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Welche 3 Phasen hat das Entscheidungsverfahren der Rechtsformwahl?
- Phase 1: Problemstellungs- und Suchphase
- Phase 2: Beurteilungs- und Entscheidungsphase
- Phase 3: Realisations- und Kontrollphase
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Was passiert in der "Problemstellungs- und Suchphase"?
- ⇨Ermittlung Zielvorstellungen
- ⇨Konkretisierung durch Anforderungskriterien
- ⇨Erarbeitung versch. Szenatrien
- ⇨Abgleich zukünftige Entwicklung mit Zielvorstellungen
- ⇨Entwicklung Rechtsformalternativen
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Was passiert in der "Beurteilungs- und Entscheidungsphase"?
- ⇨Aussonderung nicht erwünschter Alternativen
- ⇨Optimierung verbl. Alternativen
- ⇨Bewertung durch Punktesystem
- ⇨Vergleich
- ⇨Entscheidung
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Was passiert in der "Realisations- und Kontrollphase"?
- ⇨genaue Gestalltung der gewählten Rechtsform
- ⇨Umsetzung
- ⇨Beobachtung ggf. Reaktion
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Was sind die 3 Anforderungen an die Steuerbelastungsmessungen?
- 1. all parties
- ⇨alle Parteien, die von d. Besteuerung betroffen sind, müssen berücksichtigt werden (z.B. Leasing, Exit Tax)
- 2. all taxes
- ⇨alle relevanten Steuerarten (direkte, indirekte Wirkungen, Wechselwirkungen)(z.B. Marktpreiseffekte, GewSt-Anrechnung)
- 3. all costs
- ⇨alle Kosten, auch indirekte Belastungen (z.B. Erhebungskosten, Buchführungskosten)
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Welche Instrumente zur Messung der Steuerbelastung/Steuerplanung gibt es?
- 1. Teilsteuerrechnung
- 2. Veranlagungssimulation
- 3. Bruttobedarfsrechnung
- 4. Endvermögen nach Steuern
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Was ist die Teilsteuerrechnung?
- Verfahren zur Erfassung der gesamten, durch das Zusammenwirken mehrerer Steuerarten verursachten Steuerbelastungen
- ⇨
mehrere Steuerarten werden zu effektivem Steuersatz zusammengefasst - ⇨schnellstmögliche Bestimmung der Gesamtsteuerbelastung
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Was sind die Nachteile der Teilsteuerrechnung?
- Annahmen:
- ⇨konstante Grenzsteuersätze
- ⇨keine Freibeträge
- ⇨keine Freigrenzen
- ⇨einheitliche Bemessungsgrundlage
- ⇨sofortiger Verlustausgleich
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Was ist die Veranlagungssimulation?
- Einzelfallbezogene Modellrechnung
- ⇨Orientierung an Steuerformularen
- ⇨Durchspielen des Veranlagungsverfahrens
- ⇨erfolgt nach konkreter Sachverhaltsanalyse
- Ergebnis: Gesamtsteuerschuld
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Was sind die Vorteile der Veranlagungssimulation?
- ⇨exakte Ermittlung der Steuerschuld
- ⇨Berücksichtigung steuerlicher Besonderheiten (z.B. progressiver Tarif, Freibeträge, Freigrenzen, Günstigerprüfung)
- ⇨Berücksichtigung dynamischer Effekte (z.B. Verlustabzug, EMITDA-Vortrag)
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Was sind die Nachteile der Veranlagungssimmulation?
- ⇨Einzelfallbezogen
- ⇨keine allgemeingültigen Aussagen
- ⇨sehr umfangreich
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Was ist die Bruttobedarfsrechnung?
- Bestimmt wie viel ausgeschüttet werden muss, damit Gesellschafter Betrag X bekommt
- ⇨Rückwärtsrechnung (was soll später netto rauskommen)
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Was ist die Berechnung des "Endvermögen nach Steuern"?
Bestimmt welches Endvermögen nach Abzug der Steuern übrig bleiben soll
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Welche Messzahlen der Steuerbelastungen gibt es?
- 1. Grenzsteuersatz: Steuer für jeden € mehr (1. Ableitung)
- 2. Durchschnittsteuersatz: Steuersatz auf gesamtes Einkommen
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Welche Gestaltungsmöglichkeiten der Rechtsformoptimierung gibt es?
