Tumor

  1. Definition Psoriasis!
    Die Psoriasis ist eine gutartige, chronisch rezidivierende Erkrankung der Haut, Gelenke und Nägel. Es handelt sich um eine T-zellvermittelte Autoimmunerkrankung (TH-1-Zellen ). Auftreten und Verlauf sind sowohl von einer genetischen Prädisposition als auch von endogenen und exogenen Provokationsfaktoren abhängig.
  2. Formen Psoriasis
    Eine Psoriasis tritt in folgenden Formen auf: • Psoriasis vulgaris • Psoriasis pustulosa • Psoriasis arthropathica
  3. Definition P. vulgaris.
    Definition Die Psoriasis vulgaris ( Abb. 10.1 ) ist eine genetisch bedingte chronische Erkrankung der gesamten Haut mit Ausbildung erythematosquamöser Plaques in typischer Lokalisation.
  4. Formen Psoriasis
    Formen Die Beschreibung orientiert sich am klinischen Bild: • Psoriasis punctata (punktförmig) • Psoriasis guttata (tropfenförmig) • Psoriasis nummularis (münzförmig) • Psoriasis geographica (unregelmäßige, bizzare Begrenzung, wie „Landkarten“) • Psoriasis inversa (Herde entgegengesetzt zu den typischen Prädilektionsstellen) • Psoriasis erythrodermatica (Befall der gesamten Haut)
  5. Provokationsfaktoren Psoriasis.
    Provokationsfaktoren • Infekte: Streptokokken (Tonsillitis!), HIV • Medikamente: β-Blocker, Lithium, Chloroquin, Kontrazeptiva, IFN • Reizung der Epidermis (Köbner-Phänomen) • Alkohol • Psychische Belastung • Schwangerschaft
  6. Stellen Psoriasis.
    Prädilektionsstellen • Kapillitium (ca. 1–2 cm über die Haargrenze hinaus, kein Haarausfall) • Äußerer Gehörgang, retroaurikulär • Streckseiten der Extremitäten • Periumbilikal • Sakralbereich, Rima ani • Genitalregion • Psoriasis inversa: Intertrigines, Beugeseiten der Extremitäten
  7. DD Psoriasis.
    Differenzialdiagnosen • Mikrobielles Ekzem • Kapillitium: seborrhoisches Ekzem • Psoriasis inversa: Candida-Intertrigo
  8. Definition Lichen ruber
    Definition Lichen ruber bezeichnet eine chronisch rezidivierende entzündliche Erkrankung der Haut ( Abb. 11.1 ) und hautnahen Schleimhaut, die durch polygonale Papeln, Wickham-Streifung und Juckreiz gekennzeichnet ist.
  9. Formen Lichen
    Formen Die Beschreibung erfolgt nach der Lokalisation und des Verlaufs: • Lokalisation: –Lichen ruber planus (Haut) –Lichen ruber mucosae (Schleimhaut) –Lichen planopilaris (Kopfhaut)
  10. Verlauf Lichen
    Verlauf: –Chronisch lokalisierter Verlauf –Exanthematischer Verlauf (bis zur Erythrodermie)
  11. Ätiologie Lichen
    Ätiologie/Pathogenese Die genaue Ätiologie des Lichen ruber ( Knötchenflechte) ist unklar. Assoziationen zu Lebererkrankungen (Hepatitis B und C, primär biliäre Zirrhose), Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus) und Autoimmunerkrankungen (Lupus erythematodes, Pemphigus vulgaris) sind häufig beschrieben. Es zeigt sich eine zelluläre Autoimmunreaktion gegen basale Keratinozyten. Diese gehen durch Apoptose zugrunde. Folge ist eine reaktive Hyperkeratose und Bildung der typischen Papeln.
  12. Epidemiologie lichen
    Epidemiologie • Alter: 30–60 Jahre • Geschlecht: w = m
  13. Faktoren Lichen
    Provokationsfaktoren • Infektionen: HBV, HCV • Medikamente: β-Blocker, ACE-Hemmer, Diuretika, NSAID • Trauma ( Köbner-Phänomen!
  14. Klinik Lichen
    Klinik Leiteffloreszenz ist die polgonale, plateauartig abgeflachte Papel. Diese hat eine spiegelnde Oberfläche und steht meist herdförmig gruppiert. Teilweise konfluieren diese zu größeren Plaques. Typisch für die Erkrankung ist der Nachweis der Wickham-Streifung ( Abb. 11.2 ) als feines weißes Netz an Schleimhaut und (seltener sichtbar) auf der Oberfläche der Papeln. Abb. 11.2 Lichen ruber –Wickham-Streifung [ T407 ] Die Hautveränderungen jucken sehr stark. An der Schleimhaut ist eine äußerst schmerzhafte Erosion nicht selten (Lichen ruber erosivus). Hautanhangsgebilde können ebenfalls befallen sein und zur vernarbenden Alopezie oder Nageldystrophie führen. Eine spontane Abheilung (nach 1–2 Jahren) ist möglich. In 10–20 % ist der Verlauf chronisch rezidivierend. Nach Abheilung bleibt eine Hyperpigmentierung häufig längere Zeit bestehen. Der Lichen ruber gilt als Präkanzerose für die Ausbildung von Plattenepithelkarzinomen.
  15. Stellen Lichen ruber
    Prädilektionsstellen • Beugeseiten der Handgelenke und Unterarme, Tibiakante, Knöchel • Wangenschleimhaut, Zunge, Lippen, Genitalschleimhaut
  16. Diagnostik Lichen
    Diagnostik • Klinisch: –Köbner-Phänomen: Durch mechanische Irritation werden neue Läsionen induziert –Wickham-Streifung • Histologie: –Ballonierende Degeneration der Basalzellen der Epidermis, streifige Hypergranulose (Verdickung des Stratum granulosum), Hyperkeratose –Subepitheliales bandförmiges lymphozytäres Infiltrat Die Wickham-Streifung entsteht durch die streifige Verbreiterung des Stratum granulosum. An der Schleimhaut ist diese direkt sichtbar, auf den Hautpapeln kann sie durch Wasser oder Öl sichtbar gemacht werden.
