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befunderhebung bei psychischen störungen
- beobachtung, sprache als wichtige werkzeuge
- kaum diagnose-gebende laborparameter oder bildgebende befunde
- aber: somatische untersuchung wichtig zum ausschluss anderer ursachen psychischer störungen
- -> ist immer eine ausschlussdiagnose
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zeichen vs symptome
- symptome, deren vorhandensein nicht festgestellt werden kann, können nur erschlossen werden
- DSM-5
- zeichen: objektive manifestation eines pathologischen zustandes (katalepsie)
- symptom: subjektive manifestation eines pathologischen zustandes (stimmenhören)
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deskription
- auch deskription nicht frei von vorannahmen! -> muss möglichst frei von zb wissenschaftlichen annahmen sein (bsp gewisse patientengruppre für studie interessan: gehäuftes auftreten von stimmenhören)
- beziehungsaspekt: phänomene der übertragung & gegenübertragung (auch aufgrund davon kann man die diagnose erfahren)
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realdefiniton psychischer krankheiten
- der pat hat eine krankheit
- objektive, fotografische abbildung des krankhaften sachverhaltes
- naturwissenschaftlich fassbar
- kahlbaum -> kraepelin: natürliche krankheitseinheiten
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normaldefinition psychischer krankheiten
- erfassung der aktuellen wissenschaftlichen wertigkeiten von subjektiven und objektiven momenten bei der psychopathologischen befunderhebung
- DSM-IV, ICD-10 -> abschaffung von begriffen wie endogenität, neurose (wahrscheinlich nur bei den genetisch bedingten depressionen antidep. helfen, bei den neurotischen nicht so stark)
- nicht: was ist schizophrenie, sondern; unter welchen umständen sprechen wir von schizophrenie?
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karl jaspers
- erklären vs verstehen (statisch/phänomologisch <-> genetisch)
- klare begrifflichkeit
- psychische vorgänge nur über den ausdruck bzw äusserungen des erlebenden erfassbar
- ganzheit: biografisch gewordene einzigartigkeit
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kurt schneider
- klinische psychopathologie
- deskriptiv-analytisch
- sorgfältig klinisch begründete, möglichst trennscharfe psychopathologische begrifflichkeit als richtschnur
- symptome ersten (simmenhören mit befehlen, ich-störungen) und zweiten (formale denkstörungen) ranges -> DSM-IV / ICD-10 (operationalisierung!)
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sinnestäuschungen
- wahn: fehlinterpretaitonen/-informationen in seine gedanken integrieren. illusionen oft vorbote von einem wahn, muss aber nicht krankhaft sein
- illusionene, verkennung: bsp kind im erlkönig
- halluzinationen: kann jedes sinnesgebiet erfassen
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halluzinationen
- akoasmen: klopfen, schnalzen, hämmern,...
- körperhalluzinationen: ziehen, einfach missemfpindungen bis sachen in sich
- taktile H: berührung nicht vorhanderen objekte empfunden
- zoenästhesien: qualitativ abnorme, fremdartige, negativ getönte leibesensationen (ziehen, ..)
- -> akustische und taktile, visuelle eher bei LDS oder delirium
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wahn
- krasse fehlbeurteilung der realität, die mit weitgehend erfahrungsunabhängiger gewissheit vertreten wird, auch wenn sie im widerspruch zur wirklichkeit der mitmenschen steht
- wahnsymptome: wahnstimmung, - wahrnehmung (nimmt das heraus, was in das schema passt), -einfall, -gedanken, systematisierter wahn, wahndynamik.
- wahntemata: beziehungsw. (andere schauen komisch), verfolgung, eifersucht, querulanten (behörden)
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ich-störungen
- derealisation (umwelt fremdartig, unvertraut) & depersonalisation (dto für eigene person)
- symptome ersten ranges: gedankenausbreitung (andere wissen, was man denkt), gedankenentzug, gedankeneingebung: von-aussen-gemacht
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denken und sprechen
- inhaltliche (wahnthemata) vs formale denkstörungen (verlangsamt, gehemmt)
- hemmung, verlangsammung
- weitschweifigkeit, einengung, ideenflucht (eine idee nach der anderen)
- grübeln, gedankendrängen
- vorbeireden
- inkkohärenz: zusammenhang und verständlichkeit geht verloren, max sprachzerfall und paragrammatismus
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antrieb und zielgerichtetheit
- unterformen von schizophrenie: kein schwung, antrieb.
- -> antrieb, wille, intentionalität
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antrieb
lebensenergie, schwung, erkennbar an aktivitätsniveau, psychomotorik -> antriebsarmut, -hemmung, -steigerung
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wille
bedeutungslos, da schwer definierbar, frage: gibt es einen freien willen? befehlsautomatismus, negativismus
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intentionalität
fähigkeit in unmittelbare und weitere zukunft handlungsstrategien zu entwerfen
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affektvität
- stimmung: überdauernde, allenfalls in langwelligen schwankungen verändernd
- affekt: kurz, spontan, aus der jeweiligen situation
- begriffe: depressivität, angst, störungen der vitalgefühle, affektarmut/-starre, innere unruhe, klagsamkeit, euphorie / dysphorie
- ambivalenz: gleichzeitge existenz wiedersprüchlicher gefühle
- parathymie: gefühlsausdruck und erlebnisinhalt nicht kongruent
- affektlabilität -> affektinkontinenz (rascher wechsel)
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psychomotorik
stupor, parakinesien, manieriertheit
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stupor:
kommunikationsstörung, dh keine reaktion auf versuche der kontaktaufnahme
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parakinesien
- oberbegriff: bez. verschiedene, teils komplexe störungen im bewegungsablauf, gestik und mimik.
- stereotypien: sich wiederholende sprachliche und motorische äusserungen.
- verbigeration: kontinuierliches widerhohlen von stereotypischen sätzen
- haltungsstereotypien: max. flexibilitas cerea
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manieriertheit
posenhaft, verschobenes verhalten
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zwang
- von patienten, obwohl als unsinnig (ich-dyston) erlebt, kaum unterdrückbar. wenn man sie unterdrücken will, entstehen angstgefühle. kann den alltag massiv einschränken.
- obessions: zwangsdenken, sich aufdrängende gedanken und vorstellungen, zb sexuelle inhalte.
- compulsions (führen allenfals zu kurzer erleichterung): zwangsimpulse, handlungen sollen zb zur kontrolle ausgeführt werden, ausstossen obszöner worte (koprolallie), z.handlungen, durchführung ritualisierter handlungen, wasch- und kontrollzwang.
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psychopathologische befund
- psychostatus
- prägnant, dh kondensation der phänomene
- wenn möglich keine anamnestischen angaben (aufmerksamkeit, auffassung überprüfen)
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syndrome
- symptomverbände
- bsp: katatones, maniformes, depressives, organisches psychosyndrom, halluzinatorisches (kann in verschiedenen rahmen auftretten, schizophren, drogen, organisch bedingt).
- -> (verdachts-)diagnose
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