- 1. Verlagerung von Einkunftsquellen
- ⇨Verlagerung von Vermögen/Funktionen (z.B. ins Ausland, auf verschiedene Einheiten oder Zwischeneinheiten)
- ⇨Verlagerung von Steuerzahlungen in die Zukunft (z.B. Gewinnthesaurierung, Rückstellungen)
- 2. Rechtsförmliche Einkleidung der tatsächlichen Verhältnisse (d.h. rechtliche Verpackung wird geändert)
- ⇨z.B. schuldrechtliche Vereinbarungen, Innengesellschaft)
- Wirkungen:
- ⇨Umleiten von Einkünften
- ⇨Umformen von Einkünften
- ⇨Wechsel Besteuerungsregime
- ⇨Abschirmung
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Welche Grenzen der Gestaltungsmöglichkeiten gibt es?
- 1. Steuerrechtliche Grenzen
- ⇨Gestaltungsmissbrauch § 42 AO
- ⇨Fremdvergleichsgrundsatz
- Zweck: Umgehungsvermeidung
- 2. Faktische Begrenzungen
- ⇨Planungskosten
- ⇨Informationsasymmetrien
- ⇨Transaktionskosten
- ⇨Unsicherheit
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Was ist eine Familienstiftung?
- = eine nicht gemeinnützige Stiftung
- ⇨verfolgt private und wirtschaftliche Zwecke
- ⇨besteht aus Satzung + Vermögen
- ⇨ist rechtsfähig
- ⇨es gibt festgelegte Begünstigte (Destinäre) (erhalten Erträge)
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Wie wird die Stiftungserrichtung besteuert?
- 1. aus PV
- ⇨steuerneutral
- 2. aus BV
- ⇨ESt + evtl. GwSt
- + Erbschaftsteuer
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Wie wird die Stiftung laufend besteuert?
- 1. Besteuerung der Stiftung
- ⇨KSt+Freibetrag iHv. 5.000 €
- ⇨evtl. GewSt
- 2. Besteuerung Destinäre
- ⇨Teileinkünfteverfahren (unregelmäßige Zahlungen aus Unterhalt)
- ⇨Abgeltungsteuer (regelmäßige Zahlungen)
+ ErbSt (alle 30 Jahre wird Erbgabg fingiert)
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Wie wird die Stifungsaufhebung besteuert?
- 1. Ertragsteuerbelastung
- ⇨Liquidation, d.h. stille Reserven
- 2. Erbschaftsteuerbelastung
- ⇨Schenkung unterLebenden
- ⇨Stifter gilt als Schenker (sein Verhältnis zum Anfallsberechtigten entscheidet über Steuer)
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Was ist die Betriebsaufspaltung?
- = Rechtskonstrukt, bei dem Teile des BV und des operativen Geschäfts eines einheitlichen Unternehmens auf 2 Unternehmen aufgeteilt werden
- ⇨sachliche und personelle Verflechtung nötig
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Welche Vorteile hat die Betriebsaufspaltung?
- ⇨Haftungsbegrenzung (Grundstücke werden nicht BV bei Betriebsunternehmen)
- ⇨GwSt Freibetrag bei PersG, Anrechnung § 35 EStG
- ⇨Gestaltungsspielräume bei Gewinn-/Verlustverteilung
- ⇨Wiesbadener Modell
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Welche Nachteile hat die Betriebsaufspaltung?
- ⇨urspr. Zweck wird nicht erreicht: Pacht mindert GewSt nicht, Gewinne aus Grundstücksveräußerung sind steuerpfl.
- ⇨Verluste der Betriebs-KapG nur auf Ebene der KapG abzugsfähig
- ⇨kaum Planungssicherheit, da Richterrecht
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Welches gewerbesteuerliches Problem entsteht bei der Betriebsaufspaltung?
- 1. Ebene: Betriebs-KapG: Hinzurechnung der Miete § 8 Nr. 1 GewStG
- 2. Ebene: Besitz-PersG: Besteuerung mit GewSt ⇨urspr. keine GewSt bei BesitzUN, da nur vermögensverwaltende Tätigkeit; aber Rspr. soweit wirtschl. einheitliches UN, wird Tätigkeit des BesitzU als gewerbl. eingestuft
- Folge: Doppelbesteuerung
- Aber: Milderung § 35 EStG
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Was ist die KGaA?
- = Kommanditgesellschaft auf Aktien
- ⇨verbindet Elemente der Aktiengesellschaft und der Kommanditgesellschaft
- ⇨Komplementär haftet unbeschränkt
- ⇨Grundkapital von Kommanditaktionär
Besteuerung: Str. Transparente oder intransparente Besteuerung der KGaA
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