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Nysten´sche Regel
- Erstarrung der Muskulatur beginnt
- 1) Kiefer
- 2) Nacken
- 3) obere Extremität
- 4) Oberkörper
- 5) untere Extremität
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Caspar´sche Regel
Vergleichbare Fäulniserscheinungen treten bei ähnlichen Temperaturen nach folgender Faustregel auf:
- an der Luft nach ca 1 Woche
- im Wasser nach ca 2 Wochen
- im Erdgrab nach ca 8Wochen
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Puppe-Regel
Mit der Puppe-Regel kann die zeitliche Abfolge von Kopfverletzungen nachvollzogen werden. Sie besagt, dass später entstandene Frakturlinien (multiple Traumata) an bereits bestehenden Frakturlinien enden. Die Frakturlinien kreuzen nicht.
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Simonsche Blutungen
Einblutungen in das Ligamentum longitudinale anterius und in die Bandscheiben der Lendenwirbelsäule
Vitalitätszeichen beim Erhängen
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Burking
Ersticken durch Behinderung der Thoraxexkursion (z.B. Sitzen auf dem Brustkorb) mit gleichzeitigem Zuhalten des Mundes und der Nase (z.B. mit einem Kissen)
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Tardieu-Flecken
Punktförmige Blutaustritte in Pleura und Herzbeutel, die wahrscheinlich aufgrund von Blutdrucksteigerungen im Rahmen des Erstickungsvorgangs entstehen (auch beim nicht-gewaltsamen Ersticken)
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Perthes-Druckstauung
Deutliche Stauungsblutungen an der Brust, am Hals und im Gesicht, die durch ein Ersticken bei Behinderung der Thoraxexkursion bei freien Atemwegen entstehen
z.B. Verschüttungen nach einem Erdbeben, Würgeschlangen
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Fechterstellung
Hitzebedingte Kontraktion der Muskulatur (Beuger überwiegen gegenüber den Streckern → Beugeseitig erhöhte Muskelmasse)
postmortale Veränderung
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Wischnewski-Flecken
Kältetod
Hämorrhagische Nekrosen an der Magenschleimhaut, die sich als kleine schwarze Verfärbungen zeigen
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Paltauf-Flecken
Ertrinken
subpleurale Blutungen
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Wydler-Zeichen
Ertrinken
dreichschichtung des Mageninhaltes: Schaum, Wasser, feste Bestandteile
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Sehrtsche Magenschleimhautrisse
Ertrinken
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Widmark-Formel
Blutalkohol (Promille, ‰) = Alkoholmenge (Gramm) / (Körpergewicht (kg) × Reduktionsfaktor)
- Alkoholmenge (Gramm, g) = Getrunkenes Volumen (ml) × (Vol.%/ 100) × 0,8g/mL
- Reduktionsfaktor: ♂ = 0,7 , ♀ = 0,6
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Messerer-Keil
Verkehrsunfall, typische Verletzung eines Fußgängers
Pfeilspitze des Keils in Richtung der Krafteinwirkung, d.h., dass die Basis des Keils den Ort des Aufpralls darstellt.
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Loch- oder Stanzbrüche
- Schädelveretzung
- Impressionsfraktur
- senkrecht auftrefende Gewalt
- ausgestanztes Loch bei kleiner Angriffsfläche und konzentrierter Gewalteinwirkung (z.B. mit einem Hammer)
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Terassenbrüche
- Schädelbruch
- schräg auftrefende Gewalt
- Stufe an der Bruchlinie bei schräger Gewalteinwirkung, die eine Verkantung provoziert
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Biegungsbrüche
- Schädelverletzung
- Entstehen am Ort der direkten Gewalteinwirkung
- -Globusfraktur
- -Terassenbrüche
- -Loch- oder Stanzbruch
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Gellertschuss
- außerhalb des Körpers abgelenkter Schuss
- -->Eindringtiefe vermindert
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Krönlein Schuss
Schuss mit Schädelsprengung und vollständigem Herausschleudern des Gehinrs
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Ringelschuss
- Schädelsteckschuss
- innerer: kein Ausschuss aus Kalotte, weniger rasantes Geschoss läuft im Schädelinneren an Kalotten entlagn
- äußerer: kein Austritt aus Kopfschwarte
- Mittelenergetisches Geschoss
- Da das Projektil den Knochen nicht durchdringen kann, prallt es an ihm ab und bewegt sich (noch ein kleines Stück) an ihm entlang (Schusskanal parallel zum Knochen).
