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These
- Interesse d. SuS an Lyrik ist stark rückläufig
- neue Methoden müssen eingeführt werden, damit SuS Lyrik besser verstehen
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Definition Lyrik
- umfasst alle Gedichtarten
- Songtexte = häufigste Lyrikform für Jugendliche
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Formale Bestimmungen nach Burdorf zur Erfüllung des Merkmals Gedicht
- mündliche o. schriftliche Rede in Versen, d.h. durch zusätzliche Pausen/Zeilenbrüche von Alltagssprache abgehoben
- kein Rollenspiel, d.h. nicht aus szenische Aufführung angelegt (Hauptunterscheidungsmerkmal zu Dramen, diese sind zwar in Versen angelegt, eignen sich jedoch zu Aufführungen)
- Ausnahme: Balladen vereinigen mehrere Gattungselemente (Erzählgedicht mit dramatisch-theatralischen Elementen)
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Charakteristische Merkmale lyrischer Texte nach Kaspar H. Spinner
- Prägnanz & Kürze
- Gesteigerte Zeichenhaftigkeit, auch formale Elemente im Rahmen des Textganzen besonders infolge der Bildlichkeit
- Mehrdeutigkeit = Möglichkeit verschiedener Sinnkonkretion & Kontextuierungen
- Spiel mit Sprache (Metrum & Reim), Überschreiten von Sprachnormen
- Subjektivität = Ausdruck (authentischer/imaginierter/experimentierend fingierter Ausdruck)
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Charakteristische Merkmale lyrischer Texte nach Dieter Burdorf
- Kürze & Konzisheit, d.h. verdichteter Wortgebrauch, insbesondere durch Wiederholung, gezielte Variation
- Große Bedeutung der Bildlichkeit
- Abweichung von Alltagssprache durch Metrum + Reim, grammatische Abweichung (durch Wortstellung usw.)
- Ausdruck von Subjektivität = unmittelbare Ansprache des Lesenden, Dominanz d. 1. & 2. Person von Personalpronomen, unvermittelte Redesituationen, Nähe des Sprechers im Gedicht zum Autor
- Nähe zur Musik (=Sangbarkeit)
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Dimension der Subjektivität
- antworten auf menschliches Bedürfnis nach spielerischer, reflektierendes, expressiver (Selbst-)Aussage, verbreiten Stimmungen aber auch Reflexionen
- zentrales Merkmal lyrischer Texte = gesteigerte sprachliche Bewusstheit
- stärt Wahrnemungsbewusstsein sowie Auslegungs- & Anwendungsspielraum
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Textauswahl
- kaum Vorschriften
- literarische Qualität
- lebensweltlicher Bezug
- entwicklungspsychologische Gesichtspunkte
- Verständlichkeit
- geschichtliche Relevanz
- ältere Schüler in Auswahl miteinbeziehen
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Kriterien für Klassenstufe
- Kinder bis 10 Jahre: lieben Klang, Rhythmus, lustige Wörter, Wiederholungen und Nonsensverse (z. B. Ernst Jandl - Auf dem Lande, Ottos mops); verstehen alltagsnahe anschauliche Inhalte, Stimmungsbilder in Natur-, Tier- & Jahreszeitgedichten; schwer zugänglich sind begriffliche Abstraktionen, Ironie, gesellschaftliche Normen
- Ab der 7. Klasse: abstrakte Formulierungen, Metaphern paraphrasieren; ganze Klasse o. Schüler alleine zu Hause sollen Gedicht bearbeiten?
- Ab der 8. Klasse: entwicklungspsychologisch relevante Themen wie Liebe, Identität, Freiheit sowie thematisch-historische wie Krieg, Natur, Naturzerstörung, Politik ->thematischer Verbund mit Texten anderer Gattungen; historische Dimensionen erarbeiten -> Gryphius Thränen des Vaterlandes in Verbindung mit 30-jährigem Krieg
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Kategorien für Textanalyse im Unterricht
- Inhalt für Verstehen von zentraler Bedeutung -> in objektiver Weise erfassen
- Einstieg z. B. Frage über Themeninhalt, danach Feststellung ob Darstellung von Gedanken/Gefühlen, subjektiver Wahnehmung d. Außenwelt o. einer Handlung überwiegt
- da keine systematisch aufeinander bezogene Kategorien -> textnahes Lesen bei Gedichten die Reflexionen o. Wahrnehmungen darstellen
- erzählende Gedichte mit gleichem Begriffssystem erschlossen wie epische Texte
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Kategorien für Lyrikanalyse
- 1. Titel, Thema, Inhalt
- 2. Kommunikationssituation: Monologische/dialogische Sprechsituation, lyrisches Ich
- 3. Poetische Form: Rhythmus, Reim, Klang, Versbau
- 4. Sprache: Wortgebrauch + Satzgestalt, v.a. rhetorische Figuren & Besonderheiten im Wortschatz
- 5. Historischer & biographischer Hintergrund
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Notwendige Lehrerkompetenzen
- Kompetenz zur Vermittlung von Gedichtanalyse erfolgt am Besten mit Hilfe eines strukturierten Lehrgangs
- Ziel: Einübung d. Handwerkzeugs zur Textanalyse
- Texte = Demonstrationsobjekt; auch eigene Texte schreiben (-> macht lyrischen Text erfahrbarer)
- sinnbetonendes Lesen
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