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schizophrenie
- denk- und kognitionsstörungen:
- positive symptome: wahnvorstellungen, halluzinationen, bizarre verhaltensweisen, denkzerfahrenheit, inkohärentes und unlogisches denken
- negative symptome: affektabstumpfung, apathie, motivations- und interessenverlust, sozialer rückzug
- klassische wirkstoffe beeinflussen va die pos symptome
- neue generation: bessern sowohl positive als auch neg symptome
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wirkmechanismen von neuroleptika
- blockierung von D2 und D4 dopamin-rezeptoren
- 1. in mesolimbische arealen (therapeutische wirkung)
- 2. in basalganglien des extrapyramidalsystems (-> motorische funktionsstörung, parkinsonoid auslösen)
- 3. in der hypothalamisch-hypophysären achse (-> hormolle veränderungen)
- 4. in der triggerzone der medulla oblongata (antiemetische wirkung)
- blockierung von 5-HT2-rezeptoren (va neue präp) wichtig für die therapie der negativen symptome
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positive vs negative symptome
- zu viel an dopamin im mesolimbischen system: pos symptome
- dopamindefizi im mesocorticalen system: neg symptome
- -> serotonin reguliert dopaminneurone unterschiedlich je nach ort.
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einfluss serotonin
serotonin an präsyn -> heterologe autorez. bei einer bindung hemmt es die freisetzung -> generierung eines mangel. kann dies nutzen -> antagonist
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einteilung klassischer neuroleptika
- phenothaizine
- butyrophenone
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eigenschaften phenothiazine
- wirkstoff – dosis – sedierung – vegetative nw – extrapyramidale störungen
- chlorpromazin – 100mg – stark – stark – mässig
- fluphenazin – 2mg – gering – gering – stark
- trifluoperazin – 5mg – mässig – gering – stark
- perphenazin – 8mg – gering – gering – stark
- triflupromazin – 25mg – stark – mässig – mässig
- thioridazin – 100mg – stark – mässig – gering
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eigenschaften butyrophenone
- wirkstoff – dosis – sedierung – vegetative nw – extrapyramidale störungen
- haloperidol – 2mg – gering – gering – stark
- droperidol - ? (sehr potent wirksam) – gering – gering – stark
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klassische neuroleptika
- wirkung tritt erst nach 2-3 wo auf (trotz sofortiger D2-blockade), da intermediäre steigerung der dopaminfreisetzung (durch hemmung präsyn d2-autorezeptoren)
- nw schon nach stunden (molekulare wirkung sofort sichtbar. autorez werden direkt gehemmt, direkt eine steigerung, und wenn das erschöpft ist, kommt es zum therapeutischen teil)
- einschleichende dosierung um NW zu minimisieren
- kontrolle nötig (compliance meist sehr schlecht)
- haben rel grosse therapeutische breite
- hohe metabolisierungsrate, zt in aktive metabolite (risperidon)
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depotpräparate von neuroleptika
- neuroleptika als ester mit langkettigen fettsäuren in öl gelöst -> i.m. (ester gelangen nur langsam ins blut,, dort durch esterasen sofort gespalten), zb haloperidoldecanoat (haldol decanoas): wirkdauer 2-4 wo
- einbettung von neuroleptika in mikrosphärenpartikel, die aus biologisch abbaubarem polymer besteht. -> i.m. langsame freisetzung des neuroleptikums. zb risperidon (risperdal consta): wirkdauer 2 wo
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rezeptorselektivität
wirken nicht selektiv und spezifisch. gibt keine substanz die nur einen rez hemmt -> vielzahl von nw über die anderen rezeptorsysteme.. rez: D1-4, 5-HT2, M1, alpha1, H1
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nicht-anti-dopamin-bedingte nw
- blockade von 5-HT2A,C-rez: therapeutische wirkung der negativsymptome, verminderung EPS, gewichtszunahme
- blockade von H1-rez: sedierung, gewichtszunahme
- blockade von alpha1-rez: blutdruckabfall, verstärkung der wirkung von antihypertonika
- blockade von M1-rez: ZNS verminderung von EPS, pharmakogenes delir; autonomes NS: zb vegetative NW wie obstipation
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malignes neuroleptisches syndrom
- schwerwiegende folge einer neuroleptiscchen behandlung
- häufigkeit liegt bei 0.07-05% va während der ersten wochen der behandlung
- bis 20% der fälle verlaufen tödlich
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symptome des malignen neuroleptischen syndrom
- EPS (rigor, akinesie)
- hyperthermie, vegetative symptome wie blutdrucklabilität, tachykardie
- metabolische azidose
- häufig leukozytose (akkumulation im blut)
- koma
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therapie malignen neuroleptischen syndroms
- !! absetzen des auslösenden medikamentes!
