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Aufgaben und Ziele der zerstörungsfreien Prüfung
- Qualitätssicherung von Bauteilen und Komponenten
- Stichproben- oder Serienprüfung
- Prüfung vor Inbetriebnahme des Bauteils oder während des Betriebs
- Während des gesamten Bauteil-Lebenszyklus, insbesondere beihochbeanspruchten Bauteilen
- Keine Ermittlung von Werkstoffkennwerten, sondern Gewährleistung derFunktionssicherheit von Bauteilen
- Durch Prüfung darf Bauteilfunktion nicht beeinträchtigt werden, sonst ist diePrüfung nicht zerstörungsfrei
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Hauptgruppen der zerstörungsfreien Prüfung
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Kapillarverfahren
Prüfprinzip?
Anzeigen des Fehlers?
Charakteristika?
- Prüfprinzip:
- Oberflächenrisse können durch Kapillarwirkung benetzende Flüssigkeitenaufsaugen
- Nach oberflächlichen Entfernen der Flüssigkeit bleiben Reste im Spalt zurück
- Anzeigen des Fehlers:
- Durch Aufbringen einer zweiten Entwicklerflüssigkeit entstehen farbigeMarkierungen des Risses
- Charakteristika:
- Einfaches Prüfprinzip, geeignet für Einzelstücke und (kleine) Serien, begrenzteAutomatisierbarkeit, preiswert, mobiler Einsatz gut möglich
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Magnetische Prüfung
Prüfprinzip
Anzeigen des Fehlers
Anwendung
Streuflussverfahren
- Prüfprinzip:
- Querrisse stören den Verlauf der magnetischen Kraftlinien und lenken sienach außen ab, wo sie ein Streufeld erzeugen
- Aufgebrachte ferromagnetische Teilchen richten sich im Streufeld aus
- Anzeigen des Fehlers
- Durch Aufbringen einer zweiten Entwicklerflüssigkeit entstehen farbigeMarkierungen des Risses
- Anwendung:
- nur Querrisse
- Längsrisse kaum Nachweisbar
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Magnetinduktive Prüfung
Prüfprinzip
Anzeigen des Fehlers:
Anwendung
Wirbelstromprüfung
- Prüfprinzip:
- Prüfling in einer von Wechselstrom durchflossenen Spule
- durch Induktion entstehen in ihm elektrische Ströme (Wirbelströme), die selbstein magnetisches Feld erzeugen
- dieses Feld verändert rückwirkend die Daten der Spule
- alle Eigenschaften, welche den elektrischen Widerstand verändern wirken sichauf die Wirbelströme und damit auf die Spule aus
- Anzeigen des Fehlers:
- Ausschlag oder Änderung eines Kurvenbildes am Oszillographen
- nur indirekte Fehleranzeige möglich, Kalibrierung auf ein fehlerfreies Prüfstück
- Anwendung:
- Erkennung von Trennstellen, aber auch
- -Reinheitsgradbestimmung
- -Legierungselementgehalt
- -Wärmebehandlungszustand
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Magnetische Rissprüfung
Arten der Magnetisierung
- Es existieren kombinierte Magnetisierungen (z.B. Überlagerung vonSpulenmagnetisierung und Stromdurchflutung)
- Magnetisierung mit Gleich- oder Wechselstrom möglich (bei WechselstromSkineffekt)
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Magnetinduktive Prüfung
Anwendungsbeispiele
- Fehlerprüfung an Halbzeugen mit zwei Durchlaufspulen und automatischerAussortierung mit Geschwindigkeiten des Durchlaufmaterials bis 100m/min
- Fehlerprüfung an Einzelteilen mit einer Tastspule, die sehr klein ist und derGeometrie angepasst werden kann oder auch in Bohrungen Messungenerlaubt
- Sortierung von Teilen unterschiedlicher Härte,Legierungszusammensetzung, Reinheitsgrad, Porosität durch Vergleich miteinem Norm-Werkstück
- Dickenmessung von Folien, Isolierschichten, Plattierschichten undWanddicken, einseitig mit einer Tastspule, beidseitig mit einer Gabelspule
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Magnetische Rissprüfung
Erkennbare oberflächennahe Bauteilfehler
- Tiefenwirkung je nach Magnetisierung, Prüfanlage, Fehlergröße und –orientierung <0,5mm
- Schleifrisse durch mangelnde Kühlung, zu großen Vorschub
- Härterisse durch schroffes Abschrecken
- Warmrisse bei Gussteilen infolge behinderter Schrumpfung
- Einschlüsse, Lunker
- Trennstellen in Schweißnähten
- Schmiedefalten
- Spannungsrisse (z.B. durch Spannungsrisskorrosion)
- Ermüdungsrisse ( z.B. Schwingbeanspruchung von Kerbstellen, Wälzbeanspruchung)
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Ultraschallprüfung
Prüfprinzip
Anzeigen des Fehlers
- Prüfprinzip:
- Schallwellen breiten sich in Metallen alsmechanische Schwingungen geradlinig mithoher Geschwindigkeit aus
- werden an Grenzflächen stark reflektiert, sodass eine Schwächung des weitergehendenStrahls erfolgt
- Als Grenzflächen wirken alle Risse, sowie alleTrennflächen zwischen Metall und Einschlüssen(Gase,Schlacken) oder zwischen Kristallenverschiedener Dichte
- Anzeigen des Fehlers:
- Man vergleicht Schwächung oder Reflexion desSchalls durch innere Fehler mit Daten einesfehlerfreien Werkstücks / des fehlerfreienWerkstoffbereichs im Bauteil
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Erzeugung des Ultraschalls in Prüfkopf:
- Piezoelektrischer Effekt(Längenänderung in Festkörpern durch elektrisches Feld,Quarze, Bariumtitanat, 200 kHz-20MHz)
- Magnetostriktiver Effekt(Längenänderungen in Festkörpern durch Magnetfeld,Ferromagnetika, z.B. Nickel, 10-200kHz)
- Übliche Frequenzen für Metalle: 0,2 bis 20 MHz, kleinsterdetektierbarer Fehler entspricht etwa halber Wellenlänge des Schalls(λ=c/f ⇒0,1....0,5 mm bei St)
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Ankopplung des Schalls
- Senkrecht mit Senkrechtprüfkopf (Longitudinalwellen)
- Schräg mit Winkelprüfkopf (hier Aufspaltung der Wellenfront bei Reflexion inLongitudinal- und Transversalwellen, eine Trennung der Einzelanteile imMesssignal ist nicht mehr möglich, Ausschalten der Longitudinalwellen durchTotalreflexion bei geeignetem γ r= 35…80° für St)
- Kopplungsmittel Wasser, Öl, Glyzerin oder Paste erforderlich
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Durchschallungsverfahren und Impuls-Echo-Verfahren
Prinzip (Bild)
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Impuls-Echo-Verfahren (Bild)
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Ultraschallprüfung
Charakteristika und Anwendung
- Charakteristika:
- Viele Einflussgrößen auf das Prüfergebnis: Prüfstück, Ankopplung,Prüf- und Messgerät einschließlich Auswertung, Beobachter
- Große Tiefenwirkung
- Günstige Kosten, geringer Zeitaufwand, Automatisierung möglich
- Anwendung:
- Fehlerkontrolle bei Schmiede- und Gussteilen
- Rissprüfung, auch Risskontrolle und –wachstum im Betrieb (z.B.an Behältern, Schienen, Fahrzeug- und Flugzeugkomponenten)
- Schweißnahtprüfung, Prüfung von Schweißpunkten undKlebeverbindungen
- Messung von Schichtdicken und Wanddicken
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Grundprinzip Strahlenverfahren
- Strahlenverfahren nutzen die physikalischen Wechselwirkungen vonelektromagnetischer Strahlung mit Festkörpern
- Besondere Bedeutung haben Röntgen- und Gammastrahlung imSpektrum elektromagnetischer Wellen (gute Durchdringungsfähigkeit vonFestkörpern)
- Verfahren beruhen auf Intensitätsmessungen nach Absorption/ Beugung
- Strahlenschutzmaßnahmen erforderlich
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Röntgenstrahlen
Abschwächung in Werkstoffen
Schwächung abhängig von Material und Wellenlänge der Strahlung,durchleuchtbare Wandstärke Stahl ca. 50 mm, Aluminium ca. 200 mm(Kreisbeschleuniger bis ca. 300 mm bei Stahl)
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Röntgengrobstrukturprüfung
Vorgehen
Prinzip
Auswertung
Gerätetechnik
- Vorgehen:
- Durchstrahlung von Bauteilen zur Erkennung von Inhomogenitäten bzw. Materialfehlern
- Prinzip:
- Auswertung der Strahlungsabsorption beim Durchgang durch Materie
- Auswertung
- Detektierung der Intensität mit Röntgenfilm oder Detektor
- Gerätetechnik:
- Stationäre und mobile Röntgenanlagen
- Abstand Röntgenquelle-Film meist ca. 70cm
- Verwendung von Verstärkerfolien zur Verbesserung der Qualität
- Fehlertiefenbestimmung durch mehrfache Schrägdurchleuchtung
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Prüfung mit Gammastrahlung
Quellen
Vorgehen
- Quellen:
- Strahlerkapseln mit radioaktiven Präparaten(Durchmesser 0,5...3 mm)
- Vorgehen: Ähnlich Röntgendurchleuchtung, durch Kleinheit derPräparate Einbringen in Hohlräume möglich (z.B. inRohre)
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Röntgengrobstrukturprüfung und Prüfungmit Gammastrahlung im Vergleich
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Zerstörungsfreie Prüfverfahren (ZfP)
Tiefenwirkung im Überblick
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