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Was sind die zwei Stressachsen?
- SAM (Sympathico-Adreno-Medulläre Achse)
- o Sympathisches Nervensystem: Sympathikuserregung (Noradrenalin) über das limbische System und den Hypothalamus
- => Katecholaminausschüttung (Adrenalin und Noradrenalin) im Nebennierenmark
- HPA (Hypothalamic pituitary-adrenal axis)
- o Aktivierung des Hypophysenvorderlappens über Hypothalamus (CRH/ADH-Ausschüttung in Hypothalamus)
- => ACTH-Ausschüttung in Hypophyse
- => Cortisolausschüttung in Nebennierenrinde
- o Besonders wichtig bei chronischem und sozialem Stress; wird dort eher aktiviert
- o Wird bei kurzem Stress nicht aktiviert, da eher nur Sympathikus
- o Chronischer Stress: führt nicht immer zu Cortisolüberschuss, nach langem Stress eher Hypokortisolismus
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Was sind Instrumente um Stress zu messen?
- Stressskalierung:
- - Social Readjustment scale
- - Daily Hazzles and Uplifts Scale
- - PSS
- - TICS
- Stressbewältigungsmechanismen:
- - WCCL
- - SVF
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Beschreibe den SRS
- Social Readjustment scale (Holmes et al, 1967)
- " Normativer Score, nicht individuell
- " Kritik:
- " keine subjektive Stresseinschätzung (deshalb vielfach kritisiert; feste Punktwerte für kritische Lebensereignisse nehmen der Per-son die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wie lebensverändernd ein bestimmtes Ereignis erscheint)
- " das wird berücksichtigt in Life Event-Skala (LES von Sarason, Johnson & Siegel 1978) => Personen geben Häufigkeiten an, mit der jedes Ereignis aus der Liste innerhalb der letzten 6 (oder 12) Monate aufgetreten ist + Einschätzung der subjektiven Belastung(Skript Schwerdtfeger)
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Daily Hazzles and Uplift Scale
- (Lazarus & Folkman, 1984)
- " alltagsnah
- " 3 Skalen:
- - Hazzles (stressige Nachbarn)
- - Uplifts (lang ausschlafen,…)
- - 3. Skala, bei der man entscheiden kann, ob etwas ein Uplift oder Hazzle ist
- Kritik:
- Ereignisse mit genügend Impact? (Skript Schwerdtfeger)
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PSS
- PSS (Perceived Stress Scale, 1983, Cohen)
- o Am verbreitetsten
o Hohes Abstraktionsniveau (höher als Daily Hazzles Scale)
o Vorteil: keine Listen von Ereignissen vorgegeben
- o Kritik:
- " theorienlos und undifferenziert
- " keine Unterscheidung zwischen Stresseinschätzung, Coping und Konse-quenzen
- " berücksichtigt nicht, dass
- - man verschiedenen Ereignissen unterschiedliche Bedeutung für unterschiedliche Lebensbereiche beimisst: gleicher Stress kann sowohl Herausforderung, Bedrohung oder Schaden/Verlust dar-stellen
- - Art früherer u. gegenwärtiger Bewältigungsversuche das akute Stresserleben beeinflusst Vermischung von Stresserleben und den Folgen/Begleiterscheinungen (z. B. Niedergeschlagenheit)
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Wie lassen sich Formen der Stressbewältigung klassifizieren?
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SVF
tressverarbeitungsfragebogen (SVF) (Janke, Erdmann, Kallus & Bouscein, 1997)
- o Etabliertes Instrument
- o Gute Normierung für Studenten (normiert in Würzburg)
- o Extrem lange, mittlerweile kürzere Varianten mit 78 Items
- o Positiv- und Negativstrategien (funktional vs. disfunktional)
- - Berner Bewältigungsformen (BEFO) (Heim et al, 1991)
- o Empirisch generiertes Fremdbeurteilungsinstrument
- o Rating im Nachhinein auf empirisch generierten Kategorien
- o Beliebt in der Psychoonkologie
- o Gut für Interaktion mit Patienten
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Kennen Sie ein Stresspräventionstraining?
Exkurs: Stresspräventionstraining für Kinder im Vorschulalter (Klein-Heßling & Lohaus, 2000)
- o Ergebnisse der Evaluation
- " 80% der Kinder hat das Training Spaß gemacht
- " Nach dem Training mehr Wissen über Stressituationen, Stressreaktionen und Bewältigungsstrategien
- " Typische Stresssituationen werden nach dem Training von E und K als weniger belastend eingeschätzt
- " Typische Stresssymptome treten nach dem Kurs seltener auf
- => Problem: alles retrospektiv, nur Selbstberichte
- => Trotzdem gut, dass solche Konzepte entwickelt werden (laut Ku-biak)
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Wie erwirbt man Selbstwirksamkeitserwartung?
