Festbeton

  1. Nennen sie Einflussgrößen für die Festigkeitsentwicklung von Beton?
    • Verwendeter Zement
    • w/z-Wert
    • Betonzusatzstoffe
    • Erhärtungsbedingungen (Feuchtigkeitsangebot und Temperatur
  2. Welche Wirkung hat der Verwendete Zement auf die Druckfestigkeit?
    Je feiner ein Zement gemahlen ist, desto größer ist seine spezifische Oberfläche -> Reaktion mit dem Anmachwasser läuft schneller ab -> höhere Festigkeit
  3. Welche Wirkung hat der w/z-Wert auf die Druckfestigkeit?
    Je niedriger der w/z-Wert, desto höher die Festigkeit (Walz-Diagramm)
  4. Welche Wirkung haben die Betonzusatzstoffe auf die Druckfestigkeit?
    • Zugabe von inerten mineralischen Betonzusatzstoffen (Gesteinsmehl) ist betontechnologisch von Wert, obwohl Gesteinsmehl nicht direkt an der Festigkeitsentwicklung beteiligt ist
    • Er vermindert die Hohlräume im unteren Korngrößenbereich -> bessere Kornabstufung des Feinmörtels -> Möglichkeit der Festigkeitssteigerung
  5. Welche Wirkung hat das Feuchtigkeitsangebot auf die Druckfestigkeit?
    Steht dem Beton nicht genügend Wasser zur Verfügung, kommt es Erhärtungsstörungen -> Festigkeitseinbußen, Absandungen, Schwindrissen und hohen Durchlässigkeiten gegenüber Wasser und Gas
  6. Welche Wirkung hat die Temperatur auf die Druckfestigkeit?
    • Je hoher die Temperatur, desto schneller ist die Anfangsdruckfestigkeit
    • Eine niedrige Temperatur sorgt nach wenigen Monaten für eine höhere Druckfestigkeit
  7. Was versteht man unter Nachbehandlung des Betons?
    • Maßnahmen zum Schutz des (jungen) Betons gegen Einflüsse die Erhärten beeinträchtigen (starkes Abkühlen, Austrocknen, Starkregen und Erschütterung)
    • Häufig wird in der Praxis die Gefahr von Austrocknen oder frühzeitigem Erfrieren nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt
    • Ist nicht genug Wasser zur Verfügung kann der Beton nicht richtig Erhärten -> Erhärtungsschäden in den oberflächennahen Schichten -> Absandungen, Schwinderisse und hohe Durchlässigkeit von Wasser und Gas
  8. Welche Verfahren zur Nachbehandung kennst du?
    • Wasserrückhaltende Maßnahmen
    • Wasserzuführende Maßnahmen
  9. Welchen Wirkung haben wasserrückhaltende Maßnahmen als Nachbehandlungsmethode?
    • Der Beton wird in der Schalung gelassen oder mit Folie abgedeckt
    • Flüssige Nachbehandlungsmittel weden aufgebracht und wasserhaltende Matten aus Jute oder Stroh werden zum Abdecken benutzt
  10. Welchen Wirkung haben wasserzuführende Maßnahmen als Nachbehandlungsmethode?
    • Kontinuierliches Besprühen mit Wasser oder Überstauen mit Wasser
    • Nachbehandlungsempfindlichkeit hängt von 3 Parametern ab
    • eingesetzter Zement: langsam erhärtender Beton -> längere Nachbehandlungszeit 
    • Betontemperatur: geringere Temperatur -> Hydratatiosgeschwindigkeit sinkt
    • Umweltbedingungen: Wind und Wasser
    • Aufgrund des ausschlaggebenden Einflusses der Umweltbedingungen muss besonders im Randbereich und an der Oberfläche besonders gut nachbehandelt werden
    • Insbesondere bei Beton der an der Oberfläche besonders beansprucht wird (Frost, chemische Angriffe, Verschleiß und wasserundurchlässiger Beton)