  17. Therapie Lichen
    Therapie • Lokal: Glukokortikoide (topisch/intraläsional) • Systemisch: –Glukokortikoide –Retinoide –Immunsuppressiva: Cyclosporin A, Azathioprin, MTX • Phototherapie: –PUVA –UVB 311 nm
  18. Definition Rosazea
    Definition Die Rosazea ( Kupferfinne) ist eine chronisch-entzündliche, zentrofazial lokalisierte Erkrankung mit Erythem, Teleangiektasien, Papeln und Pusteln.
  19. Ätiologie Rosazea
    Ätiologie/Pathogenese Die genaue Ätiologie der Rosazea ist ungeklärt. Diskutiert wird u. a. eine Fehlregulationen der Blutgefäße. Es besteht eine erbliche Disposition.
  20. Epidemiologie Rosazae
    Epidemiologie • Alter: 40–50 Jahre • Geschlecht: w > m
  21. Faktoren Rosazea
    Provokationsfaktoren • Heller Hauttyp („Fluch der Kelten“) • UV-Licht • Heiße und stark gewürzte Speisen • Hitze • Alkohol • Stress
  22. Klinik Rosazae
    Klinik Leitsymptome der Rosazea sind Erytheme, Teleangiektasien, Papeln und Pusteln. Es finden sich nie geschlossene oder offene Komedonen!
  23. Stadien Rosazae
    Unterschieden werden die einzelnen Stadien: • Erythemstadium: flüchtiges Erythem und Ausbildung von Teleangiektasien im Gesicht („Kupferfinne“) • Rosazea I ( Abb. 11.3 ): Das Erythem ist persistierend, die Teleangiektasien bestehen unabhängig von Provokationsfaktoren. Abb. 11.3 Rosazea –Stadium I [ E949 ] • Rosazea II ( Abb. 11.4 ): Zunächst einzeln, später gruppiert stehende Papeln und Pusteln Abb. 11.4 Rosazea –Stadium II [ E385 ] • Rosazea III: –Knoten und Plaque, die im Verlauf indurieren und einschmelzen können. –Ausbildung eines Rhinophyms („Knollennase“) Der Verlauf ist chronisch rezidivierend. Als Komplikation gilt die Ophthalmorosazea mit Gefahr der Keratitis und Hornhauttrübung. Die Reihenfolge der Stadien ist nicht zwingend chronologisch, insbesondere das Rhinophym kann auch ohne die vorherigen Stadien auftreten. Oder die Erkrankung verbleibt dauerhaft in einem Stadium.
  24. Stellen Rosazae
    Prädilektionsstellen • Zentrofazial (Stirn, Nase, Wangen, Kinn)
  25. Diagnostik Rosazae
    Diagnostik • Klinisch: –Fehlen von Komedonen –Ausschluss der Augenbeteiligung • Histologie: –Hyperkeratose und Atrophie der Epidermis –Entzündliches Infiltrat und Reduktion der elastischen Fasern der Dermis
  26. DD Rosazae
    Differenzialdiagnosen • Acne vulgaris • Periorale Dermatitis • Acne venenata • Lupus erythematodes
  27. Definition periorale Dermatitis
    Definition Die periorale Dermatitis („Stewardessenkrankheit“, Abb. 11.5 ) ist eine auf das Gesicht beschränkte entzündliche Dermatose mit Papeln und Pusteln.
  28. Ätiologie pD
    Ätiologie/Pathogenese Die Ätiologie ist ungeklärt. Vermutet wird eine Störung der Hautbarriere mit zusätzlich möglicher Superinfektion.
  29. Epidemiologie pD
    Epidemiologie • Alter: 20–40 Jahre • Geschlecht: w > m
  30. Faktoren pD
    Provokationsfaktoren • Glukokortikoide (lokal) • Überfeuchtung der Haut (Pflegepräparate) • Mechanische Irritation • UV-Licht
  31. Klinik pD
    Klinik Erythematöse Papeln, überwiegend follikulär gebunden, die im Verlauf konfluieren können. Nicht selten auch Vesikulae und Pusteln. Typisch ist ein Circulus vitiosus: Die Patienten haben ein Spannungsgefühl der Haut und meinen, diese sei zu trocken und verwenden immer mehr und immer neue Pflegeprodukte und/oder lokale Glukokortikoide. Komedonen finden sich nicht bei der perioralen
  32. Stellen pD
    Prädilektionsstellen • Perioral mit typischer Aussparung um das Lippenrot • Nasolabialfalten
  33. Diagnostik pD
    Diagnostik • Klinisch
  34. DD pD
    Differenzialdiagnosen • Acne vulgaris • Rosazea • Atopisches Ekzem • Seborrhoisches Ekzem • Kontaktekzem
  35. Definition gD
    Als granulomatöse Dermatosen bezeichnet man Zeichen einer Entzündungsreaktion mit Ansammlung von Makrophagen, Epitheloidzellen, Riesenzellen und Lymphozyten. Man unterscheidet verkäsende Granulome mit zentraler Nekrose (Tuberkulose) und nicht verkäsende Granulome (Sarkoidose): • Verkäsende Granulome –Tuberkulose • Nicht verkäsende Granulome –Sarkoidose –Granuloma anulare –Melkerson-Rosenthal-Syndrom –Necrobiosis lipoidica –Fremdkörpergranulome
  36. Definition Sarkoidose
    Definition Die Sarkoidose (Morbus Boeck) ist eine chronische Systemerkrankung, die sich vorwiegend an Lymphknoten, Lunge und Haut manifestiert. Es werden nicht verkäsende Granulome gebildet.
