Betriebswirtschaftliche Steuerlehre II 2

  1. Welche 3 Phasen hat das Entscheidungsverfahren der Rechtsformwahl?
    • Phase 1: Problemstellungs- und Suchphase
    • Phase 2: Beurteilungs- und Entscheidungsphase
    • Phase 3: Realisations- und Kontrollphase
  2. Was passiert in der "Problemstellungs- und Suchphase"?
    • ⇨Ermittlung Zielvorstellungen
    • Konkretisierung durch Anforderungskriterien
    • ⇨Erarbeitung versch. Szenatrien
    • Abgleich zukünftige Entwicklung mit Zielvorstellungen
    • ⇨Entwicklung Rechtsformalternativen
  3. Was passiert in der "Beurteilungs- und Entscheidungsphase"?
    • Aussonderung nicht erwünschter Alternativen
    • Optimierung verbl. Alternativen
    • Bewertung durch Punktesystem
    • Vergleich
    • Entscheidung
  4. Was passiert in der "Realisations- und Kontrollphase"?
    • genaue Gestalltung der gewählten Rechtsform
    • Umsetzung
    • Beobachtung ggf. Reaktion
  5. Was sind die 3 Anforderungen an die Steuerbelastungsmessungen?
    • 1. all parties
    • ⇨alle Parteien, die von d. Besteuerung betroffen sind, müssen berücksichtigt werden (z.B. Leasing, Exit Tax)
    • 2. all taxes
    • ⇨alle relevanten Steuerarten (direkte, indirekte Wirkungen, Wechselwirkungen)(z.B. Marktpreiseffekte, GewSt-Anrechnung)
    • 3. all costs
    • ⇨alle Kosten, auch indirekte Belastungen (z.B. Erhebungskosten, Buchführungskosten)
  6. Welche Instrumente zur Messung der Steuerbelastung/Steuerplanung gibt es?
    • 1. Teilsteuerrechnung
    • 2. Veranlagungssimulation
    • 3. Bruttobedarfsrechnung
    • 4. Endvermögen nach Steuern
  7. Was ist die Teilsteuerrechnung?
    • Verfahren zur Erfassung der gesamten, durch das Zusammenwirken mehrerer Steuerarten verursachten Steuerbelastungen
    • mehrere Steuerarten werden zu effektivem Steuersatz zusammengefasst
    • ⇨schnellstmögliche Bestimmung der Gesamtsteuerbelastung
  8. Was sind die Nachteile der Teilsteuerrechnung?
    • Annahmen:
    • ⇨konstante Grenzsteuersätze
    • keine Freibeträge
    • keine Freigrenzen
    • ⇨einheitliche Bemessungsgrundlage
    • sofortiger Verlustausgleich
  9. Was ist die Veranlagungssimulation?
    • Einzelfallbezogene Modellrechnung
    • ⇨Orientierung an Steuerformularen
    • ⇨Durchspielen des Veranlagungsverfahrens
    • ⇨erfolgt nach konkreter Sachverhaltsanalyse
    • Ergebnis: Gesamtsteuerschuld
  10. Was sind die Vorteile der Veranlagungssimulation?
    • exakte Ermittlung der Steuerschuld
    • ⇨Berücksichtigung steuerlicher Besonderheiten (z.B. progressiver Tarif, Freibeträge, Freigrenzen, Günstigerprüfung)
    • ⇨Berücksichtigung dynamischer Effekte (z.B. Verlustabzug, EMITDA-Vortrag)
  11. Was sind die Nachteile der Veranlagungssimmulation?
    • Einzelfallbezogen
    • keine allgemeingültigen Aussagen
    • sehr umfangreich
  12. Was ist die Bruttobedarfsrechnung?
    • Bestimmt wie viel ausgeschüttet werden muss, damit Gesellschafter Betrag X bekommt
    • Rückwärtsrechnung (was soll später netto rauskommen)
  13. Was ist die Berechnung des "Endvermögen nach Steuern"?
    Bestimmt welches Endvermögen nach Abzug der Steuern übrig bleiben soll
  14. Welche Messzahlen der Steuerbelastungen gibt es?
    • 1. Grenzsteuersatz: Steuer für jeden € mehr (1. Ableitung)
    • 2. Durchschnittsteuersatz: Steuersatz auf gesamtes Einkommen
  15. Welche Gestaltungsmöglichkeiten der Rechtsformoptimierung gibt es?
    • 1. Verlagerung von Einkunftsquellen
    • ⇨Verlagerung von Vermögen/Funktionen (z.B. ins Ausland, auf verschiedene Einheiten oder Zwischeneinheiten)
    • ⇨Verlagerung von Steuerzahlungen in die Zukunft (z.B. Gewinnthesaurierung, Rückstellungen)