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Absoluter Nahschuss
Waffenmündung auf Körper aufgesetzt
- Schmauchhöhle
- Stanzfigur, Stanzmarke
- Platzwunde, drei oder mehrstrahlig aufgeplatze Einschusswunde (Andreaskreuz)
- Abstreifring kann fehlen
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Relativer Nahschuss
Schussentfernung <1m
- Schmauchhof: Bei relativen Nahschüssen größerer Entfernung und bestimmten Feuerwaffen kann der Schmauchhof fehlen
- Pulvereinsprengungen
- Abstreifring an Kleidung oder Haut
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Fernschuss
Schussentfernung >1m
- Kein Nachweis einer Schmauchhöhle oder eines Schmauchhofs
- Abstreifring an Kleidung oder Haut
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Miosis
- MNOP-Gifte
- Morphin, Opioide, Nikotin, Phosphorsäureester, Physostigmin, Pilocarpin, Prostigmin, Barbiturate
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Mydriasis
- ABC-Gifte
- Aethanol, Amanita muscaria, Atropin, Canabionide, Chinin, Cocain, Colchicin, Cyanide, Methanol, Scopolamin
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Zsako-Muskelphänomen
- 1,5–2,5 Stunden p.m
- Mechanischer Reiz führt zu einer fortgeleiteten Kontraktion
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idiomuskulärer Wulst
- 3–5 Stunden p.m.: Nach mechanischem Reiz auf den Muskel entsteht ein reversibler ausgeprägter idiomuskulärer Wulst
- Bis 8 Stunden p.m.: Nach mechanischem Reiz auf den Muskel entsteht ein leichter idiomuskulärer Wulst, der bis zu 24 Stunden persistiert
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Scheintod
A-E-I-O-U-Regel nach Bahrmann
- A = Anämie, Anoxämie, Alkohol
- E = Epilepsie, Elektrizität
- I = Injury (Schädel-Hirn-Trauma)
- O = Opium (Betäubungsmittel, Barbiturate)
- U = Urämie, Unterkühlung
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bis 17h p.m.
- Pupillenreaktion
- Gabe von Mydriatika/Miotika führt zur Mydriasis/Miosis
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Globusfraktur
radiäre und konzentrische Bruchlinien vom Zentrum ausgehend (z.B. bei stumpfer Gewalt mit einem Baseballschläger)
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Berstungsbrüche
Entstehen nicht am Ort der Gewalteinwirkung, sondern durch Verformung des Schädels, z.B. bei einem Sturz
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Schmauchhöhle
- Lokalisation: Unter der Haut in der Subkutis
- Charakteristika: Grau-schwarz gefärbter, ausgehöhlter Schusskanal, durch CO hellrot gefärbte Muskulatur
- Absoluten Nahschuss
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Schmauchhof
- Lokalisation: Ringförmig um den Einschuss auf Haut oder Kleidung
- Charakteristika: Flächiger, grauer, rußiger Kranz, auch noch einige Zentimeter von der Wunde entfernt nachweisbar
- Relativen Nahschuss
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Pulvereinsprengungen
- Lokalisation: Auf der Haut in der Nähe des Einschusses
- Charakteristika: Punktförmige Oberhautverbrennungen
- Heiße Pulverklümpchen wirbeln nach dem Abschuss durch die Luft und verbrennen die Haut beim Auftreffen
- Relativen Nahschuss
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