommt in der Umwelt eigentlich nicht vor
    •  Farbwahrnehmung ist ein psychologisches Phänomen, das
    • erst im Organismus entsteht (durch neuronale Verarbeitung)
  51. Struktur des kognitiven Systems
    Drei zentrale Aspekte des Informationsverarbeitungsansatzes
    • • Modularität:
    • Im Rahmen der funktionellen Spezialisierung wird davon ausgegangen,
    • dass Wahrnehmung eines von vielen kognitiven Systemen ist, das aus
    • autonomen Teilsystemen besteht, die durch spezifische Eigenschaften
    • gekennzeichnet sind.
    • • Verarbeitung:
    • In der modularen hierarchischen Organisation gibt es zwei prinzipielle
    • Verarbeitungswege:
    •  Bottom-up-Prozesse und Top-down-Prozesse
    • • Repräsentation:
    • Autonome Teilsysteme müssen miteinander kommunizieren: Dafür
    • werden Repräsentationen aufgestellt, die äußere Gegebenheiten
    • abbilden.
  52. vision for perception vision for action
    welche Pfade?
    • vision for perception   - ventrale Bahn
    • -vision for action---dorsale Bahn
  53. Pfade der visuellen Verarbeitung
    Evidenzen
    Läsionsstudien an Affen

    • wurden Teile des Temporallappens entfernt
    •  Objektunterscheidung schwierig
    • • wurden Teile des Parietallappens entfernt
    •  Ortsunterscheidung schwierig

    • Evidenzen für funktionelle Unabhängigkeit auch durch Studien nach
    • Hirnverletzungen doppelte Dissoziation
  54. Patienten mit optischer Ataxie:
    • Patienten mit visueller Form-Agnosie:
    • Patienten mit optischer Ataxie:
    • nach Schädigungen im posterioren Parietalen Kortex haben Patienten
    • Schwierigkeiten, präzise Bewegungen auszuführen, die durch visuelle
    • Wahrnehmung gesteuert werden
    •  Schädigung im dorsalen Bereich führen zu Beeinträchtigungen in
    • vision-for-action
    • • Patienten mit visueller Form-Agnosie:
    • nach Schädigung im Bereich des ventralen Pfades werden oft Probleme
    • bei der Objekterkennung beobachtet (z.B. Unterscheidung von farblichen
    • Objekten, perzeptueller Abgleich, Formen identifizieren)
    •  Beeinträchtigungen in vision-for-perception
  55. 2 arten Farbmischung
    • subtraktive Farbmischung: Mischen von Pigmentfarben
    • Blau + Gelb = Grün
    • ->ist ein physikalisches Phänomen
    • • additive Farbmischung: Mischen von Lichtquellen
    • -> ist ein physiologisches Phänomen
Author
Tam
ID
341204
Card Set
Description
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