  11. Was verstehen sie unter Produktionskontrolle?
    • Kontrolle bei der Betonherstellung im Betonwerk
    • Anforderungsniveau liegt höher als auf der Baustelle
    • Umfasst alle Maßnahmen zur Erreichung der festgelegten Konformität
  12. Welche Punkte werden bei der Produktionskontrolle berücksichtigt?
    • Baustoffauswahl
    • Betonentwurf
    • Betonherstellung
    • Überwachung und Prüfungen
    • Verwendung der Prüfergebnisse
    • Überprüfung der für den Transport verwendeten Einrichtung
    • Konformitätskontrolle nach der angegebenen Bestimmungen
  13. Was versteht man unter Konformitätskontrolle?
    • Eigentliche Kontrolle zur Einstufung in die Festigkeitsklassen
    • Prüfung ist vom Hersteller durchzuführen um nachzuweisen das er den Anforderungen entspricht
    • Proben werden nach Zugabe von Wasser und Zusatzmitteln zufällig ausgewählt
    • Ergebnisse der Druckfestigkeit nach 28 Tagen müssen einzeln und als Mittelwert angegeben werden
  14. Was versteht man unter Überwachungen?
    • Wird von der Baufirma auf der Baustelle durchgeführt
    • Stellt die gesonderte Festigkeit beim Einbau fest
    • Stellt sicher das die Bauausführung der Norm und den bautechnischen Unterlagen entspricht
    • Außerdem das die einzelnen Baustoffe und Produkte allen Vorgaben entsprechen
  15. In welche drei Phasen wird die Überwachung unterteilt?
    • Überwachung von Gerüsten und Schalungen
    • Überwachung des Bewehrens
    • Überwachung des Betonierens
  16. Erklären sie die Überwachung von Gerüsten und Schalungen
    • Bauleitung muss kontrollieren ob die Festigkeit zum Ausschalen reicht
    • Ein Bautagebuch ist zu führen: Zeitabschnitte des Ausrüsten und des Ausschalen, Lufttemperatur und Witterungseinflüsse sind festzuhalten
  17. Erklären sie die Überwachung des Bewehrens
    • Folgende Punkte sind vor dem Betonieren zu beachten: Stahlsorte, Anzahle, Lage, Durchmesser der Bewehrung
    • Stoß- und Übergreifungslängen
    • Erforderliche Betondeckung
    • Verunreinigung der Bewehrung
    • Sicherung der Bewehrung gegen Verschieben beim Betonieren
    • Anordnung der Bewehrung so dass das Einbringen und Verdichten des Betons nichts behindert wird
  18. Erklären sie die Überwachung des Betonierens
    • Die maßgebenden Frisch- und Festbetoneigenschaften sind zu überprüfen und festzuhalten (Bautagebuch)
    • Außerdem diese Punkte: Lufttemperatur und Witterungsbedingungen
    • Bauabschnitte und Bauteile
    • Art und Dauer der Nachbehandlung
    • Beton wird anhand der Frisch- und Festbetoneigenschaften in Klassen eingeteilt
    • Wenn ein Beton mehrere zutreffende Klassen hat dann ist die höchste maßgeblich
  19. Definiere den Begriff Identitätskontrolle
    • Sollte vom Verwender durchgeführt werden um zu sehen ob er den geforderten Ansprüchen standhält 
    • Besonders sinnvoll wenn zweifel an der Qualität vorhanden sind
    • In der Praxis überschneidet sich die Prüfung oft mit den Überwachungskriterien
  20. Definiere den Begriff Betonfamilie
    • Ein Gruppe von Betonzusammensetzungen mit verlässlichem Zusammenhang wichtiger Eigenschaften
    • Hilft den Aufwand bei der Produktionskontrolle zu minimieren
    • Folgende Punkte müssen Übereinstimmen: Zementart, Festigkeitsklasse, Ursprung der Ausgangsstoffe
    • Nachweis ähnlicher Zuschläge und Zusatzstoffe (Typ I)
    • Alle Konsistensklassen
    • Betone mit einem begrenzten Bereich der festigkeitsklassen
    • Bei Zusatzstoffen Typ II und Zusatzmitteln die Druckfestigkeit beeinflussen müssen es getrennte Betonfamilien sein