  37. Ätiologie Sarkoidose
    Ätiologie/Pathogenese Die Ätiologie ist unklar. Eine infektiöse Genese sowie autoimmune Prozesse werden diskutiert. Es besteht eine genetische Disposition (HLA-B7, DR5). Die Störung des Immunsystems führt zu verminderter T-Zell-Aktivität (fehlende Typ-IV-Reaktion) und erhöhter B-Zell-Aktivität (Hypergammaglobulinämie).
  38. Epidemiologie Sarkoidose
    Epidemiologie • Alter: 20–40 Jahre • Geschlecht: w > m
  39. Klinik Sarkoidose
    Klinik Bei einer akuten Verlaufsform bestehen neben den unten genannten Symptomen Fieber, Schwäche, Krankheitsgefühl und Gewichtsverlust. Eine Spontanremission ist häufig. • Haut (40–50 %): –Rot bis gelbbraune Papeln und Knoten, insbesondere im Gesicht, an Hals, oberem Stamm und Extremitäten. –Als Lupus pernio werden livide knotige Infiltrate (ähnlich wie Frostbeulen) an akraler Lokalisation genannt (Nase, Ohren, Finger, Zehen). –Häufig findet sich ein Erythema nodosum. Löfgren-Syndrom: Erythema nodosum, bihiläre Lymphadenopathie und Arthralgien (meist bei jungen Frauen). • Schleimhaut: Befall der Konjunktivä, Tonsillen, Nasen-und Rachenschleimhaut • Organmanifestation: –Lunge (90 %): Bronchitis, bihiläre Adenopathie, Lungenfibrose –Knochen: Zysten, Arthralgien –Myopathie –Uveitits –Hepato-und Splenomegalie –Periphere Lymphadenopathie –Fazialisparese
  40. Diagnostik Sarkoidose
    Diagnostik • Klinisch: –Diaskopie: graugelbe („apfelgeleeartig“) Eigenfarbe –Negatives Sondenphänomen • Histologie: –Sarkoidale Granulome (keine Verkäsung ) –Epitheloidzellen, Langerhans-Riesenzellen –Lymphozyten • Röntgen: –Bihiläre Lymphadenopathie der Lunge –Knochenzysten der Hände
  41. Definition granuloma anulare
    Definition Das Granuloma anulare ( Abb. 12.1 ) ist gekennzeichnet durch asymptomatische ringförmig angeordnete Papeln.
  42. Ätiologie ga
    Ätiologie/Pathogenese Es kommt zur Ausbildung nicht verkäsender Granulome in der Dermis sowie zur Degeneration von Kollagenfasern ( Nekrobiose). Die Ätiologie ist unbekannt.
  43. Faktoren ga
    Provokationsfaktoren • Trauma • Insektenstich • UV-Licht • Virusinfektion
  44. Klinik ga
    Klinik Hautfarbene bis leicht erythematöse Papeln mit glatter Oberfläche. Die periphere Ausbreitung und die zentrale Abheilung führen zu ringförmigen (anulären) oder polyzyklischen Figuren. Meist erfolgt eine Spontanremission nach Monaten bis Jahren
  45. Stellen ga
    Prädilektionsstellen • Streckseiten der Akren • Extremitäten
  46. Diagnostik ga
    Diagnostik • Klinisch • Histologie: –Unveränderte Epidermis –Entzündliche Infiltrate, epitheloidzellige Granulome, Nekrobiose (Degeneration von Kollagenfasern) in der Dermis
  47. Definition MRS
    Definition Das Melkersson-Rosenthal-Syndrom ist eine granulomatöse Erkrankung mit typischer Trias aus Cheilitis, rezidivierender Fazialisparese und Lingua plicata.
  48. Ätiologie MRS
    Ätiologie/Pathogenese Durch die Bildung von Granulomen kommt es zu einer Schwellung des Gewebes (Lippen, Zunge) sowie zu einer passageren Fazialisparese. Die Ätiologie ist unklar. Es besteht eine familiäre Häufung.
  49. Klinik MRS
    Klinik Die Klinik ist geprägt von einer, nicht selten unvollständigen, Trias aus • Cheilitis granulomatosa (rezidivierende Rötung und Schwellung der Lippen, Makrocheilie, Parästhesie), • rezidivierender peripherer Fazialisparese (meist einseitig ) sowie • Lingula plicata ( Faltenzunge), gekennzeichnet durch Infiltrate, Starrheit, und Geschmacksstörungen. Weitere Allgemeinsymptome bestehen in Fieber, Krankheitsgefühl und neurovegetativen Symptomen wie migräneartigen Kopfschmerzen, Hypakusis und einseitigem Schwitzen des Gesichts. Der Verlauf ist chronisch schubweise
  50. Diagnostik MRS
    Diagnostik • Histologie: Cheilitis granulomatosa (epitheloidzellige nicht verkäsende Granulome in der Submukosa, Ödem)
  51. DD MRS
    Differenzialdiagnosen • Hereditäres Angioödem • Herpes simplex • Erysipel • Trauma
  52. Definition NZN
    Definition Beim Nävuszellnävus ( Abb. 13.1 ) ist eine umschriebene, meist scharf begrenzte Hyperpigmentierung am gesamten Integument und an den Schleimhäuten möglich. Nävuszellen sind Melanozyten, die die typische dendritische Form verloren haben.
