-
emotion
ein psychophysiologischer prozess mit subjektivem gefühlserleben und änderung der verhaltensbereitschaft oft kurz und intensiv, auslöser meist bewusst (<-> stimmung). zusammenspiel zwischen amygdala, hypothalamus, hirnstamm, autonomen nervensystem mit frontalen, limbischen cortex.
-
komponenten der emotion
- kognitive (welche gedanken stehen im zusammenhang) -> geistige leistungsfähigkeit
- physiologische (VNS, was geschieht im körper) -> körperliches befinden
- affektiv (gefühl) -> seelisches befinden
- motivational / behavioral (verhalten, zb weglaufen) -> verhalten
-
gefühl
beschreibt nur das subjektive erleben der emotion
-
affektivität
emotionalität, bezeichnet das gesamte gefühlsleben (gemüt), über längere zeit
-
affekt
reaktvies gefühl; unklar definierter begriff
-
basisemotionen
- fröhlichkeit
- wut
- ekel
- furcht
- verachtung
- traurigkeit
- überraschung
- -> mit bestimmten mimischen ausdrücken gekoppelt?, gesichtsausdrücke kulturell erworben oder genetisch determiniert? -> untersuchung an menschen einer fremden kultur (bestimmte weitgehend unabh von kultur)
-
unterschied angst / furcht
- furcht (realangst): bezieht sich auf eine konkrete bedrohungssituation, furcht ist notwendig, um schnell und adäquat auf bedrohung zu reagieren. motivation um energie zu mobilisieren und um vorsichtig und klug zu handeln.
- angst: ungerichteter gefühlszustand: die bedrohende situation liegt nicht momentan vor bzw ist nicht konkret. charakteristisch ist das gefühl von eigenen schwächen und hilflosigkeit.
-
erhöhte ängstlichkeit
- realangst (brauchen wir zum überleben)
- angst als leitsymptom verschiedener psychiatrischer erkrankungen
- angst als eines von mehrer hauptsymptomen (depression, anpassungsstörung, zwangsstörungen)
- angst als begleitsymptom psychiatrischer erkrankungen: psychose/schizophrenie, demenz
-
leitsymptom
- angststörungen: generalisierte angststörung (ständige angst), soziale phobie, agoraphobie (angst eingeschlossen zu werden), panikstörung (stark mit agoraphobie gekobbelt, weiss nicht wieso panik), spezifische phobien
- aktue belastungsstörung, posttraumatische belastungsstörung (kann aus einer akuten entstehen)
- ängstliche persönlichkeitszüge / -störungen: ziemlich nahe an generalisierten angststörungen: länger dauernde, in der jugend beginnende persönlichkeitseigenschaft; die auslöser sind sehr unkonkret
-
verminderte ängstlichkeit
- angstlosigkeit – jede gefahr wird ignoriert
- angstlust – gefahr wirkt belebend (sensation seeker)
-
yerkes-dodson law
- B1
- gewisse ängste gehören zum leben dazu. dort am besten wo level von stress oder angst im mittleren bereich ist. total entspannt, nur parasym aktiviert, meist nicht besonders leistungsfähig. gewisse anspannung ist gut. akute angst-stress reaktion: anpassungsfähigkeit auf eine uberechenbare umwelt.
-
notfallschaltkreis
- 2 notfallschaltkreise. ein schneller und ein langsamer. schnelle umeht den cortex, kann emotionen auslösen ohne das es einem bewusst wird der auslöser. motorischen reaktionen: werden geplant und ausgeführt bevor vollständig realisiert und eingestuft wird.
- über thalamus zu den primären sensorischen rindenfelder. dann zu sekundären assoziationscortex. mit früherem verglichen. der hippocampus mit amygdala eine gedächtniseinheit. abgleich mit vorerfahrungen. hippocampus über cortex dann wieder amygdala..
- B2
-
stress
- eustress (guter stress): begrenzte dauer, bewältigbar, (hoch-)gefühl von leistung und vollbringung
- distress (schlechter); oft länger und/oder wiederkehrend, ärgerlich, emotional auslaugend, körperlich erschöpfend, gefährlich; fehlendes gefühl von kontrolle und bewältigung.
- wird sind nicht dafür ausgerüstet, andauerndem und chronischen stress zu begegnen.