- " Eigene Erfahrung
- " Lernen am Modell
- " Überzeugung (verbal durch andere oder durch Text)
- " Affektiv und physiologisch
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HBM
- - Kritik HBM
- o Prädikiver Wert gering (wie bei allen statischen Modellen)
- o Statisches Modell als solcheso Mensch als rational agierendes Wesen
- o Direkter Effekt von Bedrohungseinschätzung und Handlungseffekivität auf Ver-halten - Unberücksichtigt bleiben Intentionen oder Selbstwirksamkeitserwar-tung
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PMT
- - ähnlich wie HBM, greift aber Mängel auf
- - Vorteile:
- o Intention enthalten
- o Berücksichtigung von Selbstwirksamkeit, Ergebniserwartung
- - Weitere Ausdifferenzieurng
- o Das linke wird vom rechten abgezogen
- - Nachteile
- o Mensch als rational handelndes Wesen
- - Metaanalyse:
- o Gute Effektstärken (besser als HDM)
- o Modell passt besser zu Daten durch Erweiterung der Komponenten, aber auch nicht perfekt
- o Kritik: basiert ausschließlich auf Selbstbericht ("Haben Sie vor mit dem Rauchen aufzuhören?")
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TPB
- Ajzen
- Beispiel zur Theory of Planned Behavior:
- - Positive Einstellung zum Sporttreiben
- - Subjektive Norm: Freunde finden es auch gut,
- - Verhaltenskontrolle: Person erlebt sich als unfähig (körperliche Beschwerden, …)
- - Intentionsbildung schwach: Verhalten fraglich
- - Oder: alle drei positiv, trotzdem keine dauerhafte Ausführung: äußere Umstände (Barri-eren) hindern einen, z. B. Wetter = Einfluss direkt auf das Verhalten
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TTM
- - Matched design/Taylored intervention
- o Patienten nach dem Stadium behandeln, in dem sie sich befinden
- - Positiv:
- o Holt die Person da ab, wo sie steht: maßgeschneiderte Intervention
- - Kritik:
- o Arbiträre Zeitkriterien in der ursprünglichen Fassung
- o Keine Elaboration der Prozesse: Was passiert da genau?
- o Diskontinuität? Stufenmodelle --> Wie kommt man von einer Stufe zur anderen? Plötzlicher Sprung in andere Phase realistisch?
- o …vs. dimensionale Erfassung (readiness to change)?
- - Keine Differenzierung nach Stufen, wenn man sowas erhebt (?)
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Vergleiche sämtliche Modelle der Gesundheitspsychologie
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Wer hat was zum Thema Verhalten- und Verhaltensgewohnheiten expliziert?
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Was sind Beispiele für Bereiche, in denen Gesundheitsverhalten relevant ist?
- - Risikofaktoren
- o Ernährung
- o Rauchen
- o Alkohol
- o Sex
- - Gesundes Verhalten
- o meist als Pendant (Bsp.: Ernährung)
- o Zahnpflegeverhalten
- o Sonnencreme
- o Vorsorge
- o Sport
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Wie lassen sich sportliche Tätigkeiten kategorisieren
- - Isometrische Übungen: Muskelkontraktion auf einem Niveau bleibend
- - Isotonische Übungen: Muskel kontrahiert sich (z. B. beim Gewichtheben)
- - Isokinetische Übungen: Kontraktion im Muskel ist gleichmäßig (z. B. bei Fitnessgeräten)
- - Aerobes Training (zu empfehlen!): erhöhte Sauerstoffaufnahme, erlaubt erhöhte Ver-brennung (Ausdauertraining)
- - Anaerobes Training: schnelle, kurze Belastung/Aktivität, die nicht die O2-Aufnahme er-höht
- - Wann ist körperliche Aktivität ausreichend?
- o Etwa dreimal wöchentlich über 15 Minuten aerobes Training!
- o am besten: Bewegung und Aktivität in den Alltag einbauen (z. B. Gartenarbeit, mit Rad zur Arbeit fahren)
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Welche zwei Wirkungen von Sport lassen sich kategorisieren? Wer hat's erfunden?
Plante und Rodin
- Physiologisch
- o Bewegung --> Anstieg der Körpertemperatur --> beruhigender Effekt
- o Steigerung der Endorphinproduktion
- o Auswirkungen auf Neurotransmitterebene NA, 5-HT, DA
- - Nicht gut untersucht
- o Reduktion der Muskelspannung --> Jacobson
- o Erhöhte Anpassungsfähigkeiten an Belastung (NNR Funktion, Steroidregulation)
- o Herzkreislauf- und Herzlungensystem muss mehr arbeiten => wird größer, leis-tungsfähiger; Blutdruck runter, Herzrate hoch, etc. sinken
- o weniger Fett, mehr Muskeln
- o Verbesserung des Lipidprofils ( Cholesterin), Erhöhung von HDL (das "gute" Cholesterin)
- o metabolischer Umsatz
- o Beweglichkeit, Elastizität / (Muskel-)Kraft / Knochenbau ( Osteoporose-Prävention), Ausdauer, Koordiniertheit des Bewegungsapparats
- o Verbesserung des Immunsystems
- Psychologisch
- o Selbstvertrauen, Selbstregulationsfähigkeit, erhöhte Selbstwirksamkeit
- - Nicht nur bei anderen sehen, sondern selbst erfahren, Erfolgsrückmeldung
- o Entspannung
- o Körperliche Aktivität als Biofeedback --> bessere Regulation der vegetativer Erre-gung
- - Man lernt Anstrengung/ Stress zu erkennen
- o Schaffung von (funktionalen) Reattributionsmöglichkeiten
- - Stress und Symptome der Körperaktivität verschmelzen --> Reattribution auf Körper --> weniger Stress
- o Soziale Unterstützung
- - Vereine, Jogginggruppe
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Welche Formen der Diagnostizierung von Sportverhalten jibbet?
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Wie viele Menschen rauchen in D?
- - Entwicklung in Deutschland
- o Leiiiiiiicht rückläufig
- o Gesamt: 28,8% (1995) auf 27,6% (2009)
- o Mehr männliche als weibliche Raucher
- o Mehr im Nordosten (mehr Nord als Süd, mehr Ost als West)
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Wie viele Leute sterben durch Rauchen?
- 85% aller Lungenkrebspatienten aufgrund von Rauchen
- --> 35.000
- Durchschnittserkrankungsalter: 65 Jahre
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Welche physiologischen Prozesse geschehen nach dem Rauchen?
- - Gesteigerte Adrenalinausschüttung
- - Vasokonstriktion
- - Herzrasen/-Blutdruckanstieg
- - verminderte Sauerstoffsättigung des Blutes
- - Gesteigerte Magensäuresekretion
- Grundumsatz ist höher beim Rauchen (man verliert ca. 3kg)
- - Vegetative Effekte
- - Subklinische Entzündung der Atemwege --> Steigert den Energiebedarf
- - Daher beim absetzen entweder Sport machen oder Essen kontrollieren
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Welche Krankheiten resultieren aus Rauchen?
- - KHK
- - akute Atemwegserkrankungen
- - chronische Atemwegserkrankungen
- - Krebserkrankungen
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Was ist der PAF
PAF (Population Attributable Fraction):
- " Interpretation: wenn PAF = 75 => 75 % der Pop sind auf diesen Risikofaktor zurückzuführen
- " Berechnet man aus Prävalenz und relativem Risiko
- " Ergebnisse:
- - Hier: in jungen Jahren noch keinem Tabak ausgesetzt
- - 86% (34 599) der Lungenerkrankungen auf Exposition des Ta-bakkonsum zurückzuführen (aber nur primäre Raucher, keine Passivraucher) (Mehrheit (97%) durch aktives Rauchen) (Origi-nal-Studie)
- - Aber Varianz: nicht jeder Raucher kriegt Lungenkrebs
- - Deskriptive Statistik: lässt keine Kausalschlüsse zu
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Wie kann man Rauchverhalten erfassen?
- - Tagebuchstudie
- - Raucher-selbsttest
- - Biologisch (Abbauprodukte im Urin)
- - Fagerström-Test (Auf welche Zigarette können sie am wenigsten verzichten?)
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Was sind Nebenwirkungen des Rauchstopps:
- " Unruhe
- " Gewichtszunahme
- " Kopfschmerzen
- " Verdauungsstörungen (1/4 der Pat)
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Welche Phasen des Rauchbeginns unterscheidet man?
- Eingangsphase
- - Hauptsächlich soziale Einflüsse
- Experimentierphase
- - Hauptsächlich psychologische Einflusse
- Gewöhnungsphase
- - Hauptsächlich psychologische Einflusse
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Welche drei Cluster der protektiven Persönlichkeitsfaktoren gibt es?
1. Selbstwirksamkeit + Kontrollüberzeugung + persönliche Ziele
2. Sense of coherence + Hardiness
3. Positive Psychologie:- Hoffnung, positive Affektivität, Optimismus- (Mal mehr, mal weniger wissenschaftlich)
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Woher stammt der Begriff der SWE und wer hat ihn geprägt?
- Bandura:
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Was lässt sich zum dispositionellen Optimismus sagen?
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Was sind verwandte Konzepte zum dispositionellen Optimismus?
- Optimistischer vs. pessimistischer Attributionsstil (Peterson et al, 2002)
- " Abgrenzung: retrospektive Attribution
- " Gemäß Schwarzer:Bei dem Konstrukt des gelernten Optimismus oder des optimistischen Attri-butionsstils von Seligman steht die habituelle Zuschreibung von Ursachen (Attribution) bereits eingetretener Ereignisse im Mittelpunkt. Die Ursachen für Erfolge sehen Optimisten im Vergleich zu Pessimisten eher durch die ei-gene Person verursacht an und als relativ zeitlich überdauernd und situa-tionsübergreifend.
- Defensiver Optimismus (Schwarzer, 1994)" Definition (Schwarzer):Die Tendenz, das eigene Risiko im Vergleich zu anderen Personen als unter-durchschnittlich zu bewerten, bezeichnete Weinstein als "optimistischen Fehlschluss" oder "unrealistischen Optimismus". Diese Unterschätzung der eigenen Gefährdung wird auch unter dem Begriff "defensiver Optimismus" oder "naiver Optimismus" Zusammengefasst.
- - Risikowahrnehmung: Risiko wird unterschätzt
- - Z.B. bei Krankheiten
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Wie kann man quantitative soziale Unterstüzung bestimmen?
- QuantitativProband ist Indexperson, Bezugspersonen um ihn herum werden erfasst
- Vorteile:
- - Einfache, pseudobjektive Erfassung
- - Kategorisierung in Beziehungsqualitäten ist möglich, wird aber bald komplex und erfordert hohen Rechenaufwand
- o Es gibt Software, um das zu berechnen. Siehe Sentinel Visua-lizer
- - Folgende Parameter des Netzes gibt es:
- Größe, Dichte, Verpflichtetheit, Homogenität
- - Kritik:
- o Erfordert hohe Rechenpower und wird selten eingesetzt
- o Greift psychologische Aspekte zu wenig auf
- o Es gibt Diskrepanzen in der Wahrnehmung psychologischer Beziehungen - Unterschied zwischen Wahrnehmung von sozialem Support und tatsächlich intendiert extrudiertem --> Aspekt der subjektiven Wahrnehmung wird ausge-blendet
- - Vorteile:
- o Basale soziometrische Indikatoren wie z.B. Familienstand, Anzahl Freunde, usw# klärt harrrt viel Varianz auf.
- o Indikatoren sind also gesundheitlich relevant
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Wie kann man qualitative SU bestimmen? Welche Standpunkte gibt es?
- o Empfänger,
- o Geber,
- o Beobacbter ("objektiver" Standpunkt)
- - Sämtliche Interaktionspartner werden andere subjektive Wahrnehmung von s.U. empfinden. Z.B. in Partnerschaften schätzen optimistische Menschen die erhaltene Unterstützung viel höher ein, als tatsächlich extrudiert
- - Objektivität des Neutralen: scheinbar objektiv, wird von Charakteristika des Beobachters und der zu Beobachteten beeinfluss (z.B. Attraktivität)
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Welche Formen der SU jibbet?
- o emotional
- o instrumentell
- o informationell (kann auch kontraproduktiv sein)
- o als viertes auch manchmal in der Literatur: Bewertungsunterstützung-Reappraisal (z.B. den Ex fertig machen, als Huänsohn darstellen)
- o Muss nicht immer dem entsprechen, was derjenigen wünscht --> Dyadischer Ansatz wichtig
- o Tatsächliche Vorgänge, Interaktionen und Verhaltensweisen werden oftmals gar nicht erfasst, sondern ausschließlich Wahrnehmung der Unterstützung
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Von was hängt SU alles ab?
o Situationsabhängigkeit von s.U.:S.U. wird nur dann als positiv wahrgenommen, wenn auch tatsächlich Stress vorliegt.
- o Charakteristika des Empfängers von s.U.
- - Optimisten empfinden mehr s.U.
- - Studie von Schwarzer:
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Wie kann man SU messen?
- o Berlin Social Support Scales:
- " Perceived Available Support
- " Need for Support
- " Support Seeking
- " Actually Received Support Provider
- " Actually received Support Recipient
- " Protective Buffering Scale
" Wirkt alles - gemäß Ted - recht artifiziell
- o F-Sozu Instrument (Fydrich et al.)
- " Beschäftigt sich mit wahrgenommener Unterstützung
- " Findet Ted besser
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Welche Parameter gehen mit SU einher?
- - Gesundheitsrelevanz von s.U.
- o Niedrigere Kortisolwerte bei s.U. --> es gibt also Hypothesen im Zusammenhang mit Stressreduktion
- Studie:
- o Oxytoxin wird durch s.U. aktiviert und wirkt dadurch (sry, war auf keiner Folie ich hab schnell nen Schnappschuss gemacht - Aber waren wohl gleiche Autoren)
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