  53. Formen NZN
    Formen • Junktionsnävus: Nävuszellen am Grenzbereich zwischen Dermis und Epidermis • Compoundnävus: Nävuszellen in der Zona junctionalis und in der Dermis. Klinisch sind sie meist papulöser als Junktionsnävi. • Dermaler Nävus: Nävuszellen nur in der Dermis; klinisch: hellere, bräunliche Farbe, oftmals Haare in dermalen Nävi
  54. Epidemiologie NZN
    Epidemiologie Die Prävalenz beträgt 100 %. Somit stellen Nävuszellnävi (NZN) die häufigsten „Tumoren“ der Haut dar
  55. Klinik NZN
    Klinik Meist scharf begrenzte, rundlich bis ovale braun bis schwarz pigmentierte Makulä. Teilweise finden sich auch papulöse/noduläre Anteile. Im Bereich der Leistenhaut (Hände/Füße) wirken NZN oft ausgefranst und unscharf begrenzt. Dies ist ohne Krankheitswert und durch den Aufbau der dortigen Haut verursacht. Sonderformen der NZN: • Dysplastische NZN ( Abb. 13.2 ): unscharf und asymmetrisch begrenzte, wie ausgefranst wirkende und größenprogrediente NZN. Histologisch zeigen sich vermehrt Mitosen und Atypien. Sie können Vorstufen von Melanomen sein. Abb. 13.2 Dysplastischer Nävus [ E901 ] Dysplastisches Nävussyndrom: Häufung dysplastischer Naevi, oft familär gehäuft. Das Risiko eines sich daraus entwickelnden Melanoms beträgt ca. 20–30 %. • Halo-Nävus: depigmentierter Hof (= Halo) um einen pigmentierten NZN. Histologisch finden sich im Halo-Nävus Regressionsphänomene; harmlose Variante. • Naevus pigmentosus et pilosus: kongenitale, oft sehr große Naevi mit dunkler Farbe und Behaarung. Erhöhtes Entartungsrisiko mit Entwicklung von Melanomen meist vor der Pubertät.
  56. Verlauf NZN
    Verlauf Bei der Geburt finden sich meist nur wenige NZN. Bis in die späte Adoleszenz treten stetig neue NZN auf um dann ab dem 30.–40. Lebensjahr in Regression zu gehen
  57. Diagnostik NZN
    Diagnostik • Klinisch • Dermatoskopisch bei fraglicher Dignität (ggf. Biopsie
  58. Therapie NZN
    Therapie Bei sehr großen oder dysplastischen Nävi können diese, ggf. in Serien, exzidiert werden. Vom Lasern oder sonstigen Methoden ohne Gewinnung einer Histologie sollte unbedingt, auch aus forensischen Gründen, Abstand genommen werden.
  59. Definition Epidermaler Nävus
    Epidermaler Nävus Definition Als epidermalen Nävus bezeichnet man eine hyperkeratotische Verdickung der Epidermis mit Hyperpigmentierung
  60. Epidemiologie EN
    Epidemiologie • Prävalenz ca. 1 : 1.000 • Keine Geschlechterbevorzugung • Meist bereits bei der Geburt vorhanden
  61. Klinik EN
    Klinik Oft verruköse scharf begrenzte Hyperkeratosen in allen Schattierungen von braun bis schwarz, die sich entlang der Blaschkow-Linien verteilen. Die Oberfläche kann weich, rau oder zerklüftet wirken. Sonderformen des epidermalen Nävus: • Naevus verrucosus: warzig aussehender epidermaler Nävus • ILVEN (inflammatotischer linearer Naevus verrucosus): seltene Variante mit ausgeprägtem Juckreiz; histologisch finden sich typische Entzündungsreaktionen. • Naevus sebaceus: An der behaarten Kopfhaut findet sich zumeist ein einzelner, weicher, scharf begrenzter Nävus mit zerklüfteter Oberfläche. Die Exzision des Naevus sebaceus wird empfohlen, da sich diverse maligne Tumoren (u. a. Basaliome) daraus entwickeln können.
  62. Diagnostik EN
    • Diagnostik • Klinisch • In Ausnahmefällen histologisch
    • Therapie EN
    • Therapie Exzision bei V. a. Malignität
  63. Definition Seborrhoische Keratose
    Seborrhoische Keratose Definition Die seborrhoische Keratose ( Abb. 13.3 ), auch Alterswarze genannt, ist ein scharf begrenzter, breitsbasig exophytisch wachsender Tumor von meist bräunlicher bis schwarzer Farbe, der v. a. im höheren Lebensalter auftritt. Es findet keine maligne Entartung statt
  64. Ätiologie SK
    Ätiologie/Pathogenese Proliferation der basalen Keratinozyten
  65. Epidemiologie SK
    Epidemiologie • Prävalenz annähernd 100 % • Zunahme im Alter
  66. Klinik SK
    Bräunlich schwarze exophytische Tumoren mit rauer, wie gepunzt wirkender Oberfläche. Diese können am gesamten Integument unter Aussparung von Händen und Füßen gehäuft und im Verlauf der Blaschkow-Linien auftreten
  67. Diagnostik SK
    Diagnostik • Klinisch • Dermatoskopie: typische Hornperlen
  68. DD SK
    Differenzialdiagnosen • Nävuszellnävus • Malignes Melanom
  69. Definition Histiozytom
    Histiozytom Definition Das Histiozytom, auch Dermatofibrom, ist eine umschriebene Bindegewebsreaktion der Fibroblasten
  70. Ätiologie HZM
    Ätiologie/Pathogenese Auslösung durch Bagatellverletzungen, Akupunktur, am häufigsten jedoch durch Insektenstiche
  71. Klinik HZM
    Klinik Derber, kreisrund bis ovaler hautfarbener Knoten im Hautniveau mit pigmentiertem Rand. Typisch zeigt sich bei seitlichem Druck eine konkave Delle: „Dimple-Phänomen “ . Juckreiz ist
  72. Stellen HZM
    Prädilektionsstellen • Unterschenkel
  73. Definition Epidermalzysten
    Definition Epidermalzysten sind Retentionszysten mit epidermaler Verhornung der Zystenwand (echte Zysten
  74. Ätiologie Epidz
    Ätiologie/Pathogenese Proliferation von Haarfollikelepithelien durch Verlegung des Follikelausführungsganges durch Trauma oder Infektion
  75. Klinik Epidz
    Klinik Prall-elastische Knoten unter der Haut, oft mit sichtbarer Verbindung zur Hautoberfläche (Porus). Eine bakterielle Superinfektion tritt häufig auf.
  76. Stellen Epidz
    Prädilektionsstellen • Seborrhoische Areale
  77. Definition Trichilemmalzysten
    Definition Trichilemmalzysten entstehen aus Zellen der äußeren Haarwurzelscheide.