-
akuter vs chronischer stress
- adaptionsprozesse halten zu lange an -> dysregulation der stresshormone. aktiv, physiologische antwort und normalisiert sich, wenn die situation vorbei ist. physiologische antwort fährt nicht mehr runter. oder gar nicht erst zu einer antwort kommt.
- akut: ermöglicht anpassung an ein akutes (stress-) ereignis
- chronisch: führt zu erkrankungen des herz-kreislaufsystems, zb arteriosklerose, schlaganfall
-
stressreaktion physiologisch
ausschüttung von signalstoffen ins blut: cortisol, adrenalin, noradrenalin : steuerung über HPA-achse. -> erhöhung der sympathischen aktivität (puls- und RR-erhöhung), verminderung der parasympathischen aktivität, erhöhung der proinflammatorischen cytokine.
-
frühe deprivation
tiermodell für chronischen stress und erhöhte ängstlichkeit. früh von mutter getrennt: erhöhter stresshormonspiegel (cortisol, acth), stärker ausgeprägter sensitivität gegenüber stressoren, vermehrte ängstlichkeit und erhöhter motorischer aktivität in angstauslösenden situationen, strukturelle hirnveränderungen.
-
bindung
gelungene beantwortung von kindlichen bedürfnissen: adäquate dämpfung der stress-achsen, höhere stressschwelle und besseres kognitives und affektives stresscoping.
-
frühe stresserfahrungen
- genetisch determinierte stress-verarbeitungssystem reift in den ersten lebensjahren aus. frühe str.erf: eingeschränkte funktion des stressverarbeitungssystems, lebenslang dysfunktionale stressverarbeitung. bsp: familiäre gewalt, emotionale vernachlässigung, schlechte sozioökonomische beziehungen. auch überforderungen im erwachsenenalter können ursachen für stresserkrankungen sein.
- verschiedene sensitive phasen für das gehirn. je nach wann man den stress erfährt, andere teile im gehirn geschädigt -> auswirkung auf die symptome
-
heritabilität
beitrag genetischer faktoren zur entstehung von angsterkrankungen. hohe (60-90%): autismus, schizophrenie, bipolare störung, adhs; moderate (20-50%) depression
-
spezifische phobien
- situativer typus, zb flugangst, klaustrophobie, tunnel
- umwelt-typus; höhenangst, gewitter
- blut-spritzen-verletzungs-typus
- tier-typus
- anderer typus:
- beginn im kindesalter oder jungen erwachsenenalter
- hohe heritabilität
- konditionierung; urängste, modellernen, verstärkung bei zuständen allgemeiner angst und anspannung.
- vorbereitet sein, urzeit gab es gründe davor angst zu haben. wer keine angst hatte, überlebte nicht. die anderen starben aus. urängste die heute unbedeutsam sind zt. bestimmte gegebenheiten der natur eher phobien zu entwickeln.
-
neurotransmitter – veränderung bei angsterkrankungen
- überfunktion des noradrenergen systems
- überfunktion / dysregulation des serotonin-systems
- GABA: subsensitivität oder erniedrigte aktivität des benzodiazepin-GABA-rezeptorkomplexes
- verringerte dopaminerge neurotransmission (inbesondere soziale phobie)
-
therapie von angsterkrankungen
- idr gut behandelbar
- idr eine kombination aus psychotherapie (verhaltenstherapie) und medikamenten am wirksamsten
- spezifische phobien brauchen keine medikamentöse behandlung
- benzodiazepine sind akut wirksam, haben aber ein hohes suchtpotential
- antidepressiva (SSRI, SSNRI) medis erster wahl
- pregabalin indikation für generalisierte angststörung
- entspannungstechniken sind gut erlernbare techniken und ein wirksames basistherapeutikum
-
exposition – reizkonfrontation
verminderung von ängsten und vermeidungsverhalten. prinzip: konfrontation. nutzt prinzip der gewöhnung (habituation), bei der angst kontinuierlich abnimmt, wenn man sich ihr nur lange und konsequent genug aussetzt. reizüberflutung: aussetzen an den stärksten reiz. systematische desensibilisierung: schrittweise durchgeführte konfrontation mit dem angstauslöser (hierarchie: schwach zu stark).
|
|