  21. An welchem Probekörper wird die Druckfestigkeitsprüfung durchgeführt?
    • Zylinder: Länge=300mm, Durchmesser=150mm
    • Würfel: Kantenlänge=150mm
  22. Welchen Einfluss hat die Probekörperform auf die Prüfungen?
    • Prüfkörper mit einer Schlankheit Länge/Durchmesser >1 (Zylinder) haben eine niedrigere Druckfestigkeit als der Würfel mit einer Schlankheit von 1 
    • Gedrungene Proben haben eine höhere Querdehnungsbehinderung -> überhöhte Druckfestigkeit
  23. Welchen Einfluss hat die Lagerungsart auf die Prüfungen?
    • Die charakteristischen Werte für die Einteilung in Festigkeitsklassen erfolgt nach einer Lagerung von 28 Tagen unter Wasser
    • In Deutschland wurde es bisher so gemacht dass man die Probe 7 Tage unter Wasser und 21 Tage an der Luft gelagert hat
    • Dies hat zu folge das man die Ergebnisse nicht vergleichen kann ohne sie umzurechnen
  24. Wie rechnet man die Prüfungsergebnisse um?
    • 1: Verlängerte Wasserlagerung -> Vollständige Hydratation -> höhere Druckfestigkeit
    • 2: Vollständige Wassersättigung -> Bruchflächen leicht gegeneinander abgeschert -> Minderung der Druckfestigkeit
    • 2. Wirkung überwiegt -> Festigkeit bei 28 Tagen Wasserlagerung etwas geringer -> die Prüfungsergebnisse nach der alten Norm müssen also etwas abgemindert werden
  25. Was ist das E-Modul?
    • Das Elastizitätsmodul ist ein Maß für die Widerstandsfähigkeit des Materials gegen Verformungen bei Belastungen
    • Drückt das elastische Verhalten des Stoffes aus
    • Bei linear elastischen Stoffen ist das E-Modul für alle Spannungen Konstant
    • Bei visko-elastischen Stoffen wie Beton hängt es von der Spannung ab
  26. Beschreiben sie die E-Modulprüfung von Beton
    • Bestimmung des E-Modul erfolgt nach 28 Tagen
    • Aufnahme aller Kenndaten (Geometrie, Alter, Masse)
    • Ermittlung der Druckfestigkeit
    • Berechnung der oberen Prüfkraftgrenze
    • Anlegen von Messstrecken auf wenigstens zwei symmetrisch liegenden Mantellinien der Probe
    • Aufbringen der unteren Prüflast wobei σu=0,5 N/mm2 sein soll
    • Zweimalige Vorbelastung des Prüfkörpers mit einer Be- und Entlassungsgeschwindigkeit von (0,5 +- 0,2) N/mm2 je
    • 30 Sekunden nach Entlastung ablesen von Fu und der zugehörigen Messlänge lu
    • Erneute Belastung bis F0 Nach 30 Sekunden Messung von F0 und der zugehörigen Messlänge l0
  27. Was ist ein realistischer Wert für das E-Modul von Beton?
    Beton hat in etwa ein E-Modul von 30000 N/mm2
  28. Wie ist die Wärmeausdehnung von Stahl und Beton und welche Folgen hat das?
    • Ihre Wärmeausdehnung ist nahezu gleich 
    • Dies macht den Einsatz als Verbundwerkstoff Stahlbeton erst möglich
  29. Welche Möglichkeiten haben sie die Druckfestigkeit an einem bestehenden Bauteil zu bestimmen?
    • Zerstörende Druckfestigkeitsprüfung
    • Zerstörungsfreie Druckfestigkeitsprüfung
  30. Beschreibe die zerstörende Prüfung der Druckfetigkeit
    • Aus dem Bauteil wird ein Probekörper entnommen
    • Die Druckfläche Ac wird bestimmt
    • Der Probekörper wird dann in einer Druckprüfmaschine beelastet bis zur Bruchlast F
    • fc=F/Ac
  31. Beschreibe die zerstörungsfreie Prüfung der Druckfetigkeit
    • Rückprallhammer wird mit bestimmter Energie auf den Beton geschlagen
    • Anhand des Rückpralls wird die Betonfestigkeit abgeschätzt dies ist bis zum 90 Tag möglich
    • Es sind 10 Rückprallwerte zu ermitteln aus denen der Mittelwert gebildet werden kann