  78. Epidemiologie TCLZ
    Epidemiologie • Solitäre Trichilemmalzysten sind häufig
  79. Klinik TCLZ
    Klinik Prall-elastische Knoten unter der Haut, aussschließlich am behaarten Kapillitium, meist nur wenige Zentimeter groß. Bakterielle Infektionen sind selten. Die maligne Entartung zu trichilemmalen Karzinomen ist äußerst selten.
  80. Definition eruptives Hämangiom
    Definition Ein eruptives Hämangiom, auch Granuloma pyogenicum, ist ein durch ein Trauma ausgelöstes schnell wachsendes kapilläres Hämangiom.
  81. Ätiologie eruptHäm
    Ätiologie/Pathogenese Eruptive Hämangiome entstehen meist 1–2 Wochen nach Minimaltraumata. Die eigentliche Ätiologie ist unbekannt
  82. Klinik eruptHäm
    Klinik Weicher, kugelförmiger kapillärer Tumor, meist ohne Überkleidung mit Epidermis. Kleinste Verletzungen können zu schwer stillbaren Blutungen führen
  83. Stellen eruptHäm
    Prädilektionsstellen • Finger • Gesicht
  84. DD eruptHäm
    Differenzialdiagnosen • Melanom • Infarziertes Hämangiom
  85. Definition Glomustumor
    Definition Ein Glomustumor ist ein benigner Tumor der Glomuszellen (myovaskuläre Zellen im Bereich von kapillären Anastomosen
  86. Klinik Glomustumor
    Klinik Hautfarbene bis hellrote, kleine unscharf begrenzte und sehr druckschmerzhafte Knoten
  87. Stellen Glomustumor
    Prädilektionsstellen • Akren (Fingerendglieder)
  88. DD Glomustumor
    Differenzialdiagnosen Schmerzhafte Tumoren der Haut –ANGEL: • A ngiolipome • N eurome • G lomustumoren • E kkrine Spiradenome • L eiomyome
  89. Definition Lipome
    Definition Lipome sind umschriebene, subkutane, teils intramuskuläre, Fettgewebshyperplasien
  90. Klinik Lipome
    Klinik Prall-elastischer, oft kugeliger Tumor, im subkutanen Fettgewebe
  91. Stellen Lipome
    Prädilektionsstellen • Schultern • Arme • Nacken • Oberschenkel
  92. Definition Präkanzerosen
    Definition Präkanzerosen stellen Vorläufer von malignen Entartungen dar, die noch kein invasives Wachstum zeigen
  93. Formen Präkanzerosen
    Formen • Fakultative Präkanzerose: Läsion, die aufgrund eines chronischen Reizes oder erhöhten Zellumsatzes die Möglichkeit der Entartung zeigt • Obligate Präkanzerose: entwickelt sich nach unterschiedlich langer Zeit zu malignen Neoplasien („tickende Zeitbomben“). Histologisch finden sich typische Zeichen der malignen Entartung (Kernatypien, Mitosen), die Basalmembran ist noch nicht überschritten (In-situ-Karzinome).
  94. Definition aK
    Keratose Definition Als aktinische Keratosen ( Abb. 13.4 ) werden obligate Präkanzerosen (Carcinoma in situ) bezeichnet, die durch chronische Lichtschädigung entstehen.
  95. Ätiologie aK
    Ätiologie/Pathogenese Durch chronische UV-Exposition über Jahre/Jahrzehnte entstehende Mutationen der Tumorsuppressorgene bzw. DNS-Schäden
  96. Epidemiologie aK
    Epidemiologie Häufigste Präkanzerose und häufigster Lichtschaden
  97. Klinik aK
    Klinik Weißlich graue Hyperkeratosen, die häufiger besser tast-als sichtbar sind. Typisch ist die raue Oberfläche, ähnlich wie Sandpapier. Röntgenstrahlen, Teer und Arsen können bei langjähriger Exposition ähnliche Veränderungen erzeugen. Arsen ist auch ein potentes Onkogen bei der Bildung von Basaliomen
  98. Stellen aK
    Prädilektionsstellen Konvexe Bereiche im Gesicht (Stirn, Wangen, Nase) und der Extremitäten (v. a. Handrücken
  99. DD aK
    Differenzialdiagnosen • Plattenepithelkarzinome • Verrucae vulgares • Basaliome
  100. Definition M.Bowen
    Bowen Definition Morbus Bowen ist eine obligate Präkanzerose (Carcinoma in situ der Epidermis), durch unterschiedliche chronische Reize ausgelöst wird
  101. Ätiologie M.Bowen
    Ätiologie/Pathogenese Im Wesentlichen äquivalent zur Entstehung aktinischer Keratosen (aktinische Keratose). Papillomaviren scheinen eine Rolle in der Entstehung zu spielen
  102. Faktoren M.Bowen
    Provokationsfaktoren • Humane Papillomaviren • UV-Licht • Kanzerogene
  103. Klinik M.Bowen
    Klinik Meist isolierte, scharf, aber unregelmäßig begrenzte erythematosquamöse Plaques. Langsames Wachstum mit deutlichen Hyperkeratosen. Ein Übergang in invasives Wachstum (Bowen-Karzinom) ist selten, jedoch möglich
  104. Stellen M.Bowen
    Prädilektionsstellen • Thorax • Extremitäten (v. a. Unterschenkel
  105. DD M.Bowen
    Differenzialdiagnosen • Rumpfhautbasaliom • Psoriasis vulgaris • Tinea corporis • Extramammärer Morbus Paget • Bowen-Karzinom
  106. Definition EQ
    Die Erythroplasie Queyrat entspricht dem Morbus Bowen an anogenitalem Epithel
  107. Ätiologie EQ
    Ätiologie/Pathogenese Insbesondere humane Papillomviren werden als Auslöser diskutiert, aber auch andere wie beim Morbus Bowen
  108. Klinik EQ
    Klinik Makulöse bis plaqueartige, dunkelrote Läsionen, meist scharf aber unregelmäßig begrenzt. Neben dem jahrelangen Wachstum ist der ausgeprägte Gegensatz von klinischem Bild und subjektiven Beschwerden typisch. Röntgenstrahlen, Teer und Arsen können bei langjähriger Exposition ähnliche Veränderungen erzeugen, Arsen ist auch ein potentes Onkogen bei der Bildung von Basaliomen
  109. Stellen EQ
    Prädilektionsstellen • Glans penis • Labia majora et minora
  110. DD EQ
    Differenzialdiagnosen • Bakterielle Balanitis • Candida-Infektion
  111. Definition Cornu cutaneum
    Definition Cornu cutaneum ist ein rein deskriptiver Sammelbegriff für hornartig wachsende Hyperkeratosen (lat. cornu = das Horn
  112. Faktoren CC
    Provokationsfaktoren • Chronische UV-Exposition • Humane Papillomviren • Chronische Entzündungsreize
  113. Klinik CC
    Klinik Meist solitäre Hyperkeratose, die deutlich über das Hautniveau hinauswächst.
