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Der klinisch-chemische Untersuchungsgang
- Präanalytik:
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Fragestellung (Arztpraxis/Station) - Beurteilung des UM (Labor)
- Analytik:
- analytischer Prozess (Labor)
- Postanalytik: Befunderstellung (Labor)
- Befundbeurteilung (Laborarzt)
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Definition Präanalytik
Gesamtheit der administrativen und praktischen Prozesse vor der Durchführung des eigentlich Labortests
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Welche Schritte gehören zur Präanalytik?
- Indikation
- Anforderung ausfüllen
- Patientenvorbereitung
- mögliche Stör- und Einflussgrößen erkennen & ans Labor mitteilen
- Probennahme
- Lagerung und Transport des UM
- Beurteilung des UM & Probenvorbereitung
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Was gehört zur Patientenvorbereitung?
- sesliche Vorbereitung (Aufklärung, Sinn & Zweck)
- Patieninformation (Medis, Diät..)
- Erklärung der Vorschriften
- Anweisung für die Handhabung von Sammelgefäßen
- Abklärung von Einflussgrößen und Störfaktoren
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Definition Einflussgrößen
- Einflussgrößen führen in vivo zu Veränderungen der Messgröße.
- Sie sind somit unabhängig vom Analysenverfahren.
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Einteilung der Einflussgrößen
- veränderliche (Körpergewicht)
- unveränderliche (Geschlecht)
- beeinflussbare (Diät)
- unbeeinflussbare (Alter) Einflussgrößen
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6 Beispiele von Einflussgrößen + Beispiel mit Veränderung
- Alter -> AP bei Kindern ↑
- Geschlecht -> ♂ GGT ↑
- Rasse -> CK bei Schwarzen ↑ als bei Asiaten
- postprandial (=nach der Mahlzeit) -> Glucose ↑
- Jahreszeit -> Vitamin D ↓ im Winter
- Tageszeit -> Cortisol ↑ morgens
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Definition Störfaktoren
- Störfaktoren führen in vitro zu Veränderungen der Messgröße.
- Sie können oft durch Wahl der geeigneten Analysenmethode eliminiert/verhindert werden.
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Worin unterscheiden sich Serum und Plasma?
- Serum: keine Antikoagulanzien -> keine Gerinnungsfaktoren
- Plasma: mit Antikoagulanzien -> Gerinnungsfaktoren vorhanden
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Welche Antikoagulanzien werden eingesetzt? Für welche Bestimmungen werden diese UM eingesetzt?
- Citrat:Gerinnungsuntersuchung, Blutsenkung
- Nativ:Immunhäma, Klinisch chemische Parameter
- Heparinsalze:klinsch chemische Parameter
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Vorteile Serum
- etabliertes Material mit Referenzwerten
- keine Antikoagulanzien, die die Messgröße beeinflusst (Chelatbildung (EDTA), Kationen, Heparin bei PCR)
- Immunoassays werden nicht durch Fibrinogen gestört
- Proteinelpho möglich
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Vorteile Plasma
- Zeitgewinn
- höhere Ausbeute bei gleicher Blutmenge
- keine Fehler durch Gerinnungseffekte
- Ergebnisse repräsentieren die Ergebnisse besser
- geringeres Risiko für Hämolyse und Thrombozytolyse
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Einfluss der Körperlage bei der Blutentnahme
- Übergang vom Liegen zum Stehen: Erhöhung des hydrostatischen Drucks in den Kapillaren und Austritt von intravasalem Wasser & niedermolekularen Substanzen (Elektrolyte, Glucose, HS, Crea) in den intestinellen Raum
- => Erhöhung der makromolekularen Substanzen (Proteine, Blutzellen) im Blut un 5-15%
- Zunahme von Noradrenalin, Adrenalin, Renin
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Welche Regeln sollen bei der Blutentnahme befolgt werden?
- zw 7:00 und 9:00 Uhr
- letzte Nahrungsaufnahme vor 12h
- vor potentiell störenden diagnostischen & therapeutischen Maßnahmen
- nach 15min liegen
- Abnahmereihenfolge
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Lagerung- und Transportbedingungen des UM
- schnellstmöglicher Transport
- verschlossen
- Kühlung (Laktat, Ammoniak)
- lichtgeschützt (Vitamin C, Bilirubin)
- gefroren (ADH, Insulin)
- Transport bei 37°C (Kryoglobuline)
- Transport - hygienische Grundregeln
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Was umfasst die Eingangskontrolle?
ordnungsmäßige Identifikation, sachgerechter Transport, Hämolyse/Ikterie/Lipämie
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Welche Einflüsse hat Hämolyse auf Analysen?
- AST, K, LDH ↑
- Freisetzung von Proteasen (zB. Insulinasen) -> Insulin ↓
- optische Interferenzen (300 - 500nm)
- biochemische Interferenzen -> Hemmung von Diazotierungsreaktionen (Bilirubin) und von enzymatischen reaktionen (Cholesterin)
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Welche Einflüsse hat Ikterie auf Analysen?
- optische Interferenzen (300-500nm)
- Crea, Cholesterin, HS ↓
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Welche Einflüsse hat Hyperlipidämie auf Analysen?
- Störungen fotometrischer Bestimmung (UV-Bereich)
- Störung nephelometrischer und turbidimetrischen Bestimmungen
- Inhomogenität -> falsche Resultate
- Volumenverdrämgungseffekt
- Interferenz mit AK (immunchem. Teste)
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Definition Volumenverdrängungseffekt
- Proteinmoleküle & Lipoproteine beanspruchen von ihrer Größe abhängig ein bestimmtes Volumen (-> verdängt niedermolekulare Substanzen)
- Nach Behandlung 5% höhere Konz. an niedermolekularen Substanzen (Elektrolyte, Glucose) als im unbehandelten Material.
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Warum müssen Blutbestandteile und Serum/Plasma separiert werden?
Dies verhindert unerwünschte Diffusionsvorgänge zwischen Zellen und dem Überstand.
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