    • Wichtig ist das die Oberfläche des Betons vorher glatt geschliffen wird
  32. Warum ergeben sich bei unterschiedlichen Probekörperformen uterschiedliche Festigkeitswerte?
    • Dieses Phänomen resultiert aus der Querdehnungsbehinderung der Probekörper
    • Sie ist beim Würfel höher als beim Zylinder
  33. Wie wird die Festigkeit durch die Belastungsgeschwindigkeit beeinflusst?
    Je höher die Geschwindigkeit -> höher ist die gemessene Druckfestigkeit -> geringer ist die Stauchung des Probekörpers
  34. Wie verändert sich die Kurvenverläufe bei Kraft- bzw. Wegregelung
    • Bei kraftgeregelten Versuchen bricht der Kurvenverlauf bei der maximalen Spannung abrupt ab
    • Bei weggeregelten Versuchen ist noch ein absteigender Kurvenverlauf vorhanden
  35. Welche Aufgabe hat der Stahl im Stahlbeton?
    Der Bewehrungsstahl soll die Zugkräfte im Beton aufnehmen und somit die geringe Betonzugfestigkeit kompensieren
  36. Welche Aufgaben hat die Betondeckung?
    • Sicherung des Verbunds zwischen Bewehrung und Beton
    • Dauerhafter Schutz der Bewehrung gegen Korrosion
    • Schutz der Bewehrung gegen Brandeinwirkung
    • Nennmaß der Betondecke = Mindestmaß + Vorhaltemaß
  37. Welche Arten von Zugfestigkeit wird bei Beton unterschieden?
    • Zentrische Zugversuche
    • Spaltzugfestigkeit
    • 3-Punkt-Biegeversuche
    • 4-Punkt-Biegeversuche
  38. Beschreibe den zentrischen Zugversuch
    • Kompliziertere Versuchstechnik
    • Bietet ein gleichmäßiges einaxialen Spannungszustand
    • Versuche werden in der Praxis nur selten durchgeführt
  39. Beschreibe die Spaltenzugfestigkeit
    • Wird am Zylinder (L=300mm, D=150mm) durchgeführt
    • Zwischen den Druckplatten und dem Probekörper liegt ein 10mm breiter und 5mm dicker Hartfilzstreifen
    • Dieser soll Spannungsspitzen verhindern und für eine gleichmäßige Lasteinleitung sorgen
  40. Beschreibe den 3-Punkt-Biegeversuch
    • Ein balkeförmiger Probekörper mit den Abmessungen b/h/l=150/150/700 mm liegt auf zwei Stützen die von der Mitte aus 300mm nach außen hin liegen
    • Eine Bruchlast wird genau in die Mitte angelegt hier befindet sich auch die Stelle mit dem maximalen Moment
    • Dies hat zu folge das der Balken in der Mitte bricht obwohl dies nicht unbedingt die Stelle mit der geringsten Festigkeit ist -> keine repräsentative Probe
  41. Beschreibe den 4-Punkt-Biegeversuch
    • Ein balkeförmiger Probekörper mit den Abmessungen b/h/l=150/150/700 mm liegt auf zwei Stützen die von der Mitte aus 300mm nach außen hin liegen
    • Diesmal greifen zwei Bruchlasten an so das es in der Mitte einen Bereich mit konstanter Momentenverteilung und maximaler Spannung
    • Die Probe bricht dann an der schwächsten Stelle diese Bereichs
  42. Wie ist das Verhältnis zwischen Betondruckfestigkeit und den unterschiedlichen Betonzugfestigkeiten
    • Die Druckfestigkeit ist im Vergleich zur Biegezugfestigkeit etwa 5- bis 9-mal höher
    • Die Druckfestigkeit ist im Vergleich zur Spaltzugfestigkeit etwa 8- bis 15-mal höher
  43. Wo wird die Betonzugfestigkeit ausgenutzt?
    • Die Betonzugfestigkeit wird ausgenutzt beim Bau von Behältern
    • Die Betonbiegezugfestigkeit wird genutzt beim Bau von Betonfahrbahnen, bei wasserdichten Bauteilen und bei unbewehrten Fertigteilen
Author
Rike
ID
338017
Card Set
Festbeton
Description
Klausurvorbereitung
Updated