  114. Diagnostik CC
    Diagnostik • Klinisch • Histologische Diagnosesicherung
  115. DD CC
    Differenzialdiagnosen • Verruca vulgaris • Aktinische Keratose • Morbus Bowen • Plattenepithelkarzinom • Basaliom • Seborrhoische Keratose
  116. Definition Lentigo maligna
    Definition Die Lentigo maligna ist ein Melanoma in situ ohne invasives Wachstum
  117. Epidemiologie LM
    Epidemiologie Alter: 70–90. Lebensjahr
  118. Ätiologie LM
    Ätiologie/Pathogenese Chronische UV-Exposition und DNS-Reparaturdefekte wie Xeroderma pigmentosum.
  119. Klinik LM
    Klinik Meist polyzyklisch begrenzte makulöse Hyperpigmentierungen mit unterschiedlichen Färbungen, jahrelanges Wachstum
  120. Stellen LM
    Prädilektionsstellen • UV-exponierte Areale (Gesicht, Handrücken etc.)
  121. Diagnostik LM
    Diagnostik • Klinisch • Dermatoskopie • Histologische Sicherung zum Ausschluss der Invasivität
  122. DD LM
    Differenzialdiagnosen • Malignes Melanom • Lentigo seniles
  123. Definition Basaliom
    Definition Das Basaliom ( Abb. 13.5 ), auch Basalzellkarzinom, ist ein maligner Tumor mit äußerst geringer Neigung zur Metastasierung.
  124. Ätiologie Basaliom
    Ätiologie/Pathogenese Entwicklung aus Zellen der Basalschicht, die sich zu Haarfollikeln entwickeln können.
  125. Epidemiologie Basaliom
    Epidemiologie • Häufigster maligner Hauttumor • Prävalenz steigend ab 45.–50. Lebensjahr • Alter: 60.–70. Lebensjahre • Geschlecht: m > w (insbesondere bei „typischen“ Männerberufen
  126. Faktoren Basaliom
    Provokationsfaktoren • UV-Exposition • Chronische Entzündungsreize • Chronische Immunsuppression • Arsen (Weinbau) • Erbliche Disposition (Gorlin-Goltz-Syndrom) • Entstehung aus Naevus sebaceus
  127. Klinik Basaliom
    Klinik Glasig wächserner Tumor mit perlschnurartigem Randsaum und Teleangiektasien mit langsamen Wachstum; seltener Hyperkeratosen. Im Verlauf nicht selten Ulzeration. Unterschieden werden folgende Formen: • Noduläres Basaliom: –Häufigste Form –Zeist zentrofazial • Zystisches Basaliom: wachsartiges, durchscheinendes Knötchen • Ulzerierendes Basaliom: –Im Verlauf ulzerieren nahezu alle Basaliome –Meist schmerzlos –Zwei Unterformen werden unterschieden: –Ulcus rodens: flaches Wachstum („Waldrodung“) –Ulcus terebrans: Ulzerationen in die Tiefe mit Arrosion von Knochenstrukturen etc. • Rumpfhautbasaliom: –Erythematosquamöser Plaque –Weniger typische Basaliomzeichen –Stamm und Unterschenkel häufig betroffen –Langsames Wachstum • Sklerodermiformes Basaliom: –In der Dermis wachsend –Keine ausgeprägte epidermale Beteiligung –Tumorgrenzen klinisch kaum definierbar • Pigmentiertes Basaliom: dezente Pigmentation in vielen Basaliomen nachweisbar; gelegentlich sind sie vollständig pigmentiert. Nach vollständiger Exzision gilt der Tumor als geheilt. Rezidive sind jedoch mit 10–15 % nicht selten (lichtgeschädigte Haut, nicht vollständig entfernte Tumoren). Die Metastasierungswahrscheinlichkeit beträgt 0,1–1 %; dies sind meist metaplastische Tumoren mit Übergang in Plattenepithelkarzinome.
  128. Stellen Basaliom
    • Prädilektionsstellen • UV-exponierte Areale (Stirn, Wangen, Nase, Abb. 13.6 ) Abb. 13.6 Prädilektionsstellen des Basalioms [ L141 ] • Nur an haarfollikeltragender Haut
    • Markierung(pink) - Maligne Tumoren > Position 5147
    • Diagnostik • Klinisch • Dermatoskopie Leitsymptome des Basalioms: • Perlschnurartiger Randsaum • Teleangiektasien • Gläsern-wächserne Oberfläche • Langsames Wachstum
  129. Histo Basaliom
    Histologie • Palisadenförmig angeordnete Tumorstränge • Typisch, aber nicht beweisend, sind Spaltartefakte durch Herauslösen des umhüllenden Muzins
  130. DD Basaliom
    Differenzialdiagnosen • Aktinische Keratosen • Milien • Zysten • Plattenepithelkarzinom • Malignes Melanom: bei pigmentierten Basaliomen • Psoriasis und Morbus Bowen: bei Rumpfhautbasaliomen • Hidrozystom: bei zystischen Basaliomen, insbesondere im Bereich der Augenlider
  131. Definition Spinaliom
    Spinaliom Definition Das Spinaliom ( Abb. 13.7 ), auch Plattenepithelkarzinom, ist ein maligner Tumor, der von den Keratinozyten der Epidermis ausgeht.