    • 2. Rechtsförmliche Einkleidung der tatsächlichen Verhältnisse (d.h. rechtliche Verpackung wird geändert)
    • ⇨z.B. schuldrechtliche Vereinbarungen, Innengesellschaft)
    • Wirkungen:
    • Umleiten von Einkünften
    • Umformen von Einkünften
    • Wechsel Besteuerungsregime
    • ⇨Abschirmung

  16. Welche Grenzen der Gestaltungsmöglichkeiten gibt es?
    • 1. Steuerrechtliche Grenzen
    • ⇨Gestaltungsmissbrauch § 42 AO
    • ⇨Fremdvergleichsgrundsatz
    • Zweck: Umgehungsvermeidung

    • 2. Faktische Begrenzungen
    • ⇨Planungskosten
    • ⇨Informationsasymmetrien
    • ⇨Transaktionskosten
    • ⇨Unsicherheit
  17. Was ist eine Familienstiftung?
    • = eine nicht gemeinnützige Stiftung
    • ⇨verfolgt private und wirtschaftliche Zwecke
    • ⇨besteht aus Satzung + Vermögen
    • ⇨ist rechtsfähig
    • ⇨es gibt festgelegte Begünstigte (Destinäre) (erhalten Erträge)
  18. Wie wird die Stiftungserrichtung besteuert?
    • 1. aus PV
    • ⇨steuerneutral
    • 2. aus BV
    • ⇨ESt + evtl. GwSt
    • + Erbschaftsteuer
  19. Wie wird die Stiftung laufend besteuert?
    • 1. Besteuerung der Stiftung
    • ⇨KSt+Freibetrag iHv. 5.000 €
    • ⇨evtl. GewSt

    • 2. Besteuerung Destinäre
    • Teileinkünfteverfahren (unregelmäßige Zahlungen aus Unterhalt)
    • Abgeltungsteuer (regelmäßige Zahlungen)

    + ErbSt (alle 30 Jahre wird Erbgabg fingiert)
  20. Wie wird die Stifungsaufhebung besteuert?
    • 1. Ertragsteuerbelastung
    • ⇨Liquidation, d.h. stille Reserven
    • 2. Erbschaftsteuerbelastung
    • ⇨Schenkung unterLebenden
    • ⇨Stifter gilt als Schenker (sein Verhältnis zum Anfallsberechtigten entscheidet über Steuer)
  21. Was ist die Betriebsaufspaltung?
    • = Rechtskonstrukt, bei dem Teile des BV und des operativen Geschäfts eines einheitlichen Unternehmens auf 2 Unternehmen aufgeteilt werden
    • sachliche und personelle Verflechtung nötig
  22. Welche Vorteile hat die Betriebsaufspaltung?
    • Haftungsbegrenzung (Grundstücke werden nicht BV bei Betriebsunternehmen)
    • GwSt Freibetrag bei PersG, Anrechnung § 35 EStG
    • Gestaltungsspielräume bei Gewinn-/Verlustverteilung
    • Wiesbadener Modell
  23. Welche Nachteile hat die Betriebsaufspaltung?
    • ⇨urspr. Zweck wird nicht erreicht: Pacht mindert GewSt nicht, Gewinne aus Grundstücksveräußerung sind steuerpfl.
    • Verluste der Betriebs-KapG nur auf Ebene der KapG abzugsfähig
    • kaum Planungssicherheit, da Richterrecht
  24. Welches gewerbesteuerliches Problem entsteht bei der Betriebsaufspaltung?
    • 1. Ebene: Betriebs-KapG: Hinzurechnung der Miete § 8 Nr. 1 GewStG
    • 2. Ebene: Besitz-PersG: Besteuerung mit GewSt ⇨urspr. keine GewSt bei BesitzUN, da nur vermögensverwaltende Tätigkeit; aber Rspr. soweit wirtschl. einheitliches UN, wird Tätigkeit des BesitzU als gewerbl. eingestuft
    • Folge: Doppelbesteuerung
    • Aber: Milderung § 35 EStG
  25. Was ist die KGaA?
    • = Kommanditgesellschaft auf Aktien
    • ⇨verbindet Elemente der Aktiengesellschaft und der Kommanditgesellschaft
    • ⇨Komplementär haftet unbeschränkt
    • ⇨Grundkapital von Kommanditaktionär

    Besteuerung: Str. Transparente oder intransparente Besteuerung der KGaA
Author
Frauke
ID
338366
Card Set
Betriebswirtschaftliche Steuerlehre II 2
Description
BWL
Updated