- alle weiteren massnahmen sind eher unterstützend, zur sicherung der lebensfunktionen (ua beatmung, rehydratation) und vermeidung weiterer komplikationen
- medikamente zb:
- > heparin zur thrombose- und embolie-prophylaxe
- > BDZ zur muskelrelaxation, sedation
- > dantrolen zur muskelrelaxation
- > amantadin oder bromocriptin (dopamin-agonist) gegen akinesie u parkinson-syndrom
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atypische neuroleptika der 2. generation (atypika)
- clozapin
- olanzapin
- risperidon
- sertindol
- aripiprazol
- extrapyramidale störungen nicht ausgelöst -> atypischen neuroleptika
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clozapin
- hohe affinität zu D4-r (aber auch an rez, wie M1 und H1 -> NW)
- zur behandlung therapieresistenter schizophrenien
- kaum EPS
- wichtigste NW: reversible agranulozytose (blutbild (granulozyten) eng maschig überprüfen. weniger gc, infektionsrisiko erhöht. kann zur prophylaxe ab verschreiben.)
- interaktionen:
- > ssri hemmen clozapin abbau (bis 10x erhöht)
- > rauchen fördert clozapin abbau (beeinflussung von cyps)
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olanzapin
- sturkturverwandt zu clozapin
- ähnliche eigenschaften, aber keine agranulozytose
- wichtigste NW: gewichtszunahme, somnolenz
- depotpräparat verfügbar (olanzapinpamoat)
- das z.Z. am häufigsten verwendete neuroleptikum
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risperidon
- miitel der engeren wahl zur schizophreniebehandlung
- bessert sowohl pos und neg symptome
- ist ein 5-HT2A/2C-r und D2-r-antagonist
- nw:
- > sedierung
- > alpha-blockierende eigenschaften -> orthostatische beschwerden und tachykardie
- > anstieg des prolaktinspiegels -> störungen der menstruation und der sexualfunktion
- > kann malignes neuroleptisches syndrom auslösen
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sertindol
- strukturähnlich zu risperidon
- hohe affinität zu D2-r, 5-HT2- und alpha1-r: antagonist
- kaum EPS
- nw gering, bei längerer einnahme entwickelt sich toleranz gegenüber den alpha1-adrenergen wirkungen
- langes eliminations-HWZ (3 d): gabe 1 x täglich
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aripiprazol
- partieller agonist an D2- und 5-HT1A-re (agonistisch wenn der ligand fehlt, antagonistisch wenn es erhöht ist -> ausgleichend auf die defekte.)
- antagonist an 5-HT2A
- dh agonistisch wennn dopaim fehlt, antagonistisch bei erhöhter neurotransmission
- geringes risiko für eps und spätdyskinesien
- nw: schlaflosigkeit, akathesie, tremor
- metabolisierung über CYP3A4 & 2D6:
- > hemmer von 3a4 und 2d6 führen zu verstärker wirkung
- > induktoren zu verminderter
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interaktionen neuroleptika mit anderen pharmaka
- neuroleptika verstärken die wirkung von anderen dämpfenden substanzen (zb alkohol, BDZ)
- verstärkte blutdrucksenkende wirkung von antihypertonika
- L-Dopa und D-agonisten vermindern die wirkung von neuroleptika
- kombination mit TCA: zt wirkungszunahme
- rauchen (induktion von cyp1a2) vermindert die wirkung von clozapin und olanzapin
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indikation für neuroleptika
- zur behandlung von erregungszuständen (akute psychotische zustände, manische phasen, panikanfälle), va aber bei schizophrenie
- nausea (nicht bei schwangeren) -> dopamin-rez antagonist
- anästhesie (neuroleptanalgesie): kombination mit analgetika -> verstärkung deren wirkung
- behandlung der hyperkinesien bei chorea huntington (später im verlauf hypokinesien)
- bei chronischen schmerzen: zur wirkungsverstärkung von analgetika
- vergiftung mit psychotomimetika (substanzen die psychosen auslösen (amphetamin, cocain))
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zukünftige entwicklungsansätze
- glutamat-hypothese
- neurokinin 3 antagonisten (osanetant)
- polymorphismen im cholecystokinen (CCK) gen -> CCK defizin -> erhöhtes risiko für schizophrenie
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glutamat-hypothese
phenycylidin (NMDA antagonist) induziert psychosen -> nmda koagonisten/koaktivatoren glycin, d-serin, d-alanin, d-cycloserin, sarcosin: leichte antipsychotisch wirkung (negsym reduziert). in entwicklung: glycin-rückaufnahmehemmer
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