  132. Ätiologie Spinaliom
    Ätiologie/Pathogenese Maligne Entartung von Keratinozyten durch vielfältige Ursachen, meist auf dem Boden einer chronischen UV-Schädigung
  133. Epidemiologie Spinaliom
    Epidemiologie • Prävalenz: Mittelstellung zwischen Basaliom und Melanom • Inzidenz: ca. 15–20 : 100.000 pro Jahr • Alter: 60.–80. Lebensjahre • Geschlecht m > w (berufsbedingte UV-Exposition
  134. Faktoren Spinaliom
    Provokationsfaktoren • UV-Exposition • Chronische Entzündungsreize • Chronische Immunsuppression • Arsen (Weinbau), Teer, Röntgenstrahlen, Tabak (Lippenkarzinome!) • Humane Papillomviren („High-Risk-“Typen) • Entstehung aus aktinischen Keratosen (Präkanzerosen
  135. Klinik Spinaliom
    Klinik Initial zeigen sich zumeist hautfarbene, fest haftende Hyperkeratosen. Im Verlauf entsteht dann ein exophytisch/endophytisches Wachstum von Tumoren mit erhöhter Verletzlichkeit. Gelegentlich kann sich ein Cornu cutaneum ausbilden. Die Tumoren wachsen langsam und schmerzlos; bei Übergang in invasives Wachstum wird dieses oft deutlich schneller. Spinaliome metastasieren selten, zunächst lymphogen in die lokoregionären Lymphknoten; hämatogene Metastasierung ist deutlich seltener und erfolgt ggf. später. Eine Sonderform stellt das Keratoakanthom ( Abb. 13.8 ) dar. Es gilt als ein hoch differenziertes Plattenepithelkarzinom mit Neigung zur Spontanheilung. Typisch ist ein zentraler Hornkrater in der Läsion
  136. Stellen Spinaliom
    Prädilektionsstellen • UV-exponierte Areale (Stirn, Wangen, Nase) • Am gesamten Integument möglich
  137. DD Spinaliom
    Differenzialdiagnosen • Keratoakanthom: schnelleres Wachstum, zentraler Hornpfropf • Aktinische Keratosen • Basaliom: perlschnurartiger Randsaum, Teleangiektasien • Morbus Bowen • Seborrhoische Keratose: gepunzte Oberfläche • Verruca vulgaris • (Amelanotisches) Melanom • Hautmetastasen
  138. Definition Melanom
    Melanom Definition Das maligne Melanom ist ein höchst aggressiver Tumor mit frühzeitiger lymphogener und hämatogener Metastasierung
  139. Ätiologie Melanom
    Ätiologie/Pathogenese Maligne Entartung der Melanozyten; wichtigster Triggerfaktor ist die UV-Exposition, weniger in kumulativer, als in kurzer und hoher Dosis. Schwere Sonnenbrände (insbesondere im Kindesalter ) begünstigen die Entstehung von Melanomen Jahre bis Jahrzehnte später
  140. Faktoren Melanom
    Provokationsfaktoren • Heller Hauttyp • Immunsuppression • Xeroderma pigmentosum • Positive Familienanamnese • Hohe Anzahl von NZN (> 30) • Kongenitale NZN • Dysplastische NZN
  141. Klinik Melanom
    Klinik Unterschiedlich pigmentierter Tumor; je nach Typ makulöser, knotiger bis polyzyklischer Aufbau. Im Verlauf Größenprogredienz, gelegentlich Juckreiz und Sekretion bzw. Blutung. Unterschieden werden folgende Typen: • Superfiziell spreitendes Melanom (SSM, Abb. 13.9 ) Abb. 13.9 Superfiziell spreitendes Melanom [ T427 ] –Häufigster Typ (ca. 60 % ) –Altersgipfel 50–60 Lebensjahr –Jahrelanges horizontales Wachstum –Übergang in vertikales Eindringen, dann häufig mit nodulären Anteilen –Multiple Farbschattierungen innerhalb eines Tumors –Häufig amelanotische Regressionszonen • Noduläres Melanom (NMM, Abb. 13.10 ) Abb. 13.10 Noduläres Melanom der Hand [ M591 ] –Rund 25 % der Melanome –Altersgipfel in etwa wie SSM –Meist de novo entstehend –Knotiges Wachstum mit schnellem Wachstum in die Tiefe –Erosionen und Ulzerationen –Häufiger amelanotische Varianten –prognostisch ungünstigster Typ (späte Diagnose) • Akrolentiginöses Melanom (ALM) –Selten (5 %) –Altersgipfel um 60. Lebensjahr –Lokalisation an den Akren (prinzipiell kein eigenständiger Melanomtyp) –Lange horizontale Wachstumsphase –Meist Übergang in NMM • Lentigo-maligna-Melanom (LMM) –Selten (5 %) –Erkrankung des höheren Alters ( 70.–90. Lebensjahr ) –Auf dem Boden einer Lentigo maligna im Bereich stark lichtgeschädigter Haut –Langsamer, protrahierter Verlauf –Ausgedehnte horizontale Wachstumsphase –Später Übergang in knotiges Wachstum • Amelanotische Melanome, unklassifizierbare Melanome –Vollständig amelanotische Melanome sind äußerst selten. –Meist noduläre maligne Melanome –Lokalisation an melanozytenhaltigen Epithelien (Retina, Schleimhaut) –Häufig Zufallsbefund, daher meist fortgeschritten Der Verlauf ist abhängig von der Tumordicke nach Breslow, der Ulzeration, der Lokalisation und vielen weiteren Faktoren.
  142. ABCDE
    ABCDE-Regel: Grobe Selbstuntersuchung bei Risikopatienten; mehr als zwei Symptome sollten weitere Untersuchungen nach sich ziehen. –A symmetrie: Es lässt sich keine Symmetrie-bzw. Spiegelebene im Tumor finden. –B egrenzung: Die Melanome sind meist unscharf und polyzyklisch begrenzt. –C olor: Die Färbung ist nur selten einheitlich, meist finden sich schwarze und bräunliche Areale unterschiedlichster Schattierungen, oft auch unpigmentierte Regressionszonen. –D urchmesser: Pigmentflecke > 5 mm Durchmesser sind auffällig. –E nlargement/ E rhabenheit: Pigmentläsionen mit Größenprogredienz oder neuem knotigen Anteil sind verdächtig
  143. DD Melanom
    Differenzialdiagnosen • Nävuszellnävus • Seborrhoische Keratose • Granuloma pyogenicum • (Pigmentiertes) Basaliom • Plattenepithelkarzinom
  144. Definition Lymphom
    Lymphome sind maligne Proliferationen von Lymphozyten der B-und T-Zell-Reihe, die aus allen Reifestufen entstehen können. Die Hautlymphome gehören zu den Non-Hodgkin-Lymphomen. Die Einteilung erfolgt in: • Primär kutane Lymphome: Erkrankung bleibt mindestens sechs Monate auf die Haut beschränkt • Sekundär kutane Lymphome: Hautmanifestationen von Lymphomen anderer Organe oder von Leukämien
  145. Definition mycosis fungoides
    Definition Die Mycosis fungoides ( MF, Abb. 13.14 ) ist ein in Stadien verlaufendes, primär kutanes Lymphom der T-Zellreihe
  146. Ätiologie mf
    Ätiologie/Pathogenese Die eigentliche Ätiologie ist ungeklärt. Eine genetische Disposition wird neben der Beteiligung des humanen T-Zell-Lymphom-Virus-1 (HTLV-1) vermutet. Das Virus spielt in Europa jedoch kaum eine Rolle, häufiger findet es sich in Asien
  147. Epidemiologie mf
    Epidemiologie • Häufigstes kutanes Lymphom • Alter: Auftreten ab 50. Lebensjahr, aber auch früher möglich • Geschlecht: m : w = 2–3 : 1
  148. Klinik mf
    Klinik Typisch ist ein chronischer, stadienhafter Verlauf. Die einzelnen Stadien existieren nebeneinander, namensgebend ist dabei die fortgeschrittenste Läsion. Leitsymptom ist ein außerordentlich starker Juckreiz der Läsionen und eine B-Symptomatik (Nachtschweiß, Fieber, Gewichtsverlust > 10 %). Im Verlauf ist ein Übergreifen auf das Knochenmark, den Lymphknoten und seltener innerer Organe möglich. Spontanheilungen werden beschrieben, sind aber insgesamt selten. • Ekzemstadium: große, bräunlich-erythematöse Makulä mit atrophischer Haut und leichter Schuppung • Plaquestadium: Die Makulä zeigen eine zunehmende Infiltration und eine epidermale Beteiligung mit ausgeprägter Schuppung und schärferer Begrenzung. Innerhalb der Makulä und Plaques finden sich Inseln unbefallener Haut: „nappes claires“. • Tumorstadium: Nach jahrelangem Verlauf entstehen schnell wachsende und ulzerierende Knoten
  149. Stellen mf
    Prädilektionsstellen • seitliche Stammpartien • Innenseiten von Oberarmen und Oberschenkel • Intertrigines (seltener
  150. DD mf
    Differenzialdiagnosen • Ekzemstadium: mikrobielles Ekzem und andere, Tinea corporis, Parapsoriasis en petite plaques • Plaquestadium: Psoriasis vulgaris, Lupus erythematodes (subakut-kutan) • Tumorstadium: Hautmetastasen, andere Lymphome, Pseudolymphom
  151. Therapie mf
    Therapie • Chirurgisch: Solitäre Herde können exzidiert werden. • Phototherapie: –PUVA –Extrakorporale Photopherese • Lokal: –Glukokortikoide –Retinoide • Systemisch: –MTX –Retinoide –Interferon –Bexaroten –CHOP –Rekombinante Antikörper –Andere Chemotherapien
  152. Definition Sezary-Syndrom
    Definition Das Sézary-Syndrom ist ein primär kutanes T-Zell-Lymphom mit Erythrodermie und lymphomatoiden Zellen im peripheren Blut. Wird häufig als leukämische Verlaufsform der MF angesehen, dies ist jedoch nicht unumstritten.
  153. Ätiologie SS
    Ätiologie/Pathogenese Analog der Mycosis fungoides
  154. Klinik SS
    Klinik Charakteristische Trias aus • Erythrodermie, • generalisierter Lymphadenopathie und • Nachweis von T-Lymphozyten im peripheren Blut (Sézary-Zellen). Weiterhin zeigt sich im Verlauf eine Xerosis cutis mit Exkoriationen aufgrund des ausgeprägten Juckreizes und Zeichen der Lichenifikation. Im fortgeschrittenen Stadium können Haar-und Nagelwachstumsstörungen auftreten. Eine B-Symptomatik findet sich häufig. Der Verlauf ist schlechter als bei der MF, die 5-JÜR beträgt < 10
  155. DD SS
    Differenzialdiagnosen Andere Erythrodermien
  156. Def Mastozytosen
    Es handelt sich dabei um Mastzellproliferationen, die sich lokalisiert (Mastozytom) oder disseminiert (Urtikaria pigmentosa) in der Haut befinden. Der Übergang in maligne Mastzellleukämien ist möglich, jedoch äußerst selten
  157. Definition Mastozytom
    Definition Das Mastozytom ist eine umschriebene Proliferation unreifer Mastzellen.
  158. Epidemiologie Mastozytom
    Epidemiologie • Selten • Bereits neonatal vorhanden oder es tritt innerhalb der ersten Lebensmonate auf
Author
HerrTh
ID
325393
Card Set
Tumor
Description
Derms
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