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Denken
- Im Alltag
- In der Psychologie
- Denken als Merkmal der Vermittlung und Verallgemeinerung des Erkenntnisprozesses.
- Alltag:
Gedankliche Tätigkeit, Vermuten, Erinnern, Erwägen, Vorstellen.- Psychologie
: Erweiterte Form der Erkenntnisgewinnung: Nicht Wahrnehmbares „erlangen“.- – Über das sinnlich-anschauliche hinweg gehend: Erfassen von abstrakten Merkmalen,Relationen und Gesetzmäßigkeiten.
- – Vermittelter Prozess der Erkenntnisgewinnung: Bedient sich intellektueller Operationen,(Gedächtnis-)Repräsentationen (gedankliches/inneres Probehandeln), Symbolsysteme sowievorhandenen Wissens.
- – Verallgemeinernder Erkenntnisprozess (auf das Resultat des Denkens bezogen).
- – Zielgerichtete Tätigkeit (Probehandeln / aktiver, anstrengender Prozess).
- – Prozessseite des Denkens ist häufig unbewusst: Ergebnisse des Denkens häufigbewusstseinspflichtig → impliziter Ablauf (d.h. schlecht verbalisierbar).
- – (onto-)genetische Interiosation/Verinnerlichung → äußere Probehandeln (beim Kind) geht durch Erfahrung in inneres, gedankliches Probehandeln über.
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Denkformen im Überblick (7 Stück)
- 1. Begriffsbildung: Denken als abstraktes Klassifizieren.
- 2. Regressives Denken: Denken als deduktives Schließen.
- 3. Progressives Denken: Denken als induktives Schließen.
- 4. Schöpferisches Denken: Denken als analoges Schließen.5. Algorithmisches Denken: Denken als (zielgerichtetes) Aufgabenbearbeitung.
- 6. Strategisches Denken: Denken als Lösen geschlossener Probleme.
- 7. Dialektisch-strategisches Denken: Denken als Lösen offener Probleme.
- – Nachgeordnete Denkformen schließen vorige Denkformen mit ein.
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Rolle der Sprache im Denken
- – Denkprozesse funktionieren nur mit Sprache (Begriffe von Aussagen).
- – Denken erfolgt auf verschiedenen Repräsentationsebenen (bzw. als Mischform)
- Ebenen: Bildhaft, Begrifflich (z.B. „Schrauben drehen“), oder Abstrakt („Freiheit“)
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Sprache vs Sprachtätgkeit

Wofür?
– Sprache ist Voraussetzung und Ergebnis der menschlichen Entwicklung.
– Sprachtätigkeit ist wichtig für menschliche Kommunikation und inneres Sprechen.
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Semantische Tripelrelation
– Repräsentation äußerer Sachverhalte durch Wort(e).- – Das Wort ist Träger der begrifflichen Repräsentation.
- – Begriffe werden im Zuge des Spracherwerbs erlernt.
- --> Wortverwendung und Begriffsbesitz sind daher nicht immerdasselbe.
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Wechselwirkungen zwischen Denken und Sprache
- Sprachinstrumentalismus (Piaget, de Zwaart)
(zwei Stichpunkte + Belege)
- – Sprache spielt beim Denkprozess keine Rolle → Benennt bestenfalls nachträglich dasDenkergebnis (Mitteilungsfunktion)
- – Nicht alles worüber wir nachdenken, lässt sich in Worte fassen.
- Belege:
- – Invarianz-Probleme
- 2: Denken der Kinder hatte keinen Einfluss auf das Problemlösen.
- – Assoziationsexperiment: Assoziationen zu Reizwörtern erzeugten keine anschaulichen odersprachlichen Ableitungen → Assoziation Reiz-Relation ist direkt und nicht abgeleitet.
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Sprachinstrumentalismus II
Gibsons Hypothese:
- – Sprache ist mehr als ihr Wortschatz
- – Aus schlechter Beherrschung der Grammatik folgt keine Einschränkung